Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?
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Achso, dann habe ich es wohl missverstanden. Einige Seiten vorher war es nämlich noch in Ordnung auch über solche Bereiche zu sprechen.
Da betrifft das dann ja auch nur Leute, die hier gar nicht mitreden können, weil über sie hergezogen wird, einschließlich der unfähigen Tierärzte im Umkreis der TE, die ihren Standpunkt selbst hier gar nicht schildern können. Es ist halt zweierlei Maß ^^ und ich verstehe nicht, warum man die große Anzahl der Hunde nicht ansprechen darf und warum das dann angeblich eine ungute Wendung nimmt, vor allem spreche ich die TE ja direkt an.
9 Hunde adäquat zu versorgen ist schon eine Hausnummer. Finanziell wie zeitlich. Und es geht ja um hinter über fallen. Wann beginnt es? Oder gehts in diesem Thread jetzt doch nur um die schlimmen Kundenhunde mit täglich tierschutzrelevanter Verwahrlosung und Tierärzten, die nix können?
Ich denke schon, daß es ab einer gewissen Anzahl Hunden/Tieren (Katzen gibts ja auch noch?) durchaus angebracht ist zu beginnen, bei sich selbst zu schaun, ob man das tatsächlich noch so leisten kann oder wann der Punkt überschritten sein wird, wo man sich übernommen hat.

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Hi,
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Aus tierärztlicher Perspektive glaube ich wirklich, dass man als Hundefriseur ja wenigstens die Tiere zu Gesicht bekommt, wo ein gewisses Einsehen bei den Besitzer da ist.
Die Fälle, die du schildesterst, also Filz, lange Krallen, faule Zähne, Übergewicht, sind mein täglich Brot und ich waage mal die These aufzustellen, dass die Leute, die sagten der Tierarzt hält das für normal entweder nie mit den Tierarzt darüber gesprochen haben oder dies aus Selbstschutz so formulieren.
Und ja, wenn ein Hund bei mir wegen akuter Probleme vorgestellt wird, dann mache ich nicht immer die langen Krallen zum Thema. Aber: Ich schneide täglich Krallen, die die Besitzer nicht auffällig fanden, ich spreche täglich über die Notwendigkeit einer Zahnsanierung oder der Gewichtsreduktion und ich schere regelmäßig wenigstens den Anogenitalbereich, weil sich dort die Exkremente sammeln.
Ebenso die Sätze: "Ja, ich weiß, er hat echt zugenommen. Aber es war in letzter Zeit auch so viel Stress, da konnten wir gar nicht richtig Spazierengehen..." "Bald ist Herrchen wieder Zuhause, da geht er wieder die große Runde." Es muss halt immer einen Grund haben, das ist der Wunsch das zu erklären und sich zu verteidigen, ganz unbewusst.
Niemand sagt: Ja, ich weiß mein Hund ist zu fett, ich bin einfach zu doof weniger zu füttern.
Hunde, deren Zustand ich mit Fotos dokumentiert habe, damit ich bei ner möglichen Anzeige gegen die Leute was in der Hand habe:
Ein Hund mit so starkem chronischen Juckreiz, dass er am ganzen Körper borkige verdickte Haut und fast kein Fell mehr hatte. Offene Ekzeme, Krusten, völlig entzündete Ohren, wunde Füße... Der Hund hatte seit Jahren keinen Tierarzt gesehen. (Nach erfolgreicher Behandlung und unter Dauermedikation, kam sogar das Fell wieder.)
Ein Hund mit infizierter und zum Teil angefressener Rute Rute, stinkend und mit Madenbefall. Der Hund wusste vor Schmerzen nicht ein noch aus und hat wild um sich gebissen, wenn der Besitzer ihn vom Rutekauen abhalten wollte. Der Besitzer wollte den Hund einschläfern, weil er mehrfach gebissen wurde und Angst um die Enkel hatte. (Unter Schmerzmittel und Antibiose ging es schon besser und nach erfolgter Amputation der Schwanzspitze ist nun alles wieder gut).
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Limetti Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass das hier nicht Thema ist. Die TS hat dir angeboten, sie zu besuchen und sich ihre Haltung anzusehen, du kannst gerne allgemein zum Thema Messi-Tierhaltung ein Thema aufmachen. Aber bitte unterlasse es hier all zu persönlich zu werden. Die TS hat hier keinen persönlich angesprochen, sondern von allgemeinen Fällen gesprochen, warum fühlt sich so mancher davon derart angegriffen?
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warum man die große Anzahl der Hunde nicht ansprechen darf
Du darfst das sehr gerne ansprechen und du darfst sogar einen eigenen Thread dazu machen 🤷🏻♀️ wäre auch nicht das erste Mal, dass ich Rede und Antwort dazu stehe.
