Tierwohl vs. Kosten - wenn andere die Rechnungen tragen müssen
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Weil ich finde ein Haustier ist nicht nur reiner Luxus wie die Kreuzfahrt, das neueste Auto oder jede Woche shoppen gehen.
Hier bin ich anderer Meinung.
Tierhaltung ist Luxus.
Luxus ist alles, was über dem durchschnittlichen Lebensstandard hinausgeht.
Für mich, aus meiner Sicht und meinem persönlichen Empfinden ist das ein gesellschaftliches Problem, welches mit einer Wohlstandsgesellschaft einhergeht.
Ich kann die Argumentation nicht verstehen, jeder müsste das Recht auf Tierhaltung haben, auch wenn die finanziellen Mittel gerade mal eine preiswerte Minimalversorgung ermöglichen.
Wo bleibt da das Recht des Tieres auf eine umfassende Versorgung auch für den Fall, dass es mal teurer wird?
Ein staatlich finanzierter Fond für Tierhalter die in Not geraten sind, wäre für mein Empfinden eine gute Möglichkeit, diese Mensch-Tier-Gespanne zu unterstützen (nur als Beispiel, die Rentnerin, die nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr die finanziellen Mittel hat für die notwendige medizinische Versorgung des gemeinsamen Hundes - hier könnte ich mir z. B. vorstellen, über das Sozialamt eine Kostenübernahme zu finanzieren)
Aber als Gemeinschaft aus Solidarität (oder welcher Begründung auch immer) dafür aufkommen, dass jemand der gar nicht die finanziellen Mittel für einen Hund hat, sich diesen trotzdem halten kann, nur weil er einen Hund halten will?
Nein, das kann und will ich weder verstehen noch unterstützen - denn zur Tierhaltung gehört eben auch das Übernehmen der Verantwortung für eine angemessene Versorgung dieses Tieres, und wenn es dafür an Geld fehlt, darf eben auch kein Tier angeschafft werden.
Das ist Luxus, den man sich erlauben können muss.
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Hallo,
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Naja, oder man entwickelt ein anderes solidarisches Gefühl. Jetzt steh ich eh anders finanziell da, aber als Willy ihre Pyometra und Kastration hatte, fand ich es schön, dass mehrere Leute Willy Geld zugesteckt haben. Weil sie mich und Willy mögen und das Teil unseres Verbunden-Seins ist. Wir stehen füreinander zur Not auch finanziell ein.
Allerdings bin ich Teil einer DIY-Kultur, die ehrenamtlich Soliveranstaltungen für wichtige Zwecke schmeißt, wo Geld fehlt.
Nichts desto trotz hat das auch für mich einen lose abgesteckten Rahmen, den ich nicht genau definieren kann. Jetzt mit zwei Hunden würde ich nicht mehr mit so wenig Geld leben wollen wie früher bzw. ich hätte mir keinen zweiten Hund gekauft. Aber wenn bei mir das Geld nicht mehr so sein sollte wie jetzt, wäre ich wieder dankbar, wenn andere Leute zur Not da wären, damit ich so lange es geht Hunde halten kann. Dann vielleicht kleinere und nur einen. Weil Hunde für mich doch wichtige Gefährt*innen sind, wie es nepolino beschreibt und nicht nur Luxus.
Und edit dazu: und die beiden bereichern nicht nur mein Leben, sondern auch das meines Vaters und meiner Freund*innen, die die beiden auch lieben.
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Was ich bei der ganzen Sache so schade finde, sind die älteren Tierschutz Hunde. Also Hunde ab so 9 oder 10 Jahren aufwärts…für die wird es jetzt NOCH schwieriger einen Menschen zu finden.
Richtig. Ich hatte eigentlich vor, nach dem Tod meiner Erbse (inzwischen im 17. Lebensjahr), ein altes Tier aus dem TS zu nehmen, unter anderem ,weil ich alte Hunde einfach so mag und hier noch ein richtig schönes, ruhiges Leben bieten könnte. Aber wenn ich jetzt sehe, dass mich meine acht Kilo Terrier jetzt schon monatlich mehr kosten als früher meine Mittdreißiger-Islandstute, ohne dass da bisher große Untersuchungen/Behandlungen/OPs im Spiel wären, einfach nur Medikation, regelmäßige Kontrollen inklusive Herzultraschall und Impfung, dann werde ich mich hüten, mir gezielt ein so riesiges Kostenrisiko ins Haus zu holen. Sehr schade, aber lieber verzichten, als am Ende einem Tier aus Geldmangel Hilfe verweigern zu müssen.
