Welpe frustriert mich

  • Der Titel klingt etwas hart, aber es ist die Wahrheit.


    Kurz zur Vorgeschichte: Mein Mann ist ein großer Hundefreund, er ist mit Hunden aufgewachsen und hatte auch immer selbst welche. Er ist außerdem ein großer Fan von Hundesport, er steckt da richtig viel Herzblut rein. Als ich ihn kennengelernt habe, hatte er zwei Hunde. Einen deutschen und einen belgischen Schäferhund. Beide waren bereits älter und toll erzogen, sind kaum aufgefallen und haben mir persönlich null Arbeitet bereitet.


    Ich persönlich kann mit Hunden nicht wirklich viel anfangen. Ich habe keine Abneigung oder so, aber ich bin auch nicht so begeistert von ihnen.


    Beide Hunde sind innerhalb von einem Jahr verstorben. Das ist jetzt über drei Jahre her. Zu der Zeit waren wir gerade voll in der Familienplanung und deshalb hat er davon abgesehen sich sofort einen neuen zu holen.


    Unserer beiden Kinder sind jetzt 1 und 3 Jahre alt und mein Mann meinte, dass es Zeit für einen neuen Hund wäre. Ich persönlich hatte meine Bedenken, da er berufstätig ist und ich oft alleine zuhause mit den Kindern bin. Er arbeitet 2 Tage im HO und 3 Tage auswärts und meinte, dass ich nicht viel machen müsste.


    Na gut, spulen wir etwas vor. Vor 6 Wochen ist die nun 14 Wochen alte Iluna eingezogen. Sie ist eine schwarze deutsche Schäferhündin und sie ist ein absolutes Chaos.


    Ich habe einfach kein Gespür für Hunde, ich scheine alles falsch zu machen und Hund tanzt mir auf der Nase rum.


    Ein paar Beispiele:


    Sie macht ständig ins Haus, weil ich zu langsam bin oder nicht merke, dass sie muss. Bei meinem Mann gab es noch keinen einzigen Unfall.

    Sie beißt mich dauernd. Sie versucht auch meinen Mann zu beißen, aber er sagt ein strenges Wort oder schubst sie weg und sie hört auf. Wenn ich das tue, dann wird sie noch wilder und scheint zu glauben, dass ich spielen will.

    Sie will auch die Kinder beißen, die haben mittlerweile Angst vor ihr. Mein Mann wird dann richtig streng und schreit sie an oder packt sie hart an und sie zieht sich zurück. Ich kann das absolut nicht unterbinden. Ich muss sie wegsperren.


    Mein Mann ist generell ein strenger, ernster und etwas schroffer Mensch. Ich bin sensibel und eher weich. Er sagt immer, dass Iluna mich nicht ernst nimmt, weil ich es nicht ernst meine. Aber ich kann dieses kleine Wesen nicht anschreien, schubsen, packen usw. und dabei wirklich grob werden.


    Er sagt, dass solche Hunde eine strenge Führung brauchen und das glaube ich auch, aber ich kann es einfach nicht authentisch rüberbringen.


    Wir hatten einen Freund hier, der Hundetrainer ist, der versucht hat mir beizubringen, wie ich mit Iluna umgehen muss, da es immer wieder zu Streit zwischen meinem Mann und mir geführt hat.


    Aber er arbeitet genau wie Mann. Schreien und Härte. Ich wollte einen anderen Trainer ausprobieren, aber er meinte, dass nicht jeder solche Hunde kann.


    Ich gehe am Zahnfleisch, ich könnte nur noch heulen, wenn ich alleine mit den Kindern und der Hündin bin. Ich sperre sie die halbe Zeit nur noch weg, was wieder zu Streit führt. Ich fühle mich auch mies, aber ich weiß mir manchmal nicht mehr zu helfen. Meine Kinder können sich im eigenen Haus nicht mehr frei bewegen wenn Iluna da ist und mein Mann weg ist.


    Ich bin ständig am Putzen, weil sie überall hinmacht. Ich habe keine Sekunde Ruhe, wenn Kinder und Hund im selben Raum sind. Ich kann keine Bindung zu ihr aufbauen, weil alles so anstrengend ist.


