Gehören Wettbewerbe mit Tieren verboten?

  • Könntest Du dazu bitte noch ein bischen mehr sagen?

    Inwiefern haben Wettbewerbe (welche?) mit der Art der Ausbildung zu tun (außer, um dort den Stand abzufragen)?

    Und von welchen Innovationen redest Du?

    Warum würde sich die genetische Bandbreite verengen?

    Der Arbeitsbereich holt sich seine Anregungen sehr gerne im Sport. Auf Seminaren hast du Diensthundeführer, unser einer Platz arbeitet mit einer Diensthundeschule zusammen, die Bereiche tauschen sich aus und profitieren voneinander. Sport regt Innovation an, durch den Wettbewerb und damit einhergehend dem Zugzwang immer besser auszubilden. Auch bei Problem tauscht man sich aus und wendet sich gerne mal an versierte Sportler.

    Die Behörden selbst können nicht in den Umfang züchten wie es notwendig ist für eine gesunde Genetische Basis und die haben dafür auch nicht das Know-How, die finden das oft gar nicht lustig dass sie das plötzlich selbst tun sollen. Das ist alles immer sehr weit weg von den praktischen Möglichkeiten was sich da so überlegt wird momentan…

  • Es ging um Wettbewerbe, nicht darum, dass man mit seinem Tier keine Sport machen soll:ka:

  • Inwiefern haben Wettbewerbe (welche?) mit der Art der Ausbildung zu tun (außer, um dort den Stand abzufragen)?

    Weil die Methoden verbessert und verfeinert werden, um die gestellten Anforderungen überhaupt erst ausbilden zu können.
    Um zuverlässiger und eventuell auch schneller zum Erfolg zu kommen, wurde und wird mehr mit der Lerntheorie "experimentiert", um herauszufinden, wie Hund besser und zuverlässiger lernt, was die Ausbildung individueller und oftmals tatsächlich schlicht auch tierfreundlicher macht, eben weil man sich mehr nach den Bedürfnissen des Tieres richtet, weil man dadurch schneller ans Ziel kommt.
    Denn nein, die Entwicklung der Ausbildung wird eben nicht nur - wie oft unterstellt - nur in den negativen Bereichen vorangetrieben. Auch so Dinge wie die Normalisierung von regelmäßiger Physiotherapie, Warm-Up, Stärkung des Körpergefühls, etc haben ihren Ursprung imSport- und Wettbewerbsbereich bei Hunden.

    Und von welchen Innovationen redest Du?

    Die Erkenntnis, dass Hunde hervorragend auf positive Verstärkung in der Ausbildung anspringen,man damit großen erfolg hat und man verstärkt auf Motivation und Belohnung setzen sollte, kam zB für die breite Masse aus dem Sportbereich und fand von da aus nach und nach Eingang in die anderen Ausbildungsbereiche.

    Warum würde sich die genetische Bandbreite verengen?

    Bei Rassen, die noch für eine Gebrauchsaufgabe gezüchtet und selektiert werden, würde durch den Wegfall von Wettbewerbe und Ranking die Vergleichbarkeit und Übersicht fehlen. Hunde, die nicht zeigen können/dürfen, welche gewünschten Eigenschaften sie mitbringen, werden in der Zucht sehr oft übersehen.
    Den Züchtern fehlt ein Tool zur Bewertung, welche Verpaarungen mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Eigenschaften mitbringen wird. Dadurch werden viele Hunde bei der Zucht dann einfach nicht berücksichtigt werden, weil sie sich eben nicht mehr selbst durch ihre Leistung empfehlen können, was zu einer Einscrhänkung des verwendeten genetischen Materials führt.

  • Der Hund selbst hat nichts von Preisen, Pokalen oder Schleifen. Einen spannenden, schönen Tag kann man ihm auch ohne Wettbewerb schenken. Und selbst Ausstellungen könnte man so gestalten, dass es nicht um ein „Best of“ geht, sondern einfach darum, wie gut ein Hund seinem Rassestandard entspricht, ohne dieses ewige "wer hat den schönsten".

    Ich kann ja vor dem Best of aufhören, bzw. mache ich das auch.
    Mir reichen bei meinen Hunden die Vorstellungen im RZV für das erreichen der Zuchttauglichkeit -auch wenn ich nicht züchte!- und zwar aus dem Grunde, dass sie in entsprechenden Alter eingemessen wurden, inkl. Zahn- Rutenstatus und gesundheitl. Untersuchungen erlangt haben. Ich stehe da drauf. Mit anderen Worten ich bewege mich bewußt nicht einen einzigen Schritt gen große Ausstellungen!
    Prüfungen laufe ich mit ihnen auch, sehr gerne sogar und ja ich freue mich riesig über unsere gemeinsame Leistung, dafür brauchts keinen Pokal!
    Die Züchter meiner Hunde freuen sich übrigens auch, wenn sie im ZB Ergebnisse lesen. Mit tollen Teams zu trainieren macht Spaß und dennoch leben meine Hunde mit uns ein ganz normales Familienleben.

    Was der private Hundehalter braucht, sollte er selbst entscheiden. Dass Hundehalter nicht selten eine gewisse Blindheit bei ihren eigenen Hunden entwickeln, fängt schon im Alltag an, Wettbewerbe sind dazu nicht nötig.

