Hund wegen Beißen das Bett abgewöhnen

  • Hm. Ich bewundere eure Leidensfähigkeit. Irgendwie.

    Ansonsten Hund im Wohnzimmer schlafen lassen und beim Fressen aus dem Zimmer gehen.

    Hm ja ich bewundere es mittlerweile auch...aber er ist wirklich ein Anker für mich und in 10 Jahren war er dennoch das Schönste in meinem Leben und ich gebe ihn nicht deshalb auf. Nicht wenn er dann mit mir spielt und mir freudig den Ball bringt oder sich an mich drückt und unter meinen Beinen steht um gestreichelt zu werden. Da gehe ich lieber diese Kompromisse ein - Hund schläft auf der couch und essen gibt es draußen in seinem Außenraum

  • Also dass ein Hund abschnappt und da mal ordentliche Kratzer und Druckstellen in die Haut gehen - ok. Aber dass des nachts wegen einer simplen Berührung unter der Decke direkt blutig gelöschert wird klingt schon nach einer heftigen Vehemenz.
    Wieso ist der Hund mit seinen Mitgliedern des Sozialverbands so doll?

    Weil der Hund schon sein Leben lang genau das als sinnvolle Strategie anwendet.

  • Wobei mich echt grübeln lässt, ob das mit dem "Schmerzen sind völlig abgeklärt" so hinhaut.

    Also dass ein Hund abschnappt und da mal ordentliche Kratzer und Druckstellen in die Haut gehen - ok. Aber dass des nachts wegen einer simplen Berührung unter der Decke direkt blutig gelöschert wird klingt schon nach einer heftigen Vehemenz.
    Wieso ist der Hund mit seinen Mitgliedern des Sozialverbands so doll?

    Gute Frage, wir wissen es nicht. Beim Tierarzt steht er stocksteif da und hat Angst - aber er beißt nie. Bei uns schon - vielleicht die fehlende Konsequenz? Weil er bei uns leider gelernt hat, dass er so in Ruhe gelassen wird

    naja, Tierarzt ist kein geschützter Bereich. Da backt man eher kleine Brötchen und lässt alles - evtl. bis zu einem bestimmten Punkt - über sich ergehen.
    Dass dieser Punkt ggf. erreicht wird, kann passieren, aber dafür habt ihr den MK ja immer drauf beim TA.

    Sicher hat er mit euch die Erfahrung gemacht, dass er mit dem Verhalten recht schnell erreicht, was er will. Offenbar kann er auch nicht gut aushalten, dass mal was doof ist. Oder gibt es Situationen, die er gut aushält, obwohl er eigentlich was anderes vorhat, als ihr? (ich denke da an "ich will gassi, macht schneller!" oder "ich will zu diesem Hund da!!")

  • Auch ältere Hunde können neue Dinge lernen.
    Wenn ich das richtig rauslese, beißt der Hund schon länger und in verschiedensten Situationen?
    Maulkorb drauf und zu einer Trainerin, die sich mit der Thematik auskennt.

    Edit: hat sich überschnitten. Das klingt für mich nicht nach Lösungen sondern nach Management. Eine Lösung wäre: Hund hat gelernt, dass beißen nicht erwünscht (bzw richtig scheiße ist) . Ein Hund der aber für sich als Lösung "beißen" gelernt hat, wird diese Lösung wahrscheinlicher auch in anderen Situationen finden (früher oder später).
    Er hat das ja schon gut generalisiert.

    Ja das ist wahr. Wir hoffen, dass es nicht mehr wird, aber man weiß es natürlich nicht. Das Beißen wieder abzutrainieren ist denke ich einen Versuch wert, aber beim Essen wurde das schon versucht. Da ist er aber wie ein anderer Hund und rastet aus. Wir wissen da leider nicht wo das herkommt, aber haben etliches professionelles Training versucht. Wenn er das essen hat, ist es vorbei. Allerdings klappt es komischerweise, dass er wartet bis wir ein signal geben zum Essen. Aber dann ist es seins und da ist er ein ganz anderer Hund plötzlich.

    Wie habt ihr das den bis jetzt gemacht?
    Künstliche Verknappung oder Übungen die warten beinhalten finde ich eher kontraproduktiv. Futter soll nicht verteidigt werden müssen weil es immer genug gibt und nie weggenommen wird ( in der Theorie).

