Kühe auf der Wanderung: Verhalten im Notfall

  • Wobei mich da insbesondere die Frage umtreibt, ob auch der männliche Erzeuger dort eine positive Rolle spielt.

    Öm, der Stier darf kein artgerechtes Leben führen, sondern soll bitte im Verschlag weggesperrt werden, bis er aufs Phantom darf, oder wie?

    Sorry, aber ich komm grad aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus, ob der Frage.
    Ja, ich würd da jetzt besonders mit Hund auch nicht durchlaufen, aber ich finde diese Haltung so schräg und ehrlich gesagt unverschämt.

    sieht das eher nach "vorsätzlichem Ärger suchen" durch den Verantwortlichen aus?

    Da versucht jemand all seinen wirtschaftlich genutzten Tieren ein anständiges Dasein zu ermöglichen und der erste Gedanke its, dass er das tut, um die Touristen zu ärgern?
    Vielleicht sollte man sich und seine eigenen Interessen da einfach mal nicht so wichtig nehmen. Ich gehe jetzt schon seit bald 40 Jahren wandern und es ist eines meiner liebsten Hobbies, aber was sich da in den letzten Jahren gerade nach Corona in Sachen Anspruchshaltung und unverschämten Anforderungen an Anwohner und Co durch die Touris geändert hat, geht einfach auf keine Kuhhaut.
    Auch wenn TikTok und Co es einem gern vorgaukeln, die Welt dreht sich da draußen nicht nur um die eigenen Wünsche. Man ist Gast auf Flächen, die auch andere Pesonen, teils mit mehr Rechten daran, nutzen und daran sollte man sich vielleicht auch mal wieder erinnern.

  • Ich hatte bisher immer friedliche Kuhbegegnungen, außer einmal. Normalerweise sind die Kühe neugierig, kommen friedlich an und lecken mir die Hände ab oder ignorieren uns komplett. Als ich so 15 war kam ich aber einmal mit meiner Herdermix Hündin an einer Weide mit Mutterkühen und Stier vorbei und da dachte ich echt, die gehen durch den Zaun. Die haben uns so bedroht und sind immer wieder auf uns zugestürmt. Wir haben die Flucht ergriffen und Moira hatte echt Panik, obwohl die Kühe eigentlich super fand.

  • Der ist mit dafür zuständig, dass es auch im neuen Jahr wieder eine Familie gibt!

    Ich nin nicht sicher, ob in der Kuh-Szene nicht viel mehr Patchwork-Familien bzw. Alleinerziehende üblich sind. :D

    Daher die (durchaus ernst gemeinte) Frage, ob Papa Stier auf der Weide aus Tierwohl-Gesichtspunkten ein positiver Mehrwert für die Familie wäre.

    Ja, hat er sehr wohl. Er beschützt zum einen die Herde und kümmert sich durchaus auch um die Kälber. Ich kann von meinem Wohnzimmer aus auf eine kleine Herde schottischer Hochlandrinder schauen. 1 Stier, 2 Kühe, 1 Kalb vom letzten Jahr und 2 Kälber von diesem Jahr. Der kümmert sich schon um seine Herde.

  • Wobei mich da insbesondere die Frage umtreibt, ob auch der männliche Erzeuger dort eine positive Rolle spielt.

    Öm, der Stier darf kein artgerechtes Leben führen, sondern soll bitte im Verschlag weggesperrt werden, bis er aufs Phantom darf, oder wie?

    Sorry, aber ich komm grad aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus, ob der Frage.
    Ja, ich würd da jetzt besonders mit Hund auch nicht durchlaufen, aber ich finde diese Haltung so schräg und ehrlich gesagt unverschämt.

    sieht das eher nach "vorsätzlichem Ärger suchen" durch den Verantwortlichen aus?

