Eichhörnchen Saison im Garten die große Provokation

  • Meine Schwester hat ganzjährig Eichhörnchen im Garten, da sie ganzjährig zu füttert (im Garten hängt ein Kasten, der immer mit Nüssen gefüllt ist). Das gleiche mit allen möglichen Vögelarten. Es wird ganzjährig zu gefüttert. Sie hat ne kleine Terriermixhündin und einen Brackenmix. Die sind anfangs auch ausgeflippt. Da wurde anfangs über Abbruch gearbeitet und mittlerweile sind denen die Eichhörnchen total egal. Die holen sich sogar die Nüsschen, wenn die Hunde im Garten sind. Wenn Yoshi und Kasper bei meiner Schwester sind, muss sie bei den beiden noch über Abbruch arbeiten, da die beiden nicht so häufig da sind.

  • Eichhörnchen waren hier auch absolut der Endgegner. Andere Tiere wie Vögel, Enten, Kaninchen, Rehe, kein Problem, aber beim Anblick von Eichhörnchen ist Nala ausgerastet. Ohrenbetäubendes Gekreische und absolut nicht mehr ansprechbar. Leckerlies, positive Bestätigung undenkbar da sie wie im Tunnel war.

    Also gab es einen deutlichen Abbruch, der Spaziergang wurde beendet und es ging auf dem kürzesten Weg nach Hause.
    Ebenso bei uns im Garten, wer die Hörnchen nicht in Ruhe lässt, muss rein und darf nicht in der Sonne liegen

    Hat sie relativ schnell verstanden dass ich das nicht dulde

  • Ich würde die Challenge mit den Eichhörnchen im Garten annehmen. Dadurch, dass sie so oft da sind, kannst du viel besser üben, als wenn euch nur mal ein Eichhörnchen irgendwo über den Weg läuft.

    Wie oben beschrieben, würde ich kein Reinsteigern am Fenster erlauben.
    Da mein GP, wenn das Jagdprogramm einmal ausgelöst ist, auch nicht über Abbruch zu beeindrucken ist, würde ich auch früher ansetzen.

    Mit dem angeleinten Hund in den Raum gehen und sein Ruhigbleiben belohnen. Dafür ggf. schon vor dem Zimmer mit Leckerli andocken und dann immer weiter Leckerli rein und raus aus der Situation, so lange er noch ruhig ist.

    Er muss jetzt erstmal schnallen, dass er ein anderes Verhalten zeigen soll. Du musst „dazwischen“ kommen.
    Du machst es dir einfacher, wenn du ab jetzt jedes Reinsteigern zu umgehen versuchst.


    Eichhörnchen ist viel schwieriger als Igel, viel mehr Bewegungsreiz!

    Ich würde ihm nach Möglichkeit auch Eichhörnchen zeigen, wenn er sie noch nicht selbst gesehen hat. Der Sinn dahinter ist, dass der Hund lernt, dich als Jagdpartner anzusehen und ernst zu nehmen. Wenn du dieses „Status“ hast, hat er dich auch im Jagdreizmoment eher auf dem Zettel - aktuell blendet er dich ja total aus.

    Um Aufmerksamkeit im Ausflippfall zu erhalten, würde ich in weniger stressigen Situationen hochwertige Leckerli einführen (bei uns Frolic, deren Geruch dringt auch in Stresssituationen meistens noch durch). Mit den Leckerli auf dich umlenken, Hund runterfahren, zB über Leckerli Streben, weg vom Reiz.

    Das ist quasi das Ersatzprogramm zum nicht funktionierenden Abbruch.

    Du kannst auch versuchen, den Abbruch besser aufzutrainieren, in harmloseren Situationen und dann die Herausforderung steigern.

    Good luck!

    Es lohnt sich, dranzubleiben, ihr beide lernt was fürs Leben :-)

  • Ich habe eine Freundin, die privat eine Eichhörnchenpflegestelle betreibt und dort pro Jahr einige Dutzend Eichhörnchen aufnimmt, päppelt, einige glückliche geschützt in die Freiheit entlassen kann und viel zu viele über die Regenbogenbrücke gehen lassen muss (viele diverse Gründe). Die würde heulen bei deiner Anfrage, ob die Nager nicht einfach umziehen könnten.

    Ich bin auch Eichhörnchenpflegestelle und freu mich über jedes Hörnchen was wir wieder auswildern können. Es wäre wirklich extrem traurig wenn sie umziehen müssten. Sie haben eh schon so wenig tauglichen Lebensraum. Freigängerkatzen sind ein extremes Risiko für die Hörnchen. Viele Babys überleben es nicht usw.

    Bitte arbeite wirklich an dem Verhalten deines Hundes, auch wenn es anstrengend ist. Die Hörnchen brauchen deinen Garten!

  • Ich danke dir für die ausführliche und sehr hilfreiche Antwort! Werde mir wohl mal Frolic besorgen!😀

  • Da sie in der Schweiz vom aussterben bedroht und mittlerweile auf der roten Liste sind

    Wo hast du das gelesen? Das scheint mir eine (recht krasse) Falschinformation zu sein.

    Ich habe nur die Rote Liste 2023 gefunden (das dürfte die aktuellste sein) und in der Beurteilung dort gelten Eichhörnchen als "nicht gefährdet". Im Gegensatz zu Wildkaninchen und Feldhase übrigens, die als "stark gefährdet" und "verletzlich" eingestuft und damit tatsächlich auf der roten Liste (Schweiz) sind. Schreibe ich nur, weil ich es überraschend fand. "Vom Aussterben bedroht" sind demnach tatsächlich nur zwei der Schweizer Säugetierarten. Zum Glück.

  • "recht krass" war meine Formulierung.

    Üblich sind auf Roten Listen so ganz grob die Kategorien:

    Ausgestorben

    Vom Aussterben bedroht

    Stark gefährdet

    Gefährdet


    Dann gibt es noch - abseits der Listen - sowas wie Vorwarnlisten und seltene Arten.

    Alle anderen Arten gelten als ungefärdet.

    Daher empfinde ich persönlich einen Irrtum, der eine ungefährdete Art an die Spitze der Bedrohung befördert, durchaus als "recht krass". So rein inhaltlich. Mich persönlich hätte es sehr schockiert, wenn es so wäre.

    Lieber nochmal nachschauen, bevor man sowas aus der Erinnerung runterschreibt. Schadet ja nicht. Auch und gerade in Zeiten von anti-Wissenschaftlichkeit und ChatGPT.

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