Kultursodomie?

  • @ Fröhliche Bande


    Zitat

    Aber ich bin schon öfters von Leuten, wo ich gedacht habe sie wären mir freundlich gesinnt, enttäuscht und hintergangen worden. Das passiert mir mit Hunden nicht. Sie zeigen ihr Gefühle, ob Sympathie oder Antipathie, offen und für jeden einschätzbar.


    Tja... da bist Du wohl nicht der Einzige dem das wichtig ist, vergisst dabei aber das dem Hund auf Grund seines möglichen Verhaltensrepertoire und seiner fehlenden Möglichkeit Kausalitäten gezielt zu erkennen und somit zu manipulieren, quasi nicht möglich ist, Dich zu enttäuschen!


    Das ist die Sicherheit die geschätzt wird!


    Er kann nicht Lügen, weder Emotional noch rational!


    Und damit menscheln wir wieder und belügen uns somit selbst!




    rationale Grüße,


    canis f

    • Neu

    Hi


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    • Damit hast du mit Sicherheit recht. Aber mit dieser Lüge kann ich Leben. Gehört sie doch zu den kleineren Lügen die wir uns selbst antun.


      Schönen Gruß,
      Frank

    • kultursodomie...welch aussergewöhliches wort!


      gut dass es, wie bei allen dingen bei denen emotionen eine rolle spielen, nicht nur schwarz und weiss, sondern alle möglichen zwischentöne gibt.


      als nicht-singel und 2-fache mama sehe ich sam weder als partner- und schon gar nicht als kind-ersatz. (im gegenteil, sam trägt eher zur entspannung bei "kinderstress" bei ;) ).


      würde ich meinen mann wollen wenn er keinen hund gewollt hätte? ehrliche antwort: ich weiss es nicht - weil ich es mir meinen mann gar nicht hunde-los vorstellen kann, wahrscheinlich.


      genauso wie mein mann sich mich überhaupt nicht ohne pferd vorstellen könnte, wahrscheinlich.


      wenn ich nun meine ganze phantasie bemüh und mir vorstelle ich wäre singel mit hund, würde ich dann eine neue partnerschaft davon abhängig machen, ob mein neuer potentieller partner meinen hund (kann bei mir auch wahlweise pferd, bücher, musik oder motorrad sein z.b.) akzeptiert?


      hm. ja. ja ich glaube schon, wenn ich ehrlich bin. was aber wahrscheinlich auch an meinem alter liegt, ich glaube zu so vielen kompromissen für die "grosse liebe" wie mit 17 wäre ich nicht mehr bereit. aber das kann ich nun eben nicht nur am hund festmachen. ein "entweder-oder" partner, das wäre für mich persönlich gar nix.


      ist das nun ein reines frauen-dings? nö. meiner erfahrung nach gehen kompromisse bei dingen im leben die einem wirklich wichtig sind in einer partnerschaft höchstens temporär gut. wer sich verbiegen muss um dem partner zu gefallen, der hält das meistens nicht lange durch - oder die psyche bleibt nicht lange gesund - bei männern wie bei frauen.


      um zurück zum hund zu kommen: die abstufung in der "hundeliebe" eines menschen ist doch sowieso eher selten etwas statisches. der kleine welpe, der aufmüpfige pubertäre rocker, der abgeklärte "alte" jedes lebensalter des hundes ist so anders und weckt andere emotionen. (beschützerinstinkt, erzieherambitionen, vertrautsein ect.).


      ebenso ist es doch mit den unterschiedlichen lebenslagen in dem sich der mensch grad befindet: mal ist der hund tröster, mal bettwärmer, mal aufpasser, mal sportpartner, mal familienmitglied und vielleicht auch mal einziger zuhörer wenn man sorgen hat.


      all das kann ich akzeptieren - bei männchen wie weibchen.


      warum auch nicht? ich mag meinen mitmenschen so wie er/sie ist - mit allen spleens und pläsierchen - solgange nichts ins extreme oder ausschliessliche geht. und schwarz-weiss-denken ist für mich schon sehr extrem.




