Hund rennt schreiend im Kreis..

  • Ich habe eine solche Zwangsstörung vor Jahren bei einem Hund erlebt, der sein ganzes Leben in einem Zwinger verbringen musste! Er zeigte starke Hospitalisierungserscheinungen, drehte sich stundenlang im Kreis. Das war ein trauriger Anblick, der mich dazu veranlasste, das Vet.amt einzuschalten. Und, ehrlich gesagt, wäre ich Nachbarin deiner Mutter, ich würde es wieder tun.

    Solche Auffälligkeiten entwickeln sich im Laufe von Jahren, in denen ein Hund an Bewegungs-und Auslastungsmangel leidet. Es würde mir das Herz zerreißen, so etwas mitanzusehen.

    Wenn ihr kein Geld für einen Gassigänger habt, solltet ihr euch von den Hunden trennen. Es ist tierschutzrelevant, wie deine Mutter sie hält. Das kann auch nicht schön geredet oder mit Schnüffelteppichen aufgefangen werden.

  • Ich gebe dir grundsätzlich Recht. Aber wenn man hier nicht aufpasst endet das Thema mit dem üblichen: Ihr habt ja keine Ahnung, so schlimm ist es ja nicht und einem auf Nimmerwiedersehen verschwundenen User. Und das hilft dem Hund auch nicht weiter.

    Ja, damit hast du Recht. Ich finde klare Worte allerdings ebenfalls wichtig. In meinem ersten Kommentar hatte ich Tipps gegeben, wie sich Abnehmen ohne Hungern umsetzen lässt, damit keine weitere Baustelle auftaucht. Sei das eine gesteigerte Störung, Nährstoffmangel oder aggressives Verhalten.

    Ich habe absichtlich keinerlei Tipps zu Übungen und Bewegung gegeben, weil ich nicht weiß, wie der Bewegungsapparat bei den beiden schon gelitten hat. Und das hat er durch Bewegungsmangel plus Übergewicht definitiv, ebenso wie der Herz-Kreislauf.

    An der Stelle ging ich aber auch davon aus: Das wird untersucht. Der Termin steht schon.

    Aber eine Vermutung vom TA später gibt es keine Untersuchungen, keinen sinnvollen Plan und so schlimm isses ja gar nicht, weil nicht 24/7.

    Realistisch betrachtet ist es illusorisch, dass nun passende Änderungen erfolgen. Geld nicht da, Zeit nicht da, körperlich nicht machbar. Es scheitert bereits am (täglichen) Gassi. Der Realität muss man leider manchmal in die Augen sehen und entweder jetzt wirbeln, was das Zeug hält - oder wenn man schon bei Liebe und an den Hunden hängen anfängt, ihnen zuliebe andere Hilfe suchen. Und nicht "wenn es dann irgendwann passt".

  • Arugeth Es ist eine verzwickte Situation. Weder du noch deine Mutter habt euch die Hunde angeschafft und ich verstehe, dass ihr nach dem Verlust deines Vaters auch an den Hunden hängt. Aber so hart es ist, entweder ihr kümmert euch anständig (was natürlich auch das Können (finanziell, zeitlich, gesundheitlich) miteinschließt, nicht nur das Wollen) oder ihr sucht einen neuen Platz für die beiden. Mein Tipp für die Entscheidungsfindung wäre, mit einem Trainer Kontakt aufzunehmen, der die Situation vor Ort einschätzt und euch erklären kann, was genau da auf euch zukommt, damit ihr den Aufwand, die Kosten & Co wirklich realistisch einschätzen könnt. Ein einzelner Trainerbesuch ist finanziell vermutlich leichter zu stemmen.

    Ich denke mal, um zwei mittelalte Schäferhunde, die gesundheitliche Probleme inkl. Zwangsstörung mitbringen und mit denen nie was gemacht wurde, wird sich niemand prügeln. Realistisch gesehen sind die Hunde daher selbst bei der Entscheidung zur Abgabe nicht in drei Tagen weg.

  • Wir hatten schon öfter mit hospitalisierten Pflegehunden(Malis,DSH)zu tun.

    Es ist mit" mal" spazieren nichts besser.

    Der Rüde kennt kaum Umweltreize d.h. er kann Stresshormone so gar nicht abbauen.

    Er ist aber schon maximal gestresst, davon muss er erstmal runter.

    Man müsste in reizfreier Umgebung anfangen, um überhaupt einen positiven Effekt zu haben.

    Das ist nur ein kleiner Punkt.

    Es tut mir leid (meine ich im Ernst),aber es gibt soviele Aspekte, die zusammen spielen, es gibt keine einfache Lösung.

  • Zum Glück kamen ja auch einige Anregungen in menschlichem Tonfall.

    Die Suchspiele im Garten und mal beim örtlichen Schäferhundverein um Hilfe zu bitten,

    find ich eine SEHR gute Idee.

    Wer weiß, vielleicht wohnt in der Nachbarschaft ein Hundler von dort, dem es nichts ausmacht, die zwei Hunde mal auf ne kleine Runde mitzunehmen.

    Körperlich und geistig ist jeden zweiten Tag ne kleine Runde wahrscheinlich erstmal reichlich und realitätsnah.

    Bitte lest doch sorgfältig.

    Manche Beiträge erfüllen einfach das Cliché von wegen abgehoben und realitätsfern.

    Ohne Arugeths Mutter zu nahe treten zu wollen,

    schätze ich sie aufgrund der Geschichte als 70 Jahre oder älter.

    Wie schon erwähnt hat sie Arthrose in den Knien und Rückenschmerzen.

    Und jetzt soll sie am Boden sitzen und Physio mit den Hunden machen?