    Da versucht jemand all seinen wirtschaftlich genutzten Tieren ein anständiges Dasein zu ermöglichen und der erste Gedanke its, dass er das tut, um die Touristen zu ärgern?
    Vielleicht sollte man sich und seine eigenen Interessen da einfach mal nicht so wichtig nehmen. Ich gehe jetzt schon seit bald 40 Jahren wandern und es ist eines meiner liebsten Hobbies, aber was sich da in den letzten Jahren gerade nach Corona in Sachen Anspruchshaltung und unverschämten Anforderungen an Anwohner und Co durch die Touris geändert hat, geht einfach auf keine Kuhhaut.
    Auch wenn TikTok und Co es einem gern vorgaukeln, die Welt dreht sich da draußen nicht nur um die eigenen Wünsche. Man ist Gast auf Flächen, die auch andere Pesonen, teils mit mehr Rechten daran, nutzen und daran sollte man sich vielleicht auch mal wieder erinnern.

    Du machst den Fehler, meine Frage, ob es den Tieren aus Tierwohl-Sicht nutzt, wenn sie als "Familienverbund" auf der Weide gehalten werden, als Meinung zu interpretieren.

  • Ich muss gerade so lachen, denn genau das spiegelt sich überall: Die Menschen halten alles jenseits ihres Gartenzauns für ihr persönliches Areal zur Freizeitgestaltung. Wozu sonst soll das da sein?

    Genau das erlebe ich auch immer wieder auf dem Weg zu meinen Schafen: Spaziergänger, Radfahrer etc. sind maximal genervt, weil ich auf dem landwirtschaftlichen Weg (!!!) zu meinen Schafen fahre! Da ist in den letzten Jahren echt viel schief gelaufen und es besteht null Aussicht auf Besserung, eher im Gegenteil.

    Klar ist das ein Punkt, aber als Wanderer weiß ich das vorher halt nicht.

    Die Frage ist irgendwie Henne Ei.

    Weil wer entscheidet, dass da ein Wanderweg durchgeht? In unserem Fall war das die offizielle Wanderkarte der Ortschaft, ausgegeben im Hotel. Wir waren also nicht blindlings unterwegs und haben uns über die Kühe geärgert/gewundert.

    Ich bin total pro Tierwohl, Natursprung und möglichst naturnaher Haltung, in MEINEM Fall stand ich unfreiwillig in dieser Familie. Man könnte Wanderwege schon auch für gewisse Zeiten im Jahr sperren (Mai-Oktober zum Beispiel). Da wird der Tourismus aber nicht so eine Freude dran haben.


    Jedenfalls freue ich mich auf die bevorstehende Herbst/Winter Saison wo die Almen wieder für mich und die Hunde nutzbar sind und sie im Winter eh sonst keiner nutzen will.

  • An die Experten hier: Gibt es für so eine Art der Haltung auf Wanderwegen sinnvolle Gründe, oder sieht das eher nach "vorsätzlichem Ärger suchen" durch den Verantwortlichen aus? Oder ist diese Konstellation weniger gefährlich, als es für Ahnungslose klingt?

    Ich finde die Frage an sich gar nicht verkehrt. Nur stelle ich sie mir anders herum.
    Wir waren vor Jahren, damals ohne Hund, in England. In der Gegend, in der wir waren, war es total üblich, dass nahezu sämtliche Weiden "begehbar" waren und auch offiziell anmutende Wanderwege (waren beschildert) über diese Wiesen führten. Es gab da an den Weiden diese klassischen Holzstiegen, die man auf der einen Seite hoch und auf der anderen Seite wieder runter steigt.

    Ich habe mich da auch gefragt, warum man das so macht. Also warum man den Weg über diese Weide führt. Tatsächlich standen bei uns nur ein einziges Mal tatsächlich Kühe (waren wohl Jungrinder) auf der Wiese, jedoch weit weg vom Trampelpfad, der mittig drüber führte und sie nahmen auch nicht groß Notiz von uns. Rein grundsätzlich hätte ich aber erwartet, dass man die Tiere nicht unnötig mit "Fußvolk" behelligt. Wären die Tiere vorne gewesen oder gar Jungtiere mit auf der wiese, ich hätte einen anderen Weg gewählt.

    Als Abkürzung für Einheimische versteh ich es noch, aber als offizieller Weg hat mich das schon verwundert.

