Traumeel- Erstverschlimmerung- Eure Erfahrungen?
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frühlingblume -
1. Oktober 2025 um 00:15 -
Geschlossen
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Auf den Einwand, daß Traumeel kein klassisches homöopathisches Mittel ist und nachweisbare Wirkstoffe enthält wurde kaum eingegangen. Die Zulassung als homöopathisches Medikament spart eine Menge Zeit und Kosten. Auch eine Zulassung als pflanzliches Medikament unterliegt den gleichen Kriterien wie bei synthetischen Produkten. Die Wirkung der Inhaltsstoffe ist durch andere Produkte (Arnikasalben, etc.) bekannt, da kann man sich auch aufwendiges Marketing sparen. Da ist Traumeel auch nicht das einzige Mittel, das aus solchen Gründen unter "homöopathisch" läuft ohne es eigentlich zu sein. In der Hinsicht haben hier viele wirklich Scheuklappen auf, lesen das Reizwort "Homöopathie" und der direkte Reflex ist "Kann ja gar nicht wirken, sind ja nur Zuckerkügelchen". Ungeachtet der Inhaltsstoffe, der Zusammensetzung und allem anderem. Das ist dann auch nicht "wissenschaftlich" oder "evidenzbasiert", sondern ebenfalls postfaktisch, nur eben in die andere Richtung.
Auch die Salben von z. B. Weleda sind homöopathisch, haben bestimmt schon viele verwendet und damit gute Erfahrungen gemacht. Bloß wissen bei Weleda die meisten vermutlich gar nicht, daß die homöopathische Mittel herstellen. Deshalb von der Seite Weleda.at:
ZitatDie Weleda Arzneimittel basieren auf dem ureigenen Zusammenspiel von Mensch und Natur. Alle unsere Präparate entstehen auf der Grundlage von Natursubstanzen. So helfen homöopathische Arzneimittel auf ganz natürliche Weise, indem sie die Selbstheilungskräfte des Menschen anregen und fördern. Entdecken Sie hier unsere natürlich wirksamen Arzneimittel und Tipps zum Gesundwerden und Gesundbleiben.
Wie immer mäandert die Diskussion halt um verschiedene Aspekte, die sich auch vom Ausgangspunkt lösen. Das macht die Aussagen zur Homöopathie nicht falsch.
In der Eingangsfrage wurde nach Erstverschlimmerung gefragt. Das Konzept stammt aus der Homöopathie und ist halt postfaktisch. Dafür spielt es auch keine Rolle, wenn Traumeel Wirkstoffe enthält. Wenn die wirken, wirken sie und verursachen keine Erstverschlimmerung, die zum Heilungsprozess gehört.Gibt es denn valide Doppelblindstudien zu Traumeel? Dann lohnt es sich vielleicht, darüber mal zu reden.
Dass der Hersteller das Ding als Homöopathie, obwohl Wirkstoffe drin sind, vertickt, um sich entweder Zulassungsstudien als Arzneimittel zu sparen oder um Homöopathiekunden abzugreifen, finde ich übrigens auch sehr mäßig. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Mila bekommt seit 1,5 Jahren Zeel und ab und an Traumeel. Seitdem braucht sie kein Metacam mehr, was ich vorher immer wieder mal 1 - 2 Tage geben musste. Ich bin mir auch dabei sehr sicher, dass ich mir nichts einbilde, weil ich mit ihr auch alle 3 Wochen bei der Physio in meiner TA Praxis bin, die sich auch immer, bevor sie mit der Behandlung anfängt, das Gangbild anguckt.
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Die Zulassung als homöopathisches Medikament spart eine Menge Zeit und Kosten. Auch eine Zulassung als pflanzliches Medikament unterliegt den gleichen Kriterien wie bei synthetischen Produkten.
Aber genau das finde ich schlimm.
In Traumeel ist mehr als Wasser und Trägerstoffe enthalten, aber es unterliegt nicht den Kontrollen, die für Medikamente vorgesehen sind. Weder was Wirksamkeit angeht, noch was Nebenwirkungen, Verunreinigungen, etc angeht.
Da greife ich doch lieber zu einem pflanzlichen Mittel, das auch als solches deklariert ist und den entsprechenden Kontrollen unterliegt.
Ist das so? Nach meinem Wissen müssen auch homöopathische Artzneimittel deklariert werden und werden auch kontrolliert bzw reguliert. Ich kann nicht glauben, dass hier narrenfreiheit herrscht.
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Ich kann nicht glauben, dass hier narrenfreiheit herrscht
In gewisser Weise eben doch.
