Qualzuchten V
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kann daher kein Selektionsmerkmal gewesen sein, daß sich so universal hätte durchsetzen können.
Eventuell ist es aber ein Nebeneffekt der Haltung.
-ausreichend/regelmäßig Nahrung
-künstliches Licht
-geschützteres Umfeld
Das alles könnte dem Organismus suggerieren, dass mehr fruchtbare Phasen/Nachkommen möglich sind.
Wäre mal interessant, die Abstände und Häufigkeiten der Läufigkeiten in Bezug auf Klima und Haltung zu untersuchen.
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Kleine und große Unterarten des Wolfes basieren auch auf diesem Ursprungsbauplan - aber eben keine Zwerg- und Riesenwölfe.
Es ist schon stimmig, dass dieser exzellente Bauplan mit seiner hohen Variationsmöglichkeit eben auch seine Grenzen hat.
Grenzen, die der Mensch durch künstliche Auswahl ins Extrem bringt, und dabei über die Grenzen dessen, was tatsächlich noch gesund ist, schreitet.
Ob das zu viel Fellmasse, ein unausgewogenes Verhältnis von Körper und Extremitäten, zu viel Falten, zu viel Gewicht auf der Vorhand, zu kleine Körper um genügend Platz für Organe zu bieten, zu viel Masse um eine vorzeitige Überlastung des Bewegungsapparates zu verhindern, zu rasantes Wachstum durch Riesenwuchs, zu wenig Fang, um einen fehlerfreien "Bau" des Atemapparates zu bieten, Verkümmerungen im Bereich der Rute, die pathologische Folgen für die Wirbelsäule nach sich ziehen ...
Der Mensch macht was ihm gefällt, ohne im Blick zu haben dass das, was ihm gefällt, gravierende gesundheitliche Folgen für den Hund hat.
Dieses "Wollen" führt zum Extrem - und da Menschen sich nicht selber regulieren können, braucht es Regeln, die das verhindern.
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Wäre mal interessant, die Abstände und Häufigkeiten der Läufigkeiten in Bezug auf Klima und Haltung zu untersuchen.
Ja, das wäre sehr interessant. Wie gesagt, mir wären keine Forschungen bekannt, die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Künstliches Licht gibt es noch nicht so lange, wenn man von Kerzen und Öllampen absieht. Und wenn, dann hatten Hunde mehrheitlich keinen Zugang zum Haus.
Ausreichende Nahrung ist in der Nähe des Menschen auch nicht unbedingt gegeben, siehe halbwilde Streunerpopulationen weltweit. Zumindest nicht da, wo Nahrung auch für Menschen eher knapp ist. Regelmäßig dagegen schon.
Und auch im Menschenhand rangierten historisch gesehen viele Hunde am Ende der Nahrungskette und bekamen das, was die wertvolleren, weil nahrungsproduzierenden Nutztiere wie Schweine und Hühner übrig ließen. Der Hund als Wachhund muß ja im Zweifelsfall nur bellen und dazu muß er nicht gut ernährt sein, auch läßt er sich leicht ersetzen, wenn er stirbt.
Entlastung für die Hunde wiederum muß die allmähliche Anpassung an pflanzliche Nahrung gebracht haben, dadurch wurden mehr Nahrungsreste des Menschen für Hunde verdaulich.
Das geschütztere Umfeld kommt einer Hündin in Menschenhand allerdings zugute, wobei der Aufzuchtserfolg trotzdem nicht unbedingt gegeben sein muß, wenn der Mensch unerwünschte Welpen tötet, was zweifelos sehr oft der Fall ist und war.
Ich finde es einfach bemerkenswert, daß die zweifache Hitze im Jahr bei allen bekannten Hunderassen und Schlägen die Regel ist.
Wäre es eine Domestikationsfolge, würde ich annehmen daß da mehr Unterschiede innerhalb der Hundetypen vorhanden sein müßten. Analog zu so gut wie allen körperlichen Merkmalen. Wie zB bei Schlappohren, kurzem oder längerem Fell, Gewicht, Größe usw. Viele Eigenschaften werden zwar von vielen Rassen geteilt, aber nicht von allen. Warum also nicht auch die einfache versus doppelte Läufigkeit?
Welchen Sinn macht zB die Läufigkeit im Herbst in unserer Klimazone, wenn die Welpen dann mitten im Winter zur Welt kommen?