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Aber ja.. wieviele können da gegen argumentieren und sich der "also wenn sie das Beste für ihr Tier wollen!" Manipulation entziehen? Indirekt, zwischen den Zeilen, wurde auch gedroht, sonst mit mir langfristig nicht mehr zusammen zu arbeiten. War ich ja nicht drauf angewiesen aber es hatte einen ziemlich blöden Beigeschmack.
Ja, ich kenne daß, daß einen Ärzte in der TK durchaus unter Druck setzen. Meine frühere Hündin war totkrank, ihr Herz schlug trotz Medis so schwach, daß meinem TA ein "mit diesem Herz müßte sie eigentlich tot sein" rausrutschte. Sie hatte noch eine Autoimmunerkrankung und einiges mehr.
Dann gings ihr an einem Abend sehr schlecht, wir sind in die TK, dort stellte man fest, Blasenkrebs, die Blasenwand aktuell durchbrochen, der ganze Urin also quasi im Körper, sie wollten operieren. Ich hab meinen TA angerufen zur Beratung, der mir dringend abgeraten hat, meinen Hund noch operieren zu lassen.
In der Tierklinik wirft mir der Arzt dann vor: "Ach, Sie sind zu geizig und wollen die OP nicht zahlen. Dann kommen Sie aber schnell vorbei, damit Ihr Hund eingeschläfert werden kann". Tja, so kann das laufen, wenn eine TK halt das Geld gerne noch verdient hätte, der Hund das aber gar nicht mehr her gibt eigentlich.
Ich habe auch hier im Forum manchmal das Gefühl, daß manche Mitschreiber andere User drängen zu immer mehr Diagnostik, mit nichts zufrieden sind und natürlich die besten Ärzte wären ;-), was für mich zb ein Grund ist, hier im Forum nichts groß über Diagnosen oder Behandlungen zu erzählen, weil das niemanden hier was angeht.
Ja man kann im Leben nicht alles haben, aber ich kann haben, was MIR wichtig ist: Hunde, bzw einen Hund. Und ich bin ganz bestimmt kein Großverdiener.
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Bei Katzen sind Zahnprobleme sehr verbreitet. Vor fünf Jahren habe ich für Dentalröntgen, Inhalationsnarkose, Zähne ziehen und Belag weg pro Katze höchstens 350€ gezahlt.
Da bist du mittlerweile bei 1500-2000€.Das mit den Zahnproblemen hatte ich vorher auch nicht auf dem Schirm.
Unsere weltbesten Katzen (Tierschutz) sind gerade mal zwei Jahre alt & leben seit einem Jahr bei uns. Sie sind leider gesundheitliche Montagsmodelle & haben beide eine Zahn OP gebraucht.
Hedwig hatte zu ihren 8 gezogenen Zähnen zusätzlich einen Nabelbruch, der mitoperiert wurde. Ca 1400€Gretchen mussten 18 (!!!) Zähne gezogen werden. Ebenfalls 1400€
Beide werden nächstes oder übernächstes Jahr sicherlich nochmal unters Messer müssen, damit der Rest auch rauskommt.
Ich gehe davon aus, dass auch noch andere Sachen kommen werden.
Sie haben beide eine OP Versicherung, die sich jetzt schon tausendmal gelohnt hat!
Ich erzähl die Geschichte gerne Menschen, die sich Katzen anschaffen möchten, weil sie glauben, diese wären die günstigere Wahl. -
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Limetti
Für diesen unsensiblen Tierarzt.
Die Diagnose mit der Vorgeschichte sollte doch ehrliches "da können wir leider nix mehr tun, möchten sie noch ein paar Minuten zum verabschieden haben?" nach sich ziehen..
Ich mag zb auch unseren Pferdetierarzt super gerne. Der hat quasi fast immer Lösung a- lowbudget, b- so Mittelklasse und c - Nonplusultra, in petto und erklärt umfangreich und ehrlich Vor- und Nachteile.
So kann jeder für sich entscheiden was für ihn passt. So würde ich mir dass immer wünschen, als Standard. Aber das ist illusorisch. Gewinnabsichten, eigene Standards, wissenschaftliches Interesse, da spielt wahrscheinlich viel mehr noch mit rein- auch ein Tierarzt ist nur Mensch.
