Tierwohl vs. Kosten - wenn andere die Rechnungen tragen müssen
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Die ganz normalen Kosten für die Grundversorgung nicht mehr tragen zu können wirft die Frage auf, ob man sich bei so knappen Ressourcen tatsächlich ein Tier anschaffen sollte.
Eine gute und wichtige Frage der Susi Utzinger Stiftung.
Kurzer Bericht auf SRF
Bei den Pferd ist es schon lange ein grosses Problem. Billige Pferde kaufen und dann merken, dass der Unterhalt kostet. Viel kostet.
Dann wird auf Behandlungen verzichtet, die aber nötig wären, Grundpflege (beim Pferd zB Hufschmied) wird herausgezögert.
Bleibt da das Tierwohl auf der Strecke? - Vor einem Moment
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Hallo,
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Wow, die Kosten für ne Zahnsanierung in der Schweiz sind ja günstiger als mittlerweile in Deutschland 😳
700-1000 Franken - 1000€ hab ich in München schon vor knapp 5 Jahren gezahlt, für nur Zahnstein entfernen, Dentalröntgen und Inhalationsnarkose.
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Die ganz normalen Kosten für die Grundversorgung nicht mehr tragen zu können wirft die Frage auf, ob man sich bei so knappen Ressourcen tatsächlich ein Tier anschaffen sollte.
Eine gute und wichtige Frage der Susi Utzinger Stiftung.
Kurzer Bericht auf SRF
Bei den Pferd ist es schon lange ein grosses Problem. Billige Pferde kaufen und dann merken, dass der Unterhalt kostet. Viel kostet.
Dann wird auf Behandlungen verzichtet, die aber nötig wären, Grundpflege (beim Pferd zB Hufschmied) wird herausgezögert.
Bleibt da das Tierwohl auf der Strecke?Ganz ehrlich - leider ja.
Gerade in der Pferdeszene sehe ich das häufiger. Und ich setze noch einen drauf. Durch die gestiegenen Gebühren, werden Kliniken mit Lappalien (wie impfen, husten) überlastet, weil man sich die Hausbesuchspauschale sparen möchte, aber viele Ärzte gar keine lokale Praxis. Somit spaltet sich das ganze noch weiter in: Pferde die nicht behandelt werden, Pferde die möglichst kostensparend behandelt werden und Notfälle für die es deshalb weniger Kapazitäten gibt...
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Gerade in der Pferdeszene hätte ich das jetzt gar nicht so erwartet. Das kann allerdings auch meinen zu alten Erfahrungen liegen. Als ich noch in der Reiterszene unterwegs war, gab es neben dem klassischen Pensionsstall nur wenige Selbstversorgerställe, oder Stallgemeinschaften und in den Pensionsställen, in denen ich unterwegs war, kam der TA für WK und Impfungen gesammelt für mehrere Pferde, die Besitzer erinnerten sich gegenseitig an fällige Termine und beim Hufschmied war es ähnlich.
Hätte da jemand ein lahmendes oder anderweitig verletztes/ erkranktes Pferd gehabt, er hätte das nicht einfach aussitzen können, ohne dass ihm Stallkollegen da was zu gesagt haben.
Ist das heutzutage anders?
Generell ist in den letzten Jahren die Haustierhaltung zahlenmäßig gestiegen. Ich treffe immer wieder Leute, die sich zwar ein Tier anschaffen, aber keinerlei Vorstellung davon haben, was selbst Grundversorgung kosten kann. Auf der anderen Seite ist aber auch der Umsatz im Bereich Heimtiernahrung und Zubehör enorm gestiegen.
Bedeutet das, dass der Hund zwar ein neues schickes Halsband bekommt, man ihm aber gesundheitliches Wohl vorenthält? Aus Unwissen? Ist nicht so wichtig? -
Zum Thema Pferd… es ist schon alles sehr teuer geworden. Die größte Not haben aus meiner Beobachtung Schulbetriebe, weil die Kosten für die alten und temporär nicht einsatzfähigen Pferde einfach durch die anderen gar nicht realistisch heraus gearbeitet werden können. Ethisches Dilemma und mir fallen auch wirklich tolle Höfe und Betriebe ein, die wertvolle gemeinnützige Arbeit leisten und sehr gut überlegen müssen, welche Kosten sie für die einzelnen Pferde - jenseits der Basiskosten wie Hufschmied, Impfung, Wurmkur, Zähne - überhaupt tragen können.
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Gerade in der Pferdeszene hätte ich das jetzt gar nicht so erwartet. Das kann allerdings auch meinen zu alten Erfahrungen liegen. Als ich noch in der Reiterszene unterwegs war, gab es neben dem klassischen Pensionsstall nur wenige Selbstversorgerställe, oder Stallgemeinschaften und in den Pensionsställen, in denen ich unterwegs war, kam der TA für WK und Impfungen gesammelt für mehrere Pferde, die Besitzer erinnerten sich gegenseitig an fällige Termine und beim Hufschmied war es ähnlich.
Hätte da jemand ein lahmendes oder anderweitig verletztes/ erkranktes Pferd gehabt, er hätte das nicht einfach aussitzen können, ohne dass ihm Stallkollegen da was zu gesagt haben.
Ist das heutzutage anders?Ich kann ja nur aus meiner Bubble berichten - aber ja, dass ist anders geworden. Leider.