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Kleine und große Unterarten des Wolfes basieren auch auf diesem Ursprungsbauplan - aber eben keine Zwerg- und Riesenwölfe.
Daß interessante ist, daß sehr kleine Hunde tasächlich noch mal länger leben als kleine - also Zwergpudel statistisch länger als Kleinpudel.
Erst für sehr winzige Extremzüchtungen wie Teacuphunde gilt das meines Wissens nicht mehr, weil die zu empfindlich sind. Die sind dann wirklich über die biologische Grenze hinaus.
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Mein alter IW verstarb im Winter mit 9 Jahren und 10 Monaten an einer definitiv nicht rassespezifischen Krebserkrankung, sein Vater wurde leider nur knapp 8 (Pneumo Thorax, ansonsten kerngesund, vollständiger Check Up 2 Tage vor seinem Tod), seine Mutter über 9. Die Großmutter und der Großvater des Rüden väterlicherseits wurden auch über 9 Jahre alt. Die Wurfgeschwister des Vaters wurden zu ca 80% 9,5 Jahre und älter. Eine Schwester (Urgroßmutter meines jetzigen Hundes) wurde 13 1/4 Jahre alt, deren Tochter (also die Oma) ist jetzt fast 10,5 Jahre alt und noch mindestens 1 Wurfbruder lebt noch (sehe es auf Facebook) und die Mama ist jetzt 7,5 Jahre alt.
Nur als Rückfrage - sind das Positiv-Beispiele?
Da die Mehrzahl der Hunde in der Aufzählung unter 10 geworden sind, erweckt das bei mir eher einen negativen Gesamteindruck.
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Für sehr große Hunde ist es positiv, ja. Vor allem: die Hunde, die ich kannte, waren auch als „alte“ Hunde noch fit … was ich von manchem herzkranken und zahnlosen Chihuahua nicht so sehe.
Du solltest aber nicht übersehen, dass diese Hunde miteinander verwandt sind und eben nicht mit den angeblich 6 Jahren verstorben sind. Es ist ja auch keine vollständige Aufzählung der Hunde-wie geschrieben-ich kenne nicht alle Hunde der erwähnten Würfe.
Wie viele Rottweiler, Dobermänner, Leonberger etc werden denn tatsächlich IN WURFSTÄRKE 12 Jahre oder älter?
Laut Internet werden Hunde mit Gewicht von 15 kg bis 40 kg ca. 10 bis 12 Jahre alt … da ist das Alter von ca 10 Jahren für Hunde von 50 kg bis meinetwegen 75 kg schon positiv und ein Weg der weiterhin gegangen werden muss. Ach ja … vor 20/25 Jahren freute man sich fast über jeden ca 9 Jahre alten IW … jetzt gibt es immer mehr Hunde, die 10/11 Jahre alt werden (oder eben älter).
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Ich weiß nix über angebliche 6 Jahre (die 6,5 Jahre waren bei den Doggen die Angabe).
Mich macht es betroffen, wenn 10/11 Jahre schon ein bemerkenswertes Alter ist, um ehrlich zu sein.
Das würde für mich jetzt auch nicht besser werden dadurch, dass andere Rassen auch so schlecht dastehen. Ich verstehe die Vergleiche nicht.
Aber es freut mich, dass die Tendenz positiv ist.
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Es gibt einige Rassen, insbesondere so im "Urhundspektrum", wo nur 1x im Jahr läufig werden die Norm ist.
Die Mutter meiner Hündinnen hat (fruchtbare) 14-16 Monatszyklen. Die eine Tochter ist momentan bei 11 Monaten. Könnt sich aber auch noch der Mutter annähern, weil Zykluslänge oft erblich ist, wie es auch der Zeitpunkt der ersten Läufigkeit zu sein scheint. Da sind manche Rassen/Linien gern spät dran (Meine späteste Hündin bisher war 22 Monate. Und hat dzt nen 9 Monatszyklus. Wird also auch nicht in jedem Jahr 2x läufig)
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Ich weiß nix über angebliche 6 Jahre (die 6,5 Jahre waren bei den Doggen die Angabe).
Mich macht es betroffen, wenn 10/11 Jahre schon ein bemerkenswertes Alter ist, um ehrlich zu sein.
