Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?

  • Muss man denn immer gleich in Extremen denken?

    Ich habe mir ja ausversehen den Pflegealptraum aus meiner Perspektive gekauft. Und ja, es hatte Gründe warum ich keinen Trimmhund wollte und ja die gelten immernoch, obwohl ich sie zu Hause sitzen habe. Und ja, wenn das nicht nur Rücken, Kragen, Rute und partiell Beine wären weiß ich nicht ob das nicht sogar ein Grund gewesen wäre sie zurück zu geben. Das ist bei so einem großen Hund rein körperlich schon wirklich anstrengend, wenn man kaputte Finger hat. Hundefriseur habe ich hier im Umkreis schon für 0815 Langhaarhund aufgegeben.

    Es hat doch jeder so seine, kann ich leisten, kann ich leisten, wenn ich muss und wenn ich es leisten muss, geht das nicht dauerhaft gut. Mich ekeln matschige, schlammige Hundepullis ein kleiner Hund der welche tragen müsste wäre für mich ganz schlimm. Fängt übrigens schon früher an, mich nervt Hund anziehen oder mich, einziger Nachteil von Winter. Meine Hunde tragen deshalb oft nicht mal ein Halsband. Trotzdem habe ich es geschafft monatelang einen Hund doppelt zu sichern und es gefeiert als sie zum ersten Mal frei im Hausflur laufen konnte und der Senior hatte sein Mäntelchen.

    Finde es schwierig da Menschen zu einem Kompromiss überreden zu wollen. Wo man die machen sollte ist doch höchst individuell und lässt sich nicht von außen überstülpen. Egal wie wenige Minuten das sind.

  • Puh, ich habe mir in 30Jahren Hundehaltung tatsächlich noch keinen Hund nach Fellpflegeaufwand ausgesucht und diesem Thema auch nicht mehr Überlegungen geschenkt als „wieviel Dreck bringt dieser Hund nach Hause“


    Weil.. ich kümmere mich um meine Tiere, egal welcher Aufwand dahinter steht. Einfach nach deren individuellen Bedürfnissen. Egal ob Ernährung, Auslastung, Psyche oder körperliche Pflege.


    Viele Dinge stellt man mit der gemeinsamen Zeit fest und dann kümmert man sich halt darum. Viele werden ja auch von Kastratenfell überrascht, oder oder oder.

    Das hier ist so eine typische DF Diskussion, die ich mir im reellen Leben gar nicht stellen würde. Ich meine den Pflegeaufwand bezüglich Fell. Aber vielleicht bin ich auch einfach DF müde, nach über 20Jahren aktiver Beteiligung und des lesens - wahrscheinlich.

  • Geht es hier eigentlich noch um die Aussage, dass ein Hund zeitweise „hinten runterfällt“, oder nur noch darum, persönliche Präferenzen aufzuzählen und andere nach den eigenen Maßstäben zu bewerten?

    Naja, aus dem Eröffnungsbeitrag:


    Hunde, die eigentlich jeden Abend Zähneputzen bräuchten, weil man damit wirklich viel vorbeugen könnte… aber im Alltag klappt es nicht, weil irgendwas dazwischenkommt. Dasselbe beim Bürsten oder Krallen schneiden. Oder ich muss einen Hund mit 3 mm komplett aus dem Filz hole

    Das sind alles Dinge die sich vermeiden lassen, wenn man einen Hund mit funktionalem Fell und Gebiss kauft. Auch die Krallen wachsen bei Hunden, die ich als robust bezeichnen würde, nicht innerhalb von ein paar Wochen so sehr, daß es TSch-relevant ist.

    Auch eine never ending Story: Alte Hunde, die eigentlich regelmäßig Gesundheitsvorsorge bräuchten. Physio, Untersuchungen, die längst fällig wären, aber immer weiter geschoben werden, weil man gerade keinen Kopf, keine Zeit oder kein Geld dafür hat.

    Und ich denke hier sind wir uns eh einig. Wenn die medizinische Versorgung nicht gewährleistet wird, dann ist eine Grenze überschritten.

  • Weil.. ich kümmere mich um meine Tiere, egal welcher Aufwand dahinter steht.

    Ich verstehe deinen Punkt.

    Aber mir persönlich geht es so, dass ich gerade überlege ob als nächster Hund der erste Rassewelpe einziehen wird.

    Pudel steht generell nicht auf der Liste. Bei Zwergschnauzer habe ich in den letzten Wochen gezuckt weil jemand von einem Welpen wusste, der noch suchte. Aber nach diesem Thread ist das Kriterium Fellqualität für mich wichtiger geworden.

    Natürlich kümmert man sich um das was halt kommt. Ist ja bei Tierschutzhunden immer so.

    Aber wenn ich es aussuchen kann, möchte ich einen Hund, dessen Fellpflege in Ausnahmefällen für drei Wochen hinter über fallen kann (um mal den Bogen zur Ausgangsfrage zu finden) - ohne dass der Hund so unter Filz leidet, wie hier beschrieben.

