
Die Über-Umsorgung
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redbumper -
27. Dezember 2007 um 08:13
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...witzig...
Erst vor 3 Tagen habe ich mit Hundekumpels darüber gesprochen.
Ich bin auch der Ansicht, daß sich
die Hundehaltung dahingehend geändert hat,
daß "früher" mehr Führung und weniger Bindung herrschte
und heute mehr an der Bindung als an der Führung gearbeitet wird.Schöne Grüße
von
Christine,
bemüht ihre gebündelten Hunde nicht führerlos aussehen
zu lassen ;-) - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Zitat
Anhand von dem, was man hier im Forum liest, habe ich den Eindruck, dass man sich um das Wohl und Leid der Hund weit mehr Gedanken macht, als um das Wohl und Leid von Kindern.
Hi Martin,
der Eindruck kann aber auch schwer täuschen. Schließlich ist dies hier nunmal ein Hundeforum, deshalb wird HIER kaum über Kindererziehung diskutiert oder nach Rat gefragt. Man liest hier also nur einen Ausschnitt aus dem realen Leben der Foris, denke ich.
Was mich dann ehr wundert ist die Tatsache, wieviel Zeit manche der "besorgten" Hundehalter hier im Forum verbringen, statt mit ihren Hunden draußen rumzutoben oder zu trainieren.
Dazu muss ich mich erklären: ich nutze meine Leerlaufzeiten während der Dienste um mich hier im Forum zu "tummeln" - und bin natürlich auch froh hier Gleichgesinnte anzutreffen. Nur manchmal denke ich, etwas weniger Theorie + Analyse und dafür mehr Zeit und Praxis würden manchen Foren-Hunden gut tun.
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Zitat
Hi Martin,
der Eindruck kann aber auch schwer täuschen. Schließlich ist dies hier nunmal ein Hundeforum, deshalb wird HIER kaum über Kindererziehung diskutiert oder nach Rat gefragt. Man liest hier also nur einen Ausschnitt aus dem realen Leben der Foris, denke ich.
...
Ich gebe zu, dass das aufgrund der kürze meiner Aussage mißverständlich war.
Ich wollte damit nicht behaupten, dass man sich mal lieber mehr Gedanken um Kinder machen sollte oder dass sich hier im Forum etwa keiner Gedanken um Kinder macht.
Es war eher so gemeint, dass sich die Hundehalter im Hundeforum nochmal ein Schippchen mehr Gedanken um jeden Furz machen, als es etwa Eltern in vergleichbaren Elternforen um Ihre Kinder tun.
Damit wollte ich redbumpers Aussage der Überumsorgung unterstreichen.
Gruß,
Martin -
Zitat
Es war eher so gemeint, dass sich die Hundehalter im Hundeforum nochmal ein Schippchen mehr Gedanken um jeden Furz machen, als es etwa Eltern in vergleichbaren Elternforen um Ihre Kinder tun.
Wenn das so stimmt erstaunt mich das allerdings auch
Da ich keine Kinder habe bin ich in keinem entsprechendem Forum.
Ich hoffe trotzdem das Walter Recht hat und zur Zeit nur das Pendel von einem Extrem ins andere schwenkt - und sich alles irgendwann irgendwie auf Normalmaß einpendelt.
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Toller Thread! Bin zwar erst neu hier, aber genau das ging mir lesend auch durch den Kopf! Das Übervorsichtige und Bemutteln verstehe ich zwar aus psychologisch-emotionaler Sicht, übertrieben ist es dennoch! Freilich hat man zu unterscheiden: Schoßhündchen und überhaupt zartere kleinere Hunde wird man anders behandeln müssen als die größeren und robusteren. Aber Hunde sind Hunde und Wasser im Winter tut keinem normalen gesunden Hund weh und draußen schlafen ist für Hunde alá Schäferhund, Husky etc. bzw. für alle großen Wuffs mit dichtem Deckhaar gesünder als die überheizte Wohndiele mit den Milliarden Milben im Teppich und dem Staub in der Luft. Mein kleiner Rüde etwa ist in meiner Wohnküche aufgewachsen und schläft dort auch, seit er im Juli bei uns eingezogen ist. Aber er ist zu agil und schläft je Nacht nur etwa vier Stunden, dann tobt er zwar nicht, aber er läuft rum, spielt mit seinem Zeug und macht dadurch alle Welt, die nebenan schlafen will, wach! Ich habe gar keine andere Wahl, als ihn jetzt nachts rauszustecken, bis er so alt ist, um nachts durchzuschlafen. Da hat er einen Zwinger mit eingebauter Hundehütte, der offen steht und den er jederzeit betreten kann - es gibt mehrere zugsichere Stellen im Garten, also kein Grund zur Sorge. Es heißt zwar in der Literatur, einen Hund könne man draußen nach drinnen gewöhnen, nicht aber von drinnen nach draußen - aber meinen Erfahrungen nach ist das Quatsch. Hector schläft genausogerne unterm freien Himmel wie an der Schwelle zum Schlafzimmer.