Was mir grad auch so ganz aktuell noch als Beispiel einfällt ist von Bekannten. 16jährige Hündin mit schwer Arthrose. Sehr schnell Augentumor entwickelt. Der Haustierarzt wollte einschläfern. Sie waren noch unschlüssig weil es der Hündin dafür- in Anbetracht der Rahmenbedingungen- noch zu gut ging. Aber lassen konnt mans auch nicht, da natürlich starke Schmerzen.
Also zur Klinik zum Augenspezialisten. Ultraschall ergab das klar abgegrenzter Tumor, mit Auge entfernen sollte man alles erwischen, Hündin Ruhe haben. Aber.. Bevor sie das tun, müsste der Hund ein CT erhalten, ein Herzultraschall und noch einiges, sonst gehen sie Narkoserisiko nicht ein. Der Diagnostikspass hätte mal locker 3000€ gekostet. Völlig irre. Die Bekannten ziemlich verzweifelt, also hab ich mal meinen Tierarzt gefragt.
Ende der Geschichte- Aufklärung, dass es sein kann, dass die Hündin die Narkose nicht überlebt und dann go. Auge raus, Kosten nur dreistellig und sie hat Narkose top überstanden und lebt jetzt seit 4 Monaten halt einäugig. Wenn die Alternative nur einschläfern ist, dann kann man bei OP doch nur gewinnen? Vieles ist doch einfach Kommunikation.
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Für diesen unsensiblen Tierarzt.
Die Diagnose mit der Vorgeschichte sollte doch ehrliches "da können wir leider nix mehr tun, möchten sie noch ein paar Minuten zum verabschieden haben?" nach sich ziehen..
Danke, aber leider ist halt bei manchen Tierärzten (oder auch Menschenärzten) die Geldgier größer als der Nutzen für den Patienten.
Und manchmal ist auch die "Arzthörigkeit", der Glaube, daß immer mehr Diagnostik immer mehr Heilung und Gutes bringt, durchaus auch ein Problem.
Vieles ist doch einfach Kommunikation.
Genau, und auch ein vernünftiger Tierarzt, der einen ernst nimmt und aber auch verschiedene Wege aufzeigt, also Wege der Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten, damit ich entscheiden kann.
Und auch wenn geglaubt wird, daß Leute in der DF Bubble "alles" geben - nein, ich nicht. Ich muß nicht Leben um jeden Preis erhalten, und Mords Diagnostik und Behandlung fahren, wenn das Ergebnis dann paar Wochen mehr Leben ist. Ein Hund lebt im Jetzt. Und es ist wichtig, daß dieses Jetzt für den Hund als gut empfunden werden kann. Ich als Mensch, der nicht loslassen möchte, darf sich in solchen Fragen nicht in den Vordergrund schieben. Sicher ist es sehr schwierig, da immer den richtigen Weg zu finden, aber der teuerste ist garantiert nicht immer der beste.
Somit - ich habe ein finanzielles Pölsterchen und die OP-Versicherung und damit fühle ich mich sicher.
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Mir kommen manche Threads auch merkwürdig vor, weil ich so ganz ernste Erkrankungen mit den Behandlern bespreche und nicht im Forum.
Und ganz verrückt finde ich die manchmal schon zwanghafte Suche nach einem körperlichen Grund für Verhalten x und y und auch, dass chronische Krankheiten manchmal einfach nicht akzeptiert werden, erschrickt mich machmal.
Aber das sind Ausnahmen.
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Als Besitzerin von 7 Ponys, 3 Hunden, 3 Kaninchen, 3 Ziegen und einem Kater und wohnend auf einem Pferdehof habe ich sehr viele Tierarzt Kontakte.
Ich habe nur die ersten Seiten gelesen, vielleicht kam vieles auch schon mal.
Gerade bei den "alteingessenen" selbstständigen Tierärzt*innen ist die Preiserhöhung nicht annähernd so krass wie in den Kliniken. Die "alten" Ärzt*innen versuchen auch eine Mischkalkulation aufrecht zu erhalten, damit die kleine Rentnerin ihren Fiffy trotzdem noch vorbei bringt wenn er Probleme hat.
Das Problem sind die Ketten denen die Kliniken angehören. Da steht eine Loby dahinter. Und an den teilweise wirklich utopischen Preisen verdienen nicht die Mitarbeiter, die es wirklich verdient haben, sondern Großkonzerne.
