Vermittlung eines speziellen Hundes
-
-
Liebe Hundefreunde,
Ich bin eigentlich eher die stille Mitleserin, heute brauche auch ich mal ein paar Ratschläge (was mir schon ganz schwer fällt, damit an die "Öffentlichkeit" zu gehen).
Ich habe einen 4,5 Jährigen Schäfer-Mix bei mir zu Hause (nicht mein erster Hund).
Ich habe schon in der ersten Woche, in der er bei uns war, gemerkt, dass er etwas anders zu sein scheint als andere und diese Vermutung hat sich mit den Monaten und Jahren leider immer weiter bestätigt.
Ich will euch gar nicht mit Einzelheiten aufhalten, aber nach 4,5 Jahren habe ich alle möglichen Veterinäre, Hundetrainer (später auch „spezialisierte“) und Methoden durch. Die Hauptproblematik bleibt immer gleich…Status. Im Allgemeine ist er sehr sehr unberechenbar (deswegen läuft er mittlerweile auch nur noch mit Maulkorb). Unberechenbar kurz definiert: Er hat grundsätzlich kein Problem mit Berührung, wenn ihm die Stelle aber nicht passt, oder er dann auf einmal seine Meinung geändert hat und doch nicht mehr will, beißt er zu. Genauso, wenn man ihn von etwas abhalten will, er frustriert wird etc. (aber eben nicht immer). Seit dem letzten Vorfall ist es auch kein einfaches schnappen mehr, sondern er beißt zu und zerrt zwei drei Mal. Warum er in dem letzten Fall ohne Maulkorb war? Tja, ich habe eine Sekunde nicht aufgepasst und in der Situation nicht damit gerechnet (deswegen auch das "unberechenbar") - es kommen halt immer wieder neue Situationen auf die Liste.
Meine Umgebung macht es leider nicht leichter. Ich lebe in der Stadt (zum Glück sehr naturnah, mit einer Pferderennbahn und einem großen Park), ich habe niemanden außer mir, der sich mit Hunden auskennt. Meine Vater nimmt ihn mir manchmal Mittags ab (weil da eh niemand unterwegs ist), aber er ist auch der festen Überzeugung, dass mein Hund doch eigentlich ein ganz lieber ist. Er nimmt das Problem also schon wahr (er wurde auch schon mehrmals gebissen), denkt aber, der Hund dürfte das mit ihm machen. Er sagt dann auch immer „ja, dass war ja eigentlich meine Schuld“ - was meiner Meinung nach absolut desillusioniert ist. Denn in meiner Denkweise, kann ein Hund durchaus unverträglich und schwierig sein und man kann ihn trotzdem lieben, nur eben ohne ihn und die Situation zu unterschätzen.
Jetzt habe ich doch so dumm rumgeschwatzt.
Der Punkt ist, dass ich ihn abgeben muss…ich bin schon seit zwei Jahren bei diesem Gedanken, dachte jedoch immer ich könnte noch irgendetwas tun (was ich auch dauerhaft getan habe). Doch die Wahrheit ist, dass ich mich für ihn komplett isoliere und auch kaum mehr etwas anderes mache, als mit ihm zu arbeiten. Ich habe das Glück aktuell noch im Studium zu sein und halbtags zu arbeiten (Homeoffice) sodass ich die volle Verantwortung habe. Aber ich merke auch, dass uns das mittlerweile beiden nichts mehr bringt. Ich werde immer skeptischer, er wird immer skeptischer. Und ich habe glaube ich nun den Entschluss gefasst, dass er es woanders wahrscheinlich besser hat, als bei mir. Ich kann ihm aktuell kein Haus oder Garten schenken, sodass wir auch mal einen Tag nicht spazieren gehen müssen (wenn er mal wieder hoch nervös ist) und er einfach im Garten chillen könnte. Darüberhinaus gibt es in meiner Nachbarschaft so viele Hunde, dass ich kaum eine Uhrzeit auserkoren könnte, in denen wir mal niemanden treffen.