Homöopathische Mittel kommen in der Regel ohne Indikation, also Anwendungsgebiet in den Handel, weil kein Nachweis von Wirksamkeit erbracht werden muß. Sie werden lediglich als homöopathisches Mittel registriert, nicht als Medizin zugelassen.
ZitatFür homöopathische Arzneimittel besteht als weitere Form des Marktzuganges die Möglichkeit der Registrierung. Homöopathische Arzneimittel können registriert werden, wenn diese Arzneimittel ohne Angabe eines Anwendungsgebietes in den Verkehr gebracht werden sollen, oral oder äußerlich angewendet werden und der homöopathische Ausgangsstoff mindestens um den Faktor 1:10.000 verdünnt ist (Potenz D4/C2, vgl. § 38 AMG und § 39 AMG).
Registrierte homöopathische Arzneimittel werden ohne Indikation in Verkehr gebracht. Dementsprechend hat der Gesetzgeber für diese Gruppe von Arzneimitteln keinen Wirksamkeitsnachweis vorgesehen.
Quelle: Bfarm.de
Falsch verstanden hatte ich den zweiten Teil, die Hersteller müssen die Unbedenklichkeit nachweisen.
Tatsächlich hat Traumeel keine Indikation, es würde also kein Wirksamkeitsnachweis erbracht.
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Wissenschaftsfeindlichkeit schadet. So ganz generell.
naja, wenn man sich umsieht, wohin Wissenschaft und Forschung die Menschheit gebracht hat mit allen Möglichkeiten der Zerstörung, bin ich mir nicht sicher, ob Wissenschaft und die vermeintliche Intelligenz wirklich so das non plus ultra ist. Aber manche finden ja auch Atombomben gut
Ich weiß jetzt nicht genau, wo jetzt die Atombombe als Argument herkommt, aber in der Medizin ist es tatsächlich ganz einfach: Wissenschaftsfeindlichkeit tötet.
Weniger wahrscheinlich direkt mit Homöopathie, aber die geht ja gern mit einer grundsätzlichen „Skepsis“ einher. Die wissenschaftsfeindlichen Richtungen haben ja oft ähnliche Konzepte vom Natürlichen, vom Aktivieren von Selbstheilungskräften und der Schädlichkeit der „Chemie“.
In den USA kann man die Auswirkungen dieser Skepsis in Echtzeit besichtigen. Der Gesundheitsminister schürt bewusst und aggressiv Zweifel am Impfen. Man kann kann schon jetzt sehen, dass die Masernzahlen steigen. Und die Zahl der Toten. Es werden gezielt wirksame Medikamente verleumdet, der Forschung Gelder gestrichen. All das kostet jetzt und in Zukunft konkret Menschenleben. Hinter der MAHA-Bewegung steht übrigens am Ende eine Philosophie, die davon ausgeht, dass es ok ist, wenn das Schwache ausgemerzt wird. Ohnehin eine katastrophale Denkweise, in einem Gesundheitssystem wie dem amerikanischen, wo ein sehr ungleicher Zugang zu Medizin herrscht, eine Vollkatastrophe. -
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ich find das grad urkomisch, wie sich manche von der Ursprungsfrage getriggert fühlen
Öhm, joa...
Ich finde es grad sehr bezeichnend, wie sich Leute erheben, indem sie sich über andere lustig machen.
Ich finde das insgesamt einen sehr seltsamen Thread
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Ich weiß jetzt nicht genau, wo jetzt die Atombombe als Argument herkommt, aber in der Medizin ist es tatsächlich ganz einfach: Wissenschaftsfeindlichkeit tötet.
tja, auch Schulmedizin tötet. Auch zugelassene Medikamente haben tw Nebenwirkungen, wo man nicht weiß, ob man lieber an der Krankheit selbst stirbt oder an den Nebenwirkungen. Die Atombombe kommt ins Spiel Dank des dummen Spruches: Wissenschaftsfeindlichkeit tötet. Auch Wissenschaft tötet. Aber da ist es dann immerhin wissenschaftlich bewiesen ^^
Ich töte also meine Hunde, weil ich auch zu homöopathischen Mitteln greife. So einfache vorurteilsbehaftete Slogans klingen halt immer super, weil man nicht nachdenken muß, was man da von sich gibt. Weil man demjenigen gar nicht zuhören will, sondern einfach nur seine Antihomöopathislogans um die Ohren fetzen will und um jeden Preis recht haben will und andere verurteilen.
