Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?
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Eine Depression ist individuell, kann jeden treffen und ist einfach nur schlimm. Zusätzlich gibt es aber auch viele andere Dinge, die einen aus dem Leben werfen können. Eine eigene Krankheit, ein Unfall, ein schwer krankes oder pflegebedürftiges Familienmitglied, ein Sterbefall. All das kann einen an die Grenze bringen.
Sehr erschreckend ist ja aber einfach, dass es häufig nicht mal begründet ist, sondern die Tiere einfach im ganz normalen Alltag hinten drüber fallen und die Ressourcen unterschätzt wurden die so ein Tier benötigen kann.
Das stimmt leider.
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Aber dann sollte man dazu stehen und Verantwortung übernehmen und sich nicht die Situation schönreden mit der Intention sich selbst keinen Fehler ein zu gestehen wollen.
Das ist es am Ende.
Kommt man so wie Fuchshexchen oder ich in Kontakt mit den Abgründen anderer kann man Hilfe eben anbieten, aber nicht um biegen und brechen. Man soll und darf Menschen als Klienten/Kunde/whatever ablehnen, wenn man selbst durch sie in Mitleidenschaft gezogen wird. So leid es mir um die Tiere da tut. Das Leben ist gnadenlos.
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Ich schreibe jetzt doch nochmal was.
Mein Wunschhund Sam ist von seinem Vorbesitzer abgegeben worden, weil er seiner Verantwortung nicht mehr ausreichend nachkommen konnte. Sam und er waren fast fünf Jahre lang ein Dreamteam. Das merkt man dem Hund heute noch an. Die Lebensumstände des Vorbesitzers hatten sich aber ohne dessen Verschulden so gravierend und dauerhaft geändert, dass er Sam nicht mehr gut versorgen konnte. Futter, Wasser, tierärztliche Versorgung ja, aber er konnte nicht mehr genug Zeit für Sam aufbringen, um mit ihm spazierenzugehen, ihm genug Zuwendung zu geben. Der Hund litt, der Besitzer litt, und so hat er sich entschlossen, den geliebten Hund wieder in die Vermittlung bei dem Verein zu geben, von dem er ihn bekommen hatte.
Ich möchte nicht wissen, was es den Vorbesitzer an Überwindung und Herzensleid gekostet hat, Sam wegzugeben. Er fragt heute noch, vier Monate später, immer noch beim Verein nach, wie es Sam geht und ob er ein gutes, neues Zuhause gefunden hat. Ich habe allergrössten Respekt vor ihm und werde ihm immer dankbar sein, dass ihm Sams Wohl wichtiger als als sein eigener Schmerz, seinen Hund zu verlieren.
Leider haben viele keinen verantwortungsbewussten Vermittlungsverein an der Hand, der einen Hund nicht nur nach fast 5 Jahren "zurücknimmt", sondern sich auch um den Hund gut kümmert und ihm ein neues Zuhause sucht.
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Mich verstört es auch gerade wie pflegeintensiv manche Hunde sind. Sehe das wirklich, wirklich kritisch. Meine Langhaarhunde die ich teilweise durchaus schon als zu fellig und sollte keinesfalls mehr werden empfinde, waren dagegen ja pflegearm. Trotzdem hatten im Alter alle Probleme mit eben jener Pflege und man hat das auf ein absolutes Minimum reduziert. Da sehe ich die Zucht solcher Hunde ja schon fast kritischer als die Ungepflegten.
Ganz ehrlich: ich finde nicht, dass unser Pudel pflegeintensiv ist. Auch die Pudel in unserem Umfeld (und das sind einige), sind unproblematisch.
Man muss sich bewusst sein, wodurch Filz entsteht: Reibung und ganz besonders Reibung in Kombination mit Nässe. Die halbe Miete ist, wenn man beides möglichst vermeidet.
Bademäntel sind besonders fatal. Unser Pudel bleibt maximal 5 Minuten darunter, um die Nässe aufzusaugen. Danach wird an der Luft getrocknet oder im Winter kurz angeföhnt. Bei Fleecejacken oder jegliche Form von Pullovern, wäre ich auch sehr vorsichtig. Aber bei einem normal langen Pudelfell braucht man das sowieso nicht. Regenmäntel sind kein Problem, solange man sie nicht dem bereits nassen Hund anzieht.
Filz an den Körperteilen, an denen automatisch Reibung entsteht (Achseln, Innenschenkel, ...), kann man allerdings nur schwer vermeiden. Wir schneiden die Stellen von vorneherein sehr weit zurück und falls Filz entsteht, wird aufgetrennt oder herausgeschnitten. Wir haben den Entfilzer und eine Fellschere im Wohnzimmer liegen und machen das nebenbei.
