Qualzuchten V

  • Wenn man seine Hunde vermehren muß, um sie finanzieren zu können, dann wird da in Bezug auf Wurfanzahl pro Hündin und Alter der Hündin sicherlich nicht so darauf geachtet und hat was von Massenzucht, wo die Hunde gebären müssen, bis es eben nicht mehr geht.


    Auf der Seite wird als neuestes ein Video dreier spielender Möpse gezeigt, 2 erwachsen, 1 Welpe, unerträgliches Geröchel und bei den Kommentaren drunter fragt man sich, was eigentlich mit den Menschen los ist.

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    Hi


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    • CundC


      Auch eine Ferienwohnung bzw. der Ausbau muss finanziert werden. Kosten können nur für den Zeitraum der tatsächlichen Vermietung steuerlich abgesetzt werden. Das nördliche Harzvorland ist nicht gerade eine gefragte Destination. Da werden keine großartigen zusätzlichen Einkünfte generiert werden.

    • Es gibt also tatsächlich keinen Verbandszüchter, der durch die Welpeneinnahmen von Vollzeit auf Teilzeit oder sogar auf keinen Job (bzw. Job Hundezüchter) gewechselt hat?

      Woher sollen wir das wissen?

      Die FCI hat über 400 anerkannte Rassen. Wenn nur die Hälfte davon in D mit 10 Züchtern vertreten ist, sind das 2000 Zuchtstätten.

      Woher soll jemand von uns wissen, wie 2000+ Leute ihren Lebensunterhalt verdienen?

      Hier gibt es vermutlich noch Einnahmen (Ferienwohnung), aber aufgrund der Hundeanzahl eben auch eine Menge Ausgaben. Allein Hundesteuer hab ich irgendwo was von 4.500,-- gelesen. (Ob das stimmt, weiß ich nicht.) Wenn ich dann noch Haftpflicht- und ggfs. Krankenversicherung bzw. TA-Kosten stattdessen dazurechne, dann ist das tatsächlich eine Menge Geld pro Jahr (=Kosten der Zucht). Und wenn dann bisher gesicherte und fest einkalkulierte Einnahmen wegfallen, dann kann ich mir schon einen gewissen Schock vorstellen.

      Aktuell geht es ja auch "nur" um die Junghunde, nicht um den Zuchthundbestand, der abgegeben werden soll.

      (Das ist nun aber alles, was bei mir beim Überfliegen hängengeblieben ist.)

      Nochmal, die Frau hat über 16 Hunde.

      Das ist auch für eine Zuchttstätte schlicht nicht normal.

    • Das würde dann allerdings bedeuten, dass man so ziemlich jeden Mops und jede französische bulldogge und quasi alle englischen bulldoggen und Boston Terrier einschläfern lassen müsste....

      Je nachdem ab wann " würde mit tracheostoma besser Luft bekommen als ohne" gilt.

      Ich bin nicht sicher, ob wir alle die gleiche Vorstellung davon haben, wie es ist, durch eine Trachealkanüle zu atmen.

      Die haben idR ein Recht kleines Lumen. Das ist mit einer freien Atmung nicht zu vergleichen, der Atemwiderstand ist höher, gerade bei Anstrengung, abhusten ist ebenfalls erschwert. Das erschafft unter Umständen ebenfalls ein Gefühl der Atemnot.


      Auch das reine Inliegen ist nicht das angenehmste Gefühl, schon gar nicht bei Manipulation daran. Das heisst, auch die Versorgung ist nicht empfindungsfrei.


      Daher schon, von allen anderen Aspekten abgesehen, ist das beim Hund sicher eine gute vorübergehende (Not)Lösung, aber kein wünschenswerter Dauerzustand

    • Wo ist bei Dir der Unterschied zwischen dieser Welpenproduzenten und einem Verbands-Züchter - rein auf die Begründung des Welpenpreises bzw. des Einkommens (und der Verwendung desselben) desjenigen durch Welpenverkauf bezogen? Ich sehe keinen. Beide nehmen Geld (in nicht unbeträchtlicher Höhe) für den Verkauf eines Welpen. Beide verwenden dieses Geld, um unter anderem die Hunde zu finanzieren.

