Ist ein Deutscher Schäferhund für uns geeignet?

  • Ich weiss jetzt nicht, wie weit ihr so wandert, aber die mir bekannten Menschen, die auch wandern, brauchen keinen aktiven Hund. Die brauchen einen stinknormalen Hund, der keine Qualzucht ist (und mAn hakt auch keine 50 kg Brocken). Aktiv ist meist doch mehr als das, was der normale/typische HH braucht (und bietet/bieten will).

    15 Kilometer in den Alpen (1300 Meter Aufstieg), 30 Kilometer im Teutoburger Wald

    Gerade wenn ich solche Touren regelmäßig vorhabe, würde ich meiner Hundewahl ein Gewichtslimit setzen. Mein damals 25kg Hund ist - im Vorfeld komplett fit und Belastung gewohnt - im Hochgebirge innerhalb von Sekunden vollständig gelähmt zusammengebrochen. Sie musste auf den Schultern runtergetragen werden, auch über Steige. Schon mit 25kg wirklich unschön.

    (Hund hats überlebt und hat nach mehreren Wochen auch erste Bewegungen zurückerlangt. Ist ganz gesundet und knapp 17 Jahre alt geworden.)

  • Fell ist egal, Jagdtrieb auch. Zu Kindern sollte er positiv gestimmt sein, misstrauisch gegenüber Erwachsenen wäre kein Problem. Collie ja, Terrier oder Pudel eher nein.


    Ich bringe mehrjährige Erfahrung in der Hunderziehung mit, wobei der DSH aus dem Elternhaus kam. Habe mit zwei Boxern viel Erfahrung

  • Ich hatte vor Jahrzehnten eine Schäferhündin, die sicher euer Traum gewesen wäre. Sie war sehr kooperativ, neutral und friedlich gegenüber anderen Menschen und Artgenossen und auch ohne gebrauchshundspezifische Auslastung glücklich, vorausgesetzt, man hat ihr anderweitig Betätigung für den Kopf geboten. Sie war stets aufmerksam, hat aber nie gebellt. Eine Traumhündin.

    Nicht alle diese Eigenschaften sind aber typisch für Schäferhunde.


    Sie starb allerdings schon mit 8 Jahren an einer Magendrehung, leider nicht ganz selten bei dieser Rasse.


    In der Folge wohnte ich großstädtisch und zur Miete und und suchte einen kleineren Hund, der ebenso aktiv und kooperativ ist und bin letztendlich beim Kleinpudel gelandet - und super zufrieden!

    Ebenso wie meine Schäferhündin Nuja war die Pudelin Cara ein Hund, der alles mitmacht, den ich überall mit hin nehmen konnte und die mehrere Arten von Hundesport und ähnlichen Aktivitäten begeistert mitgemacht hat.


    Was die Ausdauer betrifft, braucht sich kein kleinerer Hund mit normalem Gebäude vor dem DSH zu verstecken, gerade wenn man an die SH Hochzucht denkt. (Leistungszucht käme für euer Anforderungsprofiel ohnehin nicht infrage.)

  • Zu Kindern sollte er positiv gestimmt sein, misstrauisch gegenüber Erwachsenen wäre kein Problem.

    Das gibt's normalerweise nicht so in dieser Trennung. Hunde sind eher allgemein positiv oder eben mißtrauisch gegenüber Menschen gestimmt.

    Wenn euch freundliches Verhalten gegenüber Kindern wichtig ist, solltet ihr eine Rasse wählen, die allgemein gegenüber Menschen freundlich ist.

  • Jagdtrieb ist okay, ob feinfühlig oder stumpf ist schwierig zu beantworten. Beide Eigenschaften haben seinen Reiz.

  • Zu Kindern sollte er positiv gestimmt sein, misstrauisch gegenüber Erwachsenen wäre kein Problem.

    Das gibt's normalerweise nicht so in dieser Trennung. Hunde sind eher allgemein positiv oder eben mißtrauisch gegenüber Menschen gestimmt.

    Wenn euch freundliches Verhalten gegenüber Kindern wichtig ist, solltet ihr eine Rasse wählen, die allgemein gegenüber Menschen freundlich ist.

    Okay, hättest du Vorschläge?

  • Ich hatte vor Jahrzehnten eine Schäferhündin, die sicher euer Traum gewesen wäre. Sie war sehr kooperativ, neutral und friedlich gegenüber anderen Menschen und Artgenossen und auch ohne gebrauchshundspezifische Auslastung glücklich, vorausgesetzt, man hat ihr anderweitig Betätigung für den Kopf geboten. Sie war stets aufmerksam, hat aber nie gebellt. Eine Traumhündin.

