Stress Thread

  • Aron ist draußen der Stress-Schüttler. Nach doofen Hundebegegnungen oder auch mal sehr intensiven Spuren muss er sich erstmal den Stress abschütteln.

    Das ist ein ganz normales Verhalten und positiv in meinen Augen. Es zeigt halt dass der Hund den Reiz verarbeitet hat:applaus:

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    Hi


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    • Hier mal meine ganz persönliche Meinung zum Thema Stress: Ich hatte einen schlecht sozialisierten Mischlingshund aus dem AuslandsTS, er war etwa 2einhalb (mitten im Kastra-Rebound) und ich der erste alleinige Halter. Ich hatte den Hund über 16 Jahre lang, ich hab relativ schnell für mich rausgefunden wie ich den erziehen und behandeln will und welche Situationen ich easy beeinflussen kann und welche nicht. Ich bin Jemand, der sehr ruhig und gechillt durch Leben geht, ich rede nicht viel, vor allem nicht mit dem Hund, ich bin extrem geduldig und hab mich während der gesamten Hundelebenszeit fortgehend zum Thema Hund weitergebildet.

      Woran erkennt ihr es?

      Unansprechbarkeit, Überreaktionen, Lautäußerungen, Muskelzittern, fahriges Verhalten, hecheln, (unkontrolliertes) Aufnehmen/Kauen von Dingen, Schnappen, Jagdverhalten, vermehrtes pieseln/koten, abnorm repetitive Verhalten etc. pp.

      Was tut ihr dagegen?

      Umwelt anpassen, Auslöser reduzieren, Zeit reduzieren, Häufigkeit reduzieren... und dann halt (wieder) adäquat steigern wenn notwendig. Der Hund gibt das Tempo vor. Und alles was man halt mal nicht trainieren/kontrollieren kann – managen: Situation möglichst kurz halten, kommentarlos rausgehen. Morgen ist auch wieder ein Tag.

      Wie viel Stress ist okay und wann ist es zu viel?

      Sobald der Hund sich selbst nicht mehr kontrollieren kann und nach Ventilen sucht, ist es zu viel. Ich persönlich hab keinen Bock auf einen Hund, der eine soziale Interaktion nicht (mehr) verpacken kann und mir oder einem Fremden "vor Freude" ins Gesicht schnappt. Ich hab keinen Bock auf einen Hund, der in der Bahn anfängt Arien zu singen, weil er weiß, wenn wir aussteigen sind da seine Hundekumpels. Ich hab auch keinen Bock auf einen Hund, der mit glasigen Augen den Boden des TA-Wartezimmers vollspeichelt... ich kann nicht alles und jeden kontrollieren, aber ich kann für meinen individuellen Hund stressige Situationen optimaler gestalten und mir selbst und dem Hund einfach einen Gefallen tun.

      Braucht ein Hund nicht auch etwas (positiven) Stress?

      Was genau ist der "positive Stress"? Die "Vorfreude" aka Erwartungshaltung auf ein vermeintlich freudiges Ereignis? Wenn der Hund vor lauter Vorfreude-Cocktail in seinem Hirn und Körper, da er den Stress ja aushalten/ansammeln musste, erstmal Hundekumpels blind über den Haufen rennt, kann ich nur sagen, nein, braucht der nicht. Es hat keinen Mehrwert und das unter Kontrolle kriegen frustriert mich, den Hund und ggf. Dritte. Sowas ist halt easy vermeidbar.

    • Stress merke ich an:

      • fiepsen, wenn sie nicht rankommt, wo sie hin will
      • Abschütteln von Stress
      • bellen bei Hundebegegnungen
      • Übersprungsschmatzen/schlecken, wenn man sie anfasst und sie nicht will
      • an der Leine ziehen


      Grundlegend ist mein Hund nicht leicht zu stressen. Sie ist ein sehr ruhiger Beobachter-Typ.


      Stressoren sind:

      • fremde Hunde und Menschen (die weghaben wollen)
      • sie komplett allein lassen (jaulen, legt sich nach paar Minuten)
      • Familie besuchen / besucht werden (kurzer Wuselmodus)
      • Stadt (ziehen wie ein Elch)


      Sie hechelt super selten, im Sommergassi mal zu sehen oder wenn man zu lange knuddelt, wenn ihr warm wird. Stresshecheln kenne ich bei ihr gar nicht.


      Bei meinem Hund finde ich Stress ok. Sie spult sich wirklich nicht großartig hoch und lebt eh sehr entspannt durch den Tag. Ein "zu viel" an Eindrücken kenne ich bei ihr nicht. Selbst wenn sie länger Stress hat (Stadtausflug), ist sie danach sofort wieder entspannt.


      Ich bin ehrlich, ich kann mir so ein aufgeregtes Hüpfeding nach ihr gar nