Familienhund... das erste mal... oder doch nicht? Thema Angst

  • Hi zusammen... ich bin noch neu hier, aber vielleicht mal ein paar Gedanken teilen.


    Wir sind eine 4 Köpfige Family (Kinder 5 und 8). Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte mit kleinem Garten auf dem Land. Seit dem Umzug hier ins Haus (knapp 2 Jahre) ist das Thema mit dem Familienhund immer wieder auf dem Tisch.


    Warum ein Hund? Nun ich hatte immer in der Kindheit viele Tiere, wenn auch nie einen Hund ;-) Und grundsätzlich passt bei uns allen. Platz ist da, wir sind beide rund um die Uhr zu Hause (selbstständig im Homeoffice) bzw. bei den Kindern. Und da eines der Kinder eine Autismusdiagnose hat, sind wir sowieso «Stubenhocker» und haben kaum die Möglichkeit wegzufahren, Restaurantbesuche und Urlaube gibts bei uns eigentlich nicht. Wir sind zu Hause oder in der Umgebung draussen unterwegs, im Sommer häufig am Fluss zum Angeln. Mehr passiert bei uns nicht, recht langweilig eigentlich ;-) Aber natürlich gute Strukturen, wo man Platz für den Hund hat. Da ist immer jemand zu Hause.


    Ich bin überzeugt, dass es für uns eine super Bereicherung wäre. Gerade der Sohn mit der Diagnose würde unheimlich profitieren, auch wenn es kein Therapiehund wäre.


    Was mich jedoch am meisten besorgt, ist meine persönliche Situation und Verhältnis zu Hunden. Sobald ich diese kenne, alles kein Ding. Aber durch schlechte Erfahrung in der Kindheit sind mir grosse und/oder stürmische Hunde äusserst unangenehm. Da kommt klare Angst bei mir auf. Im Alltag geht das ganz gut, gehe ja nicht gerade dorthin, wo die Schäferhunde und Rottweiler auf die Wiese gelassen werden ;-)


    Wie schaut das aber aus, wenn man selbst mit einem Hund unterwegs ist? Man liest überall davon, dass man regelmässig anstürmende Hunde blocken / weg schreien muss. Man in potenzielle beissereien dazwischen muss und und und. Ist das so typisch "man liest nur das schlechte" oder gehört das einfach zum Alltag dazu? Weil ich habe ganz ehrlich wenig Lust mich dem regelmässig auszusetzen.

    Wir wären hier sicher viel auf den Feldern und so unterwegs, da ist alles schön übersichtlich. Aber im Wald kann es da natürlich sicher Überraschungen geben...

  • Man muss ja nicht im Hauptgassigebiet unterwegs sein. Ich treffe in unserem Alltag praktisch nie fremde Hunde

  • Hallo!


    Ich denke Wissen hilft hierbei.

    Das Verstehen wie Hunde kommunizieren und das lesen können von Hunden könnte dir hier def. Sicherheit geben weil du den fremden Hund dann besser einschätzen kannst.


    Vielleicht gibt dir dann auch die Routine mit dem eigenen Hund Sicherheit.


    Alles Gute.

  • Man liest überall davon, dass man regelmässig anstürmende Hunde blocken / weg schreien muss.

    Das kommt ganz auf die Wohngegend an. Bei mir kommt sowas fast nie vor - weder auf dem Land noch in der Stadt. Meist hilft es, frühzeitig klar zu kommunizieren (eigenen Hund anleinen, auf der abgewandte Seite nehmen und ggf. verbal um keinen Kontakt bitten). Die meisten anstürmende Hunde sind auch einfach unerzogene Tut-Nixe - aber oft sind diese auch etwas rüpelig und daher für den eigenen Hund oft nicht so die sinnvollsten Kontakte. Wenn der eigene Hund ein Problem mit fremden Hunden hat oder deutlich kleiner ist, können solche Begegnungen auch weniger schön enden - was der Grund dafür ist, diese Hunde nicht an seinen Hund ranzulassen.


