(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchshunden

  • Helfstyna okay gehe ich absolut mit. Danke für den Austausch ich weiß das sehr zu schätzen.


    Damit ziehe ich mich auch langsam raus will den Thread nicht weiter sprengen hier gehts ja eigentlich um andere Rassen als meine pillepalle Qualzucht.

  • Habe ich bereits beschrieben. Z.B. Klickern, positive Bestätigung, Lob, Alternativen etc.

    Warum ist das normal und anderes nicht?


    Es spricht nichts gegen Regeln, aber es spricht vieles gegen einen aversiven Aufbau,


    Regeln kann man auch freundlich etablieren. Sie geduldig immer wieder einfordern anstatt es nicht einmal zu versuchen.

    Wie forderst du Regeln ein?

    Meine Hündin kannte das Konzept Spielzeug gar nicht als sie einzog. Ich musste es ihr schmackhaft machen, über Wochen.

    Weil ich es aus Erfahrung zu 100% bestätigen kann. JEDER Hund kann positiv erzogen werden, es braucht halt mehr Geduld als ein Schrei oder ein Schubs.

    Das ist das, wo ich bei "rein positiv" oft hake. Ich glaube halt nicht, dass es für den Hund immer das Beste ist, alles über Wochen trainieren zu müssen. Denn in der Trainingszeit muss man bei "rein positiv" ja alle Situationen, die noch nicht klappen, vermeiden und viel managen. Heißt, dass der Hund auch viele Privilegien wie zB Freilauf für einen längeren Zeitraum entzogen bekommen muss, weil man noch am trainieren ist.

    Ich glaube ehrlich, dass meine Hunde lieber fünf Wochen früher Freilauf genießen, selbst wenn sie dafür mal in die Seite gestubst wurden, als dass sie "rein positiv" fünf Wochen an der Leine laufen müssen. Bei diesem Argument fehlt mir einfach der Hund. Da wird so getan, als ginge es nur darum, dass der Mensch frühe Resultate will, weil er zu faul dafür ist, länger zu trainieren. Aber der Mensch ist nur ein Faktor, was ist mit dem Hund?

    Wie gesagt, mit schnellem Trainingsfortschritt kommen auch schneller Privilegien und Freiheiten.

    Und ich glaube, dass Freiheiten und Privilegien sehr zum Wohl eines Hundes beitragen.


    Ähnlich wie beim Thema "Kommando/Tricks im Alltag" vs "keine/wenige Kommandos im Alltag". Da gehts ja auch, unter anderem, um freie Entscheidungen. Ich finde es schade, dass du darauf gar nicht eingegangen bist. Zum Beispiel Thema Deckentraining: Ist es für den Hund wirklich so viel schöner, auf der Decke sein zu müssen als sich frei zu bewegen, wenn dafür ein Abbruch nötig war?


    Ich trainiere übrigens sehr viel positiv und werde oft dafür belächelt, wieder mit Leckerlis unterwegs zu sein. Ich plädiere also keinesfalls dafür, ständig nur zu strafen. Aber ich finde das andere Extrem, positive Strafen komplett abzulehnen, auch irgendwie nicht logisch.

  • Vielleicht magst du mir fürs Verständnis trotzdem noch kurz beantworten, war das aversive absichern in deinen Augen nun erfolgreich oder nicht?

    Ganz klares jein :pfeif:
    Also, dass ich ihn noch weitgehend unter Kontrolle habe ja, das ist weil er gelernt hat, dass er muss.
    Aber ich muss leider auch sagen, beim nächsten Welpen werde ich früher schäfer werden, damit das nochmal ein Stück besser sitzt. Weil so wies jetzt ist, ist es verbesserungswürdig...


    Also würde er ohne noch mehr machen als nur "anhetzen"?

    Ne, "Halt" ist "Halt" entweder er befolgt das, oder nicht. Ich zumindest zähle es nicht mehr als Erfolg, wenn der Hund 3 Sekunden später anhält...
    Dass er gesundes (=unverletztes) Schalenwild nur sehr kurz anhetzt ist eine Charaktereigenschaft. Also auch wenn er darf wie er will, ist es da nach kürzester Zeit wieder da. Das soll auch so bei seinem Typ Hund.

    Dass ein Hund wenn er einmal gehetzt hat (selbst der pillepalle Begleithund) danach schwieriger zu händeln ist kann ich aus logischer Sicht total nachvollziehen (die Intensität unterscheidet sich heftig, klar), deshalb fand ich auch den Jagdhundaustausch in einem Thread so spannend wo es darum ging warum gerade Jagdhunde so kontrollierbar sind obwohl sie ja.... halt Jagdhunde sind.


