Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Ich hab nie behauptet dass es innovativ ist dachte sogar das wäre Standart. Und dass nach verfügbaren Platz entschieden wird ist mir auch neu.

    Aber du verlangst doch, dass Experten entscheiden - obwohl du gar nicht weist, wie das momentan abläuft?


    Ein Unterbringungsplatz für einen Hund, der schwer beschädigt hat findet man nun nicht an jeder Ecke! Zu Recht benötigt es da hohe bauliche und personelle Standards - ein "normaler" Tierpfleger ist kein Experte im Handling gefährlicher Hunde - dann braucht es Zwinger, die so beschaffen sind, dass die Versorgung der Hunde ohne Gefahr für die Pfleger gewährleister werden kann - zB Schieberanlagen

  • Wenn man schon vermenschlichen will, nein in so einer Situation nicht. Danach mitunter sehr. Kommt halt wie immer drauf an.


    Ich bin trotzdem froh, dass wir aus ethischen Gründen eine Grenze ziehen was beim Strafen erlaubt ist. Ist mir lieber als die Diskussion wie "schlimm" ein Hund sein muss, um bspw. mit Strom arbeiten zu dürfen.

  • hasilein75 Zwang bringt ein Lebewesen in eine hilflose Lage, natürlich macht das Angst, da braucht es keine große Vorstellungskraft für. Kann du dich an eine Situation erinnern, in der du auf dich ausgeübten Zwang in dem Moment als positiv erlebt hast?

    Also entweder verstehe ich gerade etwas grundfalsch?


    Oder du bist der Meinung, dass so wie ich meine Hunde erziehe, die besser eingeschläfert wären?

    Ich würde behaupten, dass 90 % aller Hundehalter mit "Zwang" und "Strafe" arbeiten - wenn auch zum Teil unbewusst.

    Aber wer lässt den Welpen denn die Steckdose ablecken?

    Das unterbricht doch jeder sehr deutlich und direkt.


    (Und ja, ich bin sicher, es gibt Menschen, die haben vorm Einzug alle Steckdosen abgeklebt - aber s.o. 90% der Leute arbeiten nicht "rein positiv" sondern strafen auch in der Erziehung.)


    Die Frage für mich ist - bis vor ein paar Beiträgen - gewesen, wie massiv das sein darf bei Hunden, die schwer zu beeindrucken, hoch im Trieb und in ihren Mustern eingefahren sind.


    Aber der Mechanismus ist doch derselbe, nur dass bei den allermeisten Hunden viel mildere Mittel reichen, um sie zu beeindrucken.

  • Naja. Ich hätte kein Problem damit, wenn man keine Hunde züchten würde, die so "stark im Trieb" stehen oder wie auch immer man das nun nennt.

    Trieb hat nichts mit Zwang zu tun. Im Gegenteil, bei sehr triebigen Hunden kannst du dir Zwänge oft sogar sparen, weil die einfach abstumpfen oder drüber gehen in der Trieblage. Da hemmst du dann gar nichts mehr, sondern feuerst die Hunde noch an. Daher kommt ja der Ansatz, dass man vorher schon einsteigt, sauberen Abbruch aufbaut, Abstand reinbringt und nicht versucht in einen eskalierenden Hund reinzuhemmen, das geht nur bei weichen Hunden. Trieb brauchst du, um Zwänge wieder auszugleichen. Das macht auch Sinn, schau dir einen Terrier an der Sau an.


    Trieb ist kein Thema, so richtige Verbrecher sind mittlerweile auch nicht mehr im Trend und auch Unverträglichkeiten brauchts züchterisch nicht.


    Wie stark eine Einwirkung sein muss, entscheidet die führerhärte. Eine Eigenschaft die weder bessere, noch schlechtere Leistungen bedingt. Das ist eher so Geschmacksache und Typbedingt durch den Hundeführer.


    Der ideale Sporthund liegt momentan eher im Bereich der Ressourcenthemen, springt gut auf Beuteaggression an, Ist aber frei und offen mit Menschen und neutral zu anderen Hunden mit mittlerer Führerhärte und hoher Umwelthärte. Das ist dann genial, kannst super durchausbilden ohne im Alltag viel machen zu müssen.


