Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz
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Gut, durchdrehende Schäferhunde sind für mich jetzt nicht der Maßstab, an dem ich messen würde, was ich für meinen Hund richtig/gut/schön finde. Aber jeder wie er mag, vielleicht empfinden die Schäfimenschen das auch als freudig-triebig-normal-soll-so, weiß ich nicht.
Für mich hat das jedenfalls nichts mit "dogforum-tauglich-tot-trainieren" zu tun, sondern wie es für Hund und Mensch letztlich am angenehmsten/gesündesten ist. So viel nur noch dazu, das muss natürlich genau niemand so sehen oder so machen.

Ich glaube, ich verstehe schon, was Du meinst. Zum einen geht es darum zu akzeptieren, was der Hund aufgrund seiner Rasse leisten kann und was eben nicht (!), anderseits muss man aber aufpassen, dass man nicht aufgrund der Rasse das Training gar nicht aufnimmt oder zu wenig daran trainiert, weil: Kann er ja eh nicht.
Ich habe in meiner Hundeschule alles möglich an Menschen. Die, die was von ihrem Hund einer bestimmten Rasse verlangen, was nicht gehen kann. Und dann gibt es die, die sich drauf ausruhen und ich mir denke, das ein wenig Motivation und Einsatz äußert hilfreich wären ...
Und natürlich alles dazwischen. - Vor einem Moment
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ich habe auch so einen hund der nicht oder sehr sehr schwer leise kann.
zum einen ist dies,wie jetzt erst vor kurzem rauskam,von seiner züchterin so gewollt,hat sie uns gegenüber nie erwähnt und fragen können wir nicht mehr,sie ist vor gut 2 jahren ganz plötzlich verstorben.
zum anderen spielen bei tamilo noch so einige weitere gesundheitliche aspekte mit rein... einfach ausgedrückt(das ganze ist viel komplexer),sein gehirn kann keine reize verarbeiten und so reagiert er auf vieles dann laut und ist da auch nur schwer raus zu holen.
mir war eigentlich immer wichtig das mein hund nicht bei jedem kleinen bischen laut wird.....hat bei 2 hunden auch geklappt...tamilo ist anders,er ist da schon eine herausforderung .
hatte ja schon in einem anderen beitrag geschrieben; anfang des jahres noch,konnten wir keine ortschaft durchfahren ohne das wir dauergebell im auto hatten.
heute bellt er immer noch wenn er erkennt wo wir hin fahren(gassistrecken),das witzige daran ist inzwischen; er versucht leise zu bellen.änni fiepst dann immer mal und er versucht seit kurzen es ihr gleich zu tun,eben leiser zu sein.
als wir auf veranstaltungen der ahh waren ,waren durchaus auch andere hunde da laut waren(meist die die im auto warteten)
dann hab ich bei einem hundeverein probetraining mit tamilo gemacht,natürlich hat der gebellt ,auch als er dran war,auf dem weg bis auf den platz.... aber.... es waren andere wartende hunde (nicht nur schäferhunde) durchaus lauter und ausdauernder wie er.
zuhause wirds ziemlich laut wenn das postauto kommt,die nachbarskatze vor der tür sitzt ,die kinder kommen oder mein mann heim kommt.alles situationen wo es tamilo äußerst schwer fällt still zu sein bzw nur kurz anzumelden.
mir ist dann einmal ein etwas rauheres "still sein" rausgewurtscht und... tamilo war promt still.... das üben wir nun ganz gezielt ... mal sehen wohin der weg uns führt,ob er es irgendwann schafft .
lg
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Das beste ist natürlich immer wenn man jemanden hat der sich mit der Rasse und den Linien auskennt.
Bei den DSH ist es so, dass es vokale und vokale Linien gibt. Manche Linien werden eher kopflos-vokal, andere haben bessere bis hervorragende Nerven dabei.
Deshalb kann man da auch so schlecht Tipps geben, es gibt Hunde da hilft es ein Kommando "leise" aufzutrainieren, bei anderen hilft ein Abbruch, andere müssen lernen dass sie erst weiterkommen wenn sie sich sortiert haben über Gewöhnung, manche können besser damit um eine Alternative zu bekommen als abgebrochen zu werden.
Meiner Erfahrung nach ist ein auftrainiertes Kommando oder auch ein Abbruch zielführend bei Hunden die Vokal aber Nervenstark und Kopfklar sind.
Aussitzen und sortieren und Spannung umleiten hilft bei Hunden die in die Nerven gehen und gar nicht gut zuhören können.
Dazwischen gibt es natürlich viele Grauzonen, es ist ja nicht binär das Thema Nerven, sondern fließend.
