Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13
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Generell sollte man sich beim Training immer überlegen, dass man durch die Erregung bei bzw. durch Belohnung immer auch die Erregung beim Verhalten, das der Hund davor zeigen soll, beeinflusst. Durch die Erwartungshaltung, die sich etabliert. Möchte ich also, dass mein Hund in der Erregung beim Verhalten hoch ist, dann belohne ich danach so, dass die Erregung beim Hund ebenfalls hoch ist. Soll es andersrum gehen, mache ich es andersrum ...
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Der Trend zu angekratzten Hunden
Was meinst du damit genau?
Ein angekratztes Nervenkostüm. Hat ja nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Viel PS, lernen sehr schnell, immer bereit alles zu geben (Hitzetolerant), einhergehend mit schlechten Nerven, Hektik, gerne vokalisierend, niedrige Reizschwelle, Neigung zu Frustverhalten.
Bei den Retrievern hat man das jetzt aber nicht so in der Form.
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Bei den Retrievern hat man das jetzt aber nicht so in der Form.
Nach deiner Definition, doch! Definitiv.
Natürlich aber nicht flächig.
Danke für die Erläuterung, mich hatte das "Trend" irritiert.
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Nach deiner Definition, doch! Definitiv.
Natürlich aber nicht flächig.
Ich finde es bei reinen Sportzuchten am schlimmsten, vor allem, wenn nicht oder wenig drauf geachtet wird bei der Bewertung.
Ist ähnlich wie Unsicherheiten bei Standardzuchten, wenn da beim richten nicht drauf geachtet wird.
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Vielen Dank für die Antwort. Das hilft mir schon, um einfach unsere Kali einschätzen zu lernen.
Ich bin aktuell eben wieder dabei, das richtige Maß zu finden, und finde es gar nicht so einfach. Mir ist momentan nur aufgefallen, dass sie nachts so extrem unruhig schläft und frage mich, ob eben genau das Beschäftigungsprogramm der Grund sein sollte. Ich versuche über ein paar Tage mal weniger zu machen, und sollten da Auffälligkeiten auftauchen, schwenke ich wieder um.
Wir haben keinen Hof, aber eine 50qm Terrasse mit Hundepool und Schatten, den sie bewacht ;), aber total im Rahmen. Aber das ist natürlich null vergleichbar mit einem Hof.
Ansonsten liebt sie es durch den Wald zu fetzen (über Stock und Stein) und Mäuse zu jagen (hat ihr aber Ihre Schwester - 8jährige Labbi-Dame gezeigt ;)). Der aktive Spaziergang ist die große Runde am Nachmittag. Am Abend wird der Spaziergang gemütlich mit Pausen und Beobachten, oder manchmal doch mit Apportieren verbracht.
Jetzt mit der ersten Läufigkeit ist sie aber auch schon "ruhiger" geworden und rennt nicht mehr so viel, beobachtet dafür mehr. Denke, dass ist noch die jugendliche Power bei ihr, dass sie so gerne durch Wald und Wiesen rennt.
Zum Einkaufen kommen die Hunde auch ab und an mal mit, oder wenn wir mal ein Kaffee trinken gehen, oder zum Friseur, aber all das eher selten.
Wenn sie ausgewachsen ist, würde ich auch gerne mal den Zughundesport ausprobieren. Demnächst versuchen wir es aber zuerst einmal mit Mantrailing. Ansonsten besuchen wir die Rudelrunde oder üben Hundebegegnungen in der Hundeschule, da sie aktuell noch jeden Hund mega toll findet und immer spielen, spielen, spielen will. Ansonsten trifft sie noch wöchentlich, manchmal leider auch nur alle 2 Wochen ihre Hundebekanntschaften (2 erwachsene Hunde und einen anderen Junghund).
Sie und ihre Schwester sind auch maximal 3h allein am Tag (mein Partner und ich wir arbeiten sehr versetzt).
Massai Danke für deinen Hinweis! Bin ich voll bei dir. Ich hatte erst überlegt, ihn sich abkühlen zu lassen. Aber das Wasser war zu matschig und zu wenig. Und dann habe ich den Anlein-Moment verpasst
Aber grundsätzlich mache ich das auch so. Es gibt hier auch eine Strecke, an der er theoretisch gut frei laufen könnte. Aber er ist mir schon ein paar Mal in das Feld abgezischt (obwohl Felder tabu sind). Und bis ich den Erfolg ausgelöscht habe, bleibt er da halt an der Leine.
