Jeder darf ein Hundetrainer sein...

  • Hi,


    Die Diskussion beobachte ich ja die ganze Zeit. Ganz am Anfang habe ich mal versucht aus Sicht eines Hundehalters was beizutragen. Ist aber verpufft. Darum gehts mir gar nicht. ABER die meisten hier sind einfach Hundehalter und sonst nix. Wo bleibt das eingentlich in dem Teil ????Oder ich bin jetzt einfach nur doof, kann auch sein, man soll sich ja immer selber in Frage stellen.


    Die wissenschaftliche Seite ist ja ganz nett, aber jeder ist doch wohl selber verantwortlich dafür d. er sich einen gescheiten Trainer sucht. Mit oder ohne Scheine. Wie bitte soll hier jemand klar kommen der gestern seinen Hund bekommen hat und eine gute Hundeschule sucht.



    L.G. Burgit

  • Zitat

    @
    b) HT sind irgendein "Wischi-Waschi-Bindeglied" zwischen a) und c) (s.unten), welche dringend einer Zertifizierung bedürfen, nahezu unabhängig von ihrer Berufserfahrung und unabhängig von ihren bereits bestehenden Weiterbildungen, die bereits ein hohes Maß an Fachwissen mit sich bringt.


    c) HH sind mehr oder weniger unmündige und mehr oder weniger entscheidungsunfähige Gestalten, denen man in diesem Jahrtausend nun endlich die Möglichkeit bieten sollte, ihre HT anhand einer Zertifizierungsurkunde auszuwählen, weil sie 1. dazu mit Hilfe ihres gesunden Menschenverstandes und dem Betrachten positiver Ergebnisse am eigenen Hund nicht in der Lage sind und 2. man die HH daher zu ihrem Glück zwingen muß.


    t.



    :gott: :lachtot: :gott:


    Herrlich, das ist einfach nur gut!!!! Und das ist jetzt nicht ironisch gemeint!

  • Gordibrian:


    Ähm... warum kann nur Experte sein, wer irgend etwas studiert oder eine Ausbildung druchlaufen hat. :???:


    Studium schützt nicht vor Unwissen oder mangelnder Einstellung zur eigenen Tätigkeit.


    Im übrigen verstehe ich den Sinn der ganzen Gruppeneinteilerei bezogen auf das Ausgangsthema nicht.


    Wenn man etwas braucht, dann ist es eine Art Anleitung, wie man einen guten Trainer für sich und seinen Hund finden kann. Das wäre wirklich hilfreich und das ist auch das - was ich unter anderem weiter oben mit Aufklärung - meinte.


    Jeder der einen solchen Plan hätte, ist in der Lage selbst zu entscheiden, welchen Trainer er bevorzugt und welchen nicht.


    Mehr braucht es wirklich nicht!


    Du betreibst hier mit großem Aufwand eine Einteilerei an deren Ende Du aber die Qualität der Ausbildung auch nicht garantieren kannst.


    Mir ist dieser ganze Aufwand - für ein Randproblem - immer noch zu groß.


    Gruß,
    Martin

  • @ Gordibrian,


    danke, ja - ich kann mir mein Wissen tatsächlich auch selbst zusammen suchen. Daher waren meine diesbezüglichen Fragen an Dich im Grunde ein Bitte, mir die Arbeit zu ersparen. Aber vielleicht sollte ich mir so etwas künftig schenken - beim Stöbern "stolpert" man doch oft auch noch auf interresante Zusatzinformationen. :D


    Der von Dir eingestellte Link - aufgrund meiner Frage, was Verhaltentherapie beinhaltet - verweist auf eine Tierarztpraxis, die nebenher (oder hauptsächlich?) Verhaltenstherapie in der eigenen Hundeschule anbietet.
    Er umschreibt im typischen Werbestil, was Verhaltenstherapie erreichen soll - für eine HP eines Unternehmens vollkommen normal und auch OK.


    Aber er beantwortete eben NICHT die Frage, welchen Umfang die Zusatzausbildung hat, welche Inhalte vermittelt werden, wo diese Ausbildung durchgeführt wird.


    1. Umfang: 60 Theoriestunden verteilt auf 5 Jahre
    2. Weiterbildung durch: Landestierärztekammer, Uni
    3. Inhalte: Ethologie der verschiedenen Haustierspezies
    Verhaltensmodifikation (= Veränderung) aufgrund lernbiologischer Grundprinzipien
    Verhaltensmodifikation mittels Pharmakotherapie (= Medikamente u.ä.)
    Humanpsychologisches Grundlagenwissen
    Einschlägige Rechtsmaterie


    Verlangt wird die Teilnahme an den Unterrichtsstunden und - zur Darstelllung der praktischen Fähigkeiten - die Dokumentation von 25 Fallbeispielen - fünf davon ausführlich mit Literaturdisskusion, der Rest in Form von Karteiauszügen. Diese Fallbeispiele müssen mindestens enthalten: Anamnese (= Aufnahmegespräch), Differentialdiagnose(n) + Diagnose (= Festlegen, was Sache ist), Therapie (= was wird gemacht) und Verlauf (= hats geklappt, wie lange hats gedauert)


    Achja, und ein Fachgespräch.


