Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Ich finde es auch erwähnenswert, dass ein Hund ganz andere Kräfte aufbringt, wenn er von einer Leine massiv eingeschränkt wird. Er geht ja schon mit voller Kraft gegen den Widerstand der Leine an. Das macht es ungleich schwieriger die eigene Kraft einzuschätzen, da von vorn herein deutlich mehr Kraft eingesetzt wird, als es „frei“ der Fall wäre.

  • Ich finde es auch erwähnenswert, dass ein Hund ganz andere Kräfte aufbringt, wenn er von einer Leine massiv eingeschränkt wird. Er geht ja schon mit voller Kraft gegen den Widerstand der Leine an. Das macht es ungleich schwieriger die eigene Kraft einzuschätzen, da von vorn herein deutlich mehr Kraft eingesetzt wird, als es „frei“ der Fall wäre.



    Und es passiert auch Menschen, dass sie die Grenzen der Notwehr bei einem Angriff auf sich selbst überschreiten, man schaue nur mal in § 33 StGB.

  • Ich finde es auch erwähnenswert, dass ein Hund ganz andere Kräfte aufbringt, wenn er von einer Leine massiv eingeschränkt wird. Er geht ja schon mit voller Kraft gegen den Widerstand der Leine an. Das macht es ungleich schwieriger die eigene Kraft einzuschätzen, da von vorn herein deutlich mehr Kraft eingesetzt wird, als es „frei“ der Fall wäre.

    Trotzdem wird aus einem Biss kein Schütteln, dass sind ja ganz andere Bewegungen. Aber ohne dabei gewesen zu sein kann man ja eh nie einschätzen, was jetzt war.

  • Und am Ende des Tags ist ein Hund eben ein Hund und wehrt gegen Belästigung mit dem, was er zur Verfügung hat. Ja, Hunde können ihre Kräfte dosieren (und tun es), stellen aber vorher keine moralischen oder rechtlichen Erwägungen und keine physikalischen Berechnungen zur Auswirkung des Hebels an oder Ähnliches :ka: Ja: Wer weiss, dass er einen Hund mit ausgeprägtem Beschädigungspotenzial hat, sollte ihn diesem Potenzial angemessen führen. Aber das heißt nicht Narrenfreiheit für alle Anderen.

  • Pia wurde mal von einem Schäferhund gemaßregelt. Pia wiegt 3,8 Kilo. Sie hat hinterher nichtmal eine Schramme.


    Ich denke, wenn größere Hunde den Umgang mit kleinen Hunden kennen, können sie die Maßregelung durchaus anpassen.

  • Pia wurde mal von einem Schäferhund gemaßregelt. Pia wiegt 3,8 Kilo. Sie hat hinterher nichtmal eine Schramme.


    Ich denke, wenn größere Hunde den Umgang mit kleinen Hunden kennen, können sie die Maßregelung durchaus anpassen.

    Klar. Und sehr viele Hunde sind sehr tolerant. Davon profitieren übrigens auch viele Menschen, nicht nur andere Hunde. Aber a. kann es je nach Tagesformat oder Reizlage mit der Toleranz auch einmal ein Ende haben und b. ist eben nicht jeder Hund automatisch sehr tolerant, auch wenn er gerade der Stärkere ist. Man sollte also nicht unbedingt darauf bauen :smile: Und ausgelöstes Beutefangverhalten ist davon nochmal unabhängig zu betrachten.

  • Da stimme ich dir voll und ganz zu. Mittlerweile passe ich auch noch besser auf, zu welchen Hunden meine gehen dürfen. Wobei Pia eh nicht zu anderen Hunden geht. Die kommen wenn dann zu ihr.

  • Ich finde es auch erwähnenswert, dass ein Hund ganz andere Kräfte aufbringt, wenn er von einer Leine massiv eingeschränkt wird. Er geht ja schon mit voller Kraft gegen den Widerstand der Leine an. Das macht es ungleich schwieriger die eigene Kraft einzuschätzen, da von vorn herein deutlich mehr Kraft eingesetzt wird, als es „frei“ der Fall wäre.

    Trotzdem wird aus einem Biss kein Schütteln, dass sind ja ganz andere Bewegungen. Aber ohne dabei gewesen zu sein kann man ja eh nie einschätzen, was jetzt war.

    Der gegriffene Hund wird sicherlich Abwehrverhalten zeigen. Der wird sich heftig winden, um dem Griff zu entkommen.

    Was es nun war ist sicher auch für Zeugen schwer zu erkennen.

  • Bei den unterschiedlichen Größenverhältnissen braucht es kein schütteln. Wir reden hier von einem Mini-Malteser. Wer die noch nie live gesehen hat, die sind wirklich winzig! So einen würde ich schon nicht herumlaufen lassen, weil ich Angst hätte, ein Mensch tritt versehentlich drauf.