Ein Hunde braucht im Grunde nur drei Dinge: Gutes Futter, eine Bezugsperson (Rudelanschluss) und Beschäftigung! Wenn das stimmt, ist alles andere Nebensache.
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Zitat
Wenn das so stimmt erstaunt mich das allerdings auch
Da ich keine Kinder habe bin ich in keinem entsprechendem Forum.
Ich hoffe trotzdem das Walter Recht hat und zur Zeit nur das Pendel von einem Extrem ins andere schwenkt - und sich alles irgendwann irgendwie auf Normalmaß einpendelt.
Das mit dem Pendel ist schon gut beschrieben, oder wie ich es immer sage, die Entwicklung vollführt sich in Wellen. Und über die Hundehalter schwappt im Moment eben die - und das sage ich jetzt ganz wertungsfrei - Sanftheits-Umsorgungswelle.
In der Kindererziehung hat man ja auch mal eine Zeit lang antiautoritär erzogen und mittlerweile ist man davon wieder ein ganzes Stück weit abgewichen.
Offenbar sind wir nur schlecht in der Lage Entwicklungen vorauszusehen. Es wird also noch eine Zeit lang brauchen, bis man in der Breite merkt, dass auch der jetzige Weg nicht der allheilbringende ist und dann schwingt das Pendel sicher wieder ein Stück weit zurück.
Und wie gesagt, ich meine das in Foren auch immer etwas überspitzte Eindrücke entstehen, weil dort ja meist nur eine bestimmte Gruppe ihre Meinung kundgibt und dabei dann häufig auch etwas mehr geschrieben als dann tatsächlich praktiziert wird.
Gruß,
Martin -
Zitat
Freilich hat man zu unterscheiden: Schoßhündchen und überhaupt zartere kleinere Hunde wird man anders behandeln müssen als die größeren und robusteren.
Warum?
Also meine zwei Fußhupen werden genauso behandelt wie die Große. Nur weil die Hunde klein sind brauchen sie nicht "verzärtelt" werden.
Und meine beiden kleinen sind richtige Draufgänger und haben eigentlich dasselbe Gebaren wie meine Große.
Kleiner Hund bedeutet nicht immer Automatisch Schoßhund. Die große würde wenn es nach ihr ging stundenlang auf meinem Schoß sitzen wo hingegen der viel kleinere Rüde das überhaupt nicht mag.Zum eigentlichen Thema bin ich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite bin schon ängstlich wenn einer meiner Hunde was hat und fahr lieber einmal mehr zu TA als einmal zu wenig- Auf der anderen Seite sehe ich es aber auch nicht ein meinen Hund rund um die Uhr zu bespaßen und zu huddeln.
Ich denke aber jeder sollte da sein eigenes Maß finden.Schönen Gruß,
Frank -
Zitat
Freilich hat man zu unterscheiden: Schoßhündchen und überhaupt zartere kleinere Hunde wird man anders behandeln müssen als die größeren und robusteren.
QUATSCH!!!!!!!!!!!
Ich habe einen kleinen, verzogenen, verwöhnten Wuschel-Schoßhund!
Diese alte Mistbiene geht bei Wind und Wetter ins Wasser, kommt total versaut raus, gefriert innerhalb kürzester Zeit zu einem Knäul mit nem halben Wald drinnen zusammen und genießt das förmlich!
Beim Autofahren muß sie in die Box!
Aufs Sofa darf sie nicht!
Gefressen wird nach uns!
Hören muß sie auch!
Rumgekläffe gibt es nicht!
