Was machen Obdachlose anders?
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Hallo,
durch den Threat "Obdachlose und ihr Hunde", kam mir die Idee mal eine neue Frage in den Raum zu stellen:
Also:
Was machen Obdachlose bei der Erziehung ihrer Hunde anders?Die meisten Hunde von Obdachlosen sind super sozialisiert, haben einen engen Bezug zu ihrer Gruppe, folgen ihrem Herrchen /Frauchen ohne Leine überallhin etc.
Obdachlose besuchen doch i.d.R. keine HuSchus mit ihren Hunden, arbeiten nicht gezielt, setzen keine Hilfsmittel wie z.B. Schleppleine ein.
Was machen Obdachlose also richtig, dass deren Hunde so klasse sind und der Gehorsam gut ist?
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Ich kann mir denken, dass sie
1. eine besonders starke Bindung haben (bedingt durch die Lebenssituation und die ständige Nähe) und
2. sehr schnell daran gewöhnt sind, mit anderen Kumpels (Menschen und Hunde) klarzukommen denn schließlich sind
3. alle Rudeltiere (also auch Menschen und Hunde) sehr flexibel wenn es ums Überleben geht, das heißt sie passen sich der Situation bestmöglich an.Ob sie eine (formale) Prüfung bestehen würden, sei mal dahingestellt, aber ich gebe dir absolut recht.
Viele Grüße
Julia -
Ich weiß nicht genau, aber kann es daran liegen, dass Sie wirklich "wie im Rudel" leben? Essen ergattern, Schlafplatz suchen, aneinanderkuscheln im Winter...?
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Hallo,
Julia, das hast Du richtig gut erklärt.
Ich sehe es auch so.
Hund und Besitzer leben 24 Stunden täglich zusammen. Alles wird gemeinsam gemacht, sei es herumsitzen, spazierengehen oder auch schlafen.
Das fördert natürlich enorm die Bindung und deshalb himmeln diese Hunde ihre Besitzer auch so an.Ich sehe es in der Stadt. Die Hunde laufen grundsätzlich ohne Leine (ob das richtig ist, sei dahingestellt), sie bleiben an jeder roten Ampel stehen, ohne dass ein Kommando gegeben wird, sie kleben förmlich am Bein des Herrchens.
Es ist schon erstaunlich, wie stark die Bindungen sind.
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Obdachlose, anders?
Sie haben mehr Zeit für Erziehung, Spiele etc. Sind immer bei ihrem Hund, oder er eben bei ihnen. Und, ein entscheidender Unterschied ist meist, dass für diese Menschen ihr Hund Alles ist. -
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Ja, den Gedanken hatte ich neulich auch. Als ich in Heidelberg ein paar Obdachlose mit Hund gesehen habe. Ich war fast ein bisschen neidisch, wie selbstverständlich diese Hunde, inmitten des Trubels auf einem Marktplatz, bei ihren Leuten liegen.
Am liebsten wär ich direkt hinmarschiert, und hätte mich mit denen unterhalten. Ich hätte das sicherlich sogar getan, wenn wir nicht in einer größeren Gruppe unterwegs gewesen wären.
Ich glaube auch, es ist so, weil Hunde und Menschen wirklich eng zusammen leben und überleben.
LG Christine
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Ich finde es auch immer wieder faszinierend, welche Bindung bei den Hunden und deren HH besteht.
Da werde ich schon neidisch.
Bin am überlegen, was können sich "normalos" abgucken, um die Bindung zum eigenen Hund weiter zu stärken?
Vllt. weniger aufsehen um den Hund beim Spaziergang machen? Den Hund einfach folgen lassen? -
Ich denke einfach das es daran liegt das sie ihre Hunde immer und überall mit hinnehmen- sie sich den ganzen Tag mit den Hunden beschäftigen- wobei ich nicht meine sie gehn gassi oder sie üben mit ihnen irgendwas sondern sie reden mit ihnen- komentieren wahrscheinlichj ihre Handlungen etc. daraus lernt der Hund. Die häufige Ansprache allein macht diese hunde schon aufmerksam auf ihre besitzer. Wobei der Tagesablauf sicher auch immer wieder ähnlichkeiten ausweist und die Hunde so einiges Verknüpfen können.
Dadurch das sie die Hunde überall mit hinnehmen müssen, entsteht wahrscheinlich schon ein Gehorsam der verlangt wird- da Obdachlose ja nicht selbst ein schlechtes benehmen haben- zumindest nicht mehr wie unter anderen Menschen auch. Wenn man sich dagegen ein Mensch anschaut der Haus und Arbeit und Familie hat: Man hat Termine- muss zur Arbeit- die Kinder von a-b kutschieren etc. Die Arbeit/Aufmerksamkeit den Hunden gegenüber wird teilweise dazwischengelegt. Feste Gassizeiten- Zeitpunkte denen man sich den Hunden widmet werden festgelegt- nicht selten jedenfalls. Ist es unbequem den Hund mitzunehmen- lässt man ihn zuhause- fertig! Oft werden Hunde gar nie mit in die Stadt genommen- warum auch- ist ja unbequem- kann doch zuhause bleiben usw. Bei vielen Hundehaltern ist es so- leider.
LG ines -
Zitat
Bin am überlegen, was können sich "normalos" abgucken, um die Bindung zum eigenen Hund weiter zu stärken?
Vllt. weniger aufsehen um den Hund beim Spaziergang machen? Den Hund einfach folgen lassen?Oder mal ein paar Wochen auf der Straße leben
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Außerdem wissen Odachlose, was es heißt von niemanden geliebt - von vielen sogar verachtet - zu werden. Dem Hund ist die gesellschaftliche Stellung dagegen egal. Er gibt seine Treue unabhängig davon. Das würde ich als Obdachloser sicherlich besonders zu schätzen wissen.
Das wirkt sich mit Sicherheit sehr stark auf die Bindung aus.
Gruß,
Martin -
- Vor einem Moment
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