Es ist auch so einfach, die Leute mal so eben im Rundumschlag in einen Topf zu werfen. Weil Leute, die homöopathische Mittel verwenden, scheinen ja nicht mal zurechnungsfähig zu sein. Und bilden sich jede Besserung nur ein. Weil es kann natürlich niemals sein, was nicht sein darf. Und man würde also dem Hund Hilfe versagen. Obwohl ich Bonnie helfen konnte, wo die Schulmedizin versagte. Bilde ich mir natürlich auch nur ein, wenns nach der Meinung einiger geht.
Aber man wirft Menschen, die auch zu homöopathischen Mitteln greifen dann mal fix in den Topf mit irgendwelchen Schwurblern. Großes Kino
Ich hüpf jetzt mal dreimal links im Kreis auf dem rechten Bein und dreimal rechts im Kreis auf dem linken Bein und verlasse somit dieses Thread
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Ja, ja, das postfaktische Zeitalter. Es ist so mühsam, dagegen zu halten. fliegevogel, vielen Dank für Deine sachlichen Beiträge dazu. Gelingt mir leider nicht immer.
Kritik an Glaubensrichtungen wird als persönlicher Angriff gewertet, Hinweise auf evidenzbasierte Tatsachen werden als böse und gemein gewertet. Beispiele werden nicht als solche zur Kenntnis genommen, sondern als Unterstellung uminterpretiert. Von Krebserkrankungen hab ich hier auch nix gelesen.
Möglich, dass der Ton hier an manchen Stellen sarkastisch oder ironisch wurde. Es ist aber auch zum Haare raufen.
OT
Die Diskussion hier ist sehr harmlos im Vergleich zu den politischen und gesellschaftlichen Auswüchsen und Auswirkungen dieses postfaktischen Zeitalters. Gruselig alles.
Da wir da jetzt eh von der Homöopathie weg sind: Was die Kritik an politisch/gesellschaftlichen Auswüchsen von bestimmten esoterischen/verschwörungstheoretischen Richtungen gerade aktuell angeht, schließe ich mich Dir vorbehaltlos an.
Aber der Begriff „postfaktisches Zeitalter“ setzt voraus, dass es mal ein faktisches Zeitalter gegeben hat. Wann war das denn und wie hat es sich ausgedrückt? Bzw. was genau ist damit gemeint - dass die Menschen mal durch die Bank weg klüger, gebildeter, vorurteilsfreier, im Schnitt über alle Gesellschaftsgruppierungen hinweg deutlich evidenzbasierter … denkend waren als heutzutage? Wann würdest Du das zeitlich annehmen?
Für mich persönlich kann ich sagen: Meine Denkweisen gründen sich auf wissenschaftlichen Positivismus. Ist so, kann ich nicht ändern. Ich bin ein relativ ungläubiger Mensch und neige sehr stark zum Rationalisieren. Hat Stärken, hat Schwächen. Aber auch ich (als alte Absolventin des Cafe Marx) würde ihn nicht als den letzten und alles regelnden Schluss in Sachen Menschlichkeit betrachten (zumal nicht in der heute - danke Kant - praktizierten „praktischen Vernunft“ im Gewand des Zweckrationalismus).Ja, ich gehe auch damit mit zu sagen, dass man sich soweit möglich Klarheit darüber verschaffen sollte, was man gerade warum tut und wie viel man darüber weiß. Habe ich hier im Thread ja auch ausgeführt. Und ich sehe es auch so, dass Maßnahmen zur körperlichen Gesundheit (mit der psychischen wirds etwas komplizierter
) und zum persönlichen Wohlbefinden wissenschaftlich gesehen genau zu unterscheiden sind und unterschiedlichen Messkriterien unterliegen.
Aber im Bereich des individuellen Empfindens und Wahrnehmen ist es nunmal ungleich schwerer, das zu trennen, da gehen die Empfindungen von Wohlbefinden und Gesundheit ineinander über und Maßnahmen zur Steigerung des Einen werden als Maßnahmen zur Steigerung des Anderen empfunden. Das würde ich erstmal keinem zum Vorwurf machen.
Liegt vielleicht daran, dass in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Nutzer diverser esoterischer Mittelchen sind, deren Sinn sich mir nicht erschließt, aber kein einziger davon ein Rechter, ein brauner Esoteriker oder ein naiver Mensch ist und kein Einziger sich selbst oder seinen Angehörigen schulmedizinische Behandlung verweigert. Die diversen Mittelchen kommen on top. Wahrscheinlich wirklich aus einer Form von Bedürfnis an Glauben, an einfache Erklärungen bzw. einfache Lösungen, Hoffnung auf Wunder und dem Wunsch, sich etwas Gutes tun zu wollen. Aber das sind doch ganz einfach auch nur menschliche Impulse. -
Das ist hier so dermaßen OT -
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McChris
3. Oktober 2025 um 20:52 Hat das Thema geschlossen.
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