Arbeitsfreude beim Hund: Vererbt oder trainierbar?
-
-
Ich finde die Bandbreite innerhalb von Würfen auch sehr interessant.
Ich kenne (allerdings aus der LZ) idR recht homogene Würfe
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Ich habe hier gerade das Modell Arbeitslinie sitzen und ich merke deutliche Unterschiede. Joanie die ja leider ein viel zu kurzes Leben hatte leider war eher der Typ Couchpotato auch von der Zucht her, sie hat deutlich gesagt mehr mag ich nicht ich will heim. Bessy kommt aus eienr Arbeitslinie und die hat Power da haben wir alle Mühe dem gerecht zu werden.
Beide wurden und werden 3 - 4 mal in der Woche je nach Temperatur 1 - 2 h longiert. Bessy würde liebend gern immer noch weiter machen, Obwohl sie wenn wir heim kommen danach auch erst mal pennt
-
Ich würd auch sagen dass das an verschiedenen Dingen liegt:
Genetik
Dem Hund selbst
Und ein Stück weit Prägung
Ich würd sagen bei vielen Rassen bei denen es LZ und SL gibt kommts hauptsächlich drauf an was man genau vor hat und wie so die Ambitionen sind. Wenn züchterisch auf bestimmte Sportarten oder überhaupt ein bestimmtes Niveau Wert gelegt wird, bringen die Hunde die da in der Zucht landen eben andere Eigenschaften mit als bei Zuchten wo das nicht wichtig ist. Trotzdem kann man auch aus ner Showlinie nen Hund bekommen mit dem man im Sport echt happy wird, weil bspw die Rasse prinzipiell erstmal Eigenschaften mit bringt die dafür gut brauchbar sind, vor allem wenn man das entsprechend fördert. Die Wahrscheinlichkei ist aber höher dass man nen Hund bekommen kann der sich da verglichen mit anderen Zuchten bissl schwerer tut. Weil er vielleicht nicht so viel will to work hat, weil der vielleicht nicht so zielstrebig darin ist, weil der vielleicht andere Eigenschaften hat die beim ausbilden bissl hinderlich sein können. Ebenso kann man bei den ein oder anderen Rassen auch in ner sportlich gezogenen Zucht auf die Nase fallen und nen Hund bekommen der das nicht braucht, aber das ist dort dann eben weniger wahrscheinlich als wenn ich aus ner Showlinie kaufe. Dass es da Ausreißer gibt trifft aber mAn eher auf Rassen zu bei denen die Differenz zwischen den Linien allgemein nicht so hoch ist, und eher insgesamt recht Begleithundtauglich sind oder eben keine Fachidioten sind. Aber das meine ich erstmal mit, dass es eben auch auf den individuellen Hund ankommt.
Wenn ich einen Hund für etwas bestimmtes suche, sollte ich auch schauen dass sich die Rasse dafür prinzipiell eignet, und welche Ambitionen ich da habe. Für hobbymäßige just for fun Sachen brauchts weder nen Arbeitshund, noch ne Leistungs Linie. Hab ich mehr Ambitionen, bin aber nicht festgelegt auf einen Sport, tut man sich gut darin nach einer Rasse zu suchen die sehr Allround-fähig, aber trotzdem durchaus gewissermaßen arbeitsfreudig sind. Suche ich für eine bestimmte Sportart einen Hund, tuts gut drin einen Zucht zu suchen in der die Hunde auch für selektiert werden. Wie "fachidiotisch" die Rasse und Linie sein muss, hängt dann von meinen Ambitionen ab und davon womit ich im Alltag sonst klar komme.
Und es gibt auch Rassen bei denen isses relativ egal welche Linie ich da nehme. Wenn ich bspw an Mittelschnauzer denke - das is generell n Typ Hund der Bock hat was zu tun, der mehr Ernsthaftigkeit dahinter hat als bspw ein Zwerg aus Familienzucht, gleichzeitig aber eben auch ein Typ Hund mit dem ich vielleicht nicht zufrieden bin wenn ich hundesportlich viel reißen möchte. Fürs Agility sind die zu langsam, fürs Obi zu eigensinnig, auf IGP nicht ausreichend selektiert ( abgesehen davon dass es eh erstmal ne Kunst ist jemanden zu finden der einen da überhaupt ausbilden würde). Möchte ich nen Schnauzer fürs Agility, kauf ich nen Zwerg aus entsprechend gezogener Zucht, und möchte ich ernsthaft IGP machen, dann wäre ein RS aus LZ ne gute Idee. Möchte ich hingegen bspw THS machen, tuts auch n Mittelschnauzer oder Show RS, mag ich in Hundesport erstmal rein schnuppern tuts auch ein Zwergschnauzer aus üblicher Zucht.