Frust ist dann nochmal ein anderes Thema, Gebrauchshunde und frühere Gebrauchshunde sollen zu Frust neigen, das braucht es für die Ausbildung und ist züchterisch gewollt. Das hat nichts mit den Nerven zu tun, sondern muss gelenkt werden.
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aussitzen hat hier überhaupt nicht zu einem ziel geführt... ausser das er sich weiter reingesteigert hat.
hier war es auch ganz schwer zu unterscheiden ob es sich "nur" um frust gehandelt hat oder tamilo was wirklich nicht verarbeiten/aushalten konnte.
inzwischen ist das zum glück gut erkennbar .... was aber nicht heißt das frust einfacher zu händeln ist,weil ja wie du erwähnst,bei arbeitsrassen durchaus dazu gehört.
das schafft leider sein gehirn(s.o.) nicht,auch da braucht tamilo unsere hilfe.
aber wir sind zuversichtlich,seit nun 6 monaten ist das durch die medikamentöse behandlung und an diese angepaßtes spezielles training relativ gut händelbar,das ist für uns schon ein immenser fortschritt....
ich hab mit beiden relativ laute hunde der kleine münsterländer ist ja auch als recht lauter hund bekannt,der ahh wie erwähnt auch und zus. war das von seiner züchterin bei ihren hunden so gewünscht.
und unser sam ,ein bordercollie x ahh mischling war auch nicht grad das was man einen leisen hund nennt.
lg
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aussitzen hat hier überhaupt nicht zu einem ziel geführt... ausser das er sich weiter reingesteigert hat.
Das passt für sehr viele Hunde auch nicht, aber manchmal ist es situativ oder für einen bestimmten Hund der richtige Weg.
hier war es auch ganz schwer zu unterscheiden ob es sich "nur" um frust gehandelt hat oder tamilo was wirklich nicht verarbeiten/aushalten konnte.
inzwischen ist das zum glück gut erkennbar .... was aber nicht heißt das frust einfacher zu händeln ist,weil ja wie du erwähnst,bei arbeitsrassen durchaus dazu gehört.
Die Schwierigkeit kommt ja leider immer dann, wenn man zwar den Frust hat der gewünscht ist, aber andere Eigenschaften fehlen. Frust alleine macht auch keinen Gebrauchshund, mit dem man am Ende Einsatz für Einsatz, Prüfung um Prüfung laufen kann. Dazu gehören so viele Eigenschaften die in der richtigen Art und Weise ausgeprägt sein müssen. Durch die schwammige Zucht fehlen ganz oft genetische Bausteine und es braucht am Ende Hundehalter mit Fachabschluss um diese Hunde zu händeln, obwohl alles so einfach sein könnte.
Nerven merkt man oft sobald sich Erwartunshaltungen aufgebaut haben, die Hunde wissen was kommt. Es ist eine Form von Übersprungsverhalten, ein Ventil für eine Spannung/Stress die der Hund nerventechnisch nicht halten kann und dann umsetzt in Vokalität. So wie manche Menschen unter Anspannung anfangen an ihren Fingern zu puhlen, Bleistifte oder Haare zu kauen, mit dem Bein wippen.
Frust hingegen kommt durch Verwehren und durch die Reizschwelle. Der Hund will etwas, aber bekommt es nicht, es entsteht Frust, welcher sich bei Gebrauchshunden beispielsweise in Bellen äußern soll, das Bellen wird mit der Zeit immer fordernder und "wütender", Nerven hingegen gleichen geschrei und gequietsche. Manche Hunde haben eine sehr niedrige Reizschwelle, andere Hunde muss man richtig kitzeln damit sie überhaupt Frust haben. Das ganze lässt sich dann Situativ konditionieren, das ist etwas was viele Hundehalter unbewusst tun. Und nicht jede Rasse bringt es gleichermaßen mit dass die umsetzung direkt in die Idee "bellen" fällt.
Jagdhunde finde ich anders laut... ich sage immer für einen Dackel/Terrier kann ich 5 Schäferhunde haben.

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..l
Aber. Arbeit toll. Das ist mal so die Kurzversion. Luci macht ne tolle Fußarbeit, trainiert auf dem Platz inzwischen ohne Leine. Aber erst seit vorletzter Woche. Das war aber mein Knoten. Der Trainer sagt schon lange, er sieht da kein Problem und er hatte recht. Wenn Lucifer arbeitet, guckt er nicht rechts und nicht links. Sind gerade bei "Sitz" und "Platz" aus der Bewegung und der Trainer freut sich immer über seine schnelle Auffassungsgabe. Und ich mich erst.
