Welpe hat null Folgetrieb und andere Fragen

  • Schleppleine möchte ich eher nicht nutzen, weil er sich ja wirklich frei bewegen soll. Zu viel Leine ist schlecht für Welpen.

    Warum denkst du, eine Leine ist pauschal schlecht für Welpen?

    Wenn du eine lange, wirklich dünne und leichte Schleppleine ranmachst, kann er sich immer noch ziemlich frei bewegen. Er hat dann einen gewissen Radius, ja. Aber den sollte er ja sowieso lernen, einzuhalten. Auch später möchtest du sicher keinen Hund, der ohne Rücksicht auf dich irgendwo im nirgendwo rumstromert.

    Und wenn Leine schlecht für Welpen ist... So richtig schlecht ist es für Welpen, wenn sie vor ein Auto oder Fahrrad laufen. Oder in einen anderen Hund rein, der keinen Bock auf sie hat. Oder wenn sie irgendwo rein- oder runterstürzen. Wenn dein Hund nicht zurückkommt, dann muss eine Leine dran. Zu seiner Sicherheit!

  • Zu viel Leine ist schlecht für Welpen.

    Hö? Wo hast n die Weisheit her 😁 und ab 6 Monaten ist Leine dann plötzlich gut oder wie darf man sich das vorstellen? Dass ein Geschirr ggf nicht optimal sitzt - oke. Aber wo ist das Problem an einer dünnen Schleppi? Die du im Idealfall aufwickelst und abwickelst wie es gerade gebraucht wird.


    Was tatsächlich nicht gut ist, ist zu viel Leinenführigkeitstraining. Also stramm neben dir laufen müssen, das erfordert super viel Konzentration und sollte man langsam aufbauen, aber damit hat ne Schleppi ja nix zutun die dient nur zur Absicherung und dass der Hund keinen Erfolg hat mit abhauen

    Das Problem ist nur dass er immer wegläuft und ich ihn oft minutenlang einfangen muss.

    Leine dran 😊 das ist extrem selbstbelohnend was er da treibt und du "versaust" dir damit deinen Rückruf. Ich würde den viel viel kleinschrittiger uns sauberer und mit Plan aufbauen.


    Wenns noch zu schwer ist: Management (und damit sind wir wieder bei der Leine)

  • Mich wundert es wenig, dass der Welpe lieber auf und davon ist. Die Leine wird zur Strafe eingesetzt und die Leinenführigkeit soll unter Frust erlernt werden. Da würde ich als Welpe auch zusehen, dass ich weg komme ...

  • Möchtest du mir erklären, warum zuviel Leine schlecht ist? Ich versteh zwar, der Hund soll seine Umgebung kennenlernen, aber ich bin der Meinung, ein Hund muss sich seinen Freilauf verdienen. Und den verdient er sich, indem er Gehorsam ist und auf den Rückruf folgt.


    Den Rückruf trainiert man bereits beim Welpen an der langen Leine. Denn wenn du das so weiter übst wie bisher, lernt dein Hund nur, dass sein Ungehorsam mit einem lustigen Spiel belohnt wird, bei dem du ihn fangen musst.


    Sieh es so, die Leine ist hier nur dein verlängerter Arm, mit dem du ihn jederzeit erreichen kannst.

  • Die "Stehen-bleib-Methode" funktioniert tatsächlich eher selten.


    Für die Leinenführigkeit gibt es 19374 Tipps und Weisheiten und du wirst vermutlich noch einige kennenlernen.


    Wichtig ist immer:


    Nicht zu lange und nicht zu häufig. Ich finde 15 Minuten pro Tag, jeden Tag zu viel.


    Ich übe mit Welpen höchstens 2-3 Minuten pro Tag, damit es nicht in Frust ausartet und das nicht mal täglich.


    Die Leine soll nicht negativ verknüpft werden. Du leinst ihn zur Strafe an, so lernt er Leine=doof und beendet den Spaß.


    Belohnen anstatt bestrafen.


    Bleib nicht stehen wenn er etwas falsch macht, sondern belohne ihn wenn er etwas richtig macht. Jeder noch so kleine Erfolg ist eine Belohnung wert. Wichtig ist dabei, dass du nicht zu aufgeregt bist, also kein hysterisches Lob oder ausgedehntes Spiel. Ich finde Leckerchen eignen sich da sehr gut.


    Lass den Hund ein bisschen den Kopf anstrengen, er soll herausfinden was du willst. Anfangs kann das einfach nur rumstehen sein und jedes mal wenn er sich zu dir orientiert gibt es ein Leckerchen.