      Es wäre soviel einfacher, wenn beide auch dazu stehen würden.

      Erster wichtiger Unterschied:

      Welpenproduzenten dieser Art haben ihre Zuchtrüden meist im eigenen Haushalt. Das Belegen der Hündin kostet sie demnach nichts!

      Bei mir gehe ich alleine fürs Belegen der Hündin ordentlich in Vorkasse.

      Ganz aktuell: Decktaxe, vom Rüdenbesitzer gewünschte zuchthygienische Voruntersuchung, Kosten für Prosterontests, da man die Anreise planen muss, Spritgeld für eine Fahrt von 2 x 500 km, Hotelkosten.


      Zweiter Unterschied:

      Ohne Verband züchtet man halt mit allem was man hat und was man ganz hübsch findet. Teure Untersuchungen finden oft erst gar nicht statt.

      Ich habe nicht nur genetische Untersuchungen und offizielles Röntgen, sondern auch wiederkehrende Augenuntersuchungen, die Kosten für Ausstellung und Körung zu tragen.


      Dritter Unterschied:

      Die Vermehrer, die ich über die Praxis betreuen muss, verzichten auf alles, was nicht unbedingt nötig ist und was Geld kostet. Wurmkur, Impfung und Chippen der Welpen verlangt meist der Markt, aber bei mir gehen wiederum ordentliche Summen auch für die Augenuntersuchung der Welpen drauf.


      Von der Anzahl der Würfe pro Hündin und Haushalt und das maximale Zuchtalter fange ich erst gar nicht an.


      Wenn ich einen Wurf plane, dann schaue ich erstmal, ob ich genug Geld auf der hohen Kante habe um mir das leisten zu können und plane mit Sicherheit keine Einnahmen ein.

      Denn wenn ich Pech habe, gebe ich locker 2000 Euro aus und die Hündin bleibt leer.


      Bei meinen letzten 2 Würfe (einmal 4 Welpen, nach Besamung mit Tiefgefriersperma, das ist nochmal deutlich teurer und einmal drei Welpen) blieb fast nichts hängen und da habe ich Steuer, Futter und sonstige Haltungskosten noch gar nicht eingerechnet.

    • Fuchshexchen hat doch aber nicht mit freier Atmung verglichen, sondern mit besser Luft bekommen.


      Der Atemwiderstand wird für den durchschnittlichen Mops durch die Kanüle wahrscheinlich verringert, sonst gäbe es da ja keine Hunde, die ihre Kanüle behalten wollen würden.

    • Und ich bin nicht sicher, ob wir alle die gleiche Vorstellung davon haben, wie es ist, sein Leben lang nicht normal und gut atmen zu können.

      Und vielleicht habe ich mich wirklich etwas unglücklich ausgedrückt. Deswegen noch mal ganz deutlich. Nein, ich bin natürlich nicht der Meinung, dass wir jetzt jedem Mops und jeder Bulldogge so ein Teil in den Hals stecken und gut ist.

      Ich schreibe das, weil ich Situationen kenne, in denen man im Sommer irgendwo sitzt und merkt, wie die Schleimhäute anschwellen... wie man automatisch zur Mundatmung übergeht, weil durch die Nase nichts mehr geht... Oder wie das ist, wenn das nachts passiert und Schlaf eben nicht mehr erholsam ist, sondern anstrengend und irgendwann kommt die Panik dazu. Natürlich merkt man Hunden das nicht so deutlich an wie Menschen. Aber das heißt nicht, dass sie es nicht genauso empfinden.


      Und genau das ist das Problem. Es geht eben nicht nur darum, dass sie zu kleine Nasenlöcher und eine zu kurze Schnauze haben. Bei jeder körperlichen Anstrengung, bei Hitze oder stickiger Luft schwellen die Schleimhäute zusätzlich an... in der Nase, im Rachen, im gesamten oberen Atemtrakt. Das macht das Atmen noch schwerer als es ohnehin schon ist. Und das ist eben kein Zustand, den man mit „naja, das ist halt so bei der Rasse“ abtun kann. Das ist Atemnot. Dauerhaft. Alltag.