  • Klar ist das ein Punkt, aber als Wanderer weiß ich das vorher halt nicht.

    Weil wer entscheidet, dass da ein Wanderweg durchgeht?

    Nun, wenn es offiziell als Wanderweg bezeichnet wurde - sieht man ja prima, meistens haben diese Routen ja auch so Routenschildchen, damit die Leute wissen, wo und wie weiter lang sie gehen müssen - was spricht denn dagegen, wenn die Bewohnern, die ihrer Arbeit nachgehen müssen, und deshalb mit Fahrzeugen unterwegs sind, da eben kurz Platz zu machen? :ka:

    Nur weil ein Feldweg auch als Wanderweg ausgeschildert wurde, heißt ja nicht, daß man diesen nicht nutzen darf. Dann geht man halt eben einen Schritt zur Seite, oder wartet mit dem Wagen, bis die Fußgänger eine mögliche Engstelle überwunden hat, und gut ist es.

    (Ich habe mich jetzt ganz bewußt nur auf das Zitat beschränkt, welches Du selbst zitiert hattest.)


    Was die Tiere betrifft: ich kann mir zwar vorstellen, daß es nicht so gerne gesehen wird, wenn man von einem Weg abkommt, aber wenn genug Platz vorhanden ist, und man da durch mußt, wäre es denn so schlimm, da einen großen Bogen um die Tiere und somit dann auch abseits vom Weg zu machen?

  • Wir waren vor Jahren, damals ohne Hund, in England. In der Gegend, in der wir waren, war es total üblich, dass nahezu sämtliche Weiden "begehbar" waren und auch offiziell anmutende Wanderwege (waren beschildert) über diese Wiesen führten. Es gab da an den Weiden diese klassischen Holzstiegen, die man auf der einen Seite hoch und auf der anderen Seite wieder runter steigt.

    Ich habe mich da auch gefragt, warum man das so macht. Also warum man den Weg über diese Weide führt. Tatsächlich standen bei uns nur ein einziges Mal tatsächlich Kühe (waren wohl Jungrinder) auf der Wiese, jedoch weit weg vom Trampelpfad, der mittig drüber führte und sie nahmen auch nicht groß Notiz von uns. Rein grundsätzlich hätte ich aber erwartet, dass man die Tiere nicht unnötig mit "Fußvolk" behelligt. Wären die Tiere vorne gewesen oder gar Jungtiere mit auf der wiese, ich hätte einen anderen Weg gewählt.

    Als Abkürzung für Einheimische versteh ich es noch, aber als offizieller Weg hat mich das schon verwundert.

    In England war „immer schon“ sämtliches Land in Privatbesitz. Gleichzeitig gibt es viele alte Wege der unterschiedlichsten Kategorien (Fußweg, Reitweg, „Fahrzeugweg“), die teilweise über mehrere Jahrhunderte in den Karten vermerkt sind. Da ist es halt zwangsläufig so, dass die Wege oft über Weideland verlaufen. Man führt also nicht absichtlich irgendwelche willkürlichen Routen über die Weiden, sondern die Wege und die Weiden existieren da beide schon seit Jahrhunderten gemeinsam.

    In der Gegend meiner Schwiegerfamilie ist das auch Alltag - man leint dann halt den Hund an und lässt die Weidetiere in Ruhe. Es gibt für die Landwirte Regeln, z.B. dürfen soweit ich weiß keine Bullen von Milchkuhrassen auf Weiden mit Wegerechten stehen. Als Fußgänger passt man halt auf und geht notfalls einen Umweg.

    Die Alternative wäre ja, dass entweder alle Fußgänger, Radler, … nur noch die Straßen und die wenigen „staatlichen“ Wege (z.B. alte Eisenbahntrassen) nutzen dürften, damit käme z.B. meine Schwiegermutter nur noch unter Lebensgefahr zu Fuß in den nächsten Ort (laufen auf der stark befahrenen Landstraße), oder man müsste massiv in das Eigentum der Bauern eingreifen, um die Weiden von den historischen Wegen „abzutrennen“.

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