Ich glaube im Jahresdurchschnitt investieren wir in die Pflege selten mehr als 5-10 Minuten pro Woche. Das dürfte weniger sein, als Besitzer von Langhaar-Hunden mit Staubsaugen verbringen.

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Mich verstört es auch gerade wie pflegeintensiv manche Hunde sind. Sehe das wirklich, wirklich kritisch. Meine Langhaarhunde die ich teilweise durchaus schon als zu fellig und sollte keinesfalls mehr werden empfinde, waren dagegen ja pflegearm. Trotzdem hatten im Alter alle Probleme mit eben jener Pflege und man hat das auf ein absolutes Minimum reduziert. Da sehe ich die Zucht solcher Hunde ja schon fast kritischer als die Ungepflegten.
Ganz ehrlich: ich finde nicht, dass unser Pudel pflegeintensiv ist. Auch die Pudel in unserem Umfeld (und das sind einige), sind unproblematisch.
Man muss sich bewusst sein, wodurch Filz entsteht: Reibung und ganz besonders Reibung in Kombination mit Nässe. Die halbe Miete ist, wenn man beides möglichst vermeidet.
Bademäntel sind besonders fatal. Unser Pudel bleibt maximal 5 Minuten darunter, um die Nässe aufzusaugen. Danach wird an der Luft getrocknet oder im Winter kurz angeföhnt. Bei Fleecejacken oder jegliche Form von Pullovern, wäre ich auch sehr vorsichtig. Aber bei einem normal langen Pudelfell braucht man das sowieso nicht. Regenmäntel sind kein Problem, solange man sie nicht dem bereits nassen Hund anzieht.
Filz an den Körperteilen, an denen automatisch Reibung entsteht (Achseln, Innenschenkel, ...), kann man allerdings nur schwer vermeiden. Wir schneiden die Stellen von vorneherein sehr weit zurück und falls Filz entsteht, wird aufgetrennt oder herausgeschnitten. Wir haben den Entfilzer und eine Fellschere im Wohnzimmer liegen und machen das nebenbei.
Ich glaube im Jahresdurchschnitt investieren wir in die Pflege selten mehr als 5-10 Minuten pro Woche. Das dürfte weniger sein, als Besitzer von Langhaar-Hunden mit Staubsaugen verbringen.

Ist einfach Ansichtssache, ich finde das schon aufwendig auf sowas achten zu müssen. Das staubsaugen übernimmt bei mir der Roboter.
Ist ja auch ok wenn man sich dafür entscheidet, viele haben ja auch Freude dran.
Das ist doch kein Krieg, sondern es gibt einfach für und wider.
Aber ja, ich denke den Aufwand klein zu reden ist Teil des Problems.
Ich trainiere mit Airedale Terrier Züchtern zusammen, natürlich ist das Aufwand und mitunter sogar sehr schwierig wen zu finden der das noch machen möchte wenn man selbst keine Lust drauf hat.
Ist doch auch ok, das macht die Hunde doch nicht schlecht, aber man muss es schon wissen vorher. -
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Man kriegt nicht einfach so Depressionen. Manchmal isses auch nur die Ernährung.
Und manchmal gibt es eine klare genetische Disposition. Depressionen sind nicht immer erworben. Klingt bei dir ein wenig so, als wäre jeder, der sich in einer Depression befindet immer in der Lage, eigenverantwortlich zu handeln und zu reflektieren.
Ich habe das immer geglaubt und würde es auch nach wie vor gerne noch glauben, weil ich immer noch der Meinung bin, dass ich selber niemals in eine richtige Depression werde abrutschen können. Aber ich habe hier jemanden zuhause, der mir schon mehrfach unter Tränen gesagt hat, dass er genau wisse, was er jetzt tun müsse und dass die Folgen, wenn er es nicht täte doof sind und er die nicht will und dennoch kann er nicht tun, was nötig ist. Lange habe ich gedacht, dass er sich einfach nur mal nen Ruck geben muss. Nach Klinikaufenthalten und ganz ganz viel gemeinsam erörtern, was da los ist, glaube ich langsam zu verstehen, was da in einem Menschen vorgehen kann.
Womit ich dir recht gebe ist, dass man als depressiver Mensch dringend ein Umfeld schaffen sollte mit Menschen, die ein Auge auf einen haben. Eine Verwahrlosung von wem auch immer, könnte hier niemals passieren, weil der Depressive nicht allein ist.
