Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?
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Nur mal als Beispiel: meine zwei werden eigentlich nie gebürstet, aber ich alle zwei bis drei Wochen gebadet und ausgeföhnt.
Schätze, wenn keine Kapazität ist, den Hund zu bürsten, wird der in diesem Beispielfall dann auch nicht gebadet und gefönt.
Ja klar! Ich wollte es nur als Beispiel anbringen, weil ich den Eindruck hatte, du hast allgemeiner aus Interesse gefragt.
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Ich verstehe dein Leid da gut. Ich habe früher ja öfter im Salon ausgeholfen und selbst gelernt und was man da sieht, das kann man sich manchmal gar nicht vorstellen. Und zwar von Leuten erzeugt, die ihren Hund ja lieb haben.
Und fellqualität ist heute leider wirklich kein großbeachtetes zuchtziel mehr, mehr, weil weich und wuschelig mehr erwünscht ist
Das stimmt nicht und irgendwo hast du das schon mal so geschrieben.
In der kontrollierten Zucht wird Fellqualität hoch gehängt. Natürlich muss man abwägen, was in einer Wurfplanung wirklich wichtiger ist und manchmal ist die Priorität eine andere. Man kann aber nicht in jedem Wurf alles beachten. Jeder gute Züchter ist stolz auf feste gute Wolle.
Das Problem sind die ganzen Moki-Pudel vom Vermehrer mit den Deckrüden von eBay und Co, wo billig willig ist und der Hund nur rot (oder inzwischen braun, das ist der neue shit) zu sein hat.
Noch mal, dass ich das richtig verstehe: Ein Pudel, der ein paar Wochen (präziser wirst du in deinem Bespiel nicht) nicht gebürstet wird, verfilzt so wie du das in deinem letzten Post beschreibst?
Kenne ich so nicht. Der hat dann von vornherein keine gute Grundpflege erfahren. Und wenn man einen Hund auf 1cm runterschert, passiert da eigentlich kaum was. Diese ganzen Filzhunde sind nicht von letzter Woche oder letztem Monat. Ebenso wie die Krallen nicht rund wachsen von paar Wochen nicht dremeln oder die Zähne nicht abfaulen von paar Wochen nicht reinigen.
Aber hier in Deutschland gibt es auch einfach eine ganz seltsame Definition von Natürlichkeit und "Hund sein". Ich kenne Friseure, die nehmen Kunden nur an, wenn diese alle 4-max 6 Wochen kommen. Das ist hier außergewöhnlich. In anderen Ländern ist das ganz normal und gilt eben als Pflege des Hundes und seiner Gesundheit.
Hier wäscht man mit Tomatensauce 2x im Jahr, bisschen Plaque inkl entzündetes Zahnfleisch ist doch normal und lange Krallen sind gut für den Grip. Pflege ist Quälerei, Ärgernis, viel zu teuer und der Hund ein ganz ein armer auf einem Tisch.
Ansonsten maße ich mir nicht an über andere zu urteilen, wenn ich die Menschen und die Haltung nicht genau persönlich kenne.
Ich biete als Friseur einen Service an. Meine Möglichkeit zur Hilfe besteht darin, Kunden öfter zu buchen, oder eben die Zusammenarbeit mit ihnen abzulehnen.
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Das habe ich mir am Anfang auch sehr romantisch vorgestellt...
Einen Hund mit sichtlichem Beschwerden zu haben, dass dem Veterinäramt zu melden und die kümmern sich dann und dem Hund wird es danach besser gehen.
Auf den Boden der Tatsachen hat mich dann geholt, dass ich einen Fall von Madenbefall melden wollte und die Antwort am Telefon war "Und was sollen wir da jetzt machen? Die waren ja beim Hundefriseur" und ich rede hier von faustgroßen Löchern im Hund, und so vielen Maden, das man die schon gehört hat.
Es kommt vielleicht auch sehr auf das Veterinäramt an. "Bei uns" im Tierheim waren immer wieder Hunde, die beschlagnahmt wurden,
völlig untätig waren sie also sicher nicht. Und das waren nicht nur die großen Fälle, die durch die Presse gegangen sind.
Teilweise saßen die Hunde auch recht lange fest, wurden also im Tierheim verwahrt, ohne dass sie zur Vermittlung frei gegeben werden durften. Was genau da im Hintergrund gelaufen ist, weiß ich natürlich nicht, also ob da jetzt Sachen vor Gericht ausgehandelt wurden oder so.
Aber wo da die Grenzen sind, wann erst mal nur öfters vorbei geschaut wird und mit dem Halter gesprochen und ab wann der Punkt erreicht ist, an dem der Hund konfisziert wird, keine Ahnung.
