Vermittlung eines speziellen Hundes
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Deinen Hund irgendwie zu vermitteln ist zur Zeit wie ein 6er im Lotto. Bissiger Hund mit variablen, nicht voll abschätzbaren Auslösern, Schäferhundmischling, nicht mehr ganz jung, evtl. unklare medizinische Ursache...
Aktuell sitzt alles voll mit bissigen Hunden und sogar unkomplizierte, junge Hunde gehen nicht mehr so gut weg, sofern es sich nicht um optisch attraktive Tiere oder besondere Rassen/Designermischlinge handelt.
Hinzu kommen deine sehr genauen Vorstellungen, die einige Optionen kategorisch ausschließen.
Die einzige realistische Chance ist eine Vermittlung an jemanden, der eine emotionale Verbindung zu deinem Hund hat bzw. aufbaut und ihn deshalb als Individuum haben möchte.
Ich habe in meinem Leben selbst 2 bissige Hunde adoptiert. Aber 1) kannte ich beide vorher und habe sie nicht durch einen Vermittlungstext o.Ä. ausgewählt und 2) waren das andere Kaliber. Ein unsauberer Schäferhundmix, der zupackt und zerrt ist ein Level, mit dem sich nur SEHR wenige Menschen auseinandersetzen möchten.
Das ist nicht böse gemeint und ich will dich nicht völlig demotivieren, aber die Frage ist, ob es nicht sinnvoller ist, weiter in deinen Hund und eine Umgestaltung eurer Lebensumstände zu investieren, wenn du einer Abgabe eh so zögerlich gegenüber stehst. Was ich sagen will: Du darfst nicht denken, dass sich mit ein paar Monaten/Jahren Suche an den richtigen Stelle sicher jemand finden wird. Ich würde mindestens zweigleisig fahren und neben dem Vermittlungsversuche weiter andere Dinge versuchen. TÄ Abklärung, Versuche mit Medikamenten, spezialisiertere Verhaltensberater, typgerechte Auslastung, besseres Wohnumfeld.
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Hallo,
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oder er dann auf einmal seine Meinung geändert hat und doch nicht mehr will, beißt er zu.
Neben allem anderen, was schon geschrieben wurde (vor allem alles zum Punkt Schmerzen!) würde ich noch über die Kommunikation nachdenken.
Beisst er ohne für dich sichtbare Vorwarnung zu?
Sollte es sichtbare Warnzeichen geben, wäre der Weg, darauf auch konsequent mit Rückzug zu reagieren. Wenn du keine erkennst, geht es darum, genauer hinzusehen und die Kommunikation zu etablieren. Damit der Hund lernt: Meine Signale werden gesehen.
Jegliches Anfassen, Massieren etc. würde ich in der Lernphase weglassen. Komplett. Auch kein Geschirr anziehen etc. (einfach mal dranlassen).
Es könnte sein, dass der Hund bei Nähe in einen erheblichen inneren Konflikt gerät und damit Stress hat (da kam ja schon der Hinweis auf das Sabbern).
Du schriebst auch, dass dir der Tipp gegeben wurde, ihn "ranzunehmen". Vielleicht hast du - bewusst oder unbewusst - auf seine Warnungen mit "jetzt erst recht" reagiert und dadurch Warnzeichen abtrainiert. Da reicht bei sensiblen Hunden ein einziges Mal - wenn dann noch der sofortige Erfolg des Beissens dazu kommt, hast du das direkt enorm verfestigt.
Von daher wäre ein kompletter Neustart - jegliches Berühren des Hundes mit sehr vorsichtigem Annähern und Rückzug schon bei einem minimalen Anstieg der Körperspannung eine Möglichkeit, ihm nach und nach die Brücke zu bauen, dass er wieder sichtbar vorwarnt und nicht "aus dem Nichts" beisst.
Meine Frage nach der Herkunft diente nicht dazu, dir ein schlechtes Gewissen zu machen! Es ging mir darum, ob du Background hast (dass der Vater ähnlich tickte ist ja eine interessante Info) und evtl. ein Netzwerk durch die Orga oder den Züchter.
Weißt du, wo die Geschwister sind?
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und was ist aus dem Vater deines Hundes geworden? Hat man da die Probleme in den Griff bekommen?
Nicht ganz off Topic:
Hat hier im DF jemand Erfahrung mit Werner Baumgartner und dessen Behandlung schwieriger Hunde? Früher gab es viele YT Videos von ihm, jetzt weniger, aber ich hab sie sehr gern gesehen, weil ich zu erkennen glaubte, dass er den Hunden und damit auch den Besitzern sehr gut getan hat.
Ich finde, sein Angebot, ihn nur zu bezahlen, wenn der Hund sein Verhalten nicht schon an einem Tag deutlich ändert, sehr fair.