    Ich würde dir raten, dass du dich aber erstmal von deiner Angst befreist. Wenn du jedesmal beim Anblick eines andren Hundes Angst hast oder dich unwohl fühlst, dann kann sich das auf euren Hund übertragen und ihn zum Pöbler werden lassen.


    Überlege für dich, was genau dir Angst macht. Evtl. gibt es in deiner Nähe auch Hundetrainer, die vorab mit dir zu arbeiten bereit sind und dir zeigen, wie man sich fremden Hunden gegenüber richtig verhält und dich in der Hundesprache schulen.

    Auch ein Therapeut kann dich evtl. Unterstützen und dir Hilfestellung geben, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst und evtl. die schlechten Erfahrungen deiner Kindheit verarbeiten kannst.


    Evtl. hilft dir auch einfach, wenn du dich mit Hundehaltern aus deiner Nachbarschaft zu Spaziergängen verabredest - ohne eigenen Hund hast du 0 Verantwortung und kannst dir die Situation bei euch vor Ort in Ruhe anschauen. Außerdem lernst du so auch vorab die "üblichen" Hunde eurer Gegend kennen und kannst evtl. schonmal gute Hundefreunde für deinen Hund finden.


    Denn eins ist sicher: dein Hund wird Hundefreunde brauchen. Es gibt zwar vereinzelt auch Eigenbrötler, aber nahezu alle Hunde brauchen auch Kontakt zu ihren Artgenossen und da am besten zu festen Freunden.

  • In 5 Jahren mit Hund hatten wir vielleicht 5 unfreiwillige Hundebegegnungen :ka: Die meisten davon im Urlaub wo uns wildfremde Hunde mitten im Wald begegneten (von den Besitzern war da weit und breit nix zu sehen. Man hörte sie nur nach dem Hund rufen).

    Im Alltag hier bei uns sind uns solche Begegnungen echt fremd. Die gibt's hier nicht.


    Ganz ausschließen kann man solche Begegnungen nie. Aber man kann lernen wie man sie vermeidet und notfalls damit umgeht. Da kann ein Trainer mit Einzelstunden hilfreich sein, der dir mit deinem Hund zusammen Strategien zeigt wie man den eigenen Hund schützt und fremde Hunde abblockt.

  • Kommt sehr darauf an, wie man wohnt (hohe Hundedichte?) und ob die Möglichkeit besteht, auszuweichen, wenn man Fremdhundekontakte möglichst meiden möchte, z.B. ob man mit Auto, Rad oder Öffis dann halt regelmäßig zu einer netten Gassistrecke kann, die wenig frequentiert ist. Oder ob man zeitlich flexibel ist und eher dann Runden drehen kann, wenn wenig Leute mit Hund unterwegs sind.


    Ich habe mit den Hunden die meisten Jahre bislang in der Großstadt gelebt, hier haben wir am Stadtrand, teils aber auch innerstädtisch, einige Naherholungsgebiete und den Wienerwald, wo ich gerne und oft (meist mehrmals pro Woche) unterwegs bin. Unter der Woche, oder zeitig in der Früh, oder bei schlechtem Wetter habe ich da manchmal kaum Begegnungen, obwohl die Hundedichte eigentlich hoch ist. An einem sonnigen Samstagnachmittag sieht das natürlich schon wieder anders aus.

    Allerdings sind so gut wie alle Hunde, die hier rumlaufen, sozialverträglich. Blöde Begegnungen habe ich trotzdem hin und wieder. Aber auch mal, wenn ich eher ländlich unterwegs bin. Ganz ausschließen kann man das nie.


    Letztlich kommt es auch darauf an, wie stark die eigenen Ängste da sind. Wenn es eher eine Unsicherheit aufgrund mangelnder Erfahrung mit Hunden ist, kann man sich ja z.B. einiges an hündischer Kommunikation "anlernen". Ich kann meist recht gut einschätzen, wie ein Hund, der sich uns nähert drauf ist, was mich oft entspannt.