    Für mich als ganz normaler Hundehalter wäre es sehr schön, wenn ALLE Tierärzte dieses Zusatzwissen hätten. Weil sie dann vielleicht mich, als ihren Kunden, besser beraten könnten wenn mein Hund mir auffällig erscheint. Insbesondere könnten sie medizinische Gründe für dieses Verhalten ausschließen - das kann kein normaler Hundetrainer. DAFÜR braucht es solche Experten. Gäbe es hier in meiner Nähe einen solchen Tierarzt, würde ich gerne bei entsprechenden Fällen dorthin gehen.
    Ob das ganze theoretische Wissen für die anderen - also nicht medizinisch begründeten Verhaltensauffälligkeiten ausreicht, um wirklich eine Problemlösung zu erreichen, kann ich mir ehrlich gesagt schwer vorstellen. Mir ist nicht klar, wie der TA seine Fallbeispiele erlangt - fängt er einfach mal an und dokumentiert dies? Oder unter Anleitung eines bereits tätigen TA mit Zusatzausbildung? Selbst wenn, 25 Fälle sind m.E. wenig Praxis.


    Aber - für den ganz normalen Hundealltag, also Welpen sozialisieren, Grundausbildung, die Alltagsproblemchen durch artgerechtes Verhalten des Hundes in unserer Nicht-hundegerechten Umwelt - dafür brauch ich einen Praktiker, der tagtäglich auf dem Hundeplatz steht statt hinterm Schreibtisch irgendwelche Anamnesenbögen auszufüllen. Und der natürlich außerdem so viel wie möglich darüber weiss, was er dort tut.


    Zum Autoreparieren brauchts ja auch keinen Automobil-Ingenieur.


    Ganz nett wäre auch, wenn sich Otto-Normal-Hundehalter einen Trainer und / oder Hundeschule auch langfristig leisten kann. Schließlich dauert eine gute Grundausbildung wenigsten 1,5 Jahre - oft auch länger.


    Ich kenn ja die Preise in Stuttgart nicht so - dachte aber bisher das München der teuerste Fleck in Deutschland ist. Jedenfalls könnte ich mir die Preise dieser Hundeschule nicht leisten - bzw. würde nur bei richtig großen Problemen in diesen sauren Apfel beißen. Aber nicht für die wöchentliche Welpen- und Junghunde-Bespaßung.

  • Zitat

    ...
    Ganz nett wäre auch, wenn sich Otto-Normal-Hundehalter einen Trainer und / oder Hundeschule auch langfristig leisten kann. Schließlich dauert eine gute Grundausbildung wenigsten 1,5 Jahre - oft auch länger.


    Ich kenn ja die Preise in Stuttgart nicht so - dachte aber bisher das München der teuerste Fleck in Deutschland ist. Jedenfalls könnte ich mir die Preise dieser Hundeschule nicht leisten - bzw. würde nur bei richtig großen Problemen in diesen sauren Apfel beißen. Aber nicht für die wöchentliche Welpen- und Junghunde-Bespaßung.


    Ein sehr wichtiger Aspekt. Was nützt es mir, wenn ich am Ende einen - ich übertreibe jetzt ein wenig - Prof. Dr. Dr. Hundetrainer habe, sich den aber kein normaler HH leisten kann?


    Dann geh' ich nämlich als HH erst gar nicht in die HS oder eben zu einem nicht lizensierten Trainer. Und wie finde ich den? Richtig, durch eigenverantwortliches Handeln.


    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Dann geh' ich nämlich als HH erst gar nicht in die HS oder eben zu einem nicht lizensierten Trainer. Und wie finde ich den? Richtig, durch eigenverantwortliches Handeln.


    :2thumbs: :2thumbs:


    ...und vielleicht noch durch eine Portion gesunden Menschenverstand, der gleichzeitig an die (eigene) Realität gekoppelt ist??!!!!!


    LG
    der Miniwolf

  • @ susami


    Bas Beste was ich je von Dir gelesen habe!!! Egal in welches Hinsicht!


    Besonders klar (und erheiternd) das geniale Beispiel mit dem Auto-Ingenör!!!


    Ein Genuss wahrlich!



    :gott: :gott: :gott: :gott: :gott:


    Da muss ich Dir glatt 5mal Gott für anrechnen!!!



    erleuchtete Grüße,



    canis f

  • mir werden "Zertifizierungen" immer suspekter:
    http://www.doq-test.de. Kann ich damit dann einen Hund führen?


    Stelle mir gerade die "nette" HH hier im Hause vor, welche ihre Hunde nicht im Griff hat, diesen Test besteht und damit ein Zertifikat in der Hand hat das sie Ahnung von Hunden hat.


    Aber vielleicht verstehe ich diesen ganzen "Zertifizierungskram" nicht (habe allerdings auch nicht studiert, vielleicht liegts daran) :???:

  • Zitat

    mir werden "Zertifizierungen" immer suspekter:
    http://www.doq-test.de. Kann ich damit dann einen Hund führen?


    Das wohl nicht, aber es gibt Leute, die machen geschickt Werbung, verkaufen ihre "Idee" werben wo immer möglich dafür und verdienen dann nicht schlecht daran ! :D


    Ist wie im wahren Leben: Zertifizierungen machen eine Menge Arbeit, kosten Geld, garantieren keine Qualität und ausser dem "Zertifizierenden" hat keiner einen Nutzen davon.


    Gruß, staffy - nicht zertifiziert ;)

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