Gehören Wettbewerbe mit Tieren verboten?

  • Gibt ganz viele Rassen wo es das ist, aber wir Menschen neigen dazu uns an negativen Beispielen hochzuziehen.

    Das ist erfreulich. :smile: Vielleicht gerade ich auch mal an eine Rasse, bei der das so ist. Und solange nicht, meide ich Ausstellungen halt wie der Teufel das Weihwasser. :D

    Ja, bei vielen Rassen ist Substanz gewollt und leider greift man da zu fett. Gibt’s. Aber grade bei Vit-B ists doch eh egal, dan brauchst auch nicht versuchen mit Futter zu „optimieren“ weils eh egal ist.

    Aber daran änderst du nichts mit Wertnoten, das ist einfach ein gesellschaftliche Ding. Übergewicht ist ein Problem unserer Zeit und das Idealisieren davon.

    Hm doch, weil Vitamin B hat ja nicht jeder im gleichen Maß. Und dann ist der Rest halt auch bemüht, wenigstens kein SG am ganz unteren Rand zu bekommen, und füttert halt dann schön auf. Ich find das so unsagbar schlimm. Und da geb ich dir voll recht, dass "dick" ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, und ich würde nie die Behauptung aufstellen, dass ein Weglassen von Wertnoten dem Problem beikommen könnte. Aber ich finde immer, dass man (gesellschaftliche) Probleme adressieren und auf sie reagieren sollte, damit sie durch eigenes Handeln wenigstens nicht noch befeuert werden.

  • @Helfstyna danke! Diese Erfahrung fehlt mir bei Hunden diesbezüglich total.

    Nun mag es natürlich sein, dass ich durch 30 Jahren Reitsport genug darauf geschult wurde, wie wichtig korrektes Training für die Gesunderhaltung ist. Also auch ohne Wettkampfambitionen. Vielleicht hab ich deshalb dieses andere Bild auf die Dinge.

    Das der Freizeitsport ohne korrekte Anleitung, Aufbau, Training etc. für Tiere jeder Gattung semi ist - seh ich bei Pferden ja leider auch regelmäßig.

  • Nun mag es natürlich sein, dass ich durch 30 Jahren Reitsport genug darauf geschult wurde, wie wichtig korrektes Training für die Gesunderhaltung ist

    Ich denke tatsächlich, dass man mit dem Hintergrund eine andere Herangehensweise und Sicht auf das Thema hat.
    Beim Reiten ist es im Allgemeinen üblich, den Umgang mit dem Pferd durch einen Trainer (Reitlehrer) zu lernen und auch die Sportsparten - egal für welches Ziel - mittels Trainer zu erkunden und aufzubauen.
    Beim Hund fehlt das im Freizeitbereich einfach oftmals komplett. Man kauft sich nen Hund und schaut, was man irgendwie hinbekommt.
    Vieles was im Reitsport seit Jahrzehnten üblich und selbstverständlich ist (warmreiten wurde mir schon vor 35 Jahren gepredigt) findet erst jetzt langsam überhaupt erst Bemerkung im Hundesport bei den Profis und sickert noch langsamer in die "Just for Fun" Bereiche durch.

  • Ich glaube das kann tatsächlich ganz unterschiedlich sein. Ich meine niemand spricht ja davon, nicht zu trainieren. Sondern nur keinem Wettbewerb zu besuchen.

    Aber ohne Wettkämpfe gibt es keine PO (PRÜFUNGSordnung), also kein Regelwerk, welches vorschreibt, wie alt der Hund sein muss, um dieses oder jenes tun zu dürfen.

    Im Windhundsport ist z.B. vorgeschrieben, ab welchem Alter ein Hund überhaupt vollständig am Training teilnehmen darf und in welchem Alter an Turnieren.