Das würde für mich jetzt auch nicht besser werden dadurch, dass andere Rassen auch so schlecht dastehen. Ich verstehe die Vergleiche nicht.
Aber es freut mich, dass die Tendenz positiv ist.
Warum? Wenn diese 10/11 Jahre nur mit den Nebenerscheinungen erreicht wird, mit denen Altern immer einher geht, ist es nichts, was betroffen machen muss.
Irgendwo vorher ging es ja cirka darum, dass Hunde durchschnittlich 16 Jahre alt werden. Das wäre schön, ist aber nicht der Fall.
Nochmal: Wenn die grundsätzlich geringere durchschnittliche Lebenszeit großer bis sehr großer Hunde noch zusätzlich durch häufige Erkrankungen innerhalb der Rasse gesenkt wird, ist das was völlig anderes.
Das aber eben nicht ursächlich zwingend mit der Größe zu tun hat.
Wenn ein relativ hoher Anteil an Vertretern einer Rasse sehr jung an bestimmten Dingen verstirbt, dann kann man durchaus annehmen, dass es da irgendwo Probleme in der Rasse gibt, nur geht die Rechnung nicht auf, dass es immer an der Größe liegen muss.
Ich will auch keine Hunde, die mit 6 sterben, wenn sie 10 oder 11 werden könnten. Also wenn vermehrt Hunde ihre Lebenszeit nicht ausschöpfen können, die sie im Idealfall erreichen könnten. Was der Idealfall ist, ist tendentiell größenabhängig. Warum Hunde vor diesem Zeitpunkt versterben, eben nicht immer.
Wenn "verkürzte Lebenszeit" und Großwuchs quasi einfach so in Kombination gesetzt und als Qualzuchtmerkmal benannt werden, dann ist das halt seinerseits nicht unproblematisch. Weil eben nicht alle potentiell lebenszeitverkürzenden Faktoren auch nur irgendwas mit der Größe zu tun haben müssen.
"Großer Hund - kürzere Lebenszeit = Qualzucht" ist in meinen Augen zu kurz und zu oberflächlich gedacht und es würde etliche Probleme, die in bestimmten Rassen vorkommen, nicht lösen, wenn "man sie einfach wieder kleiner züchtet".
Zücht ich jetzt kleinere IWs verschwindet eine Neigung zu atypischen Lungenentzündungen nicht, wenn die ganz andere Gründe hat.
Herzerkrankungen wie DCM - kommen auch bei kleineren Rassen vor. Das ist ne erbliche, noch nicht klar erforschte Geschichte. Eine Sache, wo eher Verpaarungspraktiken Einfluss haben, als automatisch die Größe.
(Ich wollt früher immer nen IW oder ne Dogge und will das aus verschiedenen Gründen nimmer u.a. eben wegen etwaiger Krankheitsdispositionen und weil sie mir teilweise zu groß und da gefühlt dann irgendwann ungelenk werden. Aber...wenn man es näher betrachtet, sind eben längst nicht alle etwaigen Rassethemen wirklich wegen der Größe allein.
Ich sage nicht, dass Größe total irrelevant ist und bei Riesenrassen alles tutti und super. Aber sich nur in Größe verbeißen, ist etwas, wo die Qualzuchtdebatte sich möglicherweise ziemlich verrennt)
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Wenn ein relativ hoher Anteil an Vertretern einer Rasse sehr jung an bestimmten Dingen verstirbt, dann kann man durchaus annehmen, dass es da irgendwo Probleme in der Rasse gibt, nur geht die Rechnung nicht auf, dass es immer an der Größe liegen muss.
Mich macht es betroffen, egal ob es an der Größe liegt oder an etwas anderem.
Es scheint ja ein Zusammenhang zu bestehen zur Größe - aber dem nicht so ist, auch gut.
Warum? Wenn diese 10/11 Jahre nur mit den Nebenerscheinungen erreicht wird, mit denen Altern immer einher geht, ist es nichts, was betroffen machen muss.
Dich vielleicht nicht, mich schon.
Wurde ja von andereren sehr einleuchtend ausgeführt, dass es ein effektiver Verlust an Lebensqualität ist - zwischen der Zeit des Heranwachsens und der Zeit des Alterns liegt dann nur noch wenig.
Wenn man das für sich akzeptabel findet, auch gut. Für mich ist das wieder die immer selbe Leier: "Bei der Rasse ist das eben so".
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