  • Ich hätte wissen müssen, dass jetzt wieder das Argument "auch mit Maulkorb kann ein Hund bei der körperlichen Überlegenheit einen kleineren schwer, oder sogar tödlich verletzen".


    Also lässt man den Maulkorb von vornherein ab, weil: "Bringt ja nichts!"?


    Im vorliegenden Fall ist der Kleinhund durch den Einsatz der Zähne des Großhundes getötet worden. Ob er ihn mit Maulkorb überhaupt hätte verletzen können (nach Aussage seiner Halterin war er ja angeleint, und somit zumindest unter Einwirkung seiner Halterin), WISSEN WIR NICHT.


    Wenn dann noch das Argument kommt: "Vermeidet einfach jedweden Fehler, der euren Hund zu nahe an meinen bringt - dann passiert ihm auch nichts, und wenn ihr das nicht könnt, dass ist es eure Schuld, wenn euer Hund zu schaden kommt!", dann könnte ich :barbar:


    Murmelchen und Helfstyna : Ich meine, bei euch beiden des Öfteren schon gelesen zu haben, dass ihr in bestimmten Situationen einen (oder mehrere) eurer Hunde mit Maulkorb sichert.


    "Better safe than sorry."


    Ihr wisst um die Möglichkeit einer Realisierung von Gefahrenpotential, und ihr wisst um die Fehlerhaftigkeit eurer Umwelt.


    Ja, es gibt Deppen, die ich genauso widerlich finde wie ihr.


    Ich zähle mich nicht zu diesen Deppen, ganz im Gegenteil; Ich bewege mich mit meinen Hunden sehr umsichtig, kontrolliere sie so, dass es nicht zu unerwünschten Kontakten kommt.


    Darüber hinaus gehe ich aus dem Weg, mit großem Abstand, wenn ich nur den Eindruck habe, ein Kontakt könnte unangenehm für mein Gegenüber sein. (Nartürlich erst recht, wenn ich darum gebeten werden, aber zumeist bin ich schneller und gehe schon deutlich auf Abstand).


    Ich habe nichts davon, wenn meine Hunde ein Loch im Pelz haben, das Palaver und den damit verbundenen Stress will ich nicht.


    Genauso wenig will ich aber, dass mein Gegenüber Stress bekommt - der Hund, dem es zu eng ist beim Passieren, die Menschen, die dann Stress mit ihrem Hund haben, und manchmal auch der Hund, der Stress mit seinen eigenen Menschen bekommt, weil er eben so ist wie er ist.


    Finde ich absolut unnötig, und manchmal ist es so furchtbar einfach, diesem Stress den Nährboden zu entziehen.


    Trotzdem bin auch ich nicht fehlerfrei ...


    Es war 2011, unser Amigo war noch Welpe, als wir einen Todesfall in der Familie hatten.

    Eine Verwandte von mir hat dieser Todesfall besonders schwer getroffen, und ich habe mich von ihr zu einem gemeinsamen Spaziergang mit ihren zwei Schäferhunden und meinen 2 Golden überreden lassen.

    Ja, ich hätte vorher wissen müssen, dass das keine so gute Idee ist, nicht in ihrer Gemütsverfassung, und nicht im Freilauf.


    Es ging 20 Minuten gut - und dann stürzte sich einer ihrer Hunde auf meinen damals gerade 2 Jahre alten Vasco, und sein Kumpel mischte dann natürlich mit.


    Vasco lag winselnd-fiepend-wimmernd unter diesen zwei über ihm hängenden Schäferhunden, die Halterin stand handlungsunfähig daneben.

    Ich habe erst mal geschaut, dass ich diese Situation in den Griff bekomme, obwohl ich gesehen habe dass mein Welpe voller Panik die Flucht ergriff.


    Erst nach 1, vielleicht 2 Minuten habe ich Amigo gesucht, der sich auf dem nahen Parkplatz zwischen 2 Autos versteckt hatte.


    Wenn ich mir vorstelle, mein in Panik fliehender Welpe wäre in dem Moment in ein Hund-Halter-Gespann reingerannt, wo der Mensch der Ansicht ist, andere Menschen sind es selbst schuld, wenn sie ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben, und der eigene Hund diesen Hund dann schreddert, weil ein Maulkorb ja unnötig ist ...


    Diese Welt ist nicht fehlerfrei, aber wenn ich weiß dass mein Hund eine größere Gefahr darstellt, dann muss ich, ich ganz alleine, dafür Sorge tragen, dass sich diese Gefahr nicht realisieren kann.


    Zum Abschluss noch ein paar Hintergrundinformationen, im Spoiler, sonst wird der Text zu lang:


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