    Könnt ihr mir irgendwie helfen?


    Ich schreibe hier, weil mein Mann und ich mittlerweile nicht mehr über das Thema reden können ohne zu streiten und ich mich wirklich bessern will. Aber ich weiß einfach nicht wie.


    Ich hoffe dass ihr mir ein paar gute Tipps geben könnt. Vielleicht sogar Alternativen zu Härte?

    • Neu

    Hi


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    • und ich mich wirklich bessern will.

      Ehrlicherweise sehe ich dich da überhaupt nicht in der Verantwortung. Du hast vorher Bedenken geäußert, die wurden ignoriert. Du bemühst dich jetzt, es funktioniert nicht.

      In meiner Welt ist es jetzt an deinem Mann Lösungen zu finden. Dir die Schuld zuzuschieben ist keine.


      Ob die Erziehung deines Mannes gut und richtig ist, darüber lässt sich streiten. Für dich scheint es aber der falsche Weg zu sein, also auch hier, neue Wege und Rückhalt und Unterstützung deines Mannes sind gefragt.


      Ich finde, man sollte es dir hoch anrechnen, dass du immer noch bereit bist, dich um seinen Welpen zu kümmern und aus seinem Wunsch eine Familienangelegenheit zu machen.

    • Ich finde, dass ein guter Trainer auch in der Lage sein sollte, sich auf das Hund-Mensch-Gespann (in dem Fall du und deine Hündin) einzustellen. Wenn du schlicht und einfach keine autoritäre Ausstrahlung hast, dann kannst du beim Hund auch nicht so rüberkommen, behaupte ich mal. Dann muss es für dich einen anderen Weg geben, mit dem du authentisch sein kannst.

    • Hallo!


      Wir hatten vor kurzem eine ähnliche Situation.

      Mein Partner wollte nicht unbedingt einen Hund, aber dann zog dennoch der kleine Lenny ein.

      Mein Partner hat weniger Erfahrung als ich, ist aber der Meinung mit Anschreien und Härte erzieht man Hunde, er hat mittlerweile aber auch gelernt : Klappt nicht.

      Lenny ist zB super sensibel und hat bei ihm dann garnicht mehr funktioniert, weil er sehr unsicher war. (Als er kleiner war, war er aber auch super inkonsequent, weil klein und süß)


      Allerdings war er auch oft Inkonsequent und wollte ihn Beißen, natürlich nicht böse, aber spielerisch.

      Lenny hat das bei mir nie gemacht, aber mein Partner war oft etwas inkonsequenter.

      Und ich finde Anschreien ist da nicht unbedingt der beste Weg.

      Mein Partner konnte den süüüßen Winzling zu der Zeit auch nicht anschreien, weg schubsen etc.

      Muss man auch nicht unbedingt.

      Ich würde empfehlen den Hund dann auf seinen Platz zu schicken.

      Lenny durfte zB mit auf das Sofa. Meistens fing er da an, meinen Partner in die Hand zu beißen.

      Als Konsequenz musste er runter vom Sofa und auf seinen Platz.

      Nach 3-4 wiederholen hat das ganze auch super geklappt und er hat verstanden, dass das Verhalten blöd ist und er dann nicht bei uns sein darf...

    • Erstmal hallo hier im Forum und schön dass du dich so um ein friedliches Zusammenleben von Hund und Familie kümmerst. :smiling_face:


      Einen Hund damit zu erziehen, dass man ihn ständig anschreit wenn er etwas unerwünschtes tut, halte ich keinesfalls für einen guten Weg!

      Stell dir vor du bist ein Kind, kommst in ein fremdes Land, alles ist neu und du verstehst die Sprache nicht, die dort gesprochen wird.

      Als Kind hast du natürlich einen Spieltrieb. Du spielst so wie du es bisher kennst (von den Geschwistern) und wirst dafür angeschrien, in einer Sprache die du nicht verstehst. Auch in anderen Situationen passiert das: ständig wirst du angeschrien, weißt aber nicht warum. Schöne Vorstellung? Eher nicht.