Es fällt mir extrem schwer, diesen Schritt zu gehen. Ich schäme mich, es nicht hin zu bekommen...für uns beide. Ich habe Angst nicht die „Nadel im Heuhaufen“ zu finden, die er ja offensichtlich braucht (die meisten wollen ja einfach einen entspannten Familienhund). Ich würde ihn auch niemals ins Tierheim geben, da ich das für ihn nicht möchte, alleine weil ich stark davon ausgehe, dass er sich dort Zwangsverhalten aneignen würde (er hatte die Tendenzen schon als Junghund - was ich aber sofort ausmerzen konnte und nie wieder aufgetreten ist). Und vor allem schwingt das schlechte Gewissen mit, ihm im Stich zu lassen…er ist nunmal seit Beginn an hier, kennt nichts anderes, ist dazu auch noch ein Schäfer-Mix, die sich ja bekanntlich auf eine Person einschießen….
Aber das sind „nur“ meine Ängste…
Um zu meiner eigentlichen Frage zu kommen:
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll….Wie vermittelt man einen Hund? Und gerade so einen? Sollte ich mich an ein Tierheim wenden, um mich beraten zu lassen? Machen Tierheime so etwas überhaupt? Ich will ja auch nicht DIE sein, die ihren Hund „loswerden“ will, ich würde auch immer eine Vorankaufsklausel einbauen, dass er kein Wanderpokal wird, sondern wenn, immer wieder zu mir zurück kommt. Ich möchte einfach, dass es ihm besser geht…Was soll ich tun und wie fange ich an?
Wenn du bis hier her gelesen hast...danke fürs Zuhören
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Vermittlung eines speziellen Hundes*
Dort wird jeder fündig!-
-
Liebe Franzissi,
so ein Schritt ist immer schwer, manchmal aber nicht anders lösbar, manchmal für alle Beteiligten das Beste. Früher habe ich anders gedacht, da hätte ich immer gesagt, zu musst den Hund behalten, du hast ihn ausgesucht und die Verantwortung.
Mittlerweile habe ich aber schon öfter gehört und miterlebt das für den Hund ein passenderes neues zu Hause gefunden wurde.
Leicht wird das aber nicht, wie du dir eh schon denkst. Ich würde als ersten Schritt mal bei Tierhemen anfragen, manche helfen bei Vermittlungen. Tierschutz und Notseiten für Schäferhunde sind auch eine Möglichkeit zu kontaktieren, die haben vielleicht auch Pflegestellen, wo der Hund eingeschätzt und trainiert werden kann, um dann weiter vermittelt zu werden.
Ich wünsche euch beiden alles Gute
-
Vermittlungshilfe bei Vereinen wie SinL, Foxdevils, Bigfoot Way etc. pp. anfragen schadet sicherlich auch nicht. Eventuell auch beim Tierheim Kaiserslautern anfragen. Andere Tierheime, die nicht auf Hunde mit Specialeffects spezialisiertt sind, werden da vermutlich eher nicht weiterhelfen können.
Die genannten Vereine werden den Hund alle nicht nehmen können (natürlich alle voll), aber ggf. auf die Homepage stellen als Vermittlungshilfe, oder vll. kennen die wen, der wen kennt, der wen kennt, ... -
Liebe Franzissi,
so ein Schritt ist immer schwer, manchmal aber nicht anders lösbar, manchmal für alle Beteiligten das Beste. Früher habe ich anders gedacht, da hätte ich immer gesagt, zu musst den Hund behalten, du hast ihn ausgesucht und die Verantwortung.
Mittlerweile habe ich aber schon öfter gehört und miterlebt das für den Hund ein passenderes neues zu Hause gefunden wurde.
