Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?

  • Es ist ja auch total subjektiv, was man als nötige Pflege ansieht und was als on top.

    Ich freue mich über Bilder von Fuchshexchen, weil ich Collies und Shelties liebe und da sehr gepflegte Hunde sehe. Ich würde meine Hunde nicht bunt machen, finde es aber witzig und es stört den Hund genauso wenig wie eine Modeschur den Pudel, der sie trägt. Daher einfach persönliches Empfinden. Ich würde dieser Menge an Hunden neben meiner Arbeit, meinem Haushalt und meiner Familie nicht gerecht werden können, aber ich maße mir nicht an Lisa das zu unterstellen. Wie sollte ich auch.

    Ich finde oft nicht nur die Pflege schlecht, sondern auch das Equipment. Kleine Hunde, die eine irre schwere Lederleine am HB haben und aussehen, als könnten sie kaum ihren Kopf oben halten. Flexi am HB. K9 Geschirre, Geschirre, die nicht gepolstert sind und wo der Karabiner der Leine fröhlich auf der Wirbelsäule herum hüpft. Die Liste ist lang. Meine Kunden bitte ich das zu ändern, tun die auch. Fremde Leute spreche ich da nicht drauf an.

    Wenn man sich intensiv mit einem Thema befasst, bleibt es nicht aus, daß man Fehler, Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit bei anderen bemerkt. Leider kann man nicht alle retten.

  • Ein Hund mit infizierter und zum Teil angefressener Rute Rute, stinkend und mit Madenbefall. Der Hund wusste vor Schmerzen nicht ein noch aus und hat wild um sich gebissen, wenn der Besitzer ihn vom Rutekauen abhalten wollte. Der Besitzer wollte den Hund einschläfern, weil er mehrfach gebissen wurde und Angst um die Enkel hatte. (Unter Schmerzmittel und Antibiose ging es schon besser und nach erfolgter Amputation der Schwanzspitze ist nun alles wieder gut).

    Der Threadtitel müßte ja eigentlich lauten: Ab wann kann ein Hundefriseur/Hundehaltertrainer/Tierarzt/Tierschützer andere Tierhalter anzeigen.

    Das alles ist ja kein "hinten über fallen" mehr, sondern einfach verwahrlosen lassen, tierschutzrelevante Zustände, Tierleid :ka:

    Ich frag mich ja, woher es kommt, dass Menschen die in entsprechenden Berufen arbeiten/gearbeitet haben förmlich nur darauf warten/warteten dass sie endlich endlich jemanden anzeigen können.

    In aller Regel ist der Weg nämlich der, dass man bemüht ist im Rahmen der Möglichkeiten die man hat diesen Tieren zu helfen, dem Halter aufzuzeigen wenn da was ist das nicht geht, und dahingehend das Gespräch zu suchen. Und nein, die werden deswegen nicht gleich verurteilt, denn ja, beide Parteien sind Menschen.

    In den meisten Salons ist es mEn so, dass es weitaus häufiger vorkommt dass bei bestimmten Fällen, die Menschen keine Termine mehr bekommen, als dass gleich das Vet-Amt kontaktiert wird. Inwiefern ein TA jemanden ablehnen kann weiß ich nicht, erscheint mir aber auch ne andere Nummer, ob man jetzt sagt ich hab die Schnauze voll davon immer und immer wieder den selben Hund aus seinem Filz zu pellen, oder ob man medizinische Hilfe verwährt.

    Es wird definitiv eben nicht alles angezeigt was bei 3 nicht aufm Baum ist. Ich verstehe nicht wie man zu dieser Schlussfolgerung kommt...

    Ebenso dass gleich bei jeder erdenklichen Sache damit zu rechnen ist dass Bilder des jeweiligen Hundes veröffentlicht werden um öffentlich drüber her zu ziehen. Wie schon erklärt wurde, waren die Hunde in den jeweiligen Fällen die hier beschrieben wurden nicht erkennbar und es diente der Aufklärung. Möchte man das nicht? Verständlich. Muss man damit rechnen dass Bilder seines Hundes im Internet/auf Social Media kursieren, wenn man zum Groomer geht, oder bspw TA ? Nunja, die realistischen Chancen dass das passiert, sind weitaus niedriger als hier einige zu glauben vermögen.

    Ich hab irgendwann in diesem Thread glaube mal erwähnt dass eine TÄ bei Insta einen Dackel geteilt hat, der gestorben ist weil er lange Zeit keine medizinische Hilfe bekam. Soweit ich mich recht erinnere, wurde in diesem Video bspw ausdrücklich erwähnt dass das mit Einverständnis der Besitzerin veröffentlicht wurde.

  • Geht es denn wirklich darum, eine andere Perspektive einzunehmen oder geht es uneigentlich darum, wie man damit umgeht? Die Perspektive bzw. deren Wechsel ist ja eigentlich egal, da man solche Tiere immer wieder auf den Tisch bekommt. Da kann man ja nicht einfach sagen "weil das für andere Menschen keine Priorität hat, ist es mir jetzt auch egal", das funktioniert nicht.

  • Ich glaub die gesunde Mischung macht es.
    Es gibt viele Dinge die ich bei manchen anderen Haltern nicht verstehe. Und ich wette das geht vielen von euch ähnlich. Aber es ist eben nicht meine Baustelle. Klar wenn jemand mich dazu nach meiner Meinung fragt kann ich diese gerne kund tun. Sonst eben nicht. Ich mag nicht beurteilen ob es denen jetzt besser oder schlechter als uns geht. Und diese Akzeptanz vermisse ich bei anderen oft. Leider.
    Ich selbst könnte mir auch kein großes Rudel vorstellen. Mal ganz neutral. Wer das Leben kann, warum nicht. Das muss doch in erster Linie jeder selbst entscheiden. Solange das Tier nicht leidet, ist doch alles tutti…

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!