    Die Leine ist übrigens nichts schlechtes für den Welpen. Nur zu langes Einfordern von brav an der Leine laufen ist nicht ideal. Schleppleine zählt da nicht dazu, also bitte bitte sichere deinen Hund. Was du machst ist gefährlich und kann wirklich böse enden.


    Keine Fangspielchen! Ruf ihn nicht, wenn du nicht 100% sicher bist, dass er kommt. Wenn du ihn rufst und er kommt nicht und du spielst dann noch fangen mit ihm verknüpft er da was komplett falsches.


    Der Geheimtipp ist es Fehler zu vermeiden anstatt sie zu bestrafen.

  • Warum ist eine Leine schlecht?

    Wenn der Welpe soweit wegläuft, nicht verlässlich hört, gehört eine Absicherung dran. Kann auch gefährlich werden.


    Minutenlanges Einfangen lernt er nur „Bin eh schneller, brauch nicht hören“.


    Leine dann im Anschluss als Bestrafung zu nutzen, ist für die spätere Leinenführigkeit auch nicht förderlich. Wobei ich auch nicht denke, dass er das wirklich als Strafe versteht.


    Das Stehenbleiben funktioniert meistens null. Genauso wenig wie Richtungswechsel. Also zumindest nicht bei einen willenstarken Hund, wie es deiner zu sein scheint. Habs bei meinen selber mal monatelang probiert, ergebnislos.

    Find nach wie vor das körpersprachliche Führen/Begrenzen am effektivsten. Aber das sollte man von einem Trainer gezeigt bekommen.


    Bin mittlerweile auch kein Fan von Hundeschulen mehr. Sobald man keinen „Anfängerhund“ hat, ist man meist bei Einzeltrainern besser aufgehoben. Im nachhinein hätte ich meine Trainerin gern von Anfang an gehabt und die ganzen Fehler am Anfang vermieden 🫠

    Nicht, dass meine Hundeschule schlecht war. Aber es ist halt kaum Zeit für die individuellen Themen der Hunde da.

  • Mein junger Hund, 19 Wochen, hat von Anfang an eine ganz dünne Schleppleine am Geschirr. Ist er wie eine Schnur. Und da kann er sich komplett frei bewegen.

    Ich benutze für den Rückruf, Name und dann kommt ein Doppelpfiff. Den hat er schon bei der Züchterin kennengelernt und ich hab das weiter ausgebaut.

    Leinentraining am Halsband gibt es bei uns nur ab und zu und auch nur ein paar Meter. Ich hab da ein paar Leckerli in der Hand und mach mich ganz spannend, so dass er überhaupt nicht auf die Idee kommt an der Leine zu ziehen. Leine am Geschirr kann er ruhig auch ziehen

  • Also, ich gehöre zur Fraktion 'Lieber die Leine dran, als einen toten Hund' :ka:

    Aber gut.



    Zu diesen Punkten hier:


    Ja, er sollte schon wissen was er tun muss

    Das kann nur dann funktionieren, wenn das Training vernünftig und vor allem für den Hund logisch aufgebaut wurde.

    In solchen Fällen liegt der Fehler oft beim Halter selbst!

    Wenn er nicht kommt dann hole ich ihn zu mir und leine ihn kurz an, damit er merkt dass er etwas falsch gemacht hat.

    Genau das meine ich damit!

    Der klassische Fehler!

    Das Problem ist nur dass er immer wegläuft und ich ihn oft minutenlang einfangen muss.

    Ja, natürlich!

    Du hast es ihm ja genau so beigebracht!

    Du setzt Leine zudem noch als "Strafe" ein. Nebenher bemerkt, ist das Timing der "Strafe" auch total daneben!


    Zur Erklärung für Dich:

    Du bestrafst im Grunde genommen den Hund dafür, daß er sich in Deiner Nähe befindet.

    Ich würde auch ständig von Dir wegrennen wollen, wenn Deine Nähe zu mir bedeutet, daß ich angeleint werden muß.


    Denke mal darüber nach!



    Hat dies der Trainer so erklärt, nun ja, dann würde ich auch darüber nachdenken wollen, ob nich doch eine andere Hundeschule die bessere Idee wäre.


    Warum denkst du, eine Leine ist pauschal schlecht für Welpen

    Wenn man die Leine selbst als Strafe ansieht, joah, dann ist natürlich die Leine "schlecht".

  • Ich verstehe, dass du keine Leine an deinen Welpen machen willst. Meine Welpen laufen hier von Tag 2 an beim Spazieren gehen ohne Leine (im sicheren Gebiet) mit. Bei Sookie war es etwas schwierig, weil sie einen wahnsinnigen Radius hatte (Folgetrieb setzte irgendwo zwischen 100 und 200m Entfernung ein; Verstecken brachte nichts, weil sie ja in etwa wusste, wo ich lang war und mich dann halt dort suchte - und dank Nase und Augen auch fand), daher hab ich bei ihr einen Folg-mir-Ruf etabliert - Aufbau locker, leicht spielerisch, anfangs auch viel mit Locken. In meiner Nähe sein habe ich ganz viel belohnt (verbal, Leckerchen, Spielen).