    Beim Agility ist neben dem Mindestalter fürs Starten z.B. auch der PO zu entnehmen, dass ein Slalom erst ab der A1 gestellt wird - womit klar ist, dass ein Anfängerhund dieses Gerät nicht können muss. Nun tauchen im Verein aber gelegentlich Leute zum Probetraining auf, die schonmal daheim angefangen haben zu trainieren, sie haben zwar noch nie Agi gemacht, aber so ein paar Hindernisse kann man ja günstig kaufen. Und dann steht da der knapp 1 jährige Hund und kann schon den Slalom - die Leut verstehen gar nicht, warum ich darüber entsetzt bin. Leider war diesen Leuten dann das Training bei mir zu langweilig und sie sind nicht wieder gekommen. Schade für den Hund, der ohne die Grundlagen zu kennen geschweige denn zu können mit Spaß-Agi "ausgelastet" wird...

    Das ganze Wissen um den Sport, wie bildet man hundegerecht aus, wie stellt man die Hindernisse sicher/wie legt man den Parcours sicher etc. entsteht doch durch den Austausch. Austausch zwischen Menschen, der nur dadurch stattfinden kann, dass man sich trifft, dass man sieht, wie andre mit den Hunden umgehen etc.

    Nochmal ein Agi-Beispiel: früher war der Weitsprung aus Metall (Ausbildung: wenn der Hund rein springt, tut er sich ordentlich weh, das macht er nie wieder!). Seit einiger Zeit sind für Prüfungen Soft-Weitsprünge aus weichem Material vorgeschrieben. Mit was du daheim trainierst, das überprüft freilich keiner. Aber die meisten Vereine haben spätestens nach Änderung der PO auf Soft-Geräte umgestellt, weil sie sonst ja keine Turniere ausrichten können. Also die Motivation für hundegerechtes Training ist u.U. durch die PO mehr oder weniger höher als sie es ohne PO wäre.

  • Ganz ehrlich, Wettbewerbe im Hundesport sehe ich da nicht als das große Problem.

    Das fängt viel früher an, nämlich bei der Einstellung der Halter. Ich habe es in Funkursen schon erlebt, dass Leute mit verbissenem Ehrgeiz reinkamen und ihrem Hund durch ihr Verhalten jede Freude an der Zusammenarbeit vergällt haben. Und da winkte kein Pokal am Ende. Fimde ich total gruselig, Leute, die immer nur den eigenen Hund mit denen der anderen Teilnehmer vergleichen, Druck machen, null Freude da reinbringen und den Hund total demotivieren. Ich würde mir wünschen, dass dies auch im Funbereich viel konsequenter angesprochen und den Leuten mal echt der Spiegel vorgehalten wird.

    Das Problem sind gewisse Hundehalter und deren Herangehensweise an Aktivitäten, nicht hundesportliche Wettbewerbe per se.

    Dann müssste man alle Kurse einstampfen, finde ich nicht sinnvoll, wichtiger ist es, dass Hundehalter entsprechend geschult und instruiert werden, wie Hunde gut und gerne lernen und dass das Wohl des vierbeinigen Sportpartners immer an erster Stelle zu stehen hat, ob man nun Turniere in der A3 läuft oder zum Fun-Hundeturnen geht.

  • Was soll denn das Problem mit Ketten sein eigentlich? Ich hab eine Kette drauf wenn ich weiß, dass mein Hund ins Wasser springen möchte, weil das Lederhalsband da einfach leidet wenn ichs nicht regelmäßig pflege :woozy_face: Aber wenn mit Leinenzug oder Ruck nicht gearbeitet wird oder der Hund eh frei läuft, ist das doch relativ wurscht was da drauf ist oder?

  • Was soll denn das Problem mit Ketten sein eigentlich?

    Mein Problem mit Ketten: weil sie zum Teil recht dünn und dadurch "scharf" sind. Und weil ein Stoppring gerne auch mal da gesetzt wird, wo das Halsband schon ordentlich würgen kann beim Zuziehen und es nicht nur so weit zuzieht, dass der Kopf nicht raus kann.