Aber sie sind schon tätig, sogar hier im Ruhrgebiet. Und wir sind nu nicht unbedingt für Reichtum und Feingeistigkeit bekannt. -
Ich glaube wir reden über unterschiedliche Fälle. Natürlich ist es nicht ok, wenn ein Hund unter vernachlässigten Pflege Schmerzen hat. Und natürlich ist es die Pflicht vom HH seinen Hund zu Pflegen
Ich habe hier wirklich Ausnahmesituationen im Kopf und das passiert einmal, nicht regelmäßig.
Ich würde auch nie sagen, dass man wenn man Stress hat die Pflege zu vernachlässigen.
Und auch wenn es einmal vorkommt, kann man auch deutliche Worte finden und aufklären.
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Ich finde das Pudelbeispiel immens schwierig!
Wir waren diejenigen mit den gesundheitlichen Problemen.
Wir waren diejenigen, deren Kind drei Wochen auf der Intensivstation einer Spezialklinik, zweimal operiert wurde und nochmal knapp über eine Woche auf Normalstation. Ca 1,5 Wochen hat meine Familie damals auf die Hunde aufgepasst den Rest der Zeit haben mein Mann und ich uns abgewechselt. Wie hatten Glück, wir mussten in der Zeit nicht arbeiten. Wir mussten kein Zwillingsgeschwisterkind auf der Intensivstation vor dem Krankenzimmer im Kinderwagen abstellen und wir haben kein älteres Geschwisterkind, dem die Welt erklärt werden muss und dass gerade in so einem Moment seine Eltern auch besonders braucht.
Mir tut der Pudel von Herzen leid und das ist mein absoluter Ernst, aber bei „gesundheitlichen Problemen“ sind die Eltern im Moment unter Umständen im absoluten Ausnahmezustand, wissen weder ein noch aus und wissen dabei sehr genau, dass sie gerade niemanden auch nur annähernd gerecht werden.
Der Hund in deinem Beispiel wurde danach geschoren, das Problem erkannt und man hat sich danach wieder gut um ihn gekümmert? Dann haben die Besitzer all das getan was vllt in diesem Moment in ihrer Macht stand! -
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Ich bin erstaunt dass ein Hund in so kurzer Zeit überhaupt so massiv verfilzen kann. Das hatte ich bei meiner Hündin noch nie und ich gebe offen zu, dass hier kein Scherhund mehr einziehen wird, weil mich der Pflegeaufwand überfordert.
Ich denke, da muss das Fell dann wirklich ne besonders miese Struktur haben, oder? Und das muss man als Besitzer halt auch erstmal auf dem Schirm haben und stellt für mich wieder eher ein Extrem dar.
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Ja, shit happens, wir gehen alle mal durch den Sumpf des Lebens durch.
Dein Ernst?
Ich bemühe mal deine Sumpf Symbolik - manche bekommen nur feuchte Füße für eine kurze Zeit, wogegen es anderen bis zum Hals oder höher steht - zum Teil kein Ende in Sicht!
Wenn jemand Depressionen vorschiebt
Genau! Die sollen einfach mal öfter rausgehen und auch Sport treiben man kann sich ja wohl zusammenreißen! Schließlich waren andere auch schon mal etwas traurig!
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Wie gesagt- das variiert alles sehr nach Hund. Innerhalb einer Rasse kann die Fellqualität sehr schwanken.
Wobei ich sagen muss, wir hatten nie nen komplett verfilzten Pudel da, ich hab mir die, bevor ich als Hundefriseurin gearbeitet hab, auch deutlich pflegeintensiver vorgestellt.
Das schlechteste was wir hinsichtlich Fellquali in der Kundschaft hatten war eine Maltipoo Hündin. Die hatte einfach richtige Kaninchenwatte die wirklich verdammt schnell das filzen anfing. Der Hund filzte wirklich vom angucken, trotz bester Pflege, super super schnell. Und gleichzeitig hatte dieser Hund noch ne irre empfindliche Haut die sau schnell das röten anfing. Interessanterweise war eine andere Maltipoo Hündin mit wirklich super gutem Haar ausgestattet. Die hatte kaum gefilzt, war irre schnell trocken, ruckizucki fertig frisiert. Ohne scheiß, grad mal ne halbe Stunde inklusive baden, blowern, scheren und schneiden, zack war die fertig. Die andere als Vergleich hat 3-4 Mal so lange gebraucht, weil das Fell einfach soooo mies war.