      lg


      stella

    • Ich habe die Kindererziehung hinter mir. Ich habe ein Leben hinter mir,wo es wichtig war,was man anzieht,wie man aussieht, wo ich Menschen kennengelernt habe, die bei näherem Hinsehen einfach oberflächlich sind, Freundschaften,für die ich meine Hand ins Feuer gelegt hätte,sind daran zerbrochen, das es wohl nur einseitig war, also keine echte Freundschaft. Ich habe immer mehr gegeben als genommen. Ich habe so viele kennengelernt,die,ach so nett, bussi bussi, hintenrum so falsch waren, das ich es gar nicht glauben mochte. das Auto war wichtig u.s.w.
      Dann hatte ich Hunde.
      Seitdem bin ich ruhiger,es kommt nicht mehr darauf an,ob wir ein schickes Auto haben,es könnte nur einmal mehr gewaschen und von innen gesäubert werden. Ich lerne wirklich viel mehr Menschen kennen, bin toleranter und nehme vieles nicht mehr so wichtig.
      Wenn ich meinen Hunden beim Laufen draussen zusehe, Charly reisst beim Laufen gern Gras aus und wirft es in die Luft, dann bin ich so etwas von ruhig und entspannt. Ich sehe wirkliches Leben und Leben fühlen. Die Freude,wenn man mit ihnen spielt.
      Den Menschen habe ich bis zuletzt nie so eine wirkliche Freude ansehen können. Etwas für sie zu tun rang ihnen ein selbstverständliches Na danke ab, etwas zu schenken,ein kleines lächeln,aber nie die grosse Freude.
      Entweder kannte ich bis jetzt nur die falschen Leute, oder die Menschheit ist wirklich an Materialismus und Selbstverständlichkeit erstickt.
      Aber mit meinen Hunden zusammen empfinde ich offene Freude und so etwas wie Frieden.
      Das ich nicht ohne sie in den Urlaub fahre,liegt daran, das ich Charly nicht einfach jemandem anderen übergeben kann. Viele hier wissen warum. Die Verantwortung habe ich nun mal übernommen. Und in einen Flieger, in überhitzte Länder,nein danke. was ist daran verwerflich. dann, ein Hundeleben ist leider kurz, ich möchte so viel wie möglich zeit für meine Hunde haben
      Ausserdem sind,da unsere Jungs aus dem haus sind, unsere Hunde und der Hundesport unser Hobby. Fussball, Auto s , Modellbau, Spielbank, Angeln, wie viele Hobbys nehmen in einer Beziehung manchmal so viel raum ein,das die beziehung schon daran kränkelt.
      Und ja, mein Hund ist eine treue Seele,warum läuft er anstatt rumzustromern ganz dicht bei mir,wenn es mir nicht so gut geht.
      Und als ich ein Jahr krank war, warum ging er nur ganz dicht neben mir.
      Und obwohl er weiss,das es beim nachbarn immer Futter gibt,kommt er doch immer wieder hierher zurück
      Sie sind für mich kein Partnerersatz,ich kann mit ihnen keine lebhafte Diskussion führen,so ein Leben habe ich auch noch, ich bin nicht ihre Mama. Aber sie haben mich irgendwie zu einem ausgeglichenerem zufrideneren Menschen gemacht. Und wem das hier alles zu schnulzig war,man möge mir verzeihen,ich bin einfach nur eine emotionale Frau

    • Hallo Björn,


      "Kultursodomie" ist ja fast so schön wie "intersubjektiv"... endlich etwas Neues in meiner Sammlung 'Worte, die die Welt nicht braucht'. :D


      Für mich persönlich bleibt mein Hund mein Hund.
      Nicht mehr und nicht weniger.


      Ich denke, das Problem (so es denn überhaupt eines ist) rührt wie so viele andere auch daher, dass in unserer Gesellschaft ideale Werte wie Ehre, Bildung, meinetwegen auch Glaube, stückweise verlorengehen (gegangen sind) und diese Lücken durch eine Ersatzbefriedigung ausgeglichen werden.


      Dem Einen ist es der Hund, dem Anderen Robbie Williams.
      (Welche Art von Sodomie wäre Letzteres?? *grins*)


      Auf der Spur nach dem traditionellen Wertekanon, den viele hier vielleicht noch von ihren Großeltern kennengelernt haben - das Gute, das Wahre, das Schöne - sucht sich die menschliche Natur ein Ventil, welches all die Bedüfnisse abfedert, die heutzutage nicht mehr von Kirche oder Staatsoberhaupt erfüllt werden.
      Man könnte es auch als eine Sinnsuche bezeichnen, die sich in unserer medialisierten und veräußerlichten Welt recht schwierig gestaltet.


      Wie schön (und auch einfach) ist es da, ein Lebewesen in den Fokus zu rücken, wie ein Gefäß, welches all das emotionale Gewicht auffängt und gleichzeitig Halt und Stabilität gibt.
      Praktischerweise kann man es auch, in gewissem Sinne, nach seinem Ebenbild formen. Der Hundebesitzer wird zum Lenker und Geleiteten gleichermaßen.


