Welpe frustriert mich

  • Ich Verweise auf das von mir hervorgehobene in meinem Kommentar 🙃


    Und ja doch es wurde suggeriert.

  • Da ich mich mit Welpen nicht auskenne, habe ich gerade mal das Internet gefragt. Wenn ich keinen Rechenfehler gemacht habe, entspricht das Alter des Welpen von 14 Wochen wohl grob einem Menschenalter von 4 bis 5 Jahren (ich habe im Kopf, bei großen Rassen eher mehr).


    Die Kleine ist also kein Baby mehr, vielleicht hilft das der TE auch etwas besser beim Einordnen der Situation.

  • Mir ist komplett egal, welche Rasse der Welpe hat. Ich werde nicht gebissen. Ich will keine Zaehne an mir haben (mit gewissen, ganz klaren Ausnahmen). Und das lernt hier kein Hund ueber Alternativverhalten und auch nicht ueber ignorieren.

    Nein, ich schlag keine Welpen oder erwachsene Hunde. Aber ich werf auch keine Kekse um ein Problem zu umgehen. Nicht wenn ich es sofort abgestellt haben will.


    Mein Nachwuchshund kam unfassbar oft mit 'OMG! Du bist soooo putzelig!! :cuinlove: ' durch und hatte (und hat) dadurch unglaublich viele Freiheiten. Die ist mAn gnadenlos verzogen (und rotzfrech), lernt im Grunde alles ueber positive Verstaerkung usw. Aber..es gibt gewisse Grenzen und die setze ich sehr deutlich durch. Von Anfang an! Und das oft ohne ein Alternativverhalten. Weil es mir schlicht egal ist, was sie stattdessen tut. Sie kann sich hinlegen, sie kann gehen, sie kann neben mich kommen, sie kann Samba tanzen..mir egal! Solange die Verhalten xyz sein laesst.


    Der naechste Punkt: Haette ich ein weinendes Baby/Kind auf dem Arm, ist mir dessen Befinden mal um Welten wichtiger, als das des Welpen! Da ignorier ich kein zwicken in meine Beine, bis der Hund es langweilig findet! Da stell ich es ab (oder lass es abstellen) und kuemmer mich um das weinende Kind!

  • Ich finde, du machst das wirklich toll - und das schreibe ich dir als Mutter von 4 Kindern - und daß du dir sogar noch die Zeit nimmst und dir die Mühe machst, dich in einem Forum schlauer zu machen, finde ich bewundernswert - Respekt :smiling_face_with_hearts:


    Vielleicht hilft dir ein kleines Mantra . . .


    Wenn es mal wieder zu arg wird, sage dir immer wieder, daß es nicht für immer so bleiben wird - alles geht vorüber :cowboy_hat_face:


    :dog_face:

  • Das meiste habe ich von Trainern gelernt, es ist also nichts was ich mir aus der Nase gezogen habe!

    Nein, ich mache keinen Hundesport, zumindest nicht in einem Verein. Ich baue selbst Dummyarbeit auf und da ist mir ziemlich wumpe ob alles perfekt ist, es soll Spaß machen.

    Ich habe mehrere Alternativen genannt aus genau dem Grund das nicht immer eines für alle passt.

    Aber verteilt ruhig eure Facepalm Smileys. Ich bin stolz darauf gewaltfrei zu trainieren. Und mir tut der Welpe hier einfach Leid.

  • Und wie kann es dann sein, dass so viele Familien mit Kindern Hunde haben, wenn es doch so unmöglich ist die Kinder mal kurz außen vor zu lassen?

    Ich sage ja nicht, dass man das eine Stunde lang üben soll. Ein kluger Welpe hat das nach ein paar Minuten raus und hört auf zu diskutieren. Er sieht ein dass es sich mehr lohnt im Auslauf zu bleiben.

    Zu deinen Aussagen fällt mir ein:

    "Ich war die perfekte Mutter. Bis ich selbst Kinder bekommen habe."




    So ein junger Hund sieht sehr selten "etwas ein". Genau wie so kleine Kinder übrigens.

    Der Hund lernt über Versuch und Irrtum, und wenn er sich ein neues Spiel ausdenkt und der Mutter in die Hacken schnappt, während sie das schreiende Baby beruhigt, und angenommen, sie wirft jetzt ein Zergel, wie von dir empfohlen - wird er da eher aufhören oder vielleicht doch eher angestachelt werden?


