Die Über-Umsorgung

  • Ich versuche mal das auf mich zu projezieren.
    Dadurch, das ich einen " Problemhund" habe, bekomme ich immer wieder vor Augen geführt, was passiert wenn man eben voll neben die Tasten greift. deshalb mache ich vielleicht ein bischen mehr Gewese hier um unseren Jungspund.
    Darum geht es aber nicht um Kälte oder Nässe, sie sind ziemlich abgehärtet, sind dauernd im Dreck und ich finde es auch völlig o.k. wenn ich mich nicht ständig um sie kümmere.
    Wenn dann aber einer etwas gefressen hat, bekomme ich dank der lieben Umwelt,die nur so mit Gift um sich schmeissen schon bange Stunden.
    Wenn ich dank der Hundehasserszene ständig darauf achten muss, das mein Hund nicht auffällt, sorge ich eher dafür das er nicht,wie er es normal tun würde hinter der Nachbarskatze hinterherrennt.
    Ich denke meine Hunde sind weder unterfordert noch überlastet,werden nicht verhätschelt aber auch nicht vernachlässigt.
    Wie gesagt, ich reagiere beim Punkt Junghunderziehung etwas unsicher und bei allem,was an Druck von aussen kommt.
    Ich wundere mich allerdings auch über einige Fragen hier im Forum. Allerdings denke ich der Fragensteller wird schon einen guten Grund für seine Frage haben, würde mich also nie abwertend darüber äussern. Vielleicht verstehen auch einige meine Anliegen nicht. Da ist eben die Toleranz gefragt.
    Ich denke durch öffentlichkeit, Literatur,Zeitung;Fernsehen,lieben Nachbarn und Besserwissern sind viele einfach nur verunsichert. Das ganz normale Bauchgefühl für den Umgang mit dem Hund, und das was man für richtig oder falsch hält,also eigene Methoden nicht in Frage stellt, dieses Bauchgefühl geht bei vielen durch all diese Dinge verloren. Und das ist sehr schade. Wir sollten mehr auf unser Gefühl hören, dumme besserwisserei weniger eng sehen und uns und unserem Vorgehen wieder vertrauen,aber auch unseren Hunden mehr zutrauen und vieles an ihnen einfach für normal halten,denn meist ist es so

  • Hi redbumper!

    Habe den thread erst gerade entdeckt: KLASSE!!! :roll:

    Ich gehöre auch zu den faulen Socken, die oftmals ohne schlechtes Gewissen den armen Hund nicht 20 std am Tag animieren und andersrum vieles "rein intuitiv" mit ihm machen....so aus dem Bauch raus :schockiert:

    Bis jetzt haben`s alle Hunde gut (!!!) überlebt!

    LG
    der Miniwolf

    P.S.: Frage mich auch immer wieder, ob es für viele Leute nicht besser wäre, die Unmengen an Zeit, die sie mit schlauen und noch schlaueren Hundebüchern verbringen, mit Leckerchen, Spielzeug und Hund bewaffnet, in einem schönen Wald zu verbringen, um heraus zu finden, was man gemeinsam alles LUSTIGES machen kann!!!

  • ich kann nur sagen das ich den meisten heir recht gebe.

    kann eigendlich nix mehr dazu fügen.

    ich lasse meinen hund auch mal den ganzen tag im körbchen pennen. manchmal sind es aber auch 3 oder 4 tage wo ich ihn einfach in ruhe lasse und selber keine lust habe etwas zu machen, mit wie ohne ihn.
    und mein hund lebt immer noch auch wenn er nur 2 mal am tag gassi geht, total drckig ist oder vom regen total nass ist.
    dann gibt es aber auch tage wo wir beide total viel machen
    ich würde sagen es muss von allen eine gute mischung da sein.

    es ist ein hund, und als solcher sollte er auch behandelt werden.

    es geht ihm super und ich mache mir da auch nicht zu viele gedanken das ich ihn über/unterfordere. er ist doch kein kleines kind der andauernt betuddelt werden muss.

    wie sara schon sagte es ist nicht immer einfach den mittelweg zu finden.

    aber wir alle sind doch menschen und machen fehler. wenn wir keine fehler machen würden wär es doch für uns und die hunde langweilig.
    naja und perfekt sein oder so würde ich nicht so toll finden.

    Zitat

    Hundehaltung läuft heute vielfach nicht mehr nur "nebenher", oder als Mittel zum Zweck, sondern ist immer mehr zum ehrgeizigen Hobby avanciert. Hundeschulen sprießen aus dem Boden, es gibt mehr Hundesportarten denn je...
    Da ist es logisch, dass man sich auch intensiver mit dem Thema Hund beschäftigt und sich auch mehr um den eigenen Hund sorgt (übrigens ganz unabhängig von solchen Äußerlichkeiten, welche Erziehungsmethoden man verfolgt, ob der Hund draußen oder drinnen lebt, Geschirr oder Kette trägt etc). Und sich Gedanken zu machen, genau das finde ich nun nicht unbedingt schlecht.

    ja stimme sara zu.
    natürlich ist zu viel des guten auch nimmt immer das beste.


    redbumper toller thread,
    ein thema was uns alles beschäftigt.

  • Hi @ all

    Schöner Thread!

    Wurde auch mal Zeit, dies so offen zu sagen!!!!

    Danke redbumper!!!

    Der Hintergrund dieser unentspannten Hundehaltung ist (aus meiner Sicht), oftmals das Ergebnis aus falsch verstandenem Perfektionismus und der Angst vor Fehlern des jeweiligen HH.

    Daraus ergibt sich ein allgemeiner Krampf. Wenn dann noch Dogmatismus in Sachen Erziehung und Haltung beigemischt werden + Informations-Overload dazu kommt, fängt das ganze an zu stinken.