Dass die Haarqualität teils je nach Rasse schlechter wird kann man mMn ganz gut bspw beim Zwergschnauzer beobachten. Ursprünglich sollten die mal fast überall trimmbar sein, garnicht so irre viel Bart haben, rundum drahtiges, harrsches Deckhaar. Und heute sind viele Zwerge super wollig oder garnicht mehr trimmbar, weil eben der Trend inzwischen zu möglichst viel Bart-/Bein- und Brustplüsch geht, und naja, ein Schnauzer ohne Bart ist ja kein Schnauzer. Es gibt hier und da noch Züchter denen die Qualität des Fells wichtiger ist als dass die Hunde auf Ausstellung groß was abräumen, aber dann hapert es auch wieder daran dass man ja auch Hunde für die Zucht braucht und man es sich nicht unbedingt immer erlauben kann nur die paar Hunde raus zu picken die keine Plüschis sind. Pfeffer-Salz bspw gilt normalerweise als die Farbvariante mit noch dem besten Trimmfell. Naja, auf Mittel und Riese trifft das noch zu... Bei den Zwergen hab ich noch keine Zucht entdeckt bei denen die Pfeffies bspw Flusen statt Flausch an den Beinen haben. Damit geht dann eben einher dass die länger behaarten Stellen schlicht und ergreifend nicht mehr funktional und recht pflegeaufwendig sind, weil die eben Dreck förmlich einsaugen und zügig das Filzen anfangen. Würde man unseren Bub bspw 4 Wochen nicht bürsten und baden, müsste man die Beine kahl machen und den Bart radikal kürzen. Bei Lilo könnte man das noch entknoddeln ohne dass das alles ab müsste.
Um zurück zum Pudel zu kommen: Da gibt's tatsächlich auch einfach Tendenzen teilweise zwischen den Farben und natürlich den Größen. Schwarze oder Weiße Großpudel bspw haben besseres Haar als Braune oder Aprikosen. Und ein Zwergpudel filzt natürlich im Zweifel deutlich schneller zu als ein Großpudel. 1. Weil bei kleineren Hunden oft das Fell weicher ist, 2. Weil das Haar proportional zur Körpergröße eben komplett anders wirkt. Mit Kleinpudel bspw geht's regulär slle 6 Wochen zum Friseur, mit Großpudel alle 8. Ich hatte auch eine Dame die kam mit Zwergpudel alle 4 Wochen, das war aber echt nur Spitzen schneiden.
Bei meinen bspw muss ich auch den Zwerg deutlich eher wieder einkürzen hinsichtlich Beine, Brust, Gesicht, Intimbereich oä als Lilo, weil der einfach schneller zu ist. Einzig die Trimmintervalle sind die gleichen.
Und auch sonst so als Beispiele ausm Salon :
Wir hatten bspw nen Airedale der kam nur 1-2 mal im Jahr, das war dann auch kein Vergleich zu den Airedales die alle 10-12 Wochen kamen. Aber - andere Rasse, ebenfalls Rauhaar aber anderes Fell - war selbst der Airedale der so selten kam nie so dermaßen katastrophal vom Fell her wie manch Riesenschnauzer der alle 10-12 Wochen da war. Weil eben dieses drahtige Fell an Beinen und im Gesicht nicht so dermaßen schnell verpappt und verfilzt wie das lange, weiche Bein- und Barthaar vieler Riesen. Schwarz waren die Hände dann aber trotzdem von beiden wenn man die anfasst, weil "die werden niiiiiieeee gebadet". Und das wiederum- hat bei nem Trimmhund natürlich auch wieder andere Auswirkungen als wenn der Hund bspw Stockhaarig ist. Kann man von Verwahrlosung sprechen nur weil die Hände beim anfassen schwarz werden ? Nein. Bei nem anderen Hund, der trotz deutlich kürzeren Pflegeintervallen komplett verfilzt in den Salon kommt ist das wieder anders...
Die schlimmsten Filzmatten hatte ich übrigens bei Pudelmixen, kleinen Wuschels im Allgemeinen oder bspw Tibet Terriern.
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Ironischerweise wurde sehr sehr lange im DF der Pudel als absoluter Anfängerhund beschrieben und die Fellpflege sei da auch absolut unproblematisch, alle paar Wochen scheren und gut ist.
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Ironischerweise wurde sehr sehr lange im DF der Pudel als absoluter Anfängerhund beschrieben und die Fellpflege sei da auch absolut unproblematisch, alle paar Wochen scheren und gut ist.
das ist vermutlich immer so, wie man es für die Argumentation grad braucht ^^
Genau! Die sollen einfach mal öfter rausgehen und auch Sport treiben man kann sich ja wohl zusammenreißen! Schließlich waren andere auch schon mal etwas traurig!
na aber es ist doch bekannt, auch der Rollstuhlfahrer soll sich doch einfach mal ein bisschen zusammenreißen, dann klappt das schon mit dem Gehen.
Da es aber in dem Thread ja anscheinend eher über wirklich vernachlässigte Hunde geht, die darunter leiden: Das ist gar nicht ok.
Deswegen arbeite ich zb nicht mehr mit Tieren, wo Menschen mit dran hängen. Ich habe keine Meerschweinnotstation mehr, ich bin keine Hunde(halter)training mehr, weil mich diese Abgründe einfach mit runter in den Abgrund gezogen hätten. Ich bin nicht stabil genug, um das zu ertragen.
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