      Ich sehe schon, ich schweife ab.


      Zum Thema Frauen:
      ...da könnte ich jetzt wieder einen ganzen Roman verfassen. :D
      Obwohl der "Neue Vater" inzwischen nicht mehr ein Synonym für "arbeitsscheues Weichei" ist, sondern sogar staatlich gefördert wird, braucht es wohl noch ein paar Generationen, bis sich dieses Modell tatsächlich in den Köpfen durchsetzt.


      Grade in meiner Altersgruppe erlebe ich dieses Paradoxon täglich - fragt man die Herren, sind sie alle Chefwindelwechsler und finden Erziehungsarbeit super, wissen selbstverständlich wann Junior den nächsten Zahnartztermin hat, dichten Lobeshymnen auf die häusliche Arbeitsleistung und möchten am Liebsten auf der Straße für Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt demonstrieren gehen, damit es sich auch in der eigenen Familie endlich mal rentiert, wenn sie zu Hause beim Kind bleiben würden...
      ...aber auf dem Spielplatz sitzen immer noch zu 98% die Mamis im Sand.


      So lange ein Hund zur "Familie" gehört, wird er also größtenteils auch von Frauen betreut.


      Im Übrigen hat mich eine kurze Stichprobe ins Elternforum gelehrt:
      Das ist genau dasselbe in grün.



      LG, Sub.

    • Hallo!


      Ist das nicht auch einfach eine Frage der Kommunikation?


      Mit meinen Mitmenschen kann ich verbal kommunizieren. Mit dem Hund schmuse ich aber beispielsweise, wenn ich ihm meine Zuneigung ganz besonders zeigen will.


      Und verbale Kommunikation wirkt eben nicht so tüdelig, wie körperliche Kommunikation.


      Das sieht man doch eigentlich ganz schön in der Entwicklung von Menschen:


      Babies werden durch die Gegend getragen, gehätschelt, man spricht mit ihnen häufig im "Ei-ti-wutsi-düdi-du"-Stil usw.. Das wirkt wesentlich umsorgter, liebevoller und enger verbunden - auf den ersten Blick - als wenn wir mit unseren Kindern im Teenageralter ein ernstes Wörtchen reden oder wenn wir uns mit erwachsenen Freunden ernsthaft über eigene Probleme verbal austauschen.


      Ich finde, dass die Kommunikation Hund - Mensch mehr der Kommunikation Erwachsener - Baby, als Erwachsener - Erwachsener ähnelt und daher mehr auf dieser Umsorgungsebene stattfindet.


      Ich kann mir gut vorstellen, dass das Verhältnis ein anderes wäre, wenn Hunde mit uns verbal kommunizieren könnten.


      Dass es darüber hinaus eine Gruppe von Menschen gibt, die mit Ihren Mitmenschen nicht mehr klarkommt und sich dann in eine Beziehung zu einem Hund flüchtet, steht dem nicht entgegen.


      Dass diese Gruppe in einer egoistischer werdenden Gesellschaft größer wird, mag durchaus so sein. Inwieweit DF-User dieser Gruppe angehören, läßt sich aber aus Beiträgen objektiv betrachtet in der Regel nur schwer entnehmen.


      Für mich ist die Beziehung Mensch - Mensch immer wichtiger, als die Beziehung Mensch - Hund. Wie eng jemand die Beziehung zu seinem Hund pflegt ist mir persönlich allerdings grundsätzlich egal, solange der Hund darunter nicht leidet.


      Gruß,
      Martin

    • sind ja Hammer Beiträge hier .. sehr differenziert, macht echt Spaß zu lesen! =)


      Zitat


      Menschen sollten mit Menschen den intensivsten Kontakt haben.


      diesen Satz finde ich jedoch stellvertretend für einige ähnliche Aussagen in diesem Thread sehr pauschal .. und deswegen macht er mir auch ein bisschen Angst. Wieso diese Art von (fast schon) Imperativ? weil es in der Natur des Menschen angelegt ist, ein soziales Wesen, das (historisch) auf die menschliche Gemeinschaft angewiesen ist durch Arbeitsteilung, Kindererziehung etc., zu sein? warum empfindet man Menschen, die im Gegenteil ihre ganze Energie auf Tiere lenken, sei es aus Gründen der Ablehnung eben durch die so geprägte Gesellschaft (Obdachlose), Enttäuschung und Abkehr durch schlechte Erfahrung, zeitweilige Konzentration auf das Tier, whatever, als "traurig"? weil es dem eigenen Lebensstandart wiederspricht, man es sich selbst nicht so vorstellen könnte? interessant hierbei auch, wie sich überhaupt ein solcher Begriff wie "Kultursodomie" bilden kann - nämlich bestimmt nicht geprägt und entworfen von eben den Leuten, die selbige praktizieren.
      wieso lehnt ihr das Ganze ab, macht es euch "traurig", "sollte" es anders sein? diese Frage ist ganz ernst gemeint und keineswegs als unbedingte Gegenposition zu verstehen.