Was ich mit Prägung meine ist :
Nehmen wir mal an ich hole mir einen Malteser. Der kann von Anfang an ein stink normales Begleithundeleben führen, wenn ich mit dem dann irgendwann nach - sagen wir mal - 5 Jahren was ausprobieren mag, macht der das dann zwar mit, findet das vielleicht auch ganz nett, aber das wars halt. Gehe ich mit dem selben Hund stattdessen mit bspw einem Jahr in einen Sportverein, übe mich mit dem - bspw - im Rally Obi, krieg ich den vielleicht auch durchaus so weit dass ich da auf Turniere gehen kann. Vielleicht kann das bspw stattdessen auch im Agility funktionieren.
Wenn man das jetzt aber alles zusammen nimmt, dann wird bspw dieser Malteser aber trotzdem weniger Arbeitsfreude haben als ein bspw Sheltie. Aber er wird eben vermutlich mehr Arbeitsfreude haben als der Durchschnitts-Malteser der sein Begleithundeleben führt.
Ich weiß nicht wie unterschiedlich bspw ein Show-English Springer verglichen mit nem Leistungs-English Springer ist. Ich würd aber rein von dem Typ Hund her vermuten dass es bei der angedachten Beschäftigung nicht nötig ist eine Arbeitslinie zu wählen.
-
Die Person möchte mit dem Hund im Verein Hundesport machen, zum Beispiel Rally Obedience oder Spürhundesport. Es geht nicht darum, auf einem hohen professionellen Level zu trainieren, aber erfolgreiche Turnierteilnahme auf Einsteiger- oder mittlerem Level sollte möglich sein.
Welcher Hundesport ist wichtig. Bei RO würde ich sagen falsche Rassen, bei der Spürhundearbeit dagegen deutlich passender.
Im Gegensatz zu meinem Hüterich hängt die Arbeitsmotivation meiner Jagdhunde (LZ) sehr stark von der Arbeit ab. Jagen gehen, geil, die machen alles für mich. Andere Nasenarbeit, immer gerne. Gehorsam, mmh, was hast du an Futter dabei? Absolut exakten Gehorsam wieder und wieder durchexerzieren, jo, mach mal, ich bin inzwische da drüben schnüffeln, Leckerlies nehme ich mit.
-
Ich habe ja auch eine Rasse die zwar eine Arbeitsrasse ist, aber in Deutschland keine Arbeitslinie hat. Also offiziell zumindest nicht und dann muss man drüber reden was Arbeitslinie denn heißt, denn am Rind arbeiten die wenigsten Cattle Dogs in D. Aber darum gehts nicht…
Meine Hündin kommt aus einer Verpaarung wo der Vater sehr hoch im Sport geführt wurde, und die Mutter (soweit ich das weiss) nur teilweise. Meine Hündin hat eine sehr hohe Arbeitsmotivation, viel Will-to-please etc… sie ist super zu arbeiten (wenn man weiss wie usw) - Motivation musste ich da nie aufbauen, die war immer da. Obs bei den Geschwistern genauso ist, kann ich leider nicht sagen. Ich weiss das eine im Sport ist, aber ka wie es da mit Motivation etc aussieht.
Aus der Erfahrung mit anderen Rassevertretern kann ich aber sagen dass es nicht immer der Fall ist, und es auch echte “Schnarchnasen” gibt. Nun kann ich nicht beurteilen woran das genau liegt weil ich nicht weiss wie die Hunde aufgewachsen sind. Ob sie früh gefördert worden oder ob überhaupt, ob die Eltern im Sport waren etc…
Für meinen Zweithund weiss ich definitiv dass ich einen Hund aus einer Verpaarung will wo die Eltern einen Jobhaben, oder zumindest im Sport laufen. Am liebsten in dem Bereich den ich später auch verfolgen möchte. Das wäre ideal. Arbeitseignung vererbt sich ja sehr wohl… aber man muss natürlich selber auch was dafür tun.
Aber ich denke die Wahrscheinlichkeit is höher einen guten Arbeits/Sporthund zu bekommen, wenn die Eltern auch in die Richtung gefördert wurden.