Genauso wie auch immer noch das Angebot gilt persönlich vorbeizukommen und es sich anzuschauen und sich nicht darauf verlassen zu müssen, was ich vielleicht für Lügen hier erzählen könnte.
Hunden/Tieren (Katzen gibts ja auch noch?) durchaus angebracht ist zu beginnen, bei sich selbst zu schaun, ob man das tatsächlich noch so leisten kann oder wann der Punkt überschritten sein wird, wo man sich übernommen hat.
Das mache ich sorgfältig und sehr regelmäßig. Und auch das nicht nur für mich in meinem stillen Kämmerlein.
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Wow, wie sich so ein Thread entwickeln kann....Die TE hat eine legitime Frage gestellt, die jeder für sich etwas anders beantwortet. Eine(r) hat Zeit für viele Hunde, andere haben vielleicht kaum Zeit für einen Hund. Jeder priorisiert auch anders. Wir sind uns wohl alle einig, dass es noch einigermaßen (!!) o.k. ist, so lange ein Hund keine Schmerzen hat. Und ich persönlich finde auch, dass jemand, der in einen Hundesalon geht, schon (noch) Interesse am Hund hat.....die schlimmen Dinge passieren im Verborgenen. Und das ist dann wirklich schlimm.
Ich finde es auch total o.k. und auch richtig und nötig, etwas, das man nicht in Ordnung findet, anzusprechen. Erst mal beim Halter, dann eventuell auch beim Tierschutz. Wenn keiner was sagt, dann ändert sich halt auch nichts.
Und vielleicht hilft ja so ein Thread auch, das eigene Bewusstsein mal wieder in bisschen zu schärfen..... -
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Limetti Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass das hier nicht Thema ist. Die TS hat dir angeboten, sie zu besuchen und sich ihre Haltung anzusehen, du kannst gerne allgemein zum Thema Messi-Tierhaltung ein Thema aufmachen. Aber bitte unterlasse es hier all zu persönlich zu werden. Die TS hat hier keinen persönlich angesprochen, sondern von allgemeinen Fällen gesprochen, warum fühlt sich so mancher davon derart angegriffen?
Edit by Mod: 2 deutliche Hinweise sollten reichen
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Ein Hund mit infizierter und zum Teil angefressener Rute Rute, stinkend und mit Madenbefall. Der Hund wusste vor Schmerzen nicht ein noch aus und hat wild um sich gebissen, wenn der Besitzer ihn vom Rutekauen abhalten wollte. Der Besitzer wollte den Hund einschläfern, weil er mehrfach gebissen wurde und Angst um die Enkel hatte. (Unter Schmerzmittel und Antibiose ging es schon besser und nach erfolgter Amputation der Schwanzspitze ist nun alles wieder gut).
Der Threadtitel müßte ja eigentlich lauten: Ab wann kann ein Hundefriseur/Hundehaltertrainer/Tierarzt/Tierschützer andere Tierhalter anzeigen.
Das alles ist ja kein "hinten über fallen" mehr, sondern einfach verwahrlosen lassen, tierschutzrelevante Zustände, Tierleid

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Umgekehrt hab ichs aber auch schon oft genug erlebt dass man mir sagte die Krallen sind in Ordnung obwohl ich schon Handlungsbedarf gesehen habe.
Und das nicht nur ich sondern ne Kollegin von mir beim Tierarzt auch.
Weil Krallenschneiden tatsächlich so ein Thema ist scheinbar.
Ich machs auch nicht gern. Hab dem ein oder anderen Hund leider auch schon ins Leben geschnitten, zum Glück hat es aber gleich aufgehört zu bluten und war daher nur geringfügig. Danach trau ich mich dann eine zeitlang aber auch nicht mehr dran.
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Das "hinten überfallen" ist ja, je nach Warte, von der aus man den eigenen Standard definiert, schwammig.
Aber wenn wir uns darauf einigen, dass dauerhafte vermeidbare Schmerzen durch z.B. ein unbehandeltes offenes Ekzem (ich nehm jetzt mal bewusst etwas, was nicht tausende Euros kostet und sichtbar ist und nicht durch vermeintlich liebevolle Zuwendung entstanden ist) in den Bereich des Nicht-Okayen fallen (ich glaube, da besteht Konsens) ist allerdings für den Hund völlig egal, ob die Besitzer:innen einen für uns nachvollziehbaren Grund haben oder einen für uns nicht nachvollziehbaren oder aus dem Weg zu schaffenden Grund.
Also ob wir jetzt sagen, dass es beim kranken Neugeborenen auf Station oder so für uns vertretbarer wäre, als bei "ist gerade alles so stressig auf der Arbeit" - das hilft uns ja nur, etwas moralisch einzuordnen und entweder gütig den identifizierten Mangel zu entschuldigen oder uns über ihn zu echauffieren.