Ich habe jetzt schon seit einigen Jahren meinen Betrieb für Tiergestützte Pädagogik und Reittherapie und weder bei mir noch bei meiner Kollegin noch bei unseren Einstellern spart jemand am Tier. Alle sparen an sie selber. Unsere Pferde sind unsere besten Mitarbeiter. Wenn es denen nicht gut geht läuft gar nichts.
Schade ist wenn ich lese, dass Rentnerpferde nicht mit durchgefüttert werden können ect.
Pferde sind Bewegungstiere. Bei uns lernen Reitschüler von ganz klein an, dass die Bewegung, Versorgung und Gesunderhaltung von Pferden dazu gehört. Wenn ein Pony vorübergehend oder gar nicht mehr geritten werden darf lernen die Kinder, was es für viele viele andere Möglichkeiten gibt das Tier zu beschäftigen. Und wenn ein Pferd für mehrer Monate nur spazieren gehen darf (was tatsächlich ja nicht selten vorkommt) dann lernen die Reitschüler, dass auch das dazu gehört und machen das auch und lernen dafür Massagegriffe, Gymnastikübungen, Pfege ect.Pferde wollen, sollen und gehören nicht einfach weggestellt wenn sie alt werden. Da schreien die Artrosen Juhu!
Tatsächlich haben wir zu unseren Tierärzten, Osteos und Heilpraktikern so ein gutes Verhältnis, dass wir über Geld reden können und denen sind die Probleme bewusst. Die schauen dann auch, dass sie uns zeigen was wir selber machen können.
Und ganz ehrlich, die Reitschulen, die nicht regelmässig den Zahnarzt holen, bei denen kein Sattler Maßanfertigungen macht, bei denen Schulpferde noch nie einen Osteo oder Physio gesehen haben... die gab es schon vor der Erhöhung!
Ich höre von den Leuten, die zu uns auf den Hof kommen, vom Zahnarzt bis zum Sattler, dass sie lieber Pferde an uns geben würden als an privat Leute, eben gerade weil nicht an unseren Tieren gespart wird.
Ich finde es ganz furchtbar uns traurig, dass ich es auf meine Klienten umlegen muss und daher Reiten und der Umgang mit dem Pferd ein Reichending ist.
Meine Kinder und ich haben kein Geld. Wir leben unter Existenzminimum. Trotzdem geht es uns und den Tieren gut. Wir sind eine große Familie und alle tragen ihren Teil dazu bei, dass es allen so gut wie nur irgendwie möglich geht.
Ach und ich arbeite sowohl mit "Billigpferden" als auch mit "Billighunden"
Meine Sättel haben alle mehr gekostet als die Pferde dazu. Einfach weil es mir als Trainerin von Mensch und Tier total Spaß macht wenn Tiere aus dem Tierschutz oder aus schlechter Haltung mit Kindern und anderen Menschen ein Team werden und zusammen wachsen!
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Ja, ich kenne daß, daß einen Ärzte in der TK durchaus unter Druck setzen.
Ich habe auch hier im Forum manchmal das Gefühl, daß manche Mitschreiber andere User drängen zu immer mehr Diagnostik, mit nichts zufrieden sind und natürlich die besten Ärzte wären ;-)
Bei Ersteren hatte ich das Glück, in knapp 30Jahren Hundehaltung noch keinem TA begegnet zu sein, der mir eine zusätzliche Behandlung oder Diagnostik aufquatschen wollte. Und schon gar nicht per emotionaler Erpressung.
Zweiteres kann ich (leider) absolut bestätigen. Betraf keinen meiner Hunde (wenn da mal was war gesundheitlich, habe ich hier ausnahmslos emphatischen Support bekommen), aber ich habe mir beim lesen mehr als einmal gedacht.. joah, kannst du gerne nochmal schreiben, aber inzwischen haben alle hier verstanden wie erstklassig/1a mit Sternchen deine Hunde tiermedizinisch versorgt werden, egal was es kostet - und wie geizig, naiv, blöd, uneinsichtig, whatever alle anderen sind die das nicht auch tun.
Und mehr als einmal musste ich mich fest(!) auf meine Finger setzen um, das nicht zu kommentieren. Das hatte für mich nichts mehr mit Hilfestellung zu tun, eher mit Selbstbeweihräucherung. - Vor einem Moment
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