Jeder darf ein Hundetrainer sein...

  • Vielleicht mal eine kurze Beschreibung, wie das Training bei einer meiner Lieblingsreferentinnen aussieht (und den von ihr ausgebildeten Trainern):


    Jedes Team wird zuerst begutachtet, eingeschätzt, individuell betrachtet.
    Man erscheint ohne Hund, geht zusammen mit HT zum Auto, holt den Hund raus, geht ein paar Meter Richtung Platz, bleibt stehen, plaudert (fachlich), macht ein paar Übungen ...
    In dieser Zeit (ca. 15 min) werden Hund und Halter genaustens beobachtet, dem HT entgeht nix. Danach folgt die gemeinsame Analyse, die Einschätzung des Teams, was auffällt, wo Probleme sein könnten, welche Ziele man hat, ..
    Erst dann gehts an gezieltes Training, was man tun kann, was sein muß !


    Hier wird definitiv der Mensch geschult, denn der HT gibt zwar Anweisungen über den Trainingsverlauf, kommentiert aber jede Regung des Hundes (nicht zu verwechseln mit zutexten), erklärt das Warum und hilft beim Wie. Jedes Problem wird nicht nur gelöst, sondern ausführlich erklärt (warum macht der Hund das, was kann man tun, wie das unerwünschte Verhalten verhindern). Man lernt automatisch seinen Hund zu lesen, voraus zu denken, hat sichtbare Erfolge, ist motivierter, ... der Idealfall !!


    Für mich bis heute eine der besten HS. Alle HT haben eine Grundausbildung, fundiertes Wissen und gelernt, den Menschen anzuleiten mit seinem Hund zu arbeiten/kommunizieren.


    Keiner der HT hat studiert, alle sind Quereinsteiger die die Liebe zum Hund und der Spaß an der Arbeit mit Mensch-Hund-Teams vom Hobby zum Beruf hat wechseln lassen.


    HS / HT die auf diese kompetente Weise arbeiten sind leider sehr selten !!


    TÄ, sorry. Ich kenne einige und die sind geschlossen der Meinung, daß man als TA keine Ahnung von Hundeverhalten und -erziehung haben kann, zumindest nicht profihaft ! Dazu ist die medizinische Seite viel zu umfangreich.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    mir werden "Zertifizierungen" immer suspekter:
    http://www.doq-test.de. Kann ich damit dann einen Hund führen?


    Stelle mir gerade die "nette" HH hier im Hause vor, welche ihre Hunde nicht im Griff hat, diesen Test besteht und damit ein Zertifikat in der Hand hat das sie Ahnung von Hunden hat.


    Aber vielleicht verstehe ich diesen ganzen "Zertifizierungskram" nicht (habe allerdings auch nicht studiert, vielleicht liegts daran) :???:


    noch ne Zertifizierung: HAS 1 = Hundeführerausbilder


    ausgestellt von der Berufsgenossenschaft, nachdem man drei Tage á sechs Stunden theoretischen Unterricht absolviert, d.h. einem Referenten zuhört. Anwesenheit wird nicht kontrolliert, eine Prüfung gibt es auch nicht.


    danach darf man die Hundeführer in seinem Wach- und Sicherheitsunternehmen ausbilden! :shocked: und die gesamte Hundestaffel leiten und organisieren.


    Kosten entstehen den Teilnehmern nicht - der Arbeitgeber zahlt ja die VBG-Beiträge, die finanziert damit solche Fortbildungen.


    Über die Folgen dieses Zertifikates möchte ich gar nicht nachdenken.... es geht um Schutzhunde im Einsatz :kopfwand:

  • Terry:


    Dein Konzept klingt auch sehr schlüssig.


    Entscheidend ist letztlich, dass das Training individuell auf Halter und Hund zugeschnitten ist - sofern notwendig - und dass der Halter lernt, seine "Probleme" mit dem Hund grundsätzlich selbst zu meistern.


    Ich denke es ist nicht so entscheidend, ob man dabei nun am Anfang gleich in die Praxis einsteigt oder erst mal mehr theoretsich an die Sache herangeht. Das gibt dann den HH auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Schul-Konzepten zu wählen, da in der Regel nicht alle gleiches Lernen bevorzugen.


    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Entscheidend ist letztlich, dass das Training individuell auf Halter und Hund zugeschnitten ist - sofern notwendig - und dass der Halter lernt, seine "Probleme" mit dem Hund grundsätzlich selbst zu meistern.


    So arbeite ich aber auch, ich gebe dem Halter Hinweise, so das sie sich das Training, die Übungen oder auch die Problemlösungen selber erarbeiten. Natürlich zeige ich auch mal was oder sage was, aber in der Regel erarbeiten sich die Besitzer ihren eigenen Weg und können auch selbst entscheiden, ob sie das was ich als Tipp gebe so umsetzen möchten oder nicht.


    Anders sieht es aus, wenn ich Anweisungen gebe - denn die sind meist eher zur Sicherheit der Umwelt oder um gravierende Probleme schneller kontrollierbar zu machen.


    Bei jedem Treffen gibt es ein Handout, in dem das Thema des Tages noch
    einmal zusammengefasst und wenn noch fragen sind, kann man mich auch fast immer erreichen. So kann ich zum einen die Fortschritte im Auge behalten und zum anderen die Hundehalter immer wieder motivieren, wenn es mal wieder Rückschritte gibt.


    Es geht viel über Mundpropaganda, denn wenn ein Halter überzeugt und zufrieden ist, dann sagt er es weiter und der nächste fragt noch nicht einmal mehr nach einem Zertifikat.

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