Das soll hier keine Werbung sein, aber ich würde mich über Schilderung persönlicher Erfahrung sehr freuen.
Vielleicht wär das auch ein Lösungsansatz für den hier beschriebenen Problemhund, der sonst wohl kaum eine Chance hätte.
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Was wurde denn konkret untersucht? Welche Werte beim Blutbild?
Schubweise Schmerzen, Borelliose etc. Können das auch sein. Ich würde da mal richtig investieren. Gerade Blut geht ja auch ohne Narkose. Bevor ich den Hund aber abgebe, wäre ein ordentlicher Check für mich Pflicht.
Wobei auch ich schätze, dass du niemanden für den Hund findest. Es gibt zu viele vor allem auch nette Hunde. Selbst wenn jemand die Rahmenbedingungen hätte. Ich hätte zum Beispiel wirklich gar keine Lust auf einen Hund der mich potentiell beißt. -
Ganz ehrlich, das alles klingt sehr konfus und wenn ich schon den Terminus "Status" lese, bekomme ich Puls (schönes neumodisches Wort für Dominanz...)
Alles in allem läuft es darauf hinaus, dass du einen Gebrauchshundmischling aus relativ duibioser Quelle hast, den du selbst aufgezogen und erzogen hast. Da gibt es also kein "ich weiß nicht, was der erleb hat" und trotzdem scheinst du den Hund nicht zu verstehen und seit er erwachsen ist, macht er dir das offensichtlich immer vehementer mit den Zähnen klar.Wie man so einen Hund als Privatperson vernünftig und seriös vermittelt bekommt?
Gar nicht.
Wer meint, er kriegt das bestimmt schon hin, wird sich in der Regel gnadenlos überschätzen und diejenigen, die das Wissen und Können mit solchen Hunden haben, haben entweder seitenlange Wartelisten für die Aufnahme solcher Hunde oder schlicht keine Lust mehr drauf.
Buch dir nen Termin bei einem Profi - nein, keiner Dorfhundeschule, die bei TikTok behauptet,sie hätte Ahnung, sondern jemanden wie Baumann oder auch SinL bietet es meines Wissens an -und lass da mal eine professionelle Verhaltensanamnese und Einschätzung machen. Ja, das wird vermutlich bedeuten, dass man sich dafür paar Tage Urlaub nehmen und tiefer in die Tasche greifen muss, aber das dürfte das einzige sinnvolle in eurer Situation sein, was euch irgendwie weiterbringt. Sei es im Zusammenleben und selber trainieren oder auch darin, einem zukünftigen Zuhause (falls ihr in zig Jahren mal das Glück haben solltet, jemanden zu finden) zu vermitteln, wo genau das Problem liegt. -
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Btw. es duerfte mAn auch rechtlich ein Thema sein, wenn du den Hund nicht gescheit untersuchen laesst, ihn vermittelst und bei den neuen Leuten rauskommt, dass er was hat..
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Was soll denn da das rechtliche Problem sein? Solange man die Eigenschaft "gesund" nicht zusichert, wüsste ich im Privatverkauf wirklich wenig was Schwierigkeiten machen dürfte.
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Man ist in der Gewaehrleistung. Egal ob man 'gesund' zusichert oder nicht. Das betrifft nicht nur Zuechter. Es kann zwar bei privat an privat aisgeschlossen werden, aber das muss dann eben auch gemacht werden (und zwar so, dass es rechtlich was taugt).
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Ja theoretisch schon. Praktisch wäre es wirklich interessant was man davon bei einem älteren Abgabehund wirklich geltend machen könnte. Normale Gebrauchsspuren, auch wenn ich das Wort in Verbindung mit einem Hund eigentlich nicht verwenden möchte, sind zu akzeptieren, selbst wenn man keinen ordentlichen Haftungsausschluss macht. Bleibt fast nur, arglistige Täuschung und auch da, solange man Nichts verschweigt...
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und trotzdem scheinst du den Hund nicht zu verstehen
Darüber bin ich auch gestolpert, allein sowas hier
viel dran trainiert, dass er einige Stunden alleine bleiben kann. Das genießt er (meines Erachtens) auch mittlerweile, weil er da wild durch die Wohnung tanzen kann
(ich habe natürlich Videoüberwachung).
finde ich schon merkwürdig - Hunde, die stressfrei alleine bleiben, tanzen normalerweise nicht wild durch die Wohnung, sondern schlafen oder dösen. Vielleicht hilft dir wirklich ein echter Profi wie die genannten Anlaufstellen, deinen Hund besser zu verstehen und zu schauen, ob er wirklich unberechenbar ist oder ihr aneinander vorbei kommuniziert.
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