      Grundsätzlich, finde ich, geht es doch eigentlich nur um die subjektive Empfindung von Glück..
      auch wenn mir zum Beispiel mein Hund allein "nicht genügen" würde .. ich ihn viel mehr als Bereicherung meines Lebens sehe, sehe ich keine übergeordnete Notwendigkeit, dass andere das ähnlich handhaben. glaubt ihr, jene sog. "Kultursodomie" könnte dem Menschen als einzelnen schaden, gar die Gesellschaft in irgendeiner Form degenerieren? mein ich jetzt ganz ernst und lass mich gern vom Gegenteil überzeugen: wo seht ihr (z.B. Sleipnir, Ulixes) die Gefahr/das Problem in der Kultursodomie?
      Findet ihr, es schadet vorwiegend dem Menschen, oder dem Tier?



      Zitat

      Es ist eine Begleitung unserer heutigen Gesellschaft, dass ein Tier ausgesucht wird, um viele Bedürfnisse zu erfüllen, die im Alltag auf der Strecke bleiben oder als zu mühselig empfunden werden unter Menschen aufzubauen.
      Das Haustier leidet langfristig darunter und auch die Verzehrtiere, die ganz aus dem Raster von Zuwendung und Achtung vor lebenden Tieren herausfallen


      ... und hier ist ja auch schon eine Art Antwort auf eben jene Frage! :p
      warum glaubst du, dass das Haustier darunter leidet?
      glaubst du auch, dass der Mensch (der das mit der Kultursodomie praktiziert) darunter leidet?


      völlig Recht hast du, finde ich, im zweiten Abschnitt. Volle Zustimmung!! Das Schlimme, Gefährliche ist durchaus das Paradox, dass sich aus der grundsätzlichen Haustierhaltung ergibt: warum nämlich jene Zuneigung zum Tier (hier wurde auch schon die "Natur" als solche erwähnt) oft derart auf ein Individuum konzentriert wird, viele sog. Nutztiere jedoch durchs Raster fallen.


      und das ist nämlich das Problem, dass ich selbst oft mit dieser Sache (Kultursodomie) habe ..
      Ich denke eigentlich nicht, dass ich als Mensch einen Schaden davontragen würde, wenn mein Kleiner bei mir im Bett nächtigt, ich ihn ein bissl verhätschle und so...
      aber für die "Natur", für das Bewusstsein gegenüber den Tieren (sog. Haustiere, Nutztiere...) kann diese Entwicklung wirklich vielleicht sogar katastrophal enden. weil man die "connection" vielleicht irgendwann nicht mehr macht ... und glaubt, man sei "tierlieb", nur weil man sein Tier liebt. :D


      Was nicht heißen soll, dass man als "Kultursodomist" nicht auch die Augen für alles andere offen halten kann. das schließt sich nicht aus, find ich. es birgt halt eine Gefahr.


      und ja, vielleicht bin ich ein Kultursodomist. ich "liebe" meinen KLeinen, ich hab bekloppte Spitznamen für ihn, die mir - ja - manchmal ein bissl peinlich sind. nicht "für die Öffentlichkeit" bestimmt. mein Kleiner schläft bei mir im Bett, und ich würde wahrscheinlich nicht ohne ihn in Urlaub wollen, weil er mein Leben unheimlich bereichert.
      Aber ich versuche auch immer die Augen offen zu halten ... esse kein Fleisch, mach nen großen Bogen um Tierversuchsprodukte, versuch mich "global" einigermaßen auf dem Laufenden zu halten .. auch wenn ich weiß, dass ich da wahrscheinlich die 100%ige Konsequenz nie erreichen werde.


