Was machen Obdachlose anders?

  • Zitat

    Mir hat ein Obdachloser auf meine bewundernde Bemerkung: "Der Hund ist aber gut erzogen!", geantwortet. "Erzogen? Der ist nicht erzogen, der hat halt nur mich und ich nur ihn."


    Ich glaube, daß ist das ganze Geheimnis!


    Gruß Gaby


    DAS könnte wirklich das Geheimnis sein . Die Hunde sind wirklich von klein auf bei einem Menschen , werden von ihm geprägt . Es wird alles geteilt , eben von der Hand in den Mund . Oft ist der Hund der einzig wahre soziale Kontakt , manchmal auch Lebensversicherung . Der hund und sein Besitzer bilden ein Kleinstrudel und wissen, daß sie ohne einander nicht können ! Dementsprechend eng ist dann auch die Bindung .


    LG, Katzentier

  • Ich denke Obdachlose teilen auch alles mit dem Hund.
    Wir machen uns gedanken darüber ob der Hund aufs Bett darf oder nicht.
    Er muss als zweites durch die Tür.
    Er bekommt nach uns was zu fressen.
    etc.pp.
    Das ist bei denen nie der Fall.
    Sie schlafen zusammen unter einer Decke.
    Wenn es was zu essen gibt, wird geteielt und nebeneinander gegessen.
    Die machen sich keine Gedanken um Regeln.


    Sie leben in einer Gemeinschaft.
    Der Obdachlose entscheidet was als nächstes passiert.
    Gehn sie nach Essen suchen, kommt der Hund mit.
    Wird geruht macht der Hund das auch.
    Das ist doch das Leben eines Rudels.

  • Zitat

    ich denke, dass neben diesen Faktoren auch noch ein anderer ne Rolle spielt. Klar haben die Obdachlosen mehr Zeit um die Bindung aufzubauen, ich denke aber auch, dass es einfach so ist, dass dass der Hund entweder bleibt und sich anpasst oder er ist weg. Also haut ab oder findet jemand anderen. Habe eine Freundin, die früher auf der Strasse gelebt hat als Teenie, und die meinte, dann haste halt fünf Hunde und der sechste ist dann perfekt und bleibt... Vielleicht liegts auch daran... bei uns bleibt in der Regel der Hund, ob er zu uns passt oder nicht...


    Das sehe ich ähnlich aufgrund von Erfahrungsberichten. Denn was wir sehen, sind ja nur die Hunde, die geblieben sind, und nicht die Hunde, die überfahren wurden, weggelaufen sind, wegen Unverträglichkeit weggegeben wurden usw.; wenn man mal genau darauf achtet, ist es schon erstaunlich, dass die Hunde eher jung sind und man seltens ältere Hunde sieht.


    Eine Bekannte von mir hat sich ab und an um einen dieser Hunde gekümmert, weil dieser wegen jeder läufigen Hündin im Umkreis seinem Besitzer weggelaufen ist. Sie hat ihn dann öfter "eingesammelt" und zurückgebracht. Da der Besitzer aber nicht immer sofort aufzutreiben war, hat sie den Hund nach und nach an Halsband und Leine gewöhnt, ihm 2-3 Grundkommandos beigebracht und gefüttert; scheinbar war der Hund so happy, dass ihm mal jemand sagt, wo's langgeht, dass ihr der Hund irgendwann nicht mehr von der Seite gewichen ist, sogar weggelaufen ist, um sie zu suchen und zu finden; mit dem Ergebnis, dass der eigentliche Besitzer irgendwann die Geduld verlor und ihr wutentbrannt den Hund in die Hand gedrückt hat. :???:

  • Zitat

    Das sehe ich ähnlich aufgrund von Erfahrungsberichten. Denn was wir sehen, sind ja nur die Hunde, die geblieben sind, und nicht die Hunde, die überfahren wurden, weggelaufen sind, wegen Unverträglichkeit weggegeben wurden usw.; wenn man mal genau darauf achtet, ist es schon erstaunlich, dass die Hunde eher jung sind und man seltens ältere Hunde sieht.


    Eine Bekannte von mir hat sich ab und an um einen dieser Hunde gekümmert, weil dieser wegen jeder läufigen Hündin im Umkreis seinem Besitzer weggelaufen ist. Sie hat ihn dann öfter "eingesammelt" und zurückgebracht. Da der Besitzer aber nicht immer sofort aufzutreiben war, hat sie den Hund nach und nach an Halsband und Leine gewöhnt, ihm 2-3 Grundkommandos beigebracht und gefüttert; scheinbar war der Hund so happy, dass ihm mal jemand sagt, wo's langgeht, dass ihr der Hund irgendwann nicht mehr von der Seite gewichen ist, sogar weggelaufen ist, um sie zu suchen und zu finden; mit dem Ergebnis, dass der eigentliche Besitzer irgendwann die Geduld verlor und ihr wutentbrannt den Hund in die Hand gedrückt hat. :???:


    Da wirft sich allerdings die Frage auf: Sind das Einzelfälle oder passiert so etwas öfter?
    Ich vermag es leider nicht zu beantworten.


