Der "gefährliche" Hund Teil 3
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ABER - und darauf wollte ich eigentlich hinaus - ist das eben kein normales Verhalten.
Wildtiere jagen und sind auch voll mit Adrenalin und Hormonen. Trotzdem ist die körperliche Unversehrtheit für sie extrem wichtig und sie würden eben nicht "bis zum Umfallen jagen und töten auf Teufel komm raus" - sondern eben nur, wenn es sich lohnt.
Es ist also nicht unbedingt ein "normales, physiologisches Verhalten von Säugetieren" bis zum Äußersten zu gehen, oder sich bei der Jagd lebensbedrohlich zu verletzen.
Es ist aber auch nicht so undenkbar wir es hier zeitweise klingt. Jagd ist auch für Prädatoren nicht so ungefährlich wie es hier klingt, intraspezifische Konkurrenzkämpfe können teilweise ziemlich eskalieren und interspezifische Konkurrenzkämpfe sind oft bis einer tot ist wenn es so weit kommt.
Ich meine ja, klar, das ist bei Hunden sicher teils übersteigert, aber so sehr wie mancher hier glaubt nun auch wieder nicht...
Ich habe nie gesagt, dass Jagd für Prädatoren ungefährlich ist.
Ich habe gesagt, dass Prädatoren in freier Widlbahn sich nicht offensiv verletzen lassen bei fraglichem Jagderfolg - denn Jagd ist eben extrem gefährlich und mit einem immensen Risiko verbunden. Gerade bei Prädatoren, die große Beutetiere jagen.
Davon hängt schließlich ihr Überleben ab. Es macht schlicht biologisch keinen Sinn.
Also provokativ die Frage - lässt ein Löwe wirklich nicht von seiner Antilope ab, wenn parallel die Hörner gerade seine Bauchdecke aufschlitzen?
Und auch innerartliche Auseinandersetzungen können selbstverständlich tödlich verlaufen, tun sie aber eben normalerweise nicht. Denn das kostet Energie und ist eben mit einem hohem eigenem Risiko verbunden.
Und das war mir wichtig klarzustellen, denn die Begründung, dass das alles "ganz normal" ist, stimmt meiner Meinung nach so nicht.
Es sind klare Eigenschaften, die über jahrhundertelange Domestikation und Selektion in unseren Hunden zu unseren Vorteilen (Hütehunde, Jagdhunde, Entertainment ...) besonders herausgezüchtet wurden und für das einzelne Individuum oft gar keinen wirklichen Sinn ergeben.
Und wenn man sich das mal so bewusst macht und akzeptiert, dass wir in unseren Hunden bestimmte Sequenzen des ursprünglichen Jagdverhaltens (und auch anderen Verhaltensweisen) in den unterschiedlichen Rassen besonders modifiziert haben, dann ist doch auch klar, dass Rassen in manchen Situationen anders reagieren oder ein anderes Programm fahren - und das obwohl sie am Ende alle Hunde sind und rein theoretisch die "gleiche Ausstattung" haben.
Mehr oder weniger wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen.
Und ob dadurch manche Rassen nun gefährlicher sind als andere, das ist ja eigentlich die zentrale Frage. Und die würde ich hier, für mich persönlich, mit einem klaren JA beantworten.
Hinzu zur genetischen Komponente, kommt dann eben auch noch das große Thema Umwelt, Erziehung und Haltung ...
Aber ja, wir drehen uns im Kreis.
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Genau die machen mir auch Angst
Nicht die, die wissen was sie am Strick haben
Und zwar macht mir da persönlich eher die Artgenossenunverträglichkeit Sorge
Wenn ich ohne Hund unterwegs bin finde ich die meist sehr zugewandt
Ging um die Kampfschmuser
Ich war zu langsam
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Gleichzeitig liest man hier ja immer wieder von "nicht gesellschaftsfähigen" Rassen
Definiere "nicht gesellschaftsfähig".
Nur weil eine Hunderasse nicht für die Hundewiese oder den Stadtpark geeignet ist, ist das doch kein Drama.
Für so ziemlich jeden Hund gibt es ein Umfeld, für das er nicht geeignet ist, ist vollkommen normal und nur weil hier im DF überdurchschnittlich informierte Leute zum Thema unterwegs sind, bedeutet es eben noch lange nicht, dass es nicht auch hier Vorurteile, Fehlurteile, Hass und Furcht vor bestimmten Hunden und damit einhergehende Aussagen existieren.
Und man muss da halt dann auch einfach nochmal komplett unterscheiden, zwischen Hunden mit vernünftiger Herkunft und Tieren aus Hinterhof- oder Hobbyvemehrung.