    Gerade für einen Hund, der auf Beute fixiert ist, ist es die höchste Belohnung, damit zu spielen oder zu zergeln. Das verwende ich doch nicht, um ne unerwünschte Situation wie zwicken auch noch zu bestätigen und zu festigen. Das gleiche auf der Couch.



    Davon ab ist dem beuteaffinen Hund im Haus mit Kleinkindern Beute zu geben mehr als gefährlich, weil es zu Konflikten mit den Kindern führen kann und damit zu unschönen Augenblicken von Ressourcenaggression.

    Deshalb hatte unsere Schäferhündin damals kein Spielzeug und Zergel/Ball gab es nur draußen und nur sehr dosiert. Spielzeug der Kinder war natürlich auch tabu, und Kauknochen wurden von mir wieder eingesammelt nach ner "Bearbeitungszeit".



    Es hat vermutlich seinen Grund, warum der hundeerfahrene Mann seine Frau bittet, nix weiter mit dem Hund zu üben. Deutsche Schäferhunde sind richtig angegangen in meinen Augen die mit am leichtesten zu erziehende Rasse, aber bis die 3 sind musst du halt sowas von dran bleiben und darfst nix durchgehen lassen, was du auf Dauer nicht möchtest.

  • Das meiste habe ich von Trainern gelernt, es ist also nichts was ich mir aus der Nase gezogen habe!

    Was es nur noch schlimmer macht, dass diese Binsenweisheiten gegen gutes Geld unter die Leute gebracht und ihnen eingeredet wird, dass es nur so richtig geht und ihnen und ihren Hunden damit so viele Möglichkeit zum fairen und simplen Zusammenleben genommen wird.



    Ich bin stolz darauf gewaltfrei zu trainieren.

    Ich finde es immer wieder befremdlich, auf was man stolz sein kann. Ist für mich so ein bisschen wie "ich bin stolz drauf religiös zu sein", aber ok, wenn es einem hilft, sich gut zu fühlen, wieso nicht.

    Stolz führt einen sehr schnell dazu über extreme Fehler und verfehlungen hinwegzusehen. Bei so Dingen wie der Wahl der Erziehungsmethode sollten Wissen, ständiges Lernen, Selbstrefletion und Anpassungsfähigkeit an die individuelle Situation die Ratgeber sein, die einem den Weg weisen und nicht der Stolz einem (vermeintlich) exklusiven Kreis anzugehören.

    Und mir tut der Welpe hier einfach Leid.

    Wenn du dich dann besser fühlst, mach das.

    Realistisch betrachtet ist es aber Ressourcenverschwendung, denn nach dem was die TE hier schreibt, dürfte dieser Welpe eine glückliche Zukunft haben und sein Leben zufrieden, geführt, ausgelastet und akzeptiert in seiner Familie verbringen und sich nicht in die Reihen unzähliger, unerzogener Gebrauchshunde einreihen, die mit 12 bis 24 Monaten dann ganz dringend und sofort in rasseerfahrene Hände vermittelt werden müssen, weil man ihnen nicht mehr Herr wird mangels Erziehung und Vorbereitung darauf, was kommt, wenn ein solcher Hund ohne stabile Grenzen in die Pubertät kommt.


    Das einzige was du hier noch machst, ist zu versuchen, der TE ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie nicht auf dich und deine Ideologie hören will.

  • Kein Grund die Kleine zu packen und von der Couch runter zu befördern. Was du in diesem Moment tun kannst ist laut "Aua" rufen und aufstehen, damit sie sieht, dass sie etwas falsch gemacht hat.

    Wenn das nicht klappt, weil die Kleine davon vielleicht aufdreht -> immer ein Spielie parat haben! So kannst du ihr, noch bevor sie zubeißt eine Alternative geben. Nochmal: Alternativen sind wichtig! Hunde wissen nicht was richtig und was falsch ist und wenn sie ständig nur erklärt bekommen, dass alles falsch ist kann es dir passieren das sie unsicher werden. Sie müssen klar kommuniziert bekommen was sie machen können und nicht nur was sie nicht machen dürfen!

    Ich hab ne kleine Terrierlady. Die lacht gerade seit ner halben Stunde darüber. Am Anfang, als wir sie bekommen hatten, hatte sie gerne mal zornige Zoomies in denen sie mich als Spielie missbrauchen wollte und dabei üüüü-ber-haupt nicht zimperlich umgegangen ist. Da konnte ich 'Aua' sagen und mit Zergeln winken bis ich tot umgefallen wäre. Interessiert die null. Wenn ich aufstehe, springt sie wie ein Flummie an mir hoch und schnappt in alles was sie findet. Und ja, das tut teilweise wirklich weh. Nicht auszudenken, wenn da mal ein einjähriges Kind dazwischen käme.

    Gewirkt hat hier sehr schnell und sehr nachhaltig: so ne Aktion abbrechen indem ich sie unsanft vom Sofa befördere, laut werde ("HEY! Es REICHT jetzt!") und körpersprachlich so lange gegen halten, bis sie aufhört. Alternative hab ich keine aufgezeigt außer: hör sofort auf mit dem was du tust.

    Das hat sie so super schnell verstanden, dass das absolut nicht gewünscht ist. Kurz innegehalten, überlegt und dann hat sie sich mit was anderem beschäftigt :ka: .

    Mein vorheriger Hund wäre so vermutlich in seinen Grundfesten erschüttert gewesen und hätte mich den Rest des Tages gemieden. Der war aber vom Charakter her komplett anders.

    Daher passen einfach nicht alle Methoden auf jeden Hund.

    Selbst meine Trainerin sagt ganz klar, dass sie nicht mit jedem Hund nach Schema F arbeiten kann.

    Und hier scheint es ja gut zu passen, wenn der Hund die Korrektur annimmt und hinterher nicht in nem Mauseloch verschwindet. Versteh die Problematik nicht so richtig.

    Murmelchen wars glaub ich, die mal ein Video von nem Haufen Maliwelpen gepostet hatte. Die hingen begeistert in nem Lappen und haben auch bei Störungen nicht los gelassen. Das lässt den Typus Hund nicht sonderlich zimperlich erscheinen.

  • Ein kluger Welpe hat das nach ein paar Minuten raus und hört auf zu diskutieren.

    Und der Satz zeigt einfach mal wieder, dass du Null Ahnung von diesem Hundetypus hast.

    Gebrauchshunde sind nicht dafür gemacht, etwas nach ein paar Minuten einzusehen und mit dem Diskutieren aufzuhören. Genau das will man nämlich nicht.

    Die Hunde sollen selbstbewusst sein und ein Ziel vehement und ausdauernd verfolgen, auch bei Widerstand.

    Dafür sind diese Rassen gemacht, das benötigen sie in ihren ursprünglichen und aktuellen Aufgabengebieten, um ihren Job zu machen.


    Das hat nichts mit klug oder dumm zu tun.

    Der Schäferhund an der Herde, der aufgibt, weil eines der Schafe ihn anpufft oder das Gestrüpp ein wenig piekt, der Diensthund der abdreht, weil ihn jemand angerempelt hat, ist untauglich für seinen Job und diese Eigenschaft, gegen Widerstände anzugehen und es eben nicht nur einmal zu versuchen und beim Scheitern sofort aufzugeben, kommt nicht erst am zweiten Geburtstag und ist auch nicht erlernt, die haben diese Hunde von Geburt an.

  • Och..die haengen eigentlich immer in irgendwas oder machen was kaputt.. Und!! Sie sollen rassetypisch gar nicht sofort aufgeben!




    Aua sagen, aufstehen und gehen!? Der Welpe (bei mir ein Mali) denkt sich 'geil!! Jetzt kommt noch (mehr) Bewegung in die Beute :applaus: '

    8 - 9 Wochen alter Welpe:

    Das erste kennenlernen nach dem abholen

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    Gassi

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    Einfach so, weil es ihr Spass gemacht hat

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    Da kann man gerne ignorieren oder Kekse/Spieli werfen. Dann halt nicht jammern, wenn die ersten Verletzungen entstehen. Oder man schnappt sich den Hosenscheisser und setzt eine Grenze. Sauber, fair (!!) und nachdruecklich! Und danach ist die Welt wieder rosa und der Welpe das weltbeste und suessteste Hundekind ueberhaupt.

    Btw. ich pflueck die anfangs nur ab und fixier sie dann so, dass sie nicht nochmal beissen koennen. Aber das aendert sich sehr schnell und dann wird eben diese Grenze gesetzt.

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