Leicht wird das aber nicht, wie du dir eh schon denkst. Ich würde als ersten Schritt mal bei Tierhemen anfragen, manche helfen bei Vermittlungen. Tierschutz und Notseiten für Schäferhunde sind auch eine Möglichkeit zu kontaktieren, die haben vielleicht auch Pflegestellen, wo der Hund eingeschätzt und trainiert werden kann, um dann weiter vermittelt zu werden.
Ich wünsche euch beiden alles Gute
Vielen Dank Shiri, ich war auch immer der Meinung, man müsse sich durchkämpfen. Und das würde ich auch, wenn ich nicht die Hoffnung hätte, dass er ein Leben ohne Kampf (oder zumindest weniger) woanders führen könnte. Mein Ego hat da einfach nichts zu suchen. Und so sehr ich ihn in meiner Welt halten wollen würde, so dankbar wäre ich, ihm sein "Lieblingsleben" schenken zu dürfen. Ich schaue auf jeden Fall mal nach speziellen Schäferhundehilfen. Ich bin auch immer offen für neue Trainingsmethoden. Ich schlage mich gerne durch. Aber ich würde es ihm einfach gerne etwas leichter machen.
Danke für deine Wünsche, ich wünsche dir auch alles Gute und danke für deine Antwort!
-
Ganz ehrlich: stell dich auf extrem viele Absagen ein.
Schreib die genannten Vereine an, aber du bist lange nicht die Einzige, die da hin schreibt. Es ist alles voll mit Hunden mit Special Effects.
Trägt der Hund zu Hause auch Maulkorb?
Wenn nicht, sofort anziehen. Das entspannt alle.
Hat er einen Bereich zu Hause für sich? Kannst du dich frei bewegen ohne auf ihn achten zu müssen? -
-
In private Hände würde ich den Hund auf keinen Fall vermitteln. Ich könnte mir vorstellen, dass gut aufgestellte Tierheime oder Tierschutzvereine, die mit Hundetrainern und Pflegestellen zusammen arbeiten, ihn evtl. bei Übernahme aller entstehenden Kosten aufnehmen würden.
Da heißt es wahrscheinlich, viele Klinken zu putzen und natürlich auch viele Absagen zu erhalten. Aber wenn deine Entscheidung fest steht bleibt dir wohl nichts anderes übrig.
Ich hoffe, du findest eine Lösung.
-
Und das würde ich auch, wenn ich nicht die Hoffnung hätte, dass er ein Leben ohne Kampf (oder zumindest weniger) woanders führen könnte. Mein Ego hat da einfach nichts zu suchen. Und so sehr ich ihn in meiner Welt halten wollen würde, so dankbar wäre ich, ihm sein "Lieblingsleben" schenken zu dürfen.
Ich finde die Überlegung grundsätzlich verständlich und löblich von dir und versuchen kann man das natürlich.
Aber daneben könnte es dir auch helfen, das mal etwas nüchterner zu betrachten. Wieviele normale Hunde führen ihr "Lieblingsleben"? Ist das wirklich ein sinnvoller Anspruch an die Haltung, generell, aber auch insbesondere in deiner Situation? Leidet dein Hund? Oder leidest du nur unter der Vorstellung, ihm nicht sein perfektes Leben ermöglichen zu können? Oder leidest vor allem du unter deinen (durch den Hund verursachten) Lebensbedingungen? Gibt es Möglichkeiten, es dir selbst leichter zu machen, wenn du deine Ansprüche runterfährst? Musst du alle Kämpfe führen, die du aktuell führst, oder findest du nur, dass du das solltest?
(Nur Denkanstöße.)
Die Wahrscheinlichkeit, dass du irgendeinen Platz für deinen Hund findest, ist schon nichtsooo hoch. Dass du den perfekten Platz für ihn findest - schon eher ein 6er im Lotto, so scheint es mir. Ich möchte dir die Hoffnung auf keinen Fall nehmen. Aber selbst, wenn es irgendwann klappen sollte, musst du zusehen, wie du die Zeit bis dahin überbrücken kannst.