Ich glaube tatsächlich, dass in jüngster Zeit gerade im Staff/Bullterrier/etc Bereich das Kampfschmusernarrativ wesentlich mehr Schaden und Gefahrenlagen verursacht hat, als die möchtegern Gangster und ich sehe das selbe Gefahrenpotential im Gebrauchsundebereich, wenn da dieses "man muss die nur lieb genug haben" Klientel die Oberhand gewinnt. Missverstandene und fehleingeschätzte Anlagen in der falschen Umgebung, dann gern noch bei Hunden aus dubioser Herkunft, weil man ja gerettet hat, sehe ich da als das Hauptproblem und auch dieses Klientel ziehen diese Rassen einfach magisch an. Nicht nur die "will voll fett krassen Hund" Leute, sondern auch die "die sind missverstanden, die muss man nur lieben, dann klappt alles!" Fraktion und dann wird es kritisch.
Naja die Frage, ob gewisse Hundetypen in der heutigen Gesellschaft noch eine Daseinsberechtigung haben, möchte ich nur ungern wieder aufwärmen. Aber ja, ich finde es irgendwie erschreckend, dass ein Typus Hund in der heutigen aufgeklärten Zeit Angst, Vorurteile und auch Hass hervorrufen kann. Gerade unter dem Aspekt, wie "wenig" Vorfälle es eigentlich gibt.
Ich persönlich werfe zu deinen beiden Kategorien übrigens noch die wir dürfen nur positiv Verstärken-Fraktion hinzu, die mir persönlich auch Sorgen im Bereich gewisser Hundetypen macht. Gerade wenn sich das mischt mit fehlenden Regeln und Grenzen...
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Zum einen ist ein Rotti eben kein Jagdhund und daher diesbezüglich auch nicht so sauber im Kopf. Das ist genau wie meine Jagdhunde, trotzdem die definitiv einen sehr hohen Jagdtrieb haben und noch dazu angefixt sind, niemals nie bellend in der Leine hängen würden am Wild. Deren Jagdverhalten ist das was sie ausmacht, das Zuchtziel, entsprechend sind die da sauber. Jegliches Fehlverhalten wird da seit Jahrhunderten aussortiert.
Und zum anderen, wenn ich hier so lese, nur weil jemand schreibt, dass der Hund etwas als Beute sieht, muss das ja nicht so sein. Deswegen habe ich die Schärfe ja so aufgedröselt.
Menschen sind für den Hund keine Beute, sondern Kooperationspartner, biologisch würde ich es wohl als Allianz bezeichnen. Wenn ein Hund einen Menschen als Beute sieht, dann stimmt da definitiv was nicht nur dem Hund. Andererseits glaube ich persönlich nicht, dass der Hund das wirklich tut. Also zumindest nicht in der kaltblütig-überlegten Art in der es meine Jagdhunde tun. Wenn dann eher als reflexartige Kurzschlussreaktion. Oder ganz was anderes, zB Reglementierung die zu grob war oder oder oder
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Ich habe nie gesagt, dass Jagd für Prädatoren ungefährlich ist.
Das wollte ich dir nicht unterstellen. Vielleicht habe ich mich schlecht ausgedrückt, ich wollte sagen, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt.
Ich habe gesagt, dass Prädatoren in freier Widlbahn sich nicht offensiv verletzen lassen bei fraglichem Jagderfolg - denn Jagd ist eben extrem gefährlich und mit einem immensen Risiko verbunden. Gerade bei Prädatoren, die große Beutetiere jagen.
Davon hängt schließlich ihr Überleben ab. Es macht schlicht biologisch keinen Sinn.
Also provokativ die Frage - lässt ein Löwe wirklich nicht von seiner Antilope ab, wenn parallel die Hörner gerade seine Bauchdecke aufschlitzen?
Alles eine Frage der Alternativen.
Ein Wolfsrudel das wählen kann zwischen einer Schafherde mit 30 Tiere und einer Wildschweinrotte von 30 Tieren wird definitiv die Schafe nehmen.
Aber ein Wolfsrudel das die Wahl hat zwischen hungern und sich mit den Wildschweinen anzulegen, wird sich mit den Wildschweinen anlegen.
Zum Thema Bauchdecke auf schlitzen usw.: Ich denke das ist eine Einzelfallbetrachtung, auch wie schnell das alles geht usw. Bei dem entsprechenden Hundevorfall habe ich ja unter anderem deswegen so vorsichtig geantwortet, weil ich gewisse Zweifel habe, dass das was passiert ist und das Bild das bei der Erzählung aufkommt wirklich exakt zueinander passen.
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Verteidigung, Erschrecken sind normal. Auf Bedrohungen reagieren ist normal. Jeder Hund hat Zähne und Grenzen. Manche neigen eher zur Flucht und andere gehen nach vorne. Das Potenzial nach vorne zu gehen, haben aber alle. Ergo, kann es bei entsprechenden Umständen mit jedem Hund passieren.
Das meine ich. Wenn man es so sieht - und hier geht es ja um "normale" Reaktionen, die zum Tod oder zu schweren Verletzungen geführt haben - dann wäre Hundehaltung in hohem Masse gefährlich und unverantwortlich.