Wir haben einen Sennenhund-Mix (GSS, Berner und minimal Appenzeller). Sie ist nun mittlerweile 10 Monate alt. Darf ich fragen, ob du ungefähr benennen kannst wieviel Beschäftigung Henning bekommt? Spazierengehen und draußen toben sind es bei uns so ca 2 -2,5 h und dann wird noch ein bisschen "Such" gespielt oder etwas trainiert, wie bspw. Giftködertraining, Hundeschule. Alles über den Tag verteilt (große Runde am Nachmittag oder aktuell eher Richtung Abend). Das heißt insgesamt kommen wir vielleicht auf so, 3- max. 4h Beschäftigung (alles in allem). Mal paar Tage nur an die 3h, andere Tage wiederum 4h. Hast du hier Erfahrung, wäre das schon zu viel für den Hund? Zwischendurch zur Ruhe kommt sie gut. Aktuell sind die Nächte sehr unruhig. Sie ist aber auch das erste Mal läufig und es ist den Hunden aktuell auch teilweise zu warm in ihren Körbchen und sie wandern auf die Fliesen.
Hier kommt es weniger darauf an, wie lange er ausgelastet ist. Mit 10 Monaten haben wir auf jeden Fall deutlich weniger gemacht als ihr. Man muss aber auch mit dabei sagen, dass ich zu der Zeit nicht das richtige Maß gefunden hatte: Der Anteil von Spaziergängen an der kurzen Leine war viel zu hoch, insoweit sind wir da keine Blaupause.
Aber auch aktuell kommt es auf das Wie an. Mit Spaziergängen kommen wir in der Woche so auf rund 2 Stunden. Manchmal auch nur 1 1/2. wenn wir am Wochenende längere Spaziergänge machen ist es für Herrn Hund wichtig, zwischendurch auch mal einfach zu liegen und zu beobachten. Er ist ja ein Hofhund - er hat also gar nicht das Bedürfnis viele Meter zu machen. Mal länger unterwegs zu sein ist trotzdem wichtig.
Für ihn ist es wichtig auch seinen Kopf auszulasten und ihm eine Herausforderung zu bieten. Und Schnüffel- oder Intelligenzspiele bringen es bei ihm da einfach nicht. Daher der Hundekurs: wechselnde Aufgaben und er weiß zwar nicht wozu, freut sich aber über das Lob. Bei uns im Moment einmal pro Woche, ich überlege aber noch einen Kurs zu starten, weiß nur noch nicht genau was. Wobei wir uns im Herbst noch mal an den Zughundesport rantrauen.
Aber was du schreibst: ich würde dein Programm als zu viel ansehen (für den Hundetyp). Henning ist gerne dabei, schmust und beobachtet die Gegend. Ich weiß nicht, ob das bei euch vielleicht zu kurz kommt. Aber wenn euer Hund ausgeglichen und zufrieden ist, mag es passend sein. Der Hund zeigt dir schon, ob du noch an die Stellschrauben ran musst.
Edit: Du fragst nach der gesamten Auslastung: Aktiv bespaße ich ihn vielleicht 2 Stunden pro Tag (+/-). Aber er ist öfter im Garten und checkt die Gegend. Er schaut aus dem Fenster. Er kommt mal mit zum Einkaufen. Er darf sich im Homeoffice eine Streicheeinheit abholen… schwer zu sagen. Aber er beschäftigt sich überwiegend selbst oder ruht.
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Wenn wir Suchspiele machen dann sucht unser Rocky eifrig und sehr schnell und auch gut über die Fährte. Aber er Frisst halt das gesuchte gleich bzw. Spielt mit dem Spielzeug.
Seit einer Woche lasse ich ihn nun beim Füttern immer sein Spielzeug mit der Schnauze anstupsen im Platz und dann füttere ich ihn. Das klappt schon so gut das ich das Spielzeug schon weiter weg legen kann und er legt sich hin und stupst an und dann wieder Futter.
Ich hoffe das dann die Suche irgendwann auch so klappt das er sich ablegt und nicht mehr das Gefundene gleich verspeist.
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Möchte ich also, dass mein Hund in der Erregung beim Verhalten hoch ist, dann belohne ich danach so, dass die Erregung beim Hund ebenfalls hoch ist. Soll es andersrum gehen, mache ich es andersrum ...
Mir sind gerade einige viele Lichter aufgegangen. So simpel eigentlich, aber manchmal muss man es nochmal lesen. Danke.