Ich bin wirklich froh, dass ich in einem Stall stehe, wo der Stallbesitzer sich auch noch unbeliebt macht und für das Tierwohl einsteht. Aber das es überhaupt Drohungen wie "entweder du rufst jetzt den Tierarzt oder ich erledige das zu meinen Konditionen!" oder "Entweder du fährst jetzt in die Klinik oder du schläferst das arme Tier ein, sonst übernehme ich die Entscheidung und schaue mir nicht noch 48h den Todeskampf an!" ausgesprochen werden müssen spricht leider manchmal schon Bände. Das kenne ich in der Form von früher nicht.
Übrigens - Sammeltermine sind nach neuem GOT auch nicht mehr das wahre vom Ei. Pro behandeltem Pferd ist die Pauschale für Hausbesuche zu bezahlen. Einzige zulässige Ausnahme ist, wenn die Pferde dem gleichen Besitzer gehören. Für dich neulich erprobt 150€ für 5km Anfahrt ohne Notfallsgebühr oder Wochenendaufschlag. Nur damit der Tierarzt da steht.
Es sind definitiv nicht alle Pferdebesitzer so. Auch nicht alle Tierbesitzer!!! Du hast auch teils das andere Extrem, wo aus einem Mückenstich ein Notfall gemacht wird
Aber seit der Änderung der Tierarztgebühren scheint es eine immer größere Schere zu geben und immer weniger Mittelmaß. Was mir teils auch TÄ aus ihrer Praxiserfahrung bestätigten.
Was mich tatsächlich in dem Zusammenhang interessieren würde - was für Auswirkungen wird das langfristig auf die Qualität der Tierärzte haben. Wenn man Tierarztbesuche immer mehr hinauszögert aus finanziellen Gründen, werden es ja in Behandlung immer mehr schwerer Krankheiten schaffen. Wie es dann ohne praktische Erfahrung in der Früherkennung von Krankheiten bei den nachkommenden TÄ ausschauen wird, weil praktische Erfahrung rar wird, ich bin gespannt.
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Ich lebe sehr ländlich, viele Pferde, aber eben auch viele, die Pferde als Nutztiere sehen. Hier werden Pensionsställe oft noch von echten Bauern geführt. Da juckt das wirklich keinen, wenn da wer taktunrein läuft oder keucht. Für mich war Pferdehaltung immer eng mit der räumlichen Nähe zum Pferdeschlachter verbunden.
Ich habe eher das Gefühl, dass es besser wird und gerade Pferde, die erst im hohen Alter unreitbar werden, ihr Gnadenbrot bekommen. Klar, das macht keiner (der Pferde = Nutztiere Halter), wenn das Pferd mit 15 lahm wird. Aber wenn das Pferd bis Ende 20 durchhält, bleibt ihm der Schlachter meist erspart.
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PinguinEmmi seit der neuen GOT lohnen sich Sammeltermine für Pferdebesitzer nicht mehr und man ist besser dran wenn jeder seinen eigenen Termin macht. Unabhängig davon kann man zumindest in Deutschland sagen haben sich die Pferdehaltungskosten in den letzten Jahren ungefähr verdoppelt. Völlig unabhängig von der GOT.
Beim Hund habe ich das Gefühl gab es das nicht in diesem Ausmaß. Da ist es, wenn man so will, wirklich nur die GOT.
So was wie gestiegene Energiepreise, usw. trifft ja alle.
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seit der neuen GOT lohnen sich Sammeltermine für Pferdebesitzer nicht mehr und man ist besser dran wenn jeder seinen eigenen Termin macht.
Oh okay, das wusste ich nicht. Bin solange weg vom Pferdesport, dass ich mich da mit der neuen GOT nicht auseinandergesetzt habe. Und das deswegen wohl grad auch gar nicht nachvollziehen kann. Darf der TA laut GOT nicht mehr mit einer Fahrt zum Stall mehrere behandeln. Er MUSS für jeden Pferdebesitzer separat die Anfahrt berechnen?
Eigentlich fand ich die Anpassung der GOT gut und überfällig (hab Ende der 90er beim TA gelernt und damals sehr genau mitbekommen, wie wenig kostendeckend manche Behandlungen so waren), aber das wäre ja irgendwie künstliches Geld generieren.
Sorry an die TE, falls das jetzt schon zu sehr OT wird -
Am meisten geschockt hat mich ja die Aussage, dass die Stiftung Anfragen zur Kostenübernahme beim Impfen und Chippen bekommt
Da frag ich mich schon ein wenig, was in Menschen so vorgeht. Das steht ja eher am Anfang der Hundehaltung und kostet im Vergleich zu Erkrankungen ungefähr gar nichts. Da dürften Steuer, Haftpflicht und Futter doch an sich schon den Rahmen sprengen...
Dass man in Not geraten kann und bereits ein Haustier hat, ja, da finde ich es super, dass es Tiertafeln gibt und auch Tierärzte, die zumindest eine Grundversorgung (sei es auf Spendenbasis oder tatsächlich in ihrer Freizeit aus Liebe zum Tier) anbieten.
Aber nur den Kaufpreis und Billigfutter berücksichtigen, sich ein Tier holen und dann "zahlen andere die Rechnung" wie im Thread-Titel. Nein, dafür würde ich persönlich nicht spenden wollen. Dann sollte man eine entsprechende Versicherung abschließen und wenn man sich selbst die nicht leisten kann, die Tierhaltung sein lassen. Meine Meinung.
Es gibt ja dennoch Möglichkeiten, sich um Tiere mitzukümmern, ohne die finanzielle (Haupt-) Last zu tragen.
Aber wissentlich in die Tierhaltung zu starten, ohne das nötige Geld zu haben und dann auch noch zu erwarten, irgendwer zahlt schon... - Vor einem Moment
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