Ne Badewanne samt Shampoo sieht sie nur dann, wenn sie sich vorher in unaussprechlichem gewälzt hat!
Der Pony ist effiliert, Spängelchen und Gummi find ich persönlich furchtbar!
Auf jeder Ausstellung würden wir Punktabzüge bekommen
Sie ist zu dünn, lt Rassestandart, bekommt nur Rohes zu fressen *grr, ich zieh mir ein Raubtier heran*Klar muß ich sie kämmen, jeden zweiten Tag! Sie schläft im Bett (bei 10kg Gewicht fällt sie auch gar nicht so auf
)
Aber sie ist ein Hund, wird als Hund behandelt und gut ist es!
Gestern abend hat mein Sohn gefiebert, also wurde der letzte Gassigang verkürzt, reduziert auf Pinkeln und Kacken!
Und ich hab kein schlechtes Gewissen dabei!
Sterben wird sie da dran jetzt nicht gerade und so unausgelastet, dass sie mir zuhause die Bude auseinander nimmt, ist sie deshalb auch nicht!Man kann nicht von der Größe und Optik eines Hundes auf seine Haltebedingungen schauen!
Jeder Yorki würde lieber frei laufen dürfen als an einer noch so schicken Flexleine mit passendem Mäntelchen und Glitzerspängelchen!edit: Frank, zwei Dumme ein Gedanke
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Hm, ich finde ein wenig Über-Umsorgung muss nicht per se schlecht sein.
Entspannte Hundehaltung schön und gut, aber oft geht dies leider mit einer entsprechenden Gleichgültigkeit einher, meist auf Kosten des Hundes.
Dann doch lieber jemanden, der über-besorgt ist, als jemand, dem das Wohl seines Hundes völlig egal ist.
Ich bin also im Zweifel pro Über-Umsorgung! ;D
Es ist wohl wie bei allen Dingen im Leben: die goldene Mitte ist immer der beste Weg.
Wie schon so schön gesagt wurde: man sollte mit seinem Hund leben, nicht für seinen Hund.
Hundehaltung läuft heute vielfach nicht mehr nur "nebenher", oder als Mittel zum Zweck, sondern ist immer mehr zum ehrgeizigen Hobby avanciert. Hundeschulen sprießen aus dem Boden, es gibt mehr Hundesportarten denn je...
Da ist es logisch, dass man sich auch intensiver mit dem Thema Hund beschäftigt und sich auch mehr um den eigenen Hund sorgt (übrigens ganz unabhängig von solchen Äußerlichkeiten, welche Erziehungsmethoden man verfolgt, ob der Hund draußen oder drinnen lebt, Geschirr oder Kette trägt etc). Und sich Gedanken zu machen, genau das finde ich nun nicht unbedingt schlecht.Dazu kommt, dass das DF weit davon entfernt ist, ein Spiegelbild des durchschnittlichen Hundehalters zu sein.
Das, was man hier an Zuviel der Über-Umsorgung liest, sieht man im "realen Leben" fast zu wenig.
LG, Caro
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Also, die Über-Umsorgung finde fast genauso schlimm wie Vernachlässigung. Es gibt Hunde, die haben einen volleren Tagesplan als mancher Manager :irre:
Sicherlich ist es richtig sich Gedanken um die Ernährung zu machen, aber ich rechne nicht jeden Tag den genauen Bedarf der Wuffels aus, das mache ich bei meinem Kind schließlich auch nicht! Artgerecht soll es sein und es soll den Hund mit allem versorgen, aber wenn heute der Calziumwert nicht stimmt und zu wenig Biotin drin ist, dann stört das wohl wenig, es wird schon wieder ausgeglichen. Wer allerdings nichts besseres zu tun hat: Bitte schön, es schadet ja nicht
Schlimmer finde ich allerdings die ganzen Erziehungsoffensiven. Da wird von Seminar zu Seminar gerannt, alles ausprobiert, das irgendein Guru sagt :kopfwand:
Natürlich ist es gut und richtig die Erziehung zu überdenken. Man sollte viele Methoden kennen und die Grundideen verstehen und hinterfragen. Dann kann man das passende für sich und den jeweiligen Hund finden. ABER: Alles direkt am Hund versuchen, am Besten jedes Wochende etwas anderes, das sind Tierversuche :kopfwand:LG
das Schnauzermädel - Vor einem Moment
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