    Du hast ja beispielsweise Hunde, die auf einer Wiese suchen sollen. Nun hast du Disteln auf der Wiese, da brauchst du einen Hund der durch das Triebziel (=finden) hart genug ist um das unangenehme (=Disteln) zu ignorieren. Was nervt ist ein Hund der sich dann ablenken lässt, weil am Horizont jemand auftaucht der Gassi geht. Da sind Hunde klasse denen das von Haus aus egal ist. Nerven tut aber auch ein Hund, der sich vom unangenehmen so hemmen lässt, dass er das Ziel nicht mehr finden will. Das macht den Hund dann unbrauchbar.

  • *Sascha* Mittels Zwängen, steht dort doch so.


    hasilein75 Zwang bringt ein Lebewesen in eine hilflose Lage, natürlich macht das Angst, da braucht es keine große Vorstellungskraft für. Kann du dich an eine Situation erinnern, in der du auf dich ausgeübten Zwang in dem Moment als positiv erlebt hast?

    Dann schau dir mal einen Terrier an der Sau an. Da kannst du so viel Zwänge setzen wie du willst, das macht den nur noch wilder. Trieb regelt und die sind hinterher unfassbar zufrieden mit sich.

  • Es war schon von Starkzwang, Elektrohalsbändern, etc. die Rede, nicht? Was soll das im Nachhinein relativieren?

    Starkzwänge ist ein ganze Katalog an Dingen. Tacker können dazugehören, ich verspreche dir, je nach Hund hemmst du damit aber auch nicht. Kannst dir sparen. Das ist kein Allheilmittel. Und natürlich hat Starkzwang einen Preis. Alles hat einen.

  • Hier gings jetzt ja auch ausdrücklich um Gebrauchshunde. Ob man bei anderen Typen genauso weit kommt mit dem Starkzwang? HSH? Kampfhunde?

    Ich weiß es nicht.

    Was heißt für dich weit kommen? Ich habe mich ja erstmal auf Hunde bezogen, die wirklich gefährlich geworden sind. Gebrauchshunde und Jagdgebrauchshunde, da bin ich aktiv.


    Kampfhunde kenne ich nur am Rande, die finde ich in der Tat ganz anders gelagert und HSH auch nur am Rande.


    Sind ja ganz verschiedene Typen, das lässt sich nicht alles verallgemeinern, deshalb macht es bei Problemen ja immer Sinn sich einen Trainer zu suchen, der sich auch mit den Hundetypus auskennt.

  • Es war schon von Starkzwang, Elektrohalsbändern, etc. die Rede, nicht? Was soll das im Nachhinein relativieren?

    Ich fand, dass du in deinem Beitrag weg bist von "Starkzwang, Elektrohalsbändern, etc.".

    Denn (ich weiß, ich wiederhole mich) der Mechanismus den du schlimmer als den Tod findest - wird von den allermeisten Hundehaltern genutzt.


    Wenn du einen Hund hast, der durch lautes in die Hände klatschen so erschrocken ist, dass er sein Verhalten unterlässt?

    Dann ist das doch genau die Wirkungsweise.


    Unten noch mal der Originalbeitrag, dessen These ich nach wie vor viel zu steil finde. Um es selbst mal zu überspitzen: Ich finde ein unangenehmes Erziehungserlebnis, das dazu führt bestimmtes Verhalten nicht mehr zu zeigen, weniger schlimm als den Tod.


    Gehorsam, auch in höheren Trieblagen und Führbarkeit reicht auch - das müssen keine Hundewiesenkuschler werden

    Wie zum Beispiel anerkannte Sachverständige oder auch Ethikkommissionen? Innovativ!

    In so einem Fall wäre der Tod sicher die bessere Lösung für den Hund. Was ist das denn für ein Leben, durch Angst in Unterlassung getrieben zu werden? Weder tiergerecht noch lebenswert.

  • Ich glaube einfach nicht, dass man aus gefährlichen Hunden mittels Zwängen ungefährliche Hunde machen kann. Das hat nix mit "sooo böse und schlimm" zu tun.

    Gersi Den Teil hast du in deinem Zitat vergessen. Es geht da ganz ausdrücklich um gefährliche Hunde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!