Hund scheint sich bei uns zu langweilen
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Vor zwei Monaten habe ich einen Terrier-Mischling aus dem Tierschutz bekommen. Er ist ohne Zweifel ein ganz lieber Hund und sehr anhänglich. Doch in den letzten Tagen ist er zweimal ausgebüxt. Zur Haustüre hin ist eine Holzgittertüre, hüfthoch, die immer dazu gedient hat, dass unsere Hunde zur Haustüre hinausrannten. Keiner ist jemals auf die Idee gekommen, durch die Sparren der Treppe zu schlüpfen. Leider ist es aber heute passiert. Vor ein paar Tagen ist Justy zum Gartentor raus, weil unser Gärtner vergessen hat, es zu schließen. Der Zaun um das etwa 1500 qm große Grundstück ist absolut dicht, man kann auch nicht unten durch.
So viel zur Fluchtmöglichkeit. Allerdings habe ich schon einige Zeit den Verdacht, dass es Justy hier langweilig ist. Doch ich frage euch, kann man mehr machen als dreimal am Tag Gassi gehen, versuchen mit ihm zu spielen, obwohl er ziemlich schnell die Lust verliert, ihn streichelt, schmust, sich das Leben ansich um den Hund dreht. Er hat auch genügend Ruhe. Erst abends läuft ab und an Musik oder der Fernseher. Er schläft auch nachts durch. Gähnt jedoch oft am Tag. Ich muss dazu sagen, dass er seit ich ihn habe, Durchfall hatte. Tierarzt hat zuerst Bakterien, dann Giralien festgestellt. Alles ist medikamentös ausgemerzt worden. Seit vielen Tagen schon hat er keinen Durchfall mehr und die Nachuntersuchung war negativ.
Er bekommt drei kleinere Mahlzeiten am Tag und das püriert, oft Kartoffelbrei mit Gemüse und Hundekräutern und ganz wenig Lammfleisch aus der Dose. Auf Anraten des Tierarztes, weil das leicht verdaulich ist.
Wenn Besuch kommt bin ich Nebensache, Herrchen sowieso. Er lauscht dann nur noch dem Besuch. Spazierengehen geht leider nur an der Leine, denn ohne Leine ist er weg, sobald er Leute hört oder sieht und Kinder sowieso.
Ich hatte mich an eine Hundetrainerin gewandt. Sie sagte mir am Telefon, dass der Hund bestimmt noch ganz verstört ist und nicht weiß, wo er hin gehört. Ich soll erst mal abwarten. Das ist ja ganz toll. Denn Spielen geht nicht, weil er das Interesse verliert. Stundenlang kann man auch nicht spazierengehen. Man hat auch als Mensch noch irgendwelche Pflichten und kann nicht nur für den Hund da sein. Obwohl bei uns immer einer zu Hause ist. Er muss nie allein bleiben. Klar bin ich ein doofer Mensch. Ich kann sein Verhalten nicht deuten. Er mag mich offensichtlich schon, denn er wedelt mit dem Schwanz, wenn er mich sieht. Doch vermeidet er Augenkontakt. Er gehorcht an der Leine und auch im Garten oder Haus. Wir wirklich gelobt, wird gestreichelt, wenn er kommt und gestreichelt werden will und doch scheint es ihm hier nicht zu gefallen, wenn er ausbüxt. Soll ich mich nochmal mit der Hundetrainerin in Verbindung setzen. Ich bin echt hilflos.
Heute Abend, es war zum Glück noch nicht dunkel, ging ich an den Briefkasten, der unmittelbar neben der Haustüre ist. Ich machte das Hundegatter im Flur zu, wie gesagt ist da noch niemals ein Hund durch. Doch dann sah ich Justy die Straße überqueren. Ich lockte ihn mit Leckerchen, rief nach ihm, doch er setzte seinen Weg fort, den Berg hinauf in die Siedlung. Ich habe mir Geschirr und Leine geschnappt und bin ihm hinterher. Zum Glück war er in einem Garten, wo ein Rottweiler lebt. Die Besitzerin war außer sich, weil der Rottweiler sehr bissig ist. Aber Justy ist nichts passiert. Ich war echt froh. Allerdings habe ich dann zuerst nichts mehr zu Justy gesagt. Habe ihn ins Haus geführt ohne ein Wort. Dort wieder abgeleint, nach ca. 1/2 Stunde dann zur Fütterungszeit gefüttert. Nach einer Weile kam er wieder zu mir, ich habe ihn gestreichelt, so wie immer. Ich glaube nicht, dass ich mich falsch verhalten habe. Schläge gibt es bei uns für Tiere, so wie Klappse grundsätzlich nicht. Der Hund müsste dringend gefordert werden. Allerdings auf den Hundeplatz kann ich nicht, weil ich dazu nicht so gut zu Fuß bin. Wie könnte ich Justy zum Spielen animieren? Ich bin am Ende mit meinem Latein.
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Hoftreue ist zu großen Teilen genetisch. Den Rest muss man beaufsichtigen oder sicher einzäunen. Mit Langeweile hat das Nichts zu tun.
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Für mich liest sich das so, als ob du ein grundsätzliches Verständnisproblem mit der (Körper-)Sprache deines Hundes hast. Aus dem Beitrag springen einen zig Hinweise, die darauf deuten können, dass der Hund wirklich massiv Stress hat und überfordert ist, ja quasi an.
Ich würde mir eine gute Hundetrainerin suchen, die zum Einzeltraining zu dir nach Hause kommt und dir die Basics direkt an deinem Hund zeigen kann. Einen Hund, der sich langweilt oder unterfordert ist, lese ich da gar nicht heraus – ganz im Gegenteil.