Aber, es haben einfach nicht alle Menschen diesen sozialen Halt. -
Ich sage doch auch nicht, dass deine Depression nicht schlimm für dich gewesen ist. Ich Frage mich nur.... Wie du da raus gekommen bist?
Kann ich Dir gerne sagen: ich habe damals eine Therapie gemacht und Antidepressiva genommen.
Es sind eher die Gedanken, die Verhaltensmuster und das Weltbild, aus welcher heraus Depressionen oder anderes entstehen können, die hinter dem bewusst wahrnehmbaren Leid stehen. Man kriegt nicht einfach so Depressionen. Manchmal isses auch nur die Ernährung.
Es gibt auch eine neurobiologische Komponente bei Depressionen.
Ich habe meine Tiere immer trotzdem adäquat versorgen können (habe übrigens auch Langhaarkatzen). Aber es gibt auch Menschen, die dies nicht mehr können. Eben weil sie nicht mehr in der Lage sind. Natürlich sollen die dann Plan B die Betreuung überlassen. Das wird doch nirgendwo angezweifelt. Aber es gibt auch Menschen, die selbst sowas bei einer schweren Depression nicht mehr hinkriegen (was nicht heißt, dass ich das gut heiße). Das ist eben das tückische an der Erkrankung. Und davon kann sich keiner freisprechen. Das kann jeden treffen.
Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass eine Depression legitimiert, dass man Tiere vernachlässigt. Einen Plan B sollte man immer haben, wenn man Tiere hält, egal für welche Erkrankung oder sonstige Unwägbarkeiten des Lebens. Das steht hoffentlich komplett ausser Frage.
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Wenn daraufhin nix passiert - anonymer Anruf beim Veterinäramt

Warum die feigste aller Varianten? Warum anonym?
Ich habe hier jetzt einfach mal aus der Sicht eines Dienstleisters gedacht.
Eigentlich ist es ja gut, dass die Leute überhaupt hingehen, das würden sie vermutlich nicht mehr tun, wenn sie wüssten, dass das Vetamt von dort aus informiert wurde...Trotzdem bin ich der Meinung, dass sowas angezeigt und überprüft werden darf. Auch, wenn man es als "sich kümmern" ansehen kann, dass man überhaupt zum Frisör geht, wenn der Hund verfilzt ist. Ein Dauerzustand sollte das aber nicht sein und es schadet nicht, wenn das im Blick behalten wird.
Es bekommt ja nicht sofort jeder eine Strafe, wenn das Amt vorbeischaut. Nur den Hinweis, dass man auf dem Schirm ist...
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Ich finde das Thema schwere Depressionen ist halt einfach… schwierig. Das sind dann doch auch nicht die Fälle die beim Hundefrisör aufm Tisch stehen. Wenn ich gar nichts mehr schaffe, schaffe ich das doch auch nicht. Diese Vernachlässigung geschieht doch schon viel alltäglicher, ohne das eine Erkrankung dahintersteckt. Je nach Tierart sogar damit verargumentiert dass ein neues Tier ja günstiger sei als die Behandlung beim Tierarzt.. bei vollem Bewusstsein.
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Mein Mann leidet unter Depressionen seit ich ihn kenne, das sind 40 Jahre. Er war in Kliniken, in Therapien, wurde medikamentös behandelt, letztlich alles erfolglos. Wenn er in eine depressive Phase rutscht leidet sein gesamtes Umfeld, er am meisten. Er ist hochintelligent und sehr reflektiert, aber in diesen Phasen bin ich halt für ihn da, wenn er mich lässt und versuche ihn nicht zusätzlich zu belasten. Vernünftig mit ihm reden kann ich in der Zeit nicht. Ich habe Jahre gebraucht seine Stimmungen in der Zeit nicht auf mich zu beziehen. Denke das ist für einen Hund unmöglich sich da zu distanzieren.
Die Hunde tun ihm gut, er sagt aber selber, daß er sich nie welche angeschafft hätte aus Angst ihnen nicht gerecht zu werden.
Bin ich nicht da und lasse ihm die Hunde da, weiß ich daß er sich kümmert, aber eben nur um die Grundbedürfnisse. Fressen, Gassi, streicheln. Letztens hat er mir stolz erzählt, er habe Lucifer gebürstet. Ich denke noch komisch, sieht man gar nicht, da meinte er dann, es war nur der Kragen, dann ist Lucifer gegangen. Äh ok.
Tiere tun einem depressiven Menschen sicher gut, aber er braucht dann dringend jemand, der ihn und die Tiere auffängt, wenn die Depression zuschlägt.
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