  • möchte ich einen Hund, dessen Fellpflege in Ausnahmefällen für drei Wochen hinter über fallen kann (um mal den Bogen zur Ausgangsfrage zu finden) - ohne dass der Hund so unter Filz leidet, wie hier beschrieben

    Ja und DAS ist eben ein weiteres Feld als hier im Thread behauptet - denn das kann ich eben auch für mein Lapphund, der nun schon ziemliches Langstockhaar hat, sagen.

    Glaube, das längste war bei uns mal so 6 Wochen circa ohne Fellpflege. Danach gab's Filzknötchen hinter den Ohren. Ne Katastrophe war das nicht.

  • Für mich hat Fellpflege was meditatives. Wenn ich nach einem anstrengenden Tag nachhause komme kann es durchaus sein, dass ich die Slickerbrush zücke und erstmal nen Hund Bürste. Meine zwei dürfen liegen beim Bürsten und kommen von allein.

    Den Zwerg müsste ich nur einmal im Monat bürsten. Der hat fast nur Deckhaar und filzt nicht. Aber er steht daneben wenn der Große dran ist und wartet, daher kommt er auch dran.

    Ich glaube das Mindset ist halt wichtig. Freude an der Pflege haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es jemand zeitlich nicht einrichten kann seinen Hund zu pflegen. Auch beim Langhaarhund. Es mag Extreme geben, dann muss man sich halt Hilfe suchen.

  • Auch der triebstarke Mali, der eigentlich passende Auslastung bräuchte und das wegen Problemen der Besitzer evtl. von einem Tag auf den anderen dauerhaft nicht mehr geboten bekommt, fällt hinten über, ganz ohne notwendige Fellpflege.

    Medizinisch notwendige Versorgung ist ebenfalls unabhängig vom Felltyp.

    Krallen und Zähne sind auch unabhängig von der Fellart zu pflegen.

    Niemand wird gezwungen sich einen Hund einer pflegeintensiven Rasse zu holen. Wer das nicht leisten möchte lässt es sein. Das DF ist übrigens jeder einzelne der hier schreibt. Ein Hinweis mal über den Tellerrand zu schauen, wenn Rasse XY passen könnte trotz nicht gewünschter Fellart ist kein Zwang diese dann auch anzuschaffen. Sind ja meist erwachsene Menschen hier unterwegs.


    Wenn es sich bei einem Tierschutzhund zeigt, dass das Fell mehr Pflege braucht als gedacht, erwarte ich von erwachsenen Menschen halt dass sie zu ihrer Verantwortung stehen. Wer es nicht leisten kann, muss sich Hilfe holen.


    Aber ich bin wahrscheinlich eh masochistisch mit 3 Pudeln. xD (Die weder alle 2 Wochen gebadet werden, noch täglich gebürstet, noch filzen wenn sie einen Bademantel anhaben.)

  • Es geht doch bei Vernachlässigung nicht nur um mal paar Wochen nicht einen Hund gebürstet.


    Zur überdramatisierten Fellpflege hier,: Ich weiß jetzt ehrlich nicht, was an einem kurzgeschorenen Pudel (oder meinetwegen auch 3) großartig pflegeintensiv ist. Ich sitze an meinem kurzhaarigen (wobei für einige selbst mein kurz gehaltener viel drauf hat) Pudel alle 2, 3 Wochen 30-40min für Waschen, Trocknen, Bürsten und Ausscheren. Das ist das, was man auch für einen kleinen bis mittelgroßen Pudel im normalen Zustand braucht.

    Dazwischen mache ich nichts an Fellpflege, auch nicht im Winter, trotz Mantel, Pullis, Gassi bei jedem Wetter usw. Ich finde das jetzt nicht arg viel Pflegeaufwand, der hier so krass und unmachbar dargestllt wird. Aber gut, ist ja alles Ansichtssache.

  • alle 2, 3 Wochen 30-40min für Waschen, Trocknen, Bürsten und Ausscheren


    Bei Ares zb muss man gar nix davon machen. Wenn der nass ist, zieht man dem nen Bademantel an und irgendwann wieder aus und wischt einmal mit nem Handtuch über die Pfoten. Dann ist der sauber und trocken.
    Man kann ihn natürlich auch einfach so ohne Bademantel trocknen lassen.

    Der braucht in Bewegung keinen Mantel, auch keinen Regenmantel.

    Und streng genommen muss man den auch nicht bürsten. Der filzt null. Und was man beim bürsten aus dem raus holt ist eh nicht der Rede wert, das kann man auch locker auf saugen.

    Als bei Ares fallen genau genommen die 30-40 Minuten Pflege alle 2-3 Wochen ersatzlos weg.

    Klar, das ist jetzt nicht super viel Aufwand, aber halt schon mehr, als bei nem kurzhaarigen Hund.

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