Verhalten nach Kastration beim Rüden

  • Milo wurde mit 1 1/2 Jahren und nochmal mit 3 Jahren chemisch kastriert, die "richtige" Kastration findet diesen Monat statt.

    Gründe waren vorwiegend wiederkehrende Probleme mit der Prostata, aber auch vom Verhalten tut es ihm ganz gut.

    Was sich - bezogen auf das Verhalten - geändert hat:

    - Er hat einen "normalen" Sexualtrieb. Also vergleichbar mit vielen anderen intakten Rüden. Immer noch interessiert, immer noch am Pipi lecken und schnüffeln, immer noch am Markieren und intakte Rüden anprollen - aber jetzt halt in einem händelbaren Maß.

    - Sein Territorialverhalten ist weniger geworden. Also rassetypisch immer noch da, aber nicht mehr so extrem übersteigert.

    - Er hat (ich vermute dadurch, dass er allgemein weniger Stress hat) mehr Impulskontrolle und mehr Frustrationstoleranz über, ist ansprechbarer, folgsamer, kommt besser zur Ruhe, spielt wieder mehr, also allgemein einfach etwas ausgeglichener und gelöster

    - Dadurch sind seine Probleme mit Menschen- und Hundebegegnungen deutlich (!) besser geworden

    - Er ist sehr viel verfressener geworden, will draußen ständig irgendwas vom Boden futtern, klaut Essen, Snacks abgeben fällt ihm schwerer als davor usw.

    - Er ist schreckhafter und ein klein wenig vorsichtiger geworden. Das schadet bei seinem Grundcharakter nicht wahnsinnig, weil er von Haus aus ein ordentlicher Haudrauf ist, aber bei einem unsichereren, schüchterneren Hund wäre das für mich definitiv ein Grund gewesen, nicht zu kastrieren

    - Sein Fell ist nicht mehr ganz so super und Muskelaufbau gestaltet sich auch etwas schwieriger

  • Rasse: Golden Retriever

    Alter bei Kastra: 5 Jahre

    Grund für Kastra: Prostata zu gross, machte dadurch Probleme

    Verhalten nach Kastra: völlig normal, wie vorher

    Fell: wurde fluffig und verfilzte schneller

    Gewicht: musste im Auge behalten werden. Gab etwas mehr Gemüse ins Futter

  • Meiner wurde mit 3 Jahren kastriert.


    Die Gründe dafür waren sehr komplex, das hier auf zu schreiben würde zu lang werden.


    Er ist etwas ängstlicher / unsicherer geworden. Aber er war auch vorher schon ein leicht unsicherer Geselle.


    Er hat ein doppeltes fellkleid und das ist seither eine wahre Katastrophe.


    Er ist jetzt 8 Jahre alt. Ich hab es immer bereut (weil das Fell seitdem so viele Probleme macht) aber es war damals einfach der Weg der gegangen werden musste.

  • Das Gewicht bekomm ich bei beiden Hunden ganz gut mit Flohsamenschalen in den Griff.


    Zu jeder Mahlzeit weiche ich für meine Beiden eine Mischung aus Olewo Karottenpellets, Rote Beete Flocken, Bierhefe und Flohsamenschalen ein. Von der Mischung, die ich so pi mal Daumen mache und vorbereit, immer einen Kaffelöffel ( zwei Teelöffel) voll.


    Es gehen aber auch nur Flohsamenschalen. Für beide etwa einen Teelöffel. Die müssen nur genug quellen, weil die unglaublich Wasser ziehen.

  • Wir haben früher das ein oder andere Mal darüber nachgedacht Aiko kastrieren zu lassen, weil ihm, sobald er eine läufige Hündin wahrgenommen hat, das Hirn weggeflogen ist. Komplett unansprechbar und im Tunnel. Wenn wir ihn gelassen hätten, hätte er alle zwei Meter markiert und sich an jeder Urinpfütze festgeleckt. Rüden, die er kannte hat er in seiner Nähe gedulded, hätte diese aber nie näher an sich herangelassen. Unbekannte Rüden hätte er unangespitzt in den Boden gerammt.Gegen eine Kastration haben wir uns entschieden, weil er eh ziemlich unsicher ist und dann die Tendenz hatte nach vorne zu gehen. Wir haben immer die Befürchtung gehabt, dass er durch eine Kastration noch unsicherer wird.

    Dann mussten wir ihn mit 14 Jahren wegen eines Hodentumors kastrieren lassen und haben Blut und Wasser geschwitzt, dass unsere Befürchtung wahr wird.

    Tja, der Kerl ist draußen unglaublich aufmerksam geworden, ist ansprechbar wie noch nie (wenn sein schlechtes Gehör es zulässt xD) und ist zu ihm bekannten Rüden total nett. Er sucht von sich aus während des Spaziergangs Kontakt zum Rüden meiner Eltern und steckt ihm gerne mal die Zunge ins Ohr :lachtot:Das wäre vor zwei Jahren undenkbar gewesen. Unbekannte Rüden ignoriert er größtenteils.