Dass tödliche Beissvorfälle mit jedem Hund passieren können, ist ein Ansicht, die mich wirklich erstaunt. Wird ja immer und immer wieder behauptet. Siehst du das echt so? Denkst du, deine eigenen Hunden könnten einen Menschen schwer verletzen/töten?
Familienhund beißt schlafendes Baby tot: Mutter spricht über Tragödie – „Könnte mit jedem Hund passieren“
https://www.google.com/url?sa=…Vaw2xUa4pRNpOZrMjMFfbUH8P
Zumindest taucht die Behauptung regelmäßig auf
So das sie vermutlich nur mit " Arbeit " nicht Teil
Meines "echten Wissens " wird
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ich finde es irgendwie erschreckend, dass ein Typus Hund in der heutigen aufgeklärten Zeit Angst, Vorurteile und auch Hass hervorrufen kann.
Wieso?
Das sagt nichts über den Hund aus, sondern nur etwas über die Menschheit.
Dass die Menschen heutzutage aufgeklärt sind, ist schlicht eine Illusion und das zeigt sich in allen Lebensbereichen, nicht nur beim Thema Hund.
Allein in Deutschland wurden letztes Jahr mehr Menschen durch Kühe getötet, als weltweit durch Weiße Haie.
Trotzdem wird bei der Frage wovor man mehr Angst hat bzw was gefährlicher ist, der Großteil mit "der Weiße Hai" antworten.
Angst und Vorurteile sind eben nicht rational.
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ich finde es irgendwie erschreckend, dass ein Typus Hund in der heutigen aufgeklärten Zeit Angst, Vorurteile und auch Hass hervorrufen kann.
Wieso?
Das sagt nichts über den Hund aus, sondern nur etwas über die Menschheit.
Dass die Menschen heutzutage aufgeklärt sind, ist schlicht eine Illusion und das zeigt sich in allen Lebensbereichen, nicht nur beim Thema Hund.
Das ist jetzt nicht weniger Erschreckend
Aber ja damit hast du wohl Recht!
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Verteidigung, Erschrecken sind normal. Auf Bedrohungen reagieren ist normal. Jeder Hund hat Zähne und Grenzen. Manche neigen eher zur Flucht und andere gehen nach vorne. Das Potenzial nach vorne zu gehen, haben aber alle. Ergo, kann es bei entsprechenden Umständen mit jedem Hund passieren.
Das meine ich. Wenn man es so sieht - und hier geht es ja um "normale" Reaktionen, die zum Tod oder zu schweren Verletzungen geführt haben - dann wäre Hundehaltung in hohem Masse gefährlich und unverantwortlich.
Dass tödliche Beissvorfälle mit jedem Hund passieren können, ist ein Ansicht, die mich wirklich erstaunt. Wird ja immer und immer wieder behauptet. Siehst du das echt so? Denkst du, deine eigenen Hunden könnten einen Menschen schwer verletzen/töten?
Diese Frage war zwar nicht an mich persönlich gerichtet - aber ja ich bin sicher das mein Hund jemanden schwer verletzen/töten könnte. Ich weiß, dass sie es unter "normalen" Umständen sicher nicht tun würde. Aber ich verschließe meine Augen nicht davor, dass sie biologisch gesehen dazu im Stande wäre.
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Und wenn man sich das mal so bewusst macht und akzeptiert, dass wir in unseren Hunden bestimmte Sequenzen des ursprünglichen Jagdverhaltens (und auch anderen Verhaltensweisen) in den unterschiedlichen Rassen besonders modifiziert haben, dann ist doch auch klar, dass Rassen in manchen Situationen anders reagieren oder ein anderes Programm fahren - und das obwohl sie am Ende alle Hunde sind und rein theoretisch die "gleiche Ausstattung" haben.
Mehr oder weniger wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen.
Und ob dadurch manche Rassen nun gefährlicher sind als andere, das ist ja eigentlich die zentrale Frage. Und die würde ich hier, für mich persönlich, mit einem klaren JA beantworten.
Hinzu zur genetischen Komponente, kommt dann eben auch noch das große Thema Umwelt, Erziehung und Haltung ...
Aber ja, wir drehen uns im Kreis.
Dem würde ich mich anschließen, von der Ausstattung her könnte sicher jeder Hund einen Menschen töten, aber die Wahrscheinlichkeit von einem Chi getötet zu werden ist vielleicht so hoch wie die eines 6er im Lotto während sie bei einem XL Bully (selbst für den Halter) deutlich größer ist.
Und ja, nicht nur die Genetik, auch did Erziehung spielt da sicher eine nicht unerhebliche Rolle.
Zumindest taucht die Behauptung regelmäßig auf
So das sie vermutlich nur mit " Arbeit " nicht Teil
Meines "echten Wissens " wird
Wenn es wie dort um ein kleines Baby geht, kann ich das noch eher nachvollziehen. Für die ist auch der Biss eines Chis übel. So ein Neugeborenes hält einfach noch überhaupt nichts aus und kann viel viel leichter auch versehentlich spielerisch getötet werden als ein Erwachsener.
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