Ich glaube, sozial ist das Abwägen darüber eine wichtige Praxis weil sie zunächst mal Emapthie mit den handelnden Menschen voraussetzt und andererseits ein Werturteil in Ansinnung auf Zustimmungsbereitschaft mit einem Gegenüber oder einer sozialen Gruppe, mit der wir uns identifizieren wollen, gefällt wird.Die Frage nach dem "wie viel" ist also eng verwoben mit der Frage "vor welchem Hintergrund". Und die Variablen sind unendlich.
Nein, Leid gegeneinander aufzuwiegen führt nicht weiter, das stimmt schon. Niemand leidet weniger, weil ein anderes Lebewesen noch mehr leidet. Trotzdem befindet sich jedes Handeln in einer Verhältnismäßigkeit, in einer Relation zueinander. Das kann dazu führen, dass man irgendwann alles relativieren kann. Das verhindert letztlich Empathie und ist deshalb schwierig und hilft wiederum: niemandem.
Im Umkehrschluss kann man aber auch Einzelfälle nicht vor Schablonen messen, die ihre Okayness ablesbar machen würden, wir brauchen also Relationen, um spezifische Probleme einschätzen zu können, weil wir eben Menschen sind, die unsere eigenen Werturteile reflektieren müssen und vor allem deren Willkür und Unvereinbarkeit aushalten müssen.
Nur Lösungen gibt es halt nicht so wirklich, wenn wir davon ausgehen, dass all die anderen Menschen eben auch mündig sind und auch Fehler machen dürfen, auch wenn ich zustimme, dass Fehler an (ich nenne es jetzt mal so, auch wenn ich das Wort unpassend finde) "Schutzbefohlenen" schwerer mitanzusehen sind, als am eigenen Leben. -
Ich merke das eigentlich das ganze Jahr über im Salon, aber jetzt in der Weihnachtszeit fällt es mir einfach noch stärker auf. Alle sind im Stress, alle haben irgendwas, die Oma ist krank und muss gepflegt werden, Weinachten steht vor der Tür, Geschenke müssen besorgt werden, die Arbeit ruft, und der Hund... Der rutscht dann oft hinten runter.
Hunde, die eigentlich jeden Abend Zähneputzen bräuchten, weil man damit wirklich viel vorbeugen könnte… aber im Alltag klappt es nicht, weil irgendwas dazwischenkommt. Dasselbe beim Bürsten oder Krallen schneiden. Oder ich muss einen Hund mit 3 mm komplett aus dem Filz holen, weil die Familie ein Baby bekommen hat und zu Hause einfach nichts mehr rund läuft. Oder ich muss über Monate predigen, dass dieser faule Zahn wirklich dringend operiert werden muss, aber keiner kann sich auf Arbeit frei nehmen, um den Hund zum Arzt zu fahren.
Auch eine never ending Story: Alte Hunde, die eigentlich regelmäßig Gesundheitsvorsorge bräuchten. Physio, Untersuchungen, die längst fällig wären, aber immer weiter geschoben werden, weil man gerade keinen Kopf, keine Zeit oder kein Geld dafür hat.
Ich finde jetzt nicht dass das Themen sind die man zur Weihnachtszeit nicht diskutieren darf. Wie gesagt, mein Tierarzt berichtet das gleiche Phänomen in seiner Praxis und ich finde es schon bedenklich ein Tier nicht zu versorgen weil man sich grade so viel Kopf darum macht die Geschenke und das Essengehen für die Liebsten zu organisieren. Irgendwie schon irgendwo etwas verrückt.
Ich wurde übrigens auch schon gefragt ob ich nicht eine geliebte Hauskatze töten würde, sie wäre krank und es ginge nicht mehr. Weil ich schlachte ja auch mein Vieh. Von ganz normalen Menschen, die nicht mal finanziell leiden. Ich hab dann an die nächste Klinik verwiesen, welche Notdienst hat was dann Zähneknirschend hingenommen wurde.
Manchmal glaubt man gar nicht was es nicht alles gibt. Und ja, mir tut das dann auch schon echt leid und ich frage mich ob sowas sein muss.
Aber na klar, letztendlich verstehe ich auch ein abwägen, wann man auch mal etwas melden darf. So tickt doch unsere Gesellschaft einfach und es kommen ja grade viele Bereiche und Themen hoch, wo die Gesellschaft die Kandaren anzieht. Sei es im Hundesport, beim Hundetraining, im Reitsport, bei der allgemeinen Tierhaltung. Warum soll das Thema nicht auch ganz normale Hundehalter treffen, ist doch nur eine logische Konsequenz.
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