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Ein Trainer meinte zu mir, ich soll das Spiel nach einer aufregenden Situation (Wild in Sicht) nutzen, um das vorherige quasi zu überschreiben. Geht der Hund nach Sichtung weiter, ist das letzte Tolle das gesichtete Wild (und bei Luci ohne Leine wäre es dann das Jagen, denke ich). Wenn ich dann aber ein Zergelspiel anfange und der Hund das als letzte Aktivität hat, dann kam daraus das gute Gefühl und nicht aus der Jagd. Nun spielt Luci eh gerne mit mir und ich kann sowas beim Gassi dann auch gut nutzen.
Und bei mir wurde es gerade andersrum gesagt. Wenn man die Hunde nach einer aufregenden Situation (bei uns Hundebegnung) die Hunde flitzen lässt, d.h. meine eigenen spielen miteinander, dann wird noch mehr Aufregung aufgebaut und der Reiz kann danach nicht in Ruhe verarbeitet werden. Das sei dasselbe wie, wenn der Hund nach nem langen Gassi erstmal noch durch die Bude/Garten rennt statt zu ruhen. Verarbeiten der Eindrücke ist dann nicht gegeben.
Die Frage für mich ist, WILL ich denn, dass er den Reiz, dass er Wild gesehen hat und sich damit weggeschossen hat verarbeitet? Ist das nicht ein Kick um das nächste Mal erst recht hoch zu fahren? Und dann kann ich schon nachvollziehen, dass das Spielen den eh schon angeknipsten Hund einfach mit einer anderen Art der Belohnung, als wie es die Jagd ist, wieder zu mir holt und das gute Gefühl dann vom Spiel und nicht von der Jagd nachwirkt. Soweit die Theorie.
Lucy_Lou ja, die Gefahr der Verhaltenskette ist bei sowas bestimmt gegeben. Emil hätte da früher auf jeden Fall eine draus gemacht. Lucifer neigt da allerdings weniger zu.
Ein angekratztes Nervenkostüm. Hat ja nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Viel PS, lernen sehr schnell, immer bereit alles zu geben (Hitzetolerant), einhergehend mit schlechten Nerven, Hektik, gerne vokalisierend, niedrige Reizschwelle, Neigung zu Frustverhalten.
Ich glaube, Du kennst meinen Emil. Die Beschreibung bildet ihn quasi 1:1 ab.
Ich finde diese Diskussion wahnsinnig spannend. Und an dieser Stelle mal vielen Dank an WorkingDogs deine Erklärungen und Ideen finde ich sehr interessant und nehme da jetzt schon einiges mit.
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Falls sich jemand fragt wie ein australischer Hütehund so mit der Hitze umgeht.
Also ein Kelpie hat erfahrungsgemäß 2 Gangarten 1. gar nicht bewegen 2. Stechtrab.
jetzt könnte man bei der Wärme einfach etwas langsamer laufen, oder aber man läuft den gleichen Stechtrab wie immer und wirft sich in jeden Schatten den man findet, wartet auf mich und rennt im Stechtrab weiter…. guess what..
Das Konzept „Stechtrab“ kollidiert übrigens mit dem Konzept „Leinenführigkeit“.
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Und bei mir wurde es gerade andersrum gesagt. Wenn man die Hunde nach einer aufregenden Situation (bei uns Hundebegnung) die Hunde flitzen lässt, d.h. meine eigenen spielen miteinander, dann wird noch mehr Aufregung aufgebaut und der Reiz kann danach nicht in Ruhe verarbeitet werden. Das sei dasselbe wie, wenn der Hund nach nem langen Gassi erstmal noch durch die Bude/Garten rennt statt zu ruhen. Verarbeiten der Eindrücke ist dann nicht gegeben.
Ich hab letztens den Vortrag von Cinta angesehen beim Dummykongress und sie geht da auf die aktuelle Forschung ein und nennt EXPLIZIT das Spielen (mit dem Menschen) nach aufregenden Situationen oder auch Training und dass dadurch das unmittelbar Vorhergehende besser und schneller verarbeitet werden könne.
Vielleicht muss man da einfach bisschen differenzieren?
Wobei ich Zoomies nach nem aufregenden Spaziergang im Garten auch nie abgebrochen hab.
Wie so oft: 5 Trainer = 10 Meinungen
Muss vermutlich jeder selbst seine Erfahrungen machen.
Meine flitzt nach dem Spaziergang auch noch paar Minuten rum, bringt ihr Spielzeug, das muss man ihr dann 3-4 mal werfen. Dann ist alles gut und sie legt sich nieder. Langsam werden die Flitzzeiten kürzer, sie wird wohl langsam erwachsen.
Die Hunde unseres Trainers machen das aber auch, er sieht da auch kein Problem drin.
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