    Schönen Gruß,
    Frank

  • Zitat

    Da wirft sich allerdings die Frage auf: Sind das Einzelfälle oder passiert so etwas öfter?


    Mir ist jetzt nicht ganz klar, welchen Teil Du meintest? :???:


    Die Begebenheit mit meiner Bekannten war sicherlich allein schon aufgrund der Konstellation eher ein Einzelfall. Streunende Hunde landen ja eher im Tierheim oder werden zumindest nicht beständig zum Besitzer zurückgebracht.


    Was das Überfahren, Weglaufen, Abgeben usw. angeht, kommt das sicherlich öfter vor, als man sich ausmalen möchte. Wie ich schon sagte, man muss nur mal darauf achten, wieviele ältere Hunde man bei diesen im Vergleich zu sonstigen Hundebegegnungen sieht.

  • [quote="souma"]
    Mir ist jetzt nicht ganz klar, welchen Teil Du meintest? :???: /quote]


    Ich meinte nicht deine persönliche Erfahrung sondern eher das gesamte Problem. Es ist aber ein interessanter Aspekt über den man sich eingehender informieren sollte. Mir war dieses Problem in dieser Form nicht bekannt.


    Schönen Gruß,
    Frank

  • Zitat

    Ist es unbequem den Hund mitzunehmen- lässt man ihn zuhause- fertig! Oft werden Hunde gar nie mit in die Stadt genommen- warum auch- ist ja unbequem- kann doch zuhause bleiben usw. Bei vielen Hundehaltern ist es so- leider.


    :???: sollte ich mich also fragen: sind meine Hunde unglücklich, gar: nicht artgerecht gehalten, da sie:


    - nicht in die Stadt geschleppt werden, um dort vor einem Geschäft angebunden zu werden,
    - sich nicht durch volle Fussgängerzonen quälen dürfen,
    - nicht in einem unglaublichen Getöse & Gestank Enstpannung finden können
    - nicht den Zivilisationsmüll einsaugen, natürlich samt Giftköder, Glasscherben etc.


    Nein, statt dessen werden sie Zuhause zurückgelassen...wie bequem ich es mir doch mache und erst die Hunde...warum enthalte ich ihnen dieses wunderbare Lebensgefühl nur vor ?! Da droht wohl bald eine Anzeige, falls die Hunde nicht die Kirmes oder den Weihnachtsmarkt besuchen dürfen, weil`s für die Zweibeiner bequemer ist.


    ...wenn das Bequemlichkeit ist ?! Mein Glückwunsch an alle Hundehalter, die es sich leisten !!
    :respekt:


    Bequeme Grüße !! dogilicious


  • Ich denke, dass ist es, was wir "normalen" HH uns ebenfalls aneignen sollten. Wer es macht. :respekt:

    Ich erwische mich doch des öfteren dabei, wie ich mir die Frage stelle, ob mein Hund sich nicht zuviel rausnimmt, wenn ich dies oder jenes zulasse etc.
    Ich glaube ein Teil der guten Hundeerziehung ist es wohl, nicht alles zu verbissen zu sehen und auch mal loszulassen.
    Tja, wie bei Kindern eben... ;)

  • Ehrlich gesagt, dort ist auch nicht alles Gold was glänzt, ich kenne auch andere Fälle, wo der Hund Obdachlosen weggenommen wurde, weil er mißhandelt worden ist. Eine sehr enge Freundin meines Hundes, ist solch ein Hund. Es ist wie überall, es gibt solche und solche und ich betrachte das ganz objektiv.


    Mein Hund (aus dem Th) bleibt auch immer bei mir, ist gut sozialisiert, haben keine Probleme etc. und ich bin deshalb auch kein besserer Mensch.
    Ich habe weniger Zeit wie ein Obdachloser für ihn, aber ich kann seine Tierarztrechnungen zahlen. Von daher, man kann es so oder so sehen. Und die Welt da draußen ist sicherlich härter, als wir uns das hier vorstellen können.

  • Zitat

    Das ist bei denen nie der Fall.


    Mmh, das ist aber eigentlich eine pure Unterstellung und sicherlich als Pauschalaussage nicht haltbar. ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!