…
Im Alltag ist es noch immer schwierig, aber wir haben Spaß zusammen und den hatte ich verloren. Und der Hund vermutlich auch.
Darüber möchte ich mich einfach mal mit Euch so richtig freuen

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Ich kenn Lucifers Ahnen von der einen Seite ganz gut und auch viele Collies aus den Linien, inclusive meinem ( sorry Lucifer) Weltbesten Dexter.🤣Ich erlebte diese "Schreihälse" auf Ausstellungen, bei Seminaren (Obidience Klasse 3 Hunde, die waren sooooo laut)
Nur mal so ein Bild der Ahnen.
Und ich habe viel Frust bei den Hunden gesehen.
Der Teufelskreis ist halt, dass sie mit dem Theater immer was erreichen UND bellen auch angeblich "Selbstbestätigung" ist.
Wenn mein Dexi zufrieden war (bei ihm war das stinknormale Unterordnung/RO) und je besser er ausgebildet war, desto besser hat der auch zugehört.
Keine Ahnung , warum Lucifer sich so "wegschiessen" Muss, ich denke auch, dass der Weg über ruhige und freundliche "Unterordnungsübungen" das Problem verbessern kann.
Und ja Fiepen im Auto......
Ich hatte einen Mudi, der hat nie gefiept!
Der hat gebellt und man dachte, jemand lässt seine Kreissäge direkt am Ohr laufen.
Was nicht heißen soll: schlimmer geht immer🤣
Sondern eher: es ist nicht immer der Mensch schuld.
Meine jetziger Hund bellt ca 1 mal im Monat und dann so: Wuff!
Fertig🤣
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Ignoriert bitte die Einblendung oben. Seit dem Update wirft der Editor mir Zitate alle ineinander, funktioniert nicht mehr wirklich. Daher jetzt halt ohne Zitate.
Chatterbox Lucifer hat eine immense Erwartungshaltung vor der Arbeit, die dann auch zu Fiepen im Auto führt. Ich breche das ab, wenn er es übertreibt. Weil sowas auch gerne zu sich ausweitenden Verhaltensketten führt. zb fahren die Hunde mit meinem Mann Auto und kommen nachhause, dann höre ich beide, sobald der in unsere Straße abbiegt und das steigert sich dann zu Gebrüll, wenn er in die Garage fährt. Gerade, wenn beide zusammen im Auto sind und man es laufen läßt, dann steigert sich das von Fahrt zu Fahrt. Ich bremse dann auch mal abrupt und mach ne Ansage nach hinten. Da ich auch durchaus aussteige um das durchzusetzen, wenn sie weiterbrüllen, hören sie dann auf. Mein Mann hat da keinen Bock drauf und sie brüllen. Da geht die Initiative allerdings vom Belltie aus.
Auf dem Weg zum Platz, da ist Luci dann ja auch allein im Kofferraum, ist es ein Fiepen, was man durchaus mit ner dezent quietschenden Bremse verwechseln könnte. Wird es mehr, breche ich ab. Er wird dann aber nicht komplett leise, sondern macht dann wieder die quietschende Bremse. Steige ich vor dem Platz aus und öffne den Kofferraum, hält er die Gusche, stalkt mit langem Hals durch die Gegend, vllt sieht man ja schon jemand. So direkt vor mir ist er dann aber ruhig. Sowieso ist er, sobald er weiß, was nun kommt, bei mir. Schon auch mal lauter, aber Blick quasi immer bei mir.Beim Gassi hab ich dann halt nen ganz anderes Setting. Luci stalkt und sucht nach Triggern. Er ist, solange nix zu sehen ist, ansprechbar und kommt auch zu mir, wenn ich ihn rufe, aber man merkt, er sucht immer wieder. Wenn irgendwas rennt, also Rehe, oder wie die letzten Wochen, tausende Kraniche über die Felder gehen, dann zieht er sich daran hoch. Wenn er denkt ne Krähe wäre schon Gekreische wert, dann kann ich das abbrechen. Denn dann hat er nix besseres gefunden, um sich aufzuregen. Er mault dann noch kurz und dann gehts weiter. Bei rennenden Rehen ist allerdings nix mehr zu wollen mit dem Abbruch. Ich setze ihn dann ab und warte. Er macht interessante Moves, um die Rehe zu beobachten, ohne das Sitz aufzulösen, wie eine Schlange schlängelt er dann Kopf und Körper, um im Zweifel an mir vorbei zu glotzen und zu quaken. Das Zwergi sitzt derweil brav neben mir (auch das war Arbeit, an sich möchte er den Collie gerne einnorden, darf er aber nicht (schafft er auch nicht)). Und wenn der Reiz weg ist und ich denke das Hirn könnte mal wieder aktiviert werden, fange ich an den Zwerg mit Keksen zu füttern, weil er so brav neben mir sitzt. Irgendwann legt sich beim Collie ein Schalter um, er guckt zu mir, wird leiser und irgendwann, wenn er dann ruhig ist, kriegt auch er nen Keks und darf aufstehen. Den Keks gibt es natürlich nicht in der Erregung, sondern wenn er runtergekommen ist.