    Ansonsten hat er sich nicht verändert. Lediglich das Fell ist schlechter geworden. Er hat immer das ganze Jahr über gehaart, aber nicht so viel wie seit der Kastration.

  • Cloud ist mit 5 kastriert worden aufgrund gesundheitlicher Probleme. Er ist unsicher geworden/teilweise geräuschempfindlich, was vorher gar nicht der Fall war.

    Sein Fell hat weniger Unterwolle und er ist sehr verfressen geworden. Mit unkastrierten Rüden hatte er vor der kastra kein Thema danach musste man dann schon genauer hinschauen.


    Soul ist ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen mit 6 kastriert worden. Er ist vom Fell eine Katastrophe geworden ansonsten geht es ihm besser, da seine prostata ihn mega „geärgert“ hat vorher

  • Bossli kam hier frisch kastriert an, das Tierheim hatte das für 50 Euro angeboten, und uninformiert, wie ich damals war, hab ich das angenommen. Würde mir heute nicht mehr passieren.... Hat aber an seinem terriertypischen Verhalten und Rüpelhaftigkeit nix geändert. Das ist halt immer Erziehungssache. Aber sein Fell ist kacke: der haaart wie nix Gutes, obwohl man getrimmten Terris eigentlich nachsagt, die würden nicht so schlimm haaren...... Aber da steht er den Glatthaarexemplaren in nix nach..... Verfressener ist er zum Gück nicht, ist nach wie vor sehr schlank. Aber halt nimmer so "definiert" von der Muskulatur her, daran merkt mans schon bissel..... Und er hat lt. Röntgenbild bescheidene Hüften, gerade bei ihm wäre bissel Testosteron zur Unterstützung des Muskelaufbaus ganz nett gewesen. Andererseits: der Kerle ist 17,5 Jahre jung, läuft noch Treppen rauf und runter, geht 10-15 Km Gassi am Stück, und hat da keine Probleme mit den Hüften - ist halt zeitlebens viel frei gelaufen, sodaß er die vorhandene Muskulatur auch trainiert hat dadurch, und das Ganze trotzdem gut gehalten hat.


    Faro kam frisch gechipt. Weil Bibs damals grad läufig war, als ich ihn übernahm- ich konnte so gottseidank die Kastra durchs Tierheim verhindern. Ich hab aber, nachdem er ja neu bei mir war und sehr vorsichtig dank seiner Prügelvergangenheit (sehr unsicher gewesen anfangs mir gegenüber), wenig an Verhaltensänderung feststellen können, als der Chip dann nachgelassen hat, bzw. kann ich nicht sagen, wann er dann nimmer gewirkt hat, weils einfach keinen Unterschied gab. Er wurde im Lauf der Zeit sicherer mir gegenüber und hat gelernt, mir komplett zu vertrauen, aber das ist halt die Erfahrung mit mir, die er mit der Zeit gemacht hat, daß er mir vertrauen kann, sicher nicht der Chip gewesen..... Am Streßlevel hat sich dardurch mit Sicherheit nix geändert, er ist ruhiger geworden, weil er ausm Tierheim raus war, und mit niemandem mehr interagieren mußte, wenn er nicht wollte, sondern nur mich noch als vertraute Person hatte, mit der er das auch zunehmend entspannt konnte. Hätt das am Chip gelegen, wäre er anschließed wieder vorsichtiger geworden, wenn die Wirkung abklingt.


    Casanova kam auch unkastriert, aber nicht gechipt zu mir. Muß er auch nicht, er war ja erst n Jahr alt, als der kam. Witzigerweise war Bibs auch da wieder grad läufig, als er kam. Pech gehabt, mußte er mit umzugehen lernen. :person_shrugging: Bei ihm besteht auch keinerlei Veranlassung, ihn zu kastrieren, würde ich eh nur aus gesundheitlichen Gründen machen. Aber auch die Läufigkeit von Biene ging echt entspannt in der Wohnung, ich konnte ihn von ihr wegschicken, notfalls wegschieben, und dann ging er weg und blieb auch weg bis auf weiteres. Alleinbleiben konnt er eh noch nicht, also stellte sich die Frage nach Trennen beim alleinlassen nicht :-) Aber das wär selbstverständlich gewesen, nen intakten Rüden laß ich net allein und verlasse mich auf Gehorsam angesichts der läufigen Hündin.... *gg


    Insgesamt würde ich, wenn es keinen konkreten Grund gäbe wie ernsthafte gesundheitliche Probleme, gar nicht erst überlegen, ob sich das Verhalten ändern würde. Weil verhaltensbedingt kastrieren bringt eh nix, das Meiste ist Erziehungssache, und wenns ernsthafte gesundheitliche Probleme sind (auch andauernder Streß (!) oder Entzündungen sind ernsthafte Probleme), dann ist das Verhalten nach der Kastra wurscht, weil mans ja eh machen muß, um den Hund nicht zu quälen. :winking_face_with_tongue: Dann weißt jetzt nur, was Dich alles erwarten KANN, aber nicht muß. Sprich, Du bist net schlauer als zuvor... Weil ob DEIN Hund diese Dinge zeigen würde nach einer Kastra, kann Dir hier leider niemand verraten ;-)

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