  • Hier kommt es auch quasi nie vor. Wir wohnen auch sehr einsam. Ich halte es aber nicht für eine sonderlich gute Idee sich einen Hund zu holen wenn man Angst davor hat. Da gibt es dann doch bessere Haustiere. Und ich lese bei dir auch keinen Wunsch nach einem Hund. Du redest nur davon, dass ihr die Möglichkeiten habt ein Haustier zu halten und eventuell noch ,dass ihr ein Haustier wollt, aber nichts was sagt warum es unbedingt ein Hund sein sollte.

    Aber wenn du bei Hundebegegnungen unsouverän bist, dann überträgt sich das auf den Hund. Und mit Hund ist man nunmal ein Hundemagnet. Dazu kommt, dass ja auch kleine Hunde stürmisch sein können.
    Und... dort wo es wenig Hunde gibt, haben dafür dann viele Leute große Hunde... und oft auch nicht unbedingt nur die netten.

  • Habt ihr im Freundeskreis Leute mit Hunden die ihr beim Gassi gehen begleiten könnt oder ggf. mal als Gassi Geher im Tierheim mit Unterstützung am Anfang?

    Damit du siehst wie das Gassi gehen wäre und wie sich die Hunde bei anderen Begegnungen verhalten.

  • Ich hab lange Zeit sehe ländlich gewohnt, mittlerweile lebe ich ein paar Jahre im Stadtrand Gebiet.

    Blöde Begegnungen mit anderen Hunden/Hundehaltern und freilaufende Hunde die zu einem kommen kann man prinzipiell erstmal überall haben.

    Da kommts meiner Ansicht nach drauf an wo man konkret wohnt, weniger ob es ländlich ist. Wenn auch ländlich tendenziell entspannter ist weil man mehr Raum hat, die Hundedichte geringer ist und man viele Gespanne einfach auch kennt. Es kann aber auch vor kommen dass unter den Leuten die man so trifft ein paar HH dabei sind die ihren Hund frei laufen lassen obwohl dieser nicht zuverlässig abrufbar ist, HH von außerhalb kommen die sich doof verhalten, oder Hunde ohne Mensch von Höfen zu einem kommen.


    Es gehört also irgendwo zum Alltag mit dazu dass man auch mal nervige oder blöde Begegnungen hat, nur wie oft das variiert eben total je nach Gegend.


    Ich hatte es bspw schon dass aufm Land ( bin überwiegend auf den Feldern unterwegs gewesen) mehrfach Fremdhunde zu uns gerannt sind und meinen damaligen Hund immer wieder so gepiesakt haben dass die zwischenzeitlich Angst vor Fremdhunden hatte.

    Ich hatte es mal dass sich uns beim Gassi einfach ein großer dunkler Hund angeschlossen hat und mit uns spazieren gegangen ist ( dachte der wär abgehauen und Besitzer sei besorgt, hat sich am Ende aber raus gestellt dass der halt dauernd mit irgendwem mit Gassi geht und ein Hofhund war der nichtmal nen Namen hatte).

    Es kam auch bspw einmal vor dass man einen aggressiv gestimmten DSH weg brüllen musste.


    In einem anderen Dorf hatte man das Problem dass man an jeder Ecke wo es raus ging problematische Gespanne hatte.

    Ging man die eine Straße raus, hatte man zwei Border Collies die vom Hof gerannt und auf die eigenen Hunde drauf gegangen sind...

    Ging man zur anderen Seite raus, hatte man eine Hundepension aus der mehrfach Hunde abgehauen sind...


    Wieder woanders isses tatsächlich so dass die meisten Hunde denen man begegnet an der Leine bleiben und die Menschen drauf achten dass der Hund niemanden belästigt. Hatte da bisher noch keine einzige nervige Begegnung und finds daher gut ne Gegend zu haben in der ich wirklich entspannt Gassi gehen kann.




    Dort wo ich aktuell wohne hat man in der Stadt schon einige nervige Begegnungen und im städtischen Wald bspw ist das nochmal deutlich schlimmer.