    Das Beißen ist nur ein Symptom, ihr müsst halt erst rausfinden was das eigentlich Problem ist und daran arbeiten. Und: je öfter ein Verhalten gezeigt werden kann, desto mehr festigt es sich. Ihr bekommt da nur einen Fuß in die Tür wenn beißen nicht mehr funktioniert ( weil MK drauf). Die Strategie kennt er und die funktioniert wie gesagt mega gut für ihn. Deshalb müsst ihr ihm helfen aka trainieren eine neue Strategie zu finden und dafür muss die alte verhindert werden. Tatsächlich finde ich das bei beißen relativ easy weil man es gut verhindern kann.

  • Allerdings klappt es komischerweise, dass er wartet bis wir ein signal geben zum Essen. Aber dann ist es seins und da ist er ein ganz anderer Hund plötzlich.

    Ich finde ja, dass dieses "ich gebe das Essen frei" eine unnötige Höherbewertung der Ressource Futter erzeugen kann. Ja, Impulskontrolle aufbauen ist gut und dem Hund beibringen, einem nicht den Napf aus der Hand zu reißen auch, aber das Wartenlassen "üben" kann die Ressorce (die einem Labrador vermutlich ohnehin sehr wichtig ist) noch mal wichtiger machen, als sie sein sollte.

    Naja wir mussten es so machen, damit wir halt Abstand haben wenn er frisst.

  • Hm. Ich bewundere eure Leidensfähigkeit. Irgendwie.

    Ansonsten Hund im Wohnzimmer schlafen lassen und beim Fressen aus dem Zimmer gehen.

    Hm ja ich bewundere es mittlerweile auch...aber er ist wirklich ein Anker für mich und in 10 Jahren war er dennoch das Schönste in meinem Leben und ich gebe ihn nicht deshalb auf. Nicht wenn er dann mit mir spielt und mir freudig den Ball bringt oder sich an mich drückt und unter meinen Beinen steht um gestreichelt zu werden. Da gehe ich lieber diese Kompromisse ein - Hund schläft auf der couch und essen gibt es draußen in seinem Außenraum

    Ich bin mal sehr direkt: ich finde das sehr unfair dem Hund gegenüber, der hat täglich mehrmals den Stress bzw den Modus dass er beißen muss weil er anders gar nicht mehr kann ( weil es schon so gefestigt ist).

  • Ich finde ja, dass dieses "ich gebe das Essen frei" eine unnötige Höherbewertung der Ressource Futter erzeugen kann. Ja, Impulskontrolle aufbauen ist gut und dem Hund beibringen, einem nicht den Napf aus der Hand zu reißen auch, aber das Wartenlassen "üben" kann die Ressorce (die einem Labrador vermutlich ohnehin sehr wichtig ist) noch mal wichtiger machen, als sie sein sollte.

    Naja wir mussten es so machen, damit wir halt Abstand haben wenn er frisst.

    Du könntest die Tür zu machen, das Futter hinstellen, und dann dem Hund die Tür aufmachen.

    Leider klappt das mit Korb nicht, weil er kommen würde wenn ich dann schlafe und nichts merke und in der Box will ich ihn nicht einschränken, da er sich gerne nachts mal wo anders hinlegt.

    Du könntest den Teil des Raumes eingrenzen, in dem der Korb steht.

  • Wollte ich auch gerade vorschlagen, was spricht dagegen eine Ecke im Raum mit einem Gitter abzutrennen? Dann hat er mehr Raum als in einer Box, kann trinken und seine Position wechseln, aber kann dir nicht gefährlich werden. Ich nutze so ein Gitter bei meinem alten Terrier inzwischen auch, wenn er doch mal alleine bleiben muss. So kann ich die Gefahren reduzieren und er sich weniger wahrscheinlich irgendwo umbringen (er springt gerne mal einfach irgendwo rum mit zu viel Schwung)…

  • Habt Ihr ihm verboten, zu knurren, bzw Euch anzuknurren?

    Das muss übrigens nicht sein: Jin knurrt leider auch nur sehr selten und oft im - jedenfalls für Menschen - unhörbaren Bereich (das weiß ich, weil sie mal ihren Kehlkopf auf meinem Bein hatte, als sie einen andren Hund angeknurrt hat).

    Bei ihr hat sich die Problematik (Austicken, wenn ein andrer Hund ihrem Ruheplatz zu nahe kommt) durch Verständnis und Schützen ihrer Individualdistanz verbessert. Strafen, was ich anfangs praktiziert habe, haben das Verhalten verschlimmert.

    Also oft ist der Weg nicht, dem Hund das aggressive Verhalten zu verbieten, sondern ihm zu erklären, dass das - in der Heftigkeit - nicht nötig ist.

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