      Meistens hilft es schon, unerwünschtes verhalten zu ignorieren oder Konsequenzen einzuführen: der Hund beißt beim Spiel, du stehst auf und gehst weg. Der Hund ist auf der Couch zu aufgedreht, du setzt ihn von der Couch runter, usw.

    • Du bist in einer schwierigen Situation, du kämpfst gerade an 2 Fronten. Wenn du nicht aufpasst bleibst du über.

      1. Es ist dir hoch anzurechnen das du noch nicht aufgegeben hast und immer noch versuchst die Situation zu verbessern.

      Die Aussage deines Mannes, du hättest nicht viel Arbeit mit dem Welpen, ist schon arg grenzwertig. Welpe. Macht immer Arbeit und er ist an 3 Tagen nicht da.


      2. Ein Hund braucht, Konsequenz, Geduld, Liebe

      ein Hund braucht keine Härte und Gewalt


      Du brauchst einen Hundetrainer der Dir hilft mit dem Welpen umzugehen, der Dir zeigt was Du in den diversen Situationen machen kannst, keinen Trainer der mit Härte und Gewalt arbeitet.

      Geh auf jeden Fall immer nach dem Schlafen, Spielen und Fressen mit ihr raus.

      Bzw. alle 2-3 Stunden die Möglichkeit zum lösen geben.

      Sei lieb zu ihr, aber konsequent, du brauchst nicht schreien und toben, da schaukelt ihr euch nur gegenseitig auf.


      Versuch die Welt mit ihr gemeinsam kennenzulernen, zeig ihr neue Dinge, strahl die Ruhe aus die du gern von ihr hättest. Da könnt ihr eine Bindung aufbauen.

    • Hallo,


      das hört sich wirklich nicht sehr schön an bei euch zuhause. Es ist immer sehr schade wenn es nicht sehr gut läuft mit einem Welpen, aber so wie ich das verstehe hattest du von beginn an deine Bedenken. Gibt es die Möglichkeit das dein Mann sie mit zur Arbeit nimmt? Du hast noch 2 sehr kleine Kinder zuhause die noch die volle Aufmerksamkeit Ihrer Mutter brauchen. Und auch euer Welpe tut mir sehr leid. Anschreien ist nun wirklich kein Zeichen von Führung. Klar und konsequent aufgebaute Kommandos finde ich viel zielführender. Warum sträubt sich dein Mann dagegen das du einen anderen Trainer aufsuchst? Ja es gibt einige Trainer die nicht so gut Arbeiten oder eben den Schlag Hund nicht gut kennen/können, aber es grundsätzlich ablehnen wo du 3 von 7 Tagen alleine bist mit dem Zwerg. Hättest du den Interesse daran mit ihr eine Junghundgruppe zu Besuchen? Vielleicht an einem Tag wo dein Mann nicht Arbeiten muss und die Kinder bespaßen kann? Du könntest damit vielleicht deine Bindung zu ihr verbessern und auch noch etwas lernen um sie besser einschätzen zu können.


      Es gibt eigentlich nur wenig Möglichkeiten für euch.

      Entweder er nimmt sie mit in die Arbeit. Ihr besorgt für die 3 Tage die Woche einen Hundesitter, oder er muss sich von seinem Hund trennen und Ihn wieder an den Züchter zurückgeben.

      In meinen Augen geht es nicht das er dir die Verantwortung aufs Auge drückt und sagt du machst es falsch.

    • Wäre es denn eine Option, dass du dich an einen Trainer deiner Wahl wendest, der zu euch nach Hause kommt und dir ein paar auf dich angepasste Basics zum Umgang mit Iluna vermittelt?

      Weil Fakt ist, die Erziehung muss zu Mensch und Hund passen. Wenn du kein Typ für Härte bist, wird das nichts, das hast du ja selbst schon gemerkt. Wichtig wäre jetzt halt für dich, einen Weg ohne Härte aufgezeigt zu bekommen. Da gibt es ganz verschiedene Ansätze und ein guter Trainer kann das Passende für euch auswählen.