    Oder in einen Verein, die Hunde raus und rein ins Autopacken, dort 2 Stunden am Platz stehen — denn realistisch gesehen erwarten Vereine, dass man sich einbringt und länger da bleibt als 20 min Training.

    Wieviele Leute kämpfen mit Sitz und Leine laufen. Aber Do-it-yourself ZOS soll gehen?

    Und die Frau, die sich jahrelang für ihren Mann aufgeopfert hat, damit das Leben weiter geht, die seine Hunde mitversorgt hat —

    die soll jetzt mit ihren körperlichen Schmerzen auch noch allein im Haus hocken, ohne die Hunde, an denen sie hängt?

    Weil es ja so viele Leute gibt, die dringend zwei alte Schäferhunde haben wollen, die durchdrehen, wenn man sie trennt.

    Die Hunde haben menschlichen Anschluss rund um die Uhr, jemand der sie bei Bedarf zum Tierarzt bringt, einen Garten in dem sie sich frei bewegen und an der Umwelt teilnehmen können.

    Demnächst mit weniger Futter auch vielleicht wieder mehr Lust sich zu bewegen und hoffentlich jemand der tatsächlich hilft und sie zum Gassi mitnimmt.

    Nein, das sind keine früh stimulierten, früh geförderten Sportwelpen.

    Auch keine Herdenschutzhunde, wo man es verzeiht, wenn der Hund den ganzen Tag nur beobachtet/wacht und sonst nichts tut.

    Es ist grad der Hype, dass Futterberatung, Hundephysiotherapie, Hundefrisör und Hundeverhaltenstherapie etc. angeboten wird.

    Aber der allergrößte Teil der Hunde hat das nicht.

    Ernsthaft, der allergrößte Teil der Menschen hat das nicht.

    Ich vermisse hier nicht nur Mitgefühl und ein bisschen Bewusstsein, wie (alte) Menschen und Hunde in Deutschland leben,

    sondern auch das Bemühen sich einen Rat auszudenken und so in Worte zu fassen, dass er auch umgesetzt werden kann.

    Ich würd ja sagen, helft mal den alten Leuten in eurer Nachbarschaft.

  • Ich finde die Vorschläge, die gemacht wurden, teilweise etwas weltfremd, denn die Mutter hat höchstwahrscheinlich die Hunde kaum jemals selber an der Leine vom Grundstück geführt, ist ihnen vom Rücken her nicht gewachsen, und die Hunde kennen höchstwahrscheinlich kaum Außenreize, d. h. sie würden abgehen wie Schmidts Katze, wenn man sie z. B. auf einen Hundeplatz stellen würde (und dann müsste man irgend jemand dort auch erst mal regelmäßig hinfahren), dasselbe, wenn sie plötzlich mit einer ihnen fremden Person spazieren gehen sollten, der womöglich die Erfahrung im Handling von so reizarm gehaltenen Hunden fehlt.

    Und obendrein ist das Geld knapp.

    Am machbarsten erscheint mir, das nächste Tierheim bzw. einen Tierschutzverein mit ins Boot holen, wo die Chancen relativ hoch sind, dass sich jemand mit ähnlichen Problematiken auskennt und schwierigen Hunden durch Technik gewachsen ist, und die Situation ungeschönt zu schildern und völlig ergebnisoffen zu diskutieren, was eventuelle Freiwillige bereit wären, zum Wohle der Hunde zu leisten.

    Zum Beispiel, sie erst einmal für regelmäßige Spaziergänge abzuholen und zu sondieren, inwieweit sie vermittelbar wären bzw. die Situation im jetzigen Zuhause so verbessert werden kann, dass ein erträglicher Zustand erreicht wird.

    Wenn man sie in einen Tierheimzwinger stecken würde, könnte es nämlich durchaus sein, dass der Rüde erst recht in Zwangshandlungen verfällt, und wahrscheinlich würden sie dort für den Rest ihres Lebens bleiben, denn wer bindet sich freiwillig ältere, untrainierte, große Hunde ans Bein mit ungeklärtem Gesundheitsstatus und wahrscheinlich kaum Erziehung?

  • Die Realität ist,unter gegebenen Umständen, mit ein bisschen spazieren, wird sich nichts verbessern.

    Wenn der Rüde nicht schon seit 2 Jahren psychisch so betroffen wäre, wäre es halt so.

    Wenn man ihm aber nochmal einen Weg daraus zeigen will, braucht es einfach mehr.

    Muss einem nicht gefallen ,ist aber so.

  • Man soll sie ja nicht mit zum Hundesport nehmen sondern mit denen dort Kontakt aufnehmen. Denn das sind Hundeleute die den Typ Hund kennen.

    Kann doch sein, dass jemand vom Verein grad 2 Straßen weiter wohnt, Zeit und Lust hat und die Hunde mit zum Gassi nimmt. Finde ich nicht unrealistisch. Wären es kleine Hunde und in meiner Umgebung würd ich das machen

  • Also ich wohne ca. 100 km von den Hunden entfernt und kann nur 1x/Woche da sein.

    Meine Mutter ist 71 und kann selbst nicht das körperlich leisten, was die Hunde bräuchten.

    Wir haben schon so viel Mist ausgebadet, was mein Vater uns an Problemen hinterlassen hat (nicht in Bezug auf die Hunde)...es ist langsam nur noch zum verzweifeln...

    Ist unter euch jemand, der im Landkreis Mayen-Koblenz oder drumherum wohnt, der sich regelmäßig um die Hunde kümmern könnte?

    Bzgl. des Preises kann man verhandeln bzw. ab nächsten Monat gehts finanziell hoffentlich wieder besser.

    Sonst rufen wir mal beim Schäferhundeverein an, was die uns vorschlagen..

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