Ist das zu teuer für einen Welpen?

  • In der Regel betreibt der Hundezüchter ein Hobby. Warum sollte ich ihm den die Zeiten dazwischen finanzieren?

    Vielleicht weil es dir wichtig ist, dass die Hündinnen nicht durch pausenlose Belegung ausgenutzt werden? Das senkt nun mal die Produktionsrate...

    Aber wenn du das nicht möchtest, kannst du ja zum Vermehrer, da finanzierst du keine "arbeitslosen" Zeiten der Zuchthündinnen, sondern nur Produktionskosten und Gewinn des Produzenten.

    Ähm, dass man als Züchter Hunde haben kann, weil man sie mag und entsprechend diese private Hundehaltung, wie jeder andere HH auch, selbst finanziert und entsprechend einfach überhaupt nicht nach Gewinnmaximierung arbeitet, ist dir noch nicht in den Sinn gekommen?

    Ich würde einfach mal grundsätzlich nicht bei jemandem kaufen, der nur Hunde hat um damit Geld zu verdienen, egal ob der nach VDH Standard produziert oder nicht.

  • Aber mal ehrlich, die meisten Züchter arbeiten doch (oder nebenbei). Oder beziehen Rente oder was weiß ich. Gibt es echt Züchter die mehr nehmen, um die Zeiten zwischen den Würfen zu finanzieren? Wäre mir neu, aber so abwegige ist es natürlich nicht.

    Meine Großeltern waren damals nicht so als sie gezüchtet haben (die haben halt gearbeitet) und deswegen kann ich das auch nicht so nachvollziehen.

    Da jetzt mit der Vermeherkeule zu kommen finde ich auch nicht fair.

    Naja, wenn man das betriebswirtschaftlich betrachtet, dann dient der Kauf und die Haltung ja komplett der Produktion der Welpen. Heißt, alles in Zusammenhang mit dieser Hündin muss über die Welpenverkäufe finanziert werden, auch Ruhezeiten oder - wenn man nicht will, dass die Hündin danach verkauft wird - ihre Rente. Der Neben(Haupt)erwerb hierbei zählt erstmal nicht rein.

    Betriebswirtschaftlich betrachtet aber natürlich keiner die hobbymäßige Hundezucht, und es wird über den Haupterwerb querfinanziert, aber wenn man es ganz nüchtern getrennt betrachtet, müssten auch die Zeiten zwischen den Würfen finanziert werden.

  • Lustig ist halt, dass man als Züchter ja bloß kein Geld mit seinen Hunden machen darf (oder maximal das Geld raus bekommen soll für den Wurf, das man explizit da rein gesteckt hat). Aber dann soll man ja noch arbeiten.

    Und überhaupt, ein Züchter soll dann doch noch x Hunde halten, denn die Zucht muss doch auch züchterisch was bewirken und man darf auf keinen Fall Hunde abgeben, die nicht mehr in der Zucht sind oder sich nicht eignen. Weil dann ist man doch ein geldgeiler Vermehrer, der die Hunde nur zum Züchten hält.

    Aber arbeiten, wenn man so viele Hunde hat, wie wird man dann allen gerecht? Da gehen doch bestimmt einige unter im Rudel. Und arbeiten, während ein Wurf liegt, das ist ja verantwortungslos. Wer kümmert sich dann um die Welpen? Wann lernen die mal was kennen? Die werden doch nur sich selbst überlassen.

    Züchten in Rente? Um die Rente aufzubessern oder was? Und was ist, wenn man plötzlich stirbt oder im Alter krank wird? Auch verantwortungslos.

    Nur mal ein paar Würfe haben und dann keine mehr? Was ist denn das für eine Zucht, wo ist der große Plan, was will man denn bitte dann bewirken? Dann kann man es auch gleich ganz sein lassen.

    Ist dann auch noch ein kranker Welpe dabei, dann muss der Züchter den behalten oder verschenken oder ein Leben lang alles für ihn bezahlen. Und überhaupt, der züchtet dann nur kranke Hunde.

    Mit der Tierschutzkeule fangen wir gar nicht erst an.