      Nein, ich weiß auch nicht, ab wann man dann die Nadel zücken sollte. Ich möchte auch nicht entscheiden müssen, welcher Hund lebt und welcher sterben soll.

      Und ja, ich finde das kann man durchaus mit anderen Dingen wie Arthrose, oder, um bei qualzucht zu bleiben, Schmerzen bei Bewegung, weil zu groß, oder ständiger Angst, weil zu klein oder hypersensibel gezüchtet oder frieren weil nackt oder zu wenig Fell gezüchtet oder überhitzt, weil mit zu viel Fell......., vergleichen. Wie lange ist es okay, dass Hund ja glücklich und zufrieden mit seinem Frauchen auf dem Sofa kuschelt, wenn dafür der Rest des Lebens mit Angst oder Schmerzen verbunden ist.

      Das ist ja mehr oder weniger der Inhalt des Threads.... Des wann beginnt qualzucht.

    • Ich stelle mir die Frage mittlerweile übrigens selbst jeden Winter.

      Bzw. Auch die Hälfte des Frühlings und die Hälfte des Herbstes.....

      Meine Nackies sind in der Zeit super glücklich auf dem Sofa oder im Bett, unter 1000 decken gekuschelt.

      Aber rausgehen, wenn es kalt ist oder regnet? Im Alter wird das ja auch nicht besser. Ich bin mittlerweile bei zwei Schichten Klamotten angekommen für die kalten Tage.

      Sorgt dafür, dass sie sich schlechter bewegen können, und wir mehr Physio machen müssen wegen der Verspannungen.

      Natürlich sind sie superhappy in der warmen Wohnung. Aber auch nur, wenn sie wirklich warm ist. Ich heize also zwei drei Grad wärmer als ich selbst bräuchte. Und ich habe nicht umsonst gefühlt eine Millionen Decken in jedem Körbchen und auf jedem Sofa. Ohne geht da nichts. Nachts ist im Winter Schlafanzug Pflicht, sie müssen quasi 24/7 irgendwas anhaben.

      Wenn ich das mit jetzt gerade vergleiche, wo sie den ganzen Tag nackig rumlaufen können, wo sie sich entspannt auf dem Sofa ohne Decke räkeln können, wo sie richtig Bock auf Gassi haben.... Das ist schon ein Unterschied der sehr nachdenklich macht.

    • aber aufgrund der Hundeanzahl eben auch eine Menge Ausgaben. Allein Hundesteuer hab ich irgendwo was von 4.500,-- gelesen. (Ob das stimmt, weiß ich nicht.) Wenn ich dann noch Haftpflicht- und ggfs. Krankenversicherung bzw. TA-Kosten stattdessen dazurechne, dann ist das tatsächlich eine Menge Geld pro Jahr (=Kosten der Zucht).

      Was hat die Hundeanzahl von 16+ Hunden denn mit den Kosten der Zucht Vermehrung zu tun?


      Oder werden alle diese Hunde irgendwie zur Produktion eingesetzt?


      Wie lange ist es okay, dass Hund ja glücklich und zufrieden mit seinem Frauchen auf dem Sofa kuschelt, wenn dafür der Rest des Lebens mit Angst oder Schmerzen verbunden ist.

      Das ist überhaupt nicht ok!

      Das hat auch niemand hier - auch ich nicht - geschrieben, dass es ok wäre.


      Die Themen: "Ab wann ist die Qual so groß, dass eine Euthanasie anzuraten ist?" und "Verbieten von Vermehrung mit Qualzuchtmerkmalen, unabhängig von den individuellen Beeinträchtigungen für Hunde" sind doch zwei völlig unterschiedliche Fragestellungen.


      Wie u.A. Bonadea schrieb: Es gibt sehr viele Grauabstufungen bei den Beeinträchtigungen.


      Ich für mich persönlich will überhaupt nicht, dass ein Hund für meine Vorstellung wie er auszusehen hat oder welches Verhalten er mitbringen soll, Leid hinnehmen muss - Leid, welches nicht entstehen würde, wenn ich bei der Wahl eines Hundes nicht meine persönlichen Vorstellungen in den Vordergrund stellen würde, sondern die physische und psychische Gesundheit des Hundes.

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