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Für mich liest sich das so, als ob du ein grundsätzliches Verständnisproblem mit der (Körper-)Sprache deines Hundes hast. Aus dem Beitrag springen einen zig Hinweise, die darauf deuten können, dass der Hund wirklich massiv Stress hat und überfordert ist, ja quasi an.
Ich würde mir eine gute Hundetrainerin suchen, die zum Einzeltraining zu dir nach Hause kommt und dir die Basics direkt an deinem Hund zeigen kann. Einen Hund, der sich langweilt oder unterfordert ist, lese ich da gar nicht heraus – ganz im Gegenteil.
Na, gut, ich werde die Hundetrainerin nochmal anrufen, obwohl sie gesagt hat, ich soll dem Hund Zeit lassen. Du meinst also, im Gegenteil, das heißt für mich, dass er überfordert ist. Ich frage mich nur wodurch.
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Na, gut, ich werde die Hundetrainerin nochmal anrufen, obwohl sie gesagt hat, ich soll dem Hund Zeit lassen. Du meinst also, im Gegenteil, das heißt für mich, dass er überfordert ist. Ich frage mich nur wodurch.
Durch die vielen Stunden Spazierengehen + Besuch + Tierarztmarathon und und und?
Vielleicht auch lieber eine andere Trainerin kontaktieren, wenn die eine erstmal abwarten will.
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Ich hatte einen Terrier, der hatte grundsätzlich kein Interesse an fiktiven Dingen wie Spiele hatte und der wollte weder mich belustigen noch von mir belustigt werden. Am Anfang dachte ich auch, der muss zumindest hier und da “intellektuell” herausgefordert werden, liest man zumindest überall. Der hat mich nur angeguckt, kam mir fast wie Mitleid vor, und hat sich abgedreht und ist zu seinem Platz. Eventuell haben wir uns dann aufs Ball Spielen geeinigt, hauptsächlich um ihn während der Monate der Leinenpflicht etwas auszupowern. Er hatte selbst entschieden ob er spielen wollte und wie lange.
Terrier haben ein eigenes Selbstverständnis, und vielleicht ist der einfach los auf Erkundungstour und hat es nicht wie du als “verlassen” angesehen. Die entscheiden auch selbst welche Kommandos sie als sinnvoll erachten, die üblichen Hundeerziehungsregeln könnten unter Umständen nicht funktionieren.
Aber meiner hat bei allem mitgemacht, und das Dabeisein und draußen sein hat ihm Spaß gebracht und am liebsten hat er geschnüffelt und markiert und gebuddelt. -
Na, gut, ich werde die Hundetrainerin nochmal anrufen, obwohl sie gesagt hat, ich soll dem Hund Zeit lassen. Du meinst also, im Gegenteil, das heißt für mich, dass er überfordert ist. Ich frage mich nur wodurch.
Natürlich musst du dem Zeit lassen – du sollst den Hund ja auch nicht mit einer Trainerin bespaßen
, sondern dir könnte vielleicht jemand an deinem Hund und bei euch zu Hause gute Tipps geben, wie du seine Körpersprache und sein Ausdrucksverhalten besser verstehen lernst.Und überfordert wovon... von den tausenden von neuen Eindrücken, dem kompletten Wechsel seiner Umgebung, den ganzen neuen Abläufen in seinem Leben, die er noch nicht kennt, und der neuen Bezugsperson, die er da plötzlich hat?
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Ich hab schon mehrere deiner Beiträge hier gelesen.
Bei deinen Texten fällt mir immer wieder auf, dass du das Verhalten deines Hundes (zumindest in meinen Augen) fehlinterpretierst.Häufiges gähnen ist z.b. ein Zeichen von Stress.
Auch Durchfall kann stressbedingt sein.Das er (noch) nicht mit euch spielen will, kann auch ein Zeichen von Stress sein.
Er muss ja auch erstmal ankommen und sich an ein Leben bei euch gewöhnen, evtl. Kennt er es gar nicht im Haus zu leben.
Hat dein Hund einen richtigen Ruheplatz, vielleicht sogar eine Höhle (unter einem Tisch oder abgedunkelten Hundebox), in einer ruhigen Ecke oder Zimmer, wo ihr nicht ständig vorbei müsst und ihn niemals stört?
Am besten du kontaktierst noch einmal die Trainerin und zeigst ihr auch Videos von dem Verhalten bei dem du dir nicht sicher bist. Vielleicht kann sie dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen. -
Wie lange ist der Hund denn nun bei Euch? Ich habe unterschiedliche Angaben gelesen. Einmal schreibst Du Ende September, der Hund sei 3 Monate bei Euch, hier im Eingangspost stehen 2 Monate
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Ich schließe mich den anderen an.
Dir scheint ein grundlegendes Verständnis für "hündisch" zu fehlen. Ist ja erstmal nicht schlimm, wir haben alle mal angefangen.
Nur solltest Du jetzt ganz dringend anfangen, hündisch zu lernen.
Wenn Du denkst, dass "mit der Rute wedeln" immer gleich "Freude" ist, dann musst Du da wirklich bei 0 anfangen.
Dabei helfen kann zum Beispiel "Sprich Hund". Da gibts auch ein Buch zu.
https://sprichhund.de/stressanzeichen/
Wenn es umfangreicher sein darf:
Wenn Du lieber Webinare schaust:
https://www.dog-ibox.com/de/ausdrucksve…1-recorded.html - Vor einem Moment
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