Man muss sich natürlich auch den richtigen Hund für seine Pläne aussuchen, also die richtige Rasse.
Es ist eine Kombination aus vielen Faktoren. -
-
Ich habe ein paar Welpenbesitzer, die ihre Hunde von mir deutlich höher führen, als ich es mit dem bisschen Hundesport mache. Die Eltern waren gerade beim 1. Wurf eher durchschnittlich normal temperamentvoll, der Vater zum 2. Wurf hatte mehr Pfeffer. Auch wenn mir einige Dinge beim Arbeiten definitiv entgegenkommen (gute Konzentrationsfähigkeit, guter Fokus auf mich), hatte ich oft genug Momente, in denen ich mehr wollte als mein Hund bieten konnte und wollte. Kann natürlich auch an mir liegen, dass ich das nicht herauskitzeln konnte oder daran, dass ich die ersten 2 Jahre gegen Anlagen zugunsten der Alltagsfähigkeit angearbeitet habe.
Die Besitzer haben da noch deutlich mehr raus geholt und die Hunde arbeiten selbstbelohnend mit sehr hoher Motivation auch auf Landesprüfungsebene oder eben ohne Prüfungshäkchen, aber richtig toll.
Ich denke schon, dass die Eltern genetisch viel mitgeben, bin aber auch der Meinung, dass gerade bei meiner vielseitigen Allrounder Rasse die Besitzer ganz viel selbst herausholen können. Das funktioniert übrigens auch in negative Richtung sehr gut und schnell.
-
Ich denke mal, dass man bei der Rasse auch mal schauen muss, für was die ursprünglich gezüchtet wurde.
Ist die Rasse eher selbstständig, hat man wohl mehr Aufwand um zur Zusammenarbeit zu motivieren.
Meine Hündin arbeitet sehr gerne mir mir zusammen. Sie musste man nicht mal zur Unterordnung motivieren.
Der Rüde arbeitet auch gerne mit mir, hat aber in der Dummyarbeit auch mal gerne eigene Ideen.
Man merkt aber bei beiden, dass die Nasenarbeit, suchen und hartnäckig bleiben bis man gefunden hat, genetisch angelegt ist. Man muss nur die Richtung und die Rahmenbedingungen festigen.
-
Meine Pudel arbeiten gerne mlt mir, aber es liegen Ihnen unterschiedliche Dinge. Der Kleinpudel hat eher Freude an UO, Agility, jetzt Hoopers (wobei ihm da das lösen und weg von mlr arbeiten schwerer fällt, aber wir machen es eh nur zum Spaß), tricksen während mein Großer im Dummy aufgeht. Alle beide haben etwas mit dem erwachsenen werden länger gebraucht und waren als Junghunde noch leicht abkenkbar, beim Großen hat jetzt erst die Kastration geholfen, dass er sich nicht mehr so extrem von anderen Hunden ablenken lässt, der ist diesbezüglich leider etwas drüber.
-
Dr. Peter Spork ist ja sehr aktiv im Bereich Epigenetik. Für Hütehunde gibt es offensichtlich eine Modifizierung der Gene, wenn die Vorfahren tatsächlich arbeiten. (Das dürfte erklären, warum meine Jüngste so ein Superbrain ist.
Denn natürlich habe ich den schlausten und besten!)
https://www.riffreporter.de/de/wissen/epig…-forschung-buch
Ich vermute, dass es bei anderen Arbeitshunden ähnliche Mechanismen gibt. Es wäre daher durchaus sinnvoll von tatsächlich aktiv arbeitenden Eltern zu kaufen, wen man selbst arbeiten möchte.
-
Ich weiß nicht wie unterschiedlich bspw ein Show-English Springer verglichen mit nem Leistungs-English Springer ist. Ich würd aber rein von dem Typ Hund her vermuten dass es bei der angedachten Beschäftigung nicht nötig ist eine Arbeitslinie zu wählen.
Kommt drauf an, was du unter Leistungs-ESS verstehst - Working Springer oder Standard aus deutscher jagdlicher Leistungszucht? Sind zwei ganz verschiedene Hunde. Aber auch unter den ganz gewöhnlichen Standard-Springern gibt es Zuchten, die vorzügliche Dual Purpose Hunde züchten. Die eignen sich sogar besser für nicht-jagdliche Sportarten wie Rally O als die Worker.
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!