    Ich persönlich bin nicht kommerziell unterwegs mit meinen Hunden, es winken keine Geldpreise, Zuschauerplattformen, das will ich nicht, von daher kann ich schwerlich über

    Brauchen wir solche Wettbewerbe wirklich, oder sollte es doch verboten werden?

    endgültig urteilen, bzw. nö ich würde Wettbewerbe nicht verbieten wollen.

    Verbote gehen mir zu weit! Wo fängt man an, wo hört man auf?
    Öffentliche Auftritte in TV Shows ist auch nicht meins, ich schaue mir nicht mal die Unterhaltungssendungen an, aber deshalb verbieten? Nein, die Rahmenbedingungen müssen stimmen und überprüft werden!

  • Es ging um Wettbewerbe, nicht darum, dass man mit seinem Tier keine Sport machen soll :ka:

    Aber Wettbewerbe bieten nunmal Ziel, Motivation, Umgebung und Austausch im Sport.

    Ich hab 0 Wettbewerbsgedanken, interessiert mich einfach nicht, aber trotzdem bieten Veranstaltungen eine entsprechende Umgebung (sei es eine Strecke im Canicross, eine Fährte im IGP, die jemand gelegt hat den man nicht kennt und ungefähr weiß, was derjenige macht, usw) und eben auch einen Austausch - wenn man einen hund sieht, bei dem einem gut gefällt wie der arbeitet, kann man nachfragen wie etwas aufgebaut wurde oder wo derjenige trainiert usw.

    Ich starte bei Wettkämpfen, weil dort genau das stattfindet, mein Hund macht keine Wettkämpfe aber arbeitet halt auch und ich tausche mich regelmäßig mit anderen Menschen in dem Bereich aus, neuer Input ist immer toll.

  • Chatterbox

    Kannst du mir mal bitte erklären warum du mich jetzt so anmachst? Soll ich lieber hingehen und lügen, dass meine Hunde Veranstaltungen fürchterlich finden?

    Ich habe mit voller Absicht keine Wertung vorgenommen sondern nur für mich gesprochen. Aber wenn du magst kann ich Liano bei der nächsten Hunderally gerne erklären, dass das für ihn schlimm zu sein hat.

  • Aber Wettbewerbe bieten nunmal Ziel, Motivation, Umgebung und Austausch im Sport.

    Und vor allem ein Regelwerk, das auch zum Schutz der Tiere dient.

    Gerade im Hundebereich wird mir persönlich immer Angst und Bange, wenn es beim Thema Sport in die "Just for Fun" Ecke geht, weil da manche Sportarten einfach ein massives Verletzungsrisiko bergen. Wird nicht auf Prüfung/Turnier hintrainiert unter der Anleitung eines Trainers, ist es einfach Fakt, dass die meisten Leute dann ins Larifari kommen und öfter als einmal fünfe grade sein lassen.
    Bei zB Hobbymantrailing oder Dummy mag das kein Problem sein. Bei Disc Dogging oder Agility kann das schwere und dauerhafte körperliche Schäden für den Hund bedeuten, weil ohne ausreichendes Wissen und Verständnis ausgebildet und betrieben wurde.

  • Wer fies zu seinem Hund sein will braucht dafür aber doch keine Wettbewerbe. Derjenige macht das auch im Training. Dann muss man jede Art Arbeit mit Tieren verbieten. Schon gemeinsames Gruppentraining ist im Prinzip ein interner Wettkampf

  • Wer fies zu seinem Hund sein will braucht dafür aber doch keine Wettbewerbe.

    Man braucht ja noch nichtmal absichtlich fies zu seinem Hund sein zu wollen. Wie viele machen sich keine Gedanken drüber? Agi ist ja nur ein bisschen Hürden hüpfen, der Slalom ist doch ganz lustig - dass gerade der Slalom die Gelenke stark beansprucht und der Hund daher dafür wirklich ausgewachsen und gut in Form sein sollte, dass ist vielen Menschen nicht klar.

    Wie viele Hunde werden teils von Welpe an mit Bällchenwerfen beschäftigt?

    Wie viele Menschen lassen ihre übergewichtigen Hunde (zum Abnehmen) Sport, welcher die Gelenke belastet, machen?

    Die meisten Hundesportler erhalten sehr viel mehr Anleitung iS physische Gesundheit des Hundes, als Nicht-Hundesportler, schon allein nur durch das Regelwerk ihres Sports.

  • Inwiefern hat man dann immer noch ein Ranking, wenn es kein SG, V usw. mehr gibt, sondern nur noch ein "bestanden"?

    Aber du musst doch unterteilen. Selbst bei den Jagdhunden die je nach Verein wirklich sehr unterbindend sind was Schausport angeht hast du Wertnoten. Manch eine Winkelung ist nun mal besser als eine andere (auch im Hinblick auf sowas wie Kreuzbänder!), manch ein Bindegewebe ist nun mal fester als ein anderes und der normale Hundehalter sieht das auch nicht unbedingt, dafür gibt es ja Richter und Zuchtschauen die möglichst viele Hunde sehen.

    Das fette Hunde idealisiert werden findet man genauso im Begleithundebereich und sogar beim Menschen, das liegt nicht an Ausstellungen, das liegt an der heutigen Gesellschaft die den Blick dafür verliert. Das verschwindet nicht dadurch das Wertnoten wegfallen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!