      ...
      irgendwie hab ich mich jetzt total verzettelt, aber viell. versteht ja einer, was ich mein... :???: :D


      das hier fand ich noch schön:


      Zitat


      und urlaub ohne hund habe ich auch noch nicht gemacht, seit ich hunde habe. die waren, wenn ich überhaupt weg war, mit. gut, ich fliege nicht in den urlaub, weil ich nicht fliegen mag, also ist das hindernis schon mal weg. ich bin mit 20 durchaus mit neufundländer nach portugal gefahren für einmal 3 monate und einmal 2 monate. der hund fand's toll. ich auch, sonst hätte ich das nicht wiederholt. übrigens hätte ich in portugal viele sachen, die ich erleben wollte, ohne hund nicht erleben können. mein neuf hat mich nämlich immer gut beschützt, wenn ich am strand geschlafen habe. es hat sich keiner getraut, uns zu überfallen. das sind auch erfahrungen, die ich nicht missen möchte.
      ich könnte es vereinfachen mit der urlaubssache: urlaub ist für mich entspannung, ich brauche dann keine 5 städte in 2 tagen oder solche gewaltakte. die hunde sind für mich im alltag entspannung - wieso sollten sie dann im urlaub stress für mich sein?
      ich empfinde das nicht als einschränkung sondern größtenteils als bereicherung. die hunde sind für mich ein stück natur direkt bei mir in einer zeit, wo der mensch immer mehr das alleinbesiedlungsrecht auf der erde für sich in anspruch nimmt.
      meine hunde spielen in meinem leben eine wichtige rolle (sonst hätte ich mir keine anschaffen müssen), aber sie sind nicht mein lebensinhalt. sie sind halt einfach da und dabei.
      wenn das kultursodomie ist, dann bitte.

    • Hallo Livvy,


      ich versuche mal auf deine Fragen zu antworten.
      Soziologen versuchen immer prägnante Begriffe für ein beobachtetes Phänomen zu finden.
      Richtig glücklich gewählt sind sie selten.
      Mithin ist auch "Kultursodomie" ein sehr sperriger Begriff.
      Er beschreibt eine Beobachtung, dass immer mehr Menschen statt miteinander zu kommunizieren, ihre gesamte Energie auf ein Tier übertragen, ihm all das zukommen lassen was im Zusammenleben mit Menschen üblich ist:
      Aufmerksamkeit, Liebe, Freundschaft, Treue, Versorgung, Bekleidung, Spiel, körperliche Zuwendung, Erziehung, .....


      Meine von dir als zu pauschal formulierte Aussage
      "Menschen sollten mit Menschen den intensivsten Kontakt haben," unterstreiche ich in diesem Zusammenhang nochmal.


      Eine Gesellschaft löst ihre Probleme, die sich aus dem Miteinander ergeben nicht, indem sie sich anderen Lebewesen und Objekten zuwendet.
      Die Unfähigkeit miteinender liebevoll umzugehen, wird nicht gelöst indem ich mich hingebungsvoll um ein Tier kümmere ohne dass wieder eine Rückkoppelung auf den Umgang mit Menschen stattfindet.


      Wenn sich immer mehr Menschen aus ihrer Verantwortung des Miteinanders ziehen und lieber mit einem Haustier intensivsten Kontakt pflegen, fehlt das irgendwann der menschlichen Gesellschaft.
      Eine sozialer, emotionaler und geistiger Verarmungsprozeß tritt ein.
      Das prangern dann, wie geschehen , die Soziologen an.


      Ich selbst sehe bisher nur eine Tendenz dahin.
      Noch ist viel sprudelndes Leben da.
      Für mich sind Hund und Mensch eine wunderbare Gemeinschaft mit vielen Möglichkeiten sich gegenseitig zu unterstützen.


      Friederike

    • Zitat

      Eine Gesellschaft löst ihre Probleme, die sich aus dem Miteinander ergeben nicht, indem sie sich anderen Lebewesen und Objekten zuwendet.
      Die Unfähigkeit miteinender liebevoll umzugehen, wird nicht gelöst indem ich mich hingebungsvoll um ein Tier kümmere ohne dass wieder eine Rückkoppelung auf den Umgang mit Menschen stattfindet.


      Wenn sich immer mehr Menschen aus ihrer Verantwortung des Miteinanders ziehen und lieber mit einem Haustier intensivsten Kontakt pflegen, fehlt das irgendwann der menschlichen Gesellschaft.
      Eine sozialer, emotionaler und geistiger Verarmungsprozeß tritt ein.
      Das prangern dann, wie geschehen , die Soziologen an.


      Friederike


      Toll beschrieben!


      Und damit macht dann auch m.E. der Begriff "Kultursodomie" einen Sinn, weil er in der Regel in pathologischen Kontexten benutzt wird.


      Über den tatsächlichen Wert oder Sinn solcher Wortschöpfungen läßt sich natürlich streiten...


      LG
      der Miniwolf

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