    Wenn dieser Wust an Ansprüchen (Zeitgeist!???) über das Tier gestülpt wird und trotzdem nichts funktioniert, wird schleunigst der nächste Trainer/Fachmann/Hundefreund um Rat gebeten und einfach was ganz Neues probiert. Was im Ergebnis das gleiche ist! Nämlich UNFUG!!!

    Leider versprechen ja auch so gennannte Fachleute immer wieder die schnelle einfache Lösung. Wird den HH ja auch gerne medial eingetrichtert. Dazu noch das übliche Verhalten: Das iss kaputt, machen Sie es wieder ganz, ohne das ich mich bewegen/kümmern muss!!!

    Das funktioniert meistens nicht mal beim Toaster... wie soll das bei einem Lebewesen so gehen???

    Und diese leidige Erfahrung mache ich leider jeden Tag!!!

    Wie soll da Entspannung aufkommen/entstehen????


    Gruß


    canis f

  • Schön zu lesen, dass es doch noch viele "normale" Hundehalter gibt :D

    Zu denen zähle ich mich auch.

    Ich bin auch nicht täglich 4 Stunden mit den Hunden unterwegs - muss ehrlich sagen, dass ich auch anderes zu tun habe als Hunde zu bespaßen, wie z.B. das Futter zu verdienen . Im Sommer sind sie fast den ganzen Tag mit mir draußen unterwegs - im Winter halt weniger - naund?

    Um das Fresschen mache ich mir auch nicht soooo große Gedanken. Gutes Trockenfutter, gutes Nassfutter, immer wieder mal Knochen und Kleinfleisch - auch mal Reste. Unsere Hunde haben tolles Fell und sind putzmunter.

    Thema Erziehung. Vieles mache ich aus dem Bauch raus. Mit dem ersten Hund war ich nirgends und hatte nicht mal ein Buch. Aber seit klein auf immer Hunde um mich rum. Das "Ergebnis" wird immer wieder bestaunt.

    Unsere Hunde sollen HUND sein.

  • Hi...

    Komisch... jetzt sind ALLE hier soooo entspannt!

    Da muss ich hier in den letzten Wochen wohl irgendwas falsch verstanden haben???


    Kann ja sein, finde es nur gerade sehr erstaunlich!

    Gruß

    canis f

  • @ Murmelchen

    OK... ich zähle dich EXPLIZIT nicht mit!!!

    :D


    Aber Du hast Recht... die üblichen Verdächtigen werden nicht nur nix dazu sagen, sondern sich auch nicht angesprochen fühlen!

    Befürchte ich einfach mal so drauf los!


    Gruß


    canis f

  • Lieber canis-f,

    ich bitte bei Dir um Gnade für die üblichen Verdächtigen. :gott:

    Es stimmt schon, die Hundehasser-Stimmung und Kampfhunddebatte in DE und die ganze mediale Hundehysterie, also TV und unzählige Erziehungsbücher, werden gerade die Hundehalter-Anfänger ja auch ganz schön verrückt gemacht. Die Tierzubehörindustrie tut ihr übriges.

    Die ersten Gassi-Erlebnisse mit meinem damals schon recht großen Welpen Jacko waren auch für mich prägend. Ich denke es dauert eben seine Zeit, sich trotz allem eine gelassene Einstellung wieder zurück zu erobern. :^^:

  • kommt es nicht evtl. ein bisschen auf den Blickwinkel an?

    Was der eine als "Überbesorgt" sieht kann der andere als völlig normal ansehen.

    Vor Jahren auf unseren regelmässigen Hunderunden lief auch immer eine Staffhündin mit. Während des Trainings lag sie dann mit den anderen Hunden an der Seite. Auch bei Nässe, Kälte und Schnee. Auf meine Frage warum Frauchen nicht mal ne Decke für die Kleine mitnehmen wolle hieß es nur das sie ein Hund ist und auch so behandelt wird.

    Nun gut, Jahre später war dieser Hund ein schwerkranker Hund. Die Gelenke furchtbar im Eimer. Kälte und Nässe haben mit Sicherheit ihr übriges getan.

    Warum soll ich also Barry im Eiswasser baden lassen, durch seine Wolle fängt er erst an in der Wohnung richtig aufzutauen und liegt dann den Rest des Tages naß in der Gegen rum. Seine Gelenke sind eh schon im Eimer. Soll ich da etwas risikieren nur um nicht als "überbesorgt" da zu stehen?

    Im Gesundheitlichen Bereich lässt sich vieles nicht mehr rückgängig machen. Da bin ich sehr tolerant geworden, auch wenn mir manches übertrieben vorkommt.

    In Erziehungssachen: ja, da wird mit Sicherheit etwas zu viel auf den Putz gehauen. Aber ich behaupte weniger von den HH sondern eher von den HuSchu und Vereinen. Denn viele HH die nach dem Bauchgefühl fahren damit wesentlich besser als wenn sie in eine HuSchu gehen würde.

    Aber genauso viele gibt es die mit ihrer "Baugefühlerziehung" dann völlig daneben liegen.

    Ich sehe es darin begründet das zu viel über Erziehungstipps wie Sitz, Platz und Co. als pauschalierte Anwendung gearbeitet wird.
    Welche HuSchu klärt den seine Kunden als erstes über das Lernverhalten, über die Natur des Hundes auf? Ich kenne hier in meinem Umkreis keine. Es wird sofort mit Fuß, Platz usw. losgelegt.

    Würde man den HH mehr über die Natur ihres Hundes aufklären könnte dann der HH mit den verschiedenen Erziehungstipps das Passende für sich finden.

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