    Genauso sah es bei uns auch aus. Unser erster Hund 1994 war ein Schäferhund aus guter Zuch und sie war für uns der ideale Anfängerhund, wir hatten echt Glück. Ich sag mal wir hatten auch gute Voraussetzung für diese Rasse, eigener Hof, Pferdehaltung und rundherum Wiesen, Felder und Wälder.

  • Das Thema, ob man einen Hund tragen kann würde ich nicht aus den Augen verlieren. Wegen Wohnsituation UND Wanderungen. Der Hund kann sich ja auch mal nen Ballen aufreißen, oder weiß der Geier.

    Ich würde keinen 30kg+x vom Berg schleppen wollen.

    Mein Collie wiegt 27kg. Theoretisch vllt noch tragbar, aber schön ist anders. Denn groß ist er, trotz nicht sooo viel Gewicht und die Haxen hängen irgendwie immer im Weg.

    Mein Sheltie mit deutlich unter 10kg lässt sich gut tragen. Im Mehrfamilienhaus muss man aber auch bedenken, dass Shelties gern bellen (Belltie eben) und Collies auch nicht soooo leise sind. Man kann das allerdings schon in den Griff kriegen. Also ich bin stets bemüht :rolling_on_the_floor_laughing: , wohne aber auch nicht in einer Wohnung.

  • Wanderbegleithund so wie du deine Touren beschreibst und Wach- und Schutztrieb passt nur bedingt zusammen.


    Habe hier einen Hund der ungefähr Schäferhundgröße hat, aber deutlich leichter ist. Keinen Schutztrieb, moderaten Wachtrieb, skeptisch Fremden gegenüber außerhalb aber prinzipiell freundlich, hohe Individualdistanz.

    Ein Durchschnittsschäferhund ist deutlich reaktiver im Alltag.


    Für Alltagswandern der perfekte Hund. Schmale Pfade gehen auch mit sehr enger Führung oder ggf. auf den Arm nehmen bei Begegnungen. Typische Hochgebirgsstrecken viel zu gefährlich, da hätte ich ernsthaft Sorge das sie uns in den Abgrund stürzt und das ist noch harmloses Szenario. Wo es einsam ist hat man es mit Herdenschutzhunden und Wildtieren zu tun, würde ich mit Hund der im Zweifel die Ärmel hochkrempelt statt zu deeskalieren auch nicht empfehlen.

    Wir sind prinzipiell an Orten unterwegs die in die Kategorie nicht ganz so schön, dass alle da sind, fallen. Neulich haben wir die Regel mal gebrochen, niedliche zweieinhalb Tage Paddeltour sprich ohne jeglichen sportlichen Anspruch für den Hund. Sie war fix und fertig vom vielen aktiv Menschen ignorieren, aushalten das wir auf dem Campingplatz nicht alleine sind, usw. Und je müder sie wird, desto granteliger wird sie. Länger hätten wir nicht unterwegs sein dürfen.

    Was mit ihr zumindest aktuell völlig ausgeschlossen ist, ohne Begleitung irgendwo einkehren. Kann nicht gleichzeitig Hund managen, die Umgebung im Blick behalten und Essen bestellen. Pipi machen wird plötzlich zur Herausforderung. Hotelübernachtung geht, aber nur wenn man davor und danach nicht noch den ganzen Tag wandert.


    Das hört sich jetzt an als wäre mein Hund ein furchtbarer Begleiter, ist sie nicht. Ganz im Gegenteil für mich ist sie perfekt wie sie ist. Aber wenn ich explizit einen Wanderhund suchen würde, wären mir andere Kriterien wichtig.


    Freundlichkeit macht das Leben massiv leichter. Egal ob das bei Begegnungen auf Pfaden ist, beim rasten, beim einkehren, beim übernachten oder beim gerettet werden und da muss ja nicht mal was Dramatisches passieren. Da reicht Pfotenverletzung, man geht zur nächsten Straße und findet jemanden der so nett ist alle zum Start zurückzufahren.

    Tragbar ist nicht nur im Notfall praktisch. Fiese Gittertreppe, Felsvorsprung, Ekelmatschbachdurchquerung zwei Minuten bevor man ein Gebäude betreten will, usw.

    Kein Wachtrieb, man kann Hunden mit erklären, wann sie Sendepause haben. Es ist aber so viel angenehmer, wenn Hund beim Rasten oder bei Übernachtungen sofort schläft und bestmöglich regeneriert statt die Umgebung im Blick zu behalten.

    Spaß am Kilometer schrubben, können tun das alle Hunde, wollen nicht unbedingt. Ganz eng damit verknüpft wetterfest sein. Mir macht Hund hinter mir herzitieren, nur weil es regnet echt keinen Spaß.


    Wenn mein Leben nicht noch andere Aspekte hätte dir mir genauso wichtig sind würde hier ein Setter oder was anderes Jagdhundiges leben.

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