    Da muss Ich tatsächlich dauernd damit rechnen dass irgendwelche Hunde zu uns rennen und der Besitzer entweder garnicht erst zu sehen ist, es ihm vollkommen egal ist was der Hund macht, der Besitzer sogar der Ansicht is der Hund dürfe und müsse das so, oder die den Hund halt nicht abgerufen bekommen.

    Hier hatte ich es bisher auch nur ein einziges Mal dass sich jemand bspw dafür entschuldigt hat dass der Hund ungefragt zu einem gerannt ist, ansonsten muss ich entweder die Hunde selbst weg schicken oder mit den Besitzern diskutieren.

    Hier kommt es bspw also durchaus vor dass ein Radfahrer vorbei rauscht und im Anschluss ein Dobermann zum eigenen Hund rennt...

    Dass ein Staff zu einem rennt obwohl man deutlich sagt dass man das nicht möchte ( aus Gründen ) und es den Leuten ( die bekifft durch die Gegend schlendern ) scheiß egal ist und mit einem diskutieren dass man sich nicht so anstellen soll...

    Dass im Wald auf einmal ein DSH und ein Malamute vor einem stehen und weit und breit niemand zu sehen ist...

    Dass 3 kläffende Zwerge zu jedem Hund hinrennen uns es den Besitzern vollkommen latte ist...

    Dass man irgendnen Giftzwerg an der Backe hat und den verscheuchen muss während dir Halter längst nicht mehr zu sehen sind da in den Wald abgebogen...

    Dass aus irgendnem Hauseingang ein Hund raus schießt und den eigenen Hund vermöbeln will, man damit beschäftigt ist den vom eigenen Hund weg zu halten und sich während dessen von den dazu gehörigen Leuten ( die auf ihren Ärschen sitzen bleiben statt mal den Hund einzusammeln) bedrohen lassen darf...


    Ect...



    Man kann also weder eindeutig sagen : Wird nicht bis sehr selten passieren.

    Noch kann man sagen : Wird euer täglich Brot sein.


    Das is einfach wahnsinnig individuell je nach Ort in dem man wohnt. Und ein gewisses Risiko dass doch mal ein Hund zu einem läuft gibt es immer.


    Vor Ängsten ist da nicht jeder sicher. Wenn auch es einen Unterschied macht ob man vorher schon Angst hat, ob man Angst um den eigenen Hund hat weil zb klein und auch ein netter gestimmter, aber trampeliger Großhund den böse verletzen kann, oder ob man durch blöde Erfahrungen Ängste bekommt.

    Aber man sollte da auch abwägen.

    Kann ich mich den Ängsten stellen?

    Hab ich lieber einen Kleinhund den ich im Zweifel auf den Arm nehmen kann?

    Hab ich lieber einen Hund ab Kniehöhe weil der im Zweifel robuster ist ?

    Sind die Ängste berechtigt oder nicht?

    Würde mich die Angst einschränken oder sich auf den Hund übertragen?

    Wie verhalte ich mich in entsprechenden Situationen ?

  • Ich hatte in über sechs Jahren (5 davon mit Gassihunden, ca 1,5 mit eigenem) zwei blöde Begegnungen.

    Aber es ist tatsächlich der Grund, warum hier ein eher großer Hund wohnt und kein kleiner, ich bin einfach entspannter und die Leute keinen eher an, mit dem kleinen Gassihund haben viel mehr Leute ihre (teils sehr großen) Hunde zu uns gelassen, nach dem Motto „meinem kann ja nix passieren“.

    Unter 13-15 kg würde ich daher nie gehen, weil ich dann nicht mehr entspannt bin.

    Ansonsten hilft es, Tierabwehrspray (quasi Pfefferspray) dabei zu haben, wenn man damit wedelt waren bisher alle Fremdhunde sehr schnell an der Leine. Scheint also doch zu gehen den Hund einzusammeln, wenn man es wirklich möchte. Einsetzen musste ich es zum Glück noch nie.


    Ansonsten klingt es perfekt bei euch! Ihr könnt ja auch mal überlegen, ob ein älterer und dafür etwas größerer Hund in Frage kommt. Einer, der schon ruhiger ist und keine kleinen Haifischzähne mehr hat!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!