Alternativ schleife ich ihn auch mal weiter. Oder ziehe ihn mit Keks an etwas vorbei. Das entscheidet sich nach seinem Zustand und nach dem Reiz.Wir haben hier alles erdenkliche. Vom entspannten Schlendern zwei Std lang bis hin zu dreimal Ausflippen bei einem Gassi und damit verbundener Zwangspause. Mehr Input fürs Hirn, also regelmäßiges Training, reduziert Häufigkeit und Dauer der Schreierei, aber weg isses dann nicht. Ich versuche das dann in Relation zu setzen. An schlechten Tagen haben wir dann, alle Gassirunden zusammengezogen, 10-15 Minuten Nerv. Auf 24 Std gesehen durchaus etwas, womit ich leben kann.
Hab ich ihn in meinen Kursen mit, dann ist er der Streber schlechthin. Legt sich brav, lässt fremde Menschen an sich arbeiten, auch da blendet er die anderen Hunde im Raum gut aus. Ist ebenfalls ein Job für ihn. In jedem Kurs hab ich dann mindestens 3 TN, die mit Herzchen in den Augen den Collie mitnehmen wollen. Ich bin mir aber recht sicher, nach dem ersten Gassi, ist der schnell wieder zuhause.

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Ich habe hier ja auch ein sehr gesprächiges Exemplar sitzen. In meiner ganzen Zeit als Hundehalter hatte ich nie etwas lauteres...
Für mich als introvertierten Menschen war das sehr anstrengend. Ständig war der Fokus auf uns gerichtet, weil Bert durch seine Lautäußerungen für Aufmerksamkeit sorgt.
Mittlerweile sind manche Situationen für mich steuerbar sogar abbrechbar, aber es gibt immer noch die Momente, in denen er sich ins Nirvana schreikläfft. Da mach ich dann tatsächlich auch gar nichts, außer versuchen, so schnell wie möglich aus der Situation rauszukommen, bis wir einen Punkt erreicht haben, an dem sein Hirn wieder ansprechbar ist.
Den Punkt erreichen wir mittlerweile tatsächlich auch immer schneller. Allerdings... zu erwarten, dass Bert ein ruhiger Hund wird, ist vollkommen unmöglich. Es ist seine Art, seine Rasse. Er redet und kommentiert gerne. Warum auch nicht, unter uns Menschen gibt es ja auch die geschwätzigen. Wichtig ist mir dabei allerdings nur, dass er nicht abdriftet sondern immer noch kopfmäßig bei mir ist. Reize darf er wahrnehmen, meinetwegen auch kommentieren, aber das sich reinsteigern, versuche ich so gut es geht zu vermeiden. Gelingt nicht immer, aber immer häufiger.
Er hat viel an mir auszusetzen, klar in der Unterordnung ist er einfach besser als ich. Aber die Art, wie er mit mir arbeitet, die ist einfach nur toll
. Dieses strahlende Bertgesicht
. Die Freude an dem Hund, die darf man sich nicht nehmen lassen, auch wenn andere verstört gucken, wenn man mit dem Krachschläger aufschlägt
. Wie oft hat man mir gesagt, Bert wäre unerzogen, respektlos und frech... mittlerweile kann ich darüber nur noch lachen. Er ist laut, mehr aber auch nicht!
Ich finde richtig gut, dass Du Freude hast mit Lucifer zu arbeiten. Ich kann das so nachempfinden.
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Wie oft hat man mir gesagt, Bert wäre unerzogen, respektlos und frech... mittlerweile kann ich darüber nur noch lachen. Er ist laut, mehr aber auch nicht!

Exakt das.
Er versucht auch mal frech und distanzlos zu sein, wenn meine Töchter mit ihren Männern kommen. Da geht dann gerne mal die Euphorie mit ihm durch. Aber mittlerweile ist das gut steuerbar.
In den Köpfen der Leute, auch der HH (der leisen Hunde) ist es noch immer verankert, dass ein lauter Hund unerzogen ist. Das musste ich mir auch schon bei Emil anhören. Und der steht ja nun sofort Gewehr bei Fuß, wenn ich was von ihm will.
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