    Da kamen einige Stimmen von wegen weil diese Hunde eben tatsächlich Jagen DÜRFEN und damit gut ausgelastet sind und letztendlich wissen wann sie dran sind oder halt nicht.

    Mh, das klingt nach Widerspruch, ist es aber eigentlich nicht.
    Hmm, wie beschreibt man das. Jagdhunde haben Jagdverstand. Und die Vollgebrauchsjagdhunde (gibt da ja auch sehr unterschiedliche Charaktere zwischen den verschiedenen Jagdhunderassen, selbst wenn man nur die in D zugelassenen nimmt) wollen schon auch wirklich zusammen mit ihrem Jäger jagen. Ein erfahrener, gut erzogener Hund weiß wann es sich rentiert zu jagen. Die haushalten mit ihren Kräften, die gehen auch nicht hirnlos allem hinterher usw. Das ist schon was ganz anderes als ein aus Langeweile jagender Nicht-Jagdhund. Die unterscheiden zwischen gesunden und krankem Wild, den Wildarten, ob gerade gejagt wird oder man Gassi geht usw. Wie gesagt, die werden nicht hirnlos à la Hauptsache hinterher hetzen und den nächsten Kick holen. Sondern die wissen genau was sie tun und machen das dann mit voller Absicht. Oder eben nicht.

    Es ist eher so eine wenn-dann-Sache. Ganz oder garnicht. WENN der Hund in den Jagdmodus geht, dann richtig. Ein ausgelasteter Hund hat es nicht nötig aus Langeweile hetzen zu gehen.
    Es kommt auch stark drauf an wie man jagt. Ein Hund der zB oft auf dem Entenstrich ist (viel Selbstkontrolle, viel im Gehorsam) bleibt gut im Gehorsam. Ein Hund der öfter mal auf einer Drückjagd die Sau rauslassen darf, lernt halt frei die Sau rauszulassen. Stöbern und perfekter Gehorsam verträgt sich oftmals nicht so gut. Da muss man eine Balance finden.


    Ich würde Begleithunde diesbezüglich übrigens nicht Pillepalle nennen. Ich glaube die sind diesbezüglich teils komplizierter, weil sie eben nicht das volle "kooperativer Jagdhund"-Paket mitbringen. Also ich denke wenn bei einem Begleiter der Jäger durchkommt ist das anstrengender. Wenn nicht, natürlich nicht, klar. Denn, wie gesagt, mein Jagdhund kann immernoch gut frei laufen. Einfach weil der vieles als "ja, ich weiß, dass da was ist, aber da muss ich jetzt nicht hinterher" bewertet (und er hört ja auch noch, nur nicht mehr so gut). Das kenne ich von unseren Familienhunden damals anders "es rennt weg, also renn ich hinterher".

  • Warum ist das normal und anderes nicht?

    Weil ich einfach nicht verstehe wie man seinem eigenen Hund weh tun kann, wenn es nicht gerade um Leben oder Tod geht.


    Und ja, geschubst, gepackt und angeschrien werden ist kacke. Egal wie man es benennt, dabei bleibe ich.


    Wie forderst du Regeln ein?

    Hab ich ja schon beschrieben.


    Nehmen wir mal als Beispiel: Ich will nicht dass Jessie bellt wenn es klingelt.


    Ich habe ewig lange Freunde und Bekannte gebeten sinnlos bei mir zu klingeln und jedes Mal wenn sie gebellt hat habe ich sie auf ihre Decke geschickt bis sie es verknüpft hatte.


    Hat sie die Entscheidung getroffen auf die Decke zu gehen anstatt wie eine wilde Hummel zur Tür zu sausen gab es eine mega Party.


    Das ist eine Regel, die mir wichtig ist. Aber ich musste keine Grobheit anwenden.


    Leine dran, zur Decke führen, belohnen. Ganz simpel.


    Andere würden wahrscheinlich körperlichen blocken, streng wegdrängen etc. einfach weil es vielleicht schneller geht, aber es gibt IMMER einen positiven Weg. Das will ich damit sagen.


    Thema Deckentraining: Ist es für den Hund wirklich so viel schöner, auf der Decke sein zu müssen als sich frei zu bewegen, wenn dafür ein Abbruch nötig war?

    Der Hund soll ja lernen, dass die Decke ein Rückzugsort ist, Entspannung pur.


    Ich habe keine aggressiven Hunde und sie können sich immer frei bewegen bei Besuch, weil sie Schleimer sind die Menschen lieben.


    ABER wenn ich hier so lese, dass manche "richtig ungut" werden, wenn der Hund den Besuch nicht akzeptiert, anstatt dem Hund eine Alternative anzubieten muss ich eben mit dem Kopf schütteln.


    Ich wette dass jeder Hund, wenn er die Wahl hätte, sich für die Decke entscheiden würde anstatt für den Schubser.