    Fasse zusammen: wie man es macht, macht man es falsch.

    Entweder man ist ein gewissenloser geldgeiler Vermehrer, dem man kein Geld zuschieben will, damit man ihm nicht sein Hobby finanziert, oder man ist ein Hundemessi ohne Ahnung und Plan, dem man auch kein Geld zuschieben will.

  • Lustig ist halt, dass man als Züchter ja bloß kein Geld mit seinen Hunden machen darf (oder maximal das Geld raus bekommen soll für den Wurf, das man explizit da rein gesteckt hat). Aber dann soll man ja noch arbeiten.

    Du meinst so wie andere Mehrhundehalter auch? So wie andere mit einem Hobby das den Hund beinhaltet auch? So wie überhaupt jeder andere mit einem (gemeinnützigen) Hobby auch?

    Ja, schon echt dreist...

    Ich meine, wo ist das Problem? Dann soll der gewerbliche Züchter einfach offenlegen, dass er gewerbsmäßig züchtet, entsprechend Steuern zahlen und offen darlegen, dass er sich die komplette HH finanzieren lässt, weil seine Hunde nur der Produktion dienen und er sonst keine hätte. Kein Problem.

    Ich zumindest störe mich nur dran, wenn sowas als liebevolle Hobbyzucht deklariert wird und den Leuten falsch vorgerechnet wird, wie sich die Preise zusammensetzen, oder ihnen eingeredet wird, dass es nur dieses Modell gäbe.

  • Ähm, dass man als Züchter Hunde haben kann, weil man sie mag und entsprechend diese private Hundehaltung, wie jeder andere HH auch, selbst finanziert und entsprechend einfach überhaupt nicht nach Gewinnmaximierung arbeitet, ist dir noch nicht in den Sinn gekommen?

    Natürlich ist es das, du hast nicht verstanden, worauf ich hinauswollte. Nur gewerbliche Züchter rechnen die gesamte Hundehaltung in ihren Betriebsaufwand ein, inklusive das notwendige Grundstück/Bauten. Aber als nicht gewerblicher Züchter hält man uU 1, 2 Hunde mehr als man rein privat tun würde. So ziemlich das Gegenteil vom Streben nach Gewinnmaximierung.... Ist dir nicht in den Sinn gekommen?

  • Ich versteh trotzdem immer noch nicht wie das Gebrauchshundezüchter machen. Die kommen in der Regel doch auch mit Welpenpreisen um die 1.000 Euro aus. Natürlich sieht der Käuferkreis dieser Hunde die Welpchen nicht nur durch die Herzchenbrille und zahlt in der Regel keine horrenden Preise, Nach der Logik dass die hohen Preise nötig sind um verantwortungsvolle, tierschutzgerechte Zucht möglich zu machen, dürfte es kaum noch Gebrauchshundezüchter geben.

  • Warum sollte es nur entweder oder geben?

    kann man nicht Geld verdienen, im Sinne von es bleibt mal mehr, mal weniger Gewinn und etwas mit Leidenschaft und Herzblut tun. Das schließt sich doch nicht gegenseitig aus.

    Blöd ist doch nur Gewinnmaximierung, weil man da den Punkt erreicht, an dem man an irgendwas spart, in dem Fall an den Hunden.

  • Betriebswirtschaftlich betrachtet aber natürlich keiner die hobbymäßige Hundezucht, und es wird über den Haupterwerb querfinanziert, aber wenn man es ganz nüchtern getrennt betrachtet, müssten auch die Zeiten zwischen den Würfen finanziert werden.

    Danke, so sieht das aus. Aber eine nüchterne Betrachtungsweise ist für einige, hm, nicht angebracht.

    Man will nicht des Züchters Hobby - Hundehaltung und -zucht - finanzieren. Aber man erwartet, dass der Züchter den Welpenkäufern das Hobby - die Hundehaltung - über einen möglichst tiefen Welpenpreis querfinanziert. Kann man so sehen, ist jedem unbenommen. Aber man kann diese Einstellung auch etwas schräg finden. :ka:

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