      Das Tolle an Hunden ist halt, dass sie in der Regel sehr personenbezogen lernen. Heißt, nur weil dein Mann über eine sprichwörtlich "harte Hand" arbeitet, musst du das nicht auch. Du kannst mit ein bisschen Anleitung auch deine ganz eigene alternative Sprache mit Iluna aufbauen (und vielleicht funktioniert die ja sogar irgendwann besser als die von deinem Mann und er schaut sich was bei dir ab ;) )


      Nichtsdestotrotz: Wenn du sagst, du kannst/willst das nicht mehr (was meiner Ansicht nach absolut dein Recht ist), dann musst du dich nicht arrangieren. Dann ist halt dein Mann in der Pflicht, eine sinnvolle Lösung für die kleine Hündin zu finden.

    • Vielen Dank für eure Antworten!


      Ich versuche eben wirklich die Harmonie aufrecht zu erhalten, deshalb suche ich nach Lösungen, die für alle passen.


      Ich wäre durchaus bereit mit einem anderen Trainer zu arbeiten, aber mein Mann sträubt sich, meint dass ein unfähiger Trainer Iluna versauen würde. Und in seinen Augen sind alle Trainer unfähig, die nicht mit seinem Verein assoziiert sind.


      Leider kann er die Kleine nicht in die Arbeit mitnehmen. Er hat bereits gefragt, weil er der Meinung ist, dass ich nicht in der Lage bin mich um einen Welpen zu kümmern, aber sein Chef hat nein gesagt.


      Er sucht auch nach Lösungen, weil er nicht möchte, dass ich mit Iluna alleine bin, nicht weil ich am Ende bin, sondern weil ich die Kleine angeblich verrückt mache. der Haussegen hängt schief und das wegen so einem kleinen Wesen.


      Ich kann ihr nicht wirklich viel zeigen, da mein Mann nicht möchte, dass ich mit ihr das Haus verlasse. Wir gehen nur gemeinsam in den Garten, wo ich dann auch mit ihr spiele und versuche eine Beziehung mit ihr aufzubauen.


      Es ist einfach schwierig, weil ich zwei so kleine Kinder habe, die meine volle Aufmerksamkeit benötigen. Ich kann die beiden nicht mal eine Minute alleine lassen um mich voll auf Iluna zu konzentrieren.


      Mein Mann besucht bereits eine Hundegruppe mit ihr in seinem Verein. Er möchte nicht, dass ich mich in die Erziehung einmische, weil sie ein Sporthund werden soll und angeblich kann man da schon früh viel kaputt machen.


      Es ist alles etwas festgefahren und wir drehen uns im Kreis. Ich habe einfach das Gefühl, das ich alles falsch mache und er gar nicht sieht wie sehr ich ihm versuche entgegen zu kommen.


      Die Idee mit dem Hundesitter ist nicht einmal so verkehrt. Das könnte tatsächlich eine Lösung sein. Ich werde mit ihm darüber sprechen.

    • Ich rufe mal Helfstyna  Murmelchen  Hummel , die sich alle mit Gebrauchshunden auskennen.


      Härte, Anschreien und Grobheit sind im Umgang mit Welpen - überhaupt mit Hunden jeden Alters - immer fehl am Platz. Ganz egal ob Pudel oder Schäferhund. Das klingt nach Hundeabrichtung aus Opas Zeiten. Wird leider teilweise immer noch so gehandhabt, aber das ist weder die einzige noch die beste Art, einen jungen Hund zu erziehen. Kein Trainer, der auf dem aktuellen Wissensstand ist, arbeitet so mit einem Welpen. Autorität, Konsequenz und Führung ist etwas völlig anderes.


      Deine Kinder und du, ihr habt jedes Recht darauf, euch angst- und stressfrei frei in der eigenen Wohnung zu bewegen. Es ist an deinem Mann, dafür Lösungen zu finden und dich zu unterstützen. Man kann niemandem, der gar kein Interesse an Hunden hat, einen jungen, lebhaften Gebrauchshundewelpen aufs Auge drücken und der Person dann Vorwürfe machen, wenn es voraussagbar nicht klappt.

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