Gibt es in deinem Umfeld eine Tierpension mit Zwingern und der Möglichkeit, zu schiebern? Je nachdem, wie du finanziell aufgestellt bist, wäre das zur zeitweisen oder regelmäßigen Entlastung sicher sinnvoll.
-
er ist nunmal seit Beginn an hier
Wo kommt der Hund denn eigentlich her?
-
Liebe TE
Hut ab, was du bisher alles gemacht hast!
Ich war ein einer ähnlichen Situation (Hund abgeben), bei mir war es allerdings so, dass Tyson mein erster Hund war und ich als Anfänger einfach nicht "genug" war für seine Baustelle.
Ich habe vor mittlerweile fast 5 Jahren meinen heiss geliebten Schäfermix Tyson abgegeben.
Tyson war, solange kein anderer Hund auf der Bildfläche war, der liebste und unkomplizierteste Hund der Welt. Sobald ein anderer Hund aufgetaucht ist (oder er einen zu sehen glaubte), tickte er aus.
Ich habe 3 Jahre lang mit Verhaltenstierärzten, Trainern etc. alles versucht, was in meinen Anfängerhänden möglich war.
Nach gut 3 Jahren musste ich einsehen, dass ich für diesen Hund nicht genug bin, und er es mit einem passenderen Menschen besser haben würde. Ich habe Tyson abgöttisch geliebt, daran lag es nicht, aber ich war aufgrund meines Charakters, meiner fehlenden Erfahrung und meiner Baustellen einfach nicht der richtige Mensch für ihn.
Tyson hat einen neuen Platz bei unserer damaligen Hundetrainerin gefunden, und obwohl sie auch nach 5 Jahren jeden Tag hart an seinen Ängsten und seinen Baustellen arbeiten, (seine Probleme haben sich auch dort nicht nach wenigen Wochen in Luft aufgelöst), war dieser Umzug das beste, was Tyson passieren konnte.
Die Frau und er lieben sich abgöttisch, und wir sind nach wie vor in Kontakt. Sie kann ihm all das geben, was ich nicht konnte, und er konnte sich dort noch einmal anders entfalten und aufblühen.
Ich fühle mich weder als schlechter Mensch, weil ich einen Hund abgegeben habe, noch, als hätte ich einen Fehler gemacht, ganz im Gegenteil. -
… Ich weiß nicht wo ich anfangen soll….Wie vermittelt man einen Hund? Und gerade so einen? Sollte ich mich an ein Tierheim wenden, um mich beraten zu lassen? Machen Tierheime so etwas überhaupt? Ich will ja auch nicht DIE sein, die ihren Hund „loswerden“ will, ich würde auch immer eine Vorankaufsklausel einbauen, dass er kein Wanderpokal wird, sondern wenn, immer wieder zu mir zurück kommt. Ich möchte einfach, dass es ihm besser geht…Was soll ich tun und wie fange ich an?
Hier solltest Du Dir erstmal wirklich klar werden, ob Du den Hund abgeben möchtest oder nicht. Abgabe heißt: Du trennst Dich. Mit allen Konsequenzen.
Die Chance, einen Abgabeplatz im Tierschutz zu finden, ist nicht sehr groß. Aber vorhanden, Du müsstest halt ehrlich anfragen und bei vielen verschiedenen Vereinen, Rasse-in-Not-Seiten etc. anfragen, Absagen nicht persönlich nehmen und Dich ggf. auf eine Abgabegebühr einrichten. Alternativ um Vermittlungshilfe bitten.
Mit der oben geschilderten Erwartungshaltung würde sich allerdings keiner der mir direkt bekannten Tierschutzvereine auf eine Übernahme einlassen (und manche noch nicht mal auf Vermittlungshilfe). Deine Vorstellung da bindet Kapazitäten, die eh schon knapp bemessen sind, und schränkt die Handlungsfreiheit des Vereins ein. Daher ist der erste Schritt wirklich, dass Du Dir klarmachst, was Du möchtest. - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!