    PS: und ich find ja, die Argumentation mit der PO (?), dass man Ketten vorschreibt, weil unter breite Halsbänder ja Stachler drunter gemacht werden könnten spricht ziemlich gegen die Leute, die diesen den Sport ausführen.
    Also wenn die allermeisten das nicht tun, braucht man auch keine Kette oder was auch immer vorschreiben. Die paar schwarze Schafe fallen dann halt durch's Raster. Aber vielleicht hab ich den Beitrag auch falsch gelesen.

  • Ja dieser Austausch den du beschreibst ist es, was für mich den Hundesport ausmacht. Und ja - ich profitiere halt von aktiven Sportlern aus dem Bereich. Darum wäre es auch Scheinheilig von mir, Wettbewerbe grundsätzlich zu verteufeln! Von diesen Menschen lerne und profitiere ich! Es sind halt allerdings auch die, die meine persönliche Einstellung zu Dingen teilen.

    Ob allein die PO allerdings ausreichend ist als Argument für den Sport, finde ich fraglich. Ich meine, es gibt die PO mit Altersvorgaben ja nicht grundlos. Und dennoch werden sie an vielen Stellen ignoriert. Weil immer "dieser neumodische Quatsch" oder "meine Tiere können das ab, ich hab damit nie schlechte Erfahrungen gemacht" oder "Aber haben wir schon immer so gemacht" findet man ja in vielen Bereichen. Du beschreibst es ja in deinem Agi-Erfahrungsbericht mit dem Slalom ganz schön. Auch viele Sportler halten sich ja auf den Veranstaltungen an die PO. Aber nur deshalb teilen sie nicht zwingend was darin steht und machen ihre eigenen Trainingsregeln.

    Ich finde einfach grundsätzlich sollten Veranstalter und Richter bei sowas mehr in die Verantwortung genommen werden. Ja natürlich sind die Halter für Ihre Tiere verantwortlich. Aber irgendwie sieht man ja immer wieder, dass dies nicht bei allen Menschen funktioniert. An der Stelle anzusetzen wäre für mich persönlich sinnvoller als direkt alles zu verbieten. Und genug andere fallen sicherlich immer noch durchs Raster.

  • PS: und ich find ja, die Argumentation mit der PO (?), dass man Ketten vorschreibt, weil unter breite Halsbänder ja Stachler drunter gemacht werden könnten spricht ziemlich gegen die Leute, die diesen den Sport ausführen.
    Also wenn die allermeisten das nicht tun, braucht man auch keine Kette oder was auch immer vorschreiben. Die paar schwarze Schafe fallen dann halt durch's Raster. Aber vielleicht hab ich den Beitrag auch falsch gelesen.

    Es gibt diesen Sport einfach schon sehr lange und die Regelung wird aktuell wieder aufgeweicht. Aber wie das eben so ist, sowas geht nicht von heut auf morgen und wir reden auch hier wieder von einer PO die die ganze Welt betrifft. Nicht alle Länder sind die Deutschland, das ist doch nicht so schwer zu verstehen.

    Wo ist denn aber das Problem? Der Hund in der BH muss keine Kette tragen und ab der IGP gibt es sowieso die Freifolge oder der Hund muss sich Leinenführig zeigen. Der Stopring ist je nach Tierschutzgesetz ebenfalls Pflicht.

    UND: es gibt mittlerweile Sonderregelungen auf den Veranstaltungen! Da wird dann in Absprache mit dem Vetamt abgewichen von der PO-Vorgabe und breite Halsbänder sind zum Beispiel Vorschrift auf dem Verabstaltungsgelände, Ketten nur zur Prüfung erlaubt, usw.


    Bei sehr harschen Fell hat die Kette sowieso ihre Berechtigung, wohingegen sie bei anderen Fellarten doof ist wegen dem Abfärben.

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