    Irgendwie habe ich das Gefühl ich werde nicht richtig verstanden.


    Mir geht es nicht darum, dass man keine Regeln haben soll und blanke Anarchie herrschen sollte. Mir geht es einfach nur darum, dass ich es unfair finde den Hund für etwas zu bestrafen, wenn man doch die Möglichkeit hätte ihm etwas aufzuzeigen wofür man ihn belohnen kann.


    Ja, gefährliche Hunde nehme ich jetzt mal aus. Davon habe ich tatsächlich keine Ahnung. Aber ihr könnt mir nicht erzählen das alle Schäferhunde und Gebrauchshunde gefährlich sind?


    Und falls ja, warum hält man sie dann?

  • Will keiner hören aber ja diese Hunde haben in der Regel das Potenzial gefährlich zu werden durch Genetik. Grade bei falscher Haltung .

    Und dieses ewige " ich liebe den Hund , ich kann ihm deshalb nicht weh tun würde ich bei meinem menschlichen Partner auch nicht" - es ist ein Hund und kein Mensch , die Kommunikation läuft komplett anders ab

    Ein Raubtier das man kontrollieren können sollte und manche Dinge brennen sich schneller, nachhaltiger und effektiver ein mit nem Schmerzreiz. Ganz sachlich und unemotional.

    Muss man nicht gut finden oder selbst so handhaben aber es ist so.

    Verteufeln braucht man es aber ebenso wenig.

  • Liest du eigentlich die ganzen Antworten?

    Oder huldigst du dich nur selbst?


    Ein kleiner Knuff wäre auch nicht annähernd so schmerzhaft, wie eine Blasenentzündung - aber das wird halt von dir hartnäckig ignoriert

  • Die Thread stellerin hat zu 100 % Erfahrung mit Hunden. Vermutlich aller Rassen und kann deshalb keine anderen Antworten an nehmen. Somit dreht sich alles im Kreis und bringt einem nicht weiter.

  • Boop Boah, echt jetzt?


    Es gibt Hunde, die interessiert das Leckerchen werfen nicht. Da kannst du jahrelang dran trainieren. Der Hund kann aber während dessen nur an der Leine laufen oder muss im Haus separiert werden. Und das ist dann positiv???


    Es spricht dir doch keiner deine Erziehungsmethoden ab, sie ist nur eben nicht bei allen Gebrauchshunden anzuwenden weil: funktioniert nicht !!!


    Ich habe keine aggressiven Hunde und sie können sich immer frei bewegen bei Besuch, weil sie Schleimer sind die Menschen lieben.

    DAS würde ich z.B. gern einmal sehen. Wie oft ist das beschwichtigen und nicht die Liebe zum Menschen.

    Ich möchte dir oder deinen Hunden damit nichts unterstellen, kann ja sein, dass sie sich wirklich freuen.

  • Ich kann mich auch nur wiederholen, es ist keine sinnführende Diskussion möglich wenn der Horizont am eigenen Tellerrand endet.


    Sie liebt ihren Hund so sehr, das eine evtl. Blasenentzündung oder andere Krankheit die zum lösen in der Wohnung führt, zwei Wochen ignoriert wird, weil das Verhalten ihres Hundes, ihrer umfangreichen Erfahrung nach, nicht nach Blasenentzündung/Krankheit aussieht. Das liebe Leute, ist wahre Liebe zum Tier und Erfahrung als langjähriger Hundehalter, der schon alles an Hundetypen ausschließlich mit Geduld und Liebe hinbekommen hat.


    Alter, hier platzt ja sogar mir der Kragen trotz Ingwertee :woozy_face:

  • Ja, gefährliche Hunde nehme ich jetzt mal aus. Davon habe ich tatsächlich keine Ahnung. Aber ihr könnt mir nicht erzählen das alle Schäferhunde und Gebrauchshunde gefährlich sind?

    Es geht nicht um gefährliche Hunde. Es geht um Hunde, die ein Mindset haben, das strikt geregelt werden muss. Sie kooperieren gerne, haben aber auch einen sehr eigenen Kopf, und die Strategie, die Zähne einzusetzen, liegt ihnen halt eher als anderen Rassen.


    Die meisten werden die Aufregung an der Tür ähnlich lösen wie bei dir - vielleicht mit dem Unterschied, dass es durchaus körpersprachliche Begrenzung am Anfang gibt (vor allem, wenn man noch nicht weiß, wie bei Besuch reagiert wird, oder für einen Moment vergessen wird, dass man auf der Decke bleiben soll). Es werden eben die Varianten kombiniert.


    Das kannst du aber halt nicht machen, wenn der Hund meint, deine Grenzen bewusst auszutesten oder dich regulieren möchte.

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