    Aber wenn du keine Möglichkeit hast, deinen Welpen zu dir zu locken oder dich ihm zu nähern, wirst du in den sauren Apfel beißen müssen.


    Zum Rückruf: am Anfang ruft man nur und ausschließlich, wenn man sich sicher ist, dass der Welpe auch wirklich kommt! Dass der Hund in der Hundeschule gehorcht, hat einfach was mit der Umgebung zu tun. Hunde lernen ortsbezogen und vmtl. ist er in der Hundeschule dann auch einfach im Trainingsmodus. Draußen in der "echten Welt" muss man den Rückruf nochmal getrennt von der Trainingssituation kleinschrittig aufbauen und hochwertig belohnen (der Hund bestimmt, was hochwertig ist - nicht jeder Hund findet Futter spannend genug, dass man das für so wichtige Dinge als Belohnung nutzen kann).


    In dem Alter hätte ich ein Nichtausführen eines Rückrufs noch gar nicht bestraft - denn da kann der Hund noch gar nicht sicher wissen, was der Rückruf bedeutet. Daher ruft man nur zu Trainingszwecken und in Situationen, in denen der Welpe nur soweit abgelenkt ist, dass er auch kommen kann (das ist je nach Charakter und Übungsmöglichkeit irgendwas zwischen Welpe ist gerade eh auf dem Weg zu mir (und bereits fast angekommen) und geringe Ablenkung (z.B. gelangweiltes Knabbern an einem Grashalm, entspanntes durch die Gegend schauen)).


    Noch ein Hinweis: achte beim Rückruf auf deine Körpersprache. Stehst du aufrecht und frontal zum Hund? Das hemmt. Besser ein bisschen wegdrehen, in die Hocke gehen, weiche Körpersprache; die meisten Welpen lieben es auch, wenn du vor ihnen wegrennst und sie dich fangen dürfen (also rufen, Welpe wendet sich dir zu/läuft auf dich zu und du drehst auf dem Absatz um und rennst los). Außerdem freu dich! schon während der Welpe auf dich zu läuft, lob ihn, feiere ihn, feuer ihn an.



    Nach 2 Wochen ist noch NULL Bindung da

    Das ist Schwachsinn. Welpen binden sich unheimlich schnell. Bei meinen Welpen war schon am ersten Abend die erste zarte Bindung vorhanden. Natürlich hab ich eine Rasse, die sich eh eng an den Menschen bindet. Je nach Charakter mag das auch mal ein paar Tage dauern. Aber wenn nach zwei Wochen mit einem Welpen noch keine Bindung da ist, dann macht man mMn gewaltig was falsch - das geht nur, wenn man sich überhaupt nicht mit dem Welpen beschäftigt oder dabei total unvorhersehbar ist, so dass man den Hund permanent verunsichert (beides dürfte in der Realität äußerst selten vorkommen).

  • Das mit der Leine ist Quatsch. Es wäre schlecht für den Hund, wenn du ihn ohne Leine laufen lassen würdest, wenn er nicht hört. Das wäre sogar Sau gefährlich. Spätestens im Tenniealter hast du dann ein Riesen Problem. Deswegen nur da ohne Leine laufen lassen, wo es sicher ist. Und wie gesagt, Leinenführigkeit und auch sicherer Rückruf sind eine Sache von Monaten. Das Teenie alter wird dir da auch noch in die Quere kommen


    Das ist übrigens was ganz typisches, dass es in der Hundeschule (also meist derselbe, sichere, umzäunte Ort) klappt und woanders nicht.


    Nicht jeder Hund ist gleich. Du kannst nicht ein Trainung auf jeden Hund beziehen. Offensichtlich klappt das stehen bleiben bei euch nicht. Wenn die hubdeschule der Meinung ist, Schema A jedem aufzudrücken, ist das schlicht keine gute Hundeschule und du hast das Problem dann spätestens mit nem ausgewachsenen Teenie.


    Also für dich gilt jetzt: Leine dran! (Da kommst du nicht drum herum), den Hund Hund sein lassen und mal 30 Schritte im Leinenführigkeits Training runterfahren (Leinenführigkeit bedeutet übrigens sich an dir zu orientieren und nicht neben dir zu laufen) die kleine Maus kann so was noch gar nicht leisten. Das ist als würdest du einen Grundschüler nach x auflösen lassen

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