Ist das zu teuer für einen Welpen?

  • Glaube das ist tatsächlich das größte Problem daran (ist ja nicht auf Welpenpreise und Hundezucht beschränkt), dass viele Menschen ein Problem damit haben offen zu sagen mit Sache xy verdiene ich ganz gut Geld. Ich persönlich finde das überhaupt nicht moralisch verwerflich, aber es scheint so, dass es oft verpönt ist, wenn man an etwas verdient und deshalb wird da so ein Bohei drum gemacht.

    Was mich angesichts einiger Beiträge hier aber nun tatsächlich nicht wundert. Das eigentliche Bohei wird doch drum gemacht, wenn Züchter gut an ihrer Zucht verdienen :ka:

  • Eine Hobbyzucht (Zucht aus Liebhaberei) kann also durchaus auch gewerblich sein.

    Vor dem Finanzamt nicht. Dort muss man nachweisen, dass man sein Gewerbe mit Gewinnerzielungsabsicht betreibt bzw. Gewinne erzielt, sonst werden die steuerlichen Vorteile, die man durch das Gewerbe hat, aberkannt.

    Sprich, wenn es nur Liebhaberei ist, darf man seine Unkosten NICHT steuerlich geltend machen. Das darf man nur, wenn man nachweisen kann, dass auch dauerhaft Gewinn hinten raus kommt.

    Liebhaberei und Gewerbe schliessen sich also gegenseitig aus. Das eine erzielt keinen Gewinn (und davon wird vom Finanzamt erstmal ausgegangen bei Hundezucht) - das andere erzielt Gewinn. Entweder/Oder.

    Ob man Sachkunde nachweisen muss oder Genehmigungen vom VetAmt braucht, hat mit dieser Unterscheidung wiederum nix zu tun. Da geht es um die Anzahl der Hunde, soweit ich weiß.

  • Der SV hat eine Sonderstellung und hat z.B. auch eine eigene Ausstellungsordnung, die sich komplett von der AO des VDH (und der FCI?) unterscheidet..


    Und von wegen 'wer von der Zucht lebt, zuechtet nicht gescheit': Es gibt zumindest im Bereich Gebrauchshunde gerade im Ausland genug Zuechter, die das Gegenteil beweisen.

    Ob man da kauft muss jeder selbst entscheiden. Aber das die Hunde nix taugen, die Hunde nicht gut versorgt und die Welpen nicht gut aufgezogen werden, das die Verpaarungen nicht durchdacht sind, usw. ist da einfach voellig falsch!

    Nein, ich kaufe auch nicht bei jemandem, der z.B. eine Huendin 7x belegen laesst. Weil es nicht zu dem passt, was ich fuer mich als 'unterstuetze ich' definiere. Aber nicht weil es den Hunden da nicht gut geht o.ae.!!

  • "Liebhaberei oder Gewerbe" = Finanzamt

    "Kommerziell oder Liebhaberei" = VDH

    Ich glaube, das wird häufig nicht unterschieden :???:

    Edit: Der Begriff der Liebhaberei ist beim Finanzamt ein anderer, als beim VDH.

  • Nein, ich kaufe auch nicht bei jemandem, der z.B. eine Huendin 7x belegen laesst. Weil es nicht zu dem passt, was ich fuer mich als 'unterstuetze ich' definiere. Aber nicht weil es den Hunden da nicht gut geht o.ae.!!

    Ist das häufige Belegen etwas, was dazu führt, dass es der Hündin nicht gut geht?

    (Ich kann das nicht beurteilen - ist ne Frage).

    Das scheint ja gerade der Knackpunkt zu sein, dass es so unterschiedliche Erwartungen und Ansprüche gibt.

    Ich frage mich auch manchmal, warum man bei der Hundezucht "professionell" gleich "schlecht" annimmt. Könnte es nicht auch was gutes sein, wenn Leute züchten, die ihre ganze Zeit darauf verwenden und sich entsprechend gut auskennen?

    Mir sind die Gegenargumente natürlich klar - bei Hunden wird es mit der erwarteten Aufzucht im Wohnzimmer halt dann schwierig.

    Aber als Grundgedanke - muss eine professionelle Zucht immer gleich Vernachlässigung und Welpenfabrik bedeuten?

  • "Liebhaberei oder Gewerbe" = Finanzamt

    "Kommerziell oder Liebhaberei" = VDH

    Ich glaube, das wird häufig nicht unterschieden :???:

    Edit: Der Begriff der Liebhaberei ist beim Finanzamt ein anderer, als beim VDH.

    Ah.

    Frage ist dann, was ist beim VDH gemeint? Kommerziell und Gewinnerzielungsabsicht ist ja dasselbe - oder nicht?

    Ich hab mir mal die Satzung angeschaut.

    Hervorhebungen von mir

    2.1 Als ordentlicher Züchter und Halter gilt, wer lediglich aus Gründen der Liebhaberei (Hobby) die Zucht und/oder die Ausbildung nach kynologischen Grundsätzen betreibt und fördert. Dem steht eine etwaige tierschutzrechtliche Verpflichtung zur Beantragung einer Genehmigung oder eine behördliche Einstufung der Zucht als gewerblich grundsätzlich nicht entgegen.

    2.2 Züchter wie Halter, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, gelten als dem kommerziellen Hundehandel bzw. der vom VDH oder der ihm angeschlossenen Rassehunde-Zuchtvereine nicht kontrollierten Hundezucht zugehörig. Kommerzieller Hundehandel liegt vor, wenn Hunde zum Zwecke der Weiterveräußerung erworben werden. Unkontrollierte Hundezucht liegt vor, wenn die Zucht nicht der Kontrolle des VDH oder der ihm angeschlossenen Mitgliedsvereine unterliegt, insbesondere nicht den Anforderungen der VDH-Zucht-Ordnung, bzw. den Zucht-Ordnungen der die Rasse betreuenden Rassehunde-Zuchtvereine entspricht.

    2.3 Personen, die dem kommerziellen Hundehandel (Hundehändler) oder der vom VDH oder seiner Rassehunde-Zuchtvereine nicht kontrollierten Hundezucht oder die einem dem VDH entgegenstehenden Rassehunde-Zuchtverein angehören, dürfen nicht Mitglied in einem Mitgliedsverein sein.

    Daraus geht für mich hervor:

    Ob man z.B. einen 11er braucht (also mehr als 3 Hündinnen) ist für den VDH irrelevant.

    Was das Finanzamt sagt, auch.

    "Dem steht eine Einstufung als gewerblich nicht entgegen, Punkt 2.1.)

    Als kommerziell wird Hundehandel eingestuft, also An- und Verkauf von Hunden, nicht Zucht.

    Als klares Unterscheidungsmerkmal ist nur die Mitgliedschaft zu einem dem VDH zugehörigen Zuchtverein angeführt.

    Jetzt müsste man sich die Satzungen der einzelnen Vereine anschauen, um herauszufinden, was mit Hobby nun genau gemeint ist.

  • Gebunden insoweit, als dass die in der VDH-Zuchtordnung festgelegten Kriterien nicht unterschritten werden dürfen.

    Nein.

    Der SV hatte bei Eintritt 100% Bestandsschutz für seine bereits vorhandenen Satzungen und musste diese nicht an die VDH Satzung anpassen.

    Deshalb gelten bis heute im SV an vielen Stellen andere Regeln auch bei der Zucht und den Ausstellungen.

    So hat der SV zB andere Regelungen wie oft belegt werden darf und auch hinsichtlich der Wurfzahlen gelten andere Vorgaben.

    Nur neu gefasste Beschlüsse müssen den VDH Ordnungen entsprechen.

  • Aber „braucht“ man denn z.B. als Hündinnen-Halter so viele Ausstellungen?

    Als Rüdenhalter, okay, so als Werbung. Aber wenn ich ne zugelassene Zuchthündin hab, dann ist es das doch (vom ‚müssen‘ ausgehend) gewesen. Oder versteh ich das falsch?

    Alles ein Frage der Rasse, bei Rüden wie bei Hündin.
    Bei meinen Rassen werden die Hunde beispielsweise nur einmal für die Formwertbeurteilung vorgestellt und das wars. "Werbung" machen die Hunde mit den Prüfungsnachweisen und sonst indem man seinen Hund halt auch regelmäßig auf größeren Jagden oder so führt, damit die Leute die Leistung sehen.

  • Das Thema mit dem Wort Hobbyzucht hatten wir ja schonmal...

    das problem ist halt dass sich jeder was eigenes bei den Wörtern vorstellt. Für die einen ist es das Böse denn Hundezucht braucht Expertise und Hobby klingt so larifari und nach Vermehrung und Bauernhof ups Wurf und andere müssen wiederum bei dem Wort gewerblich an 20 Zwinger nebeneinander denken im dunklen Keller und 200 Welpen auf einmal, quasi wie eine Maschinerie, daher geht ihnen im Gegenzug beim Wort "Liebhaberzucht" das Herz auf.

    Aber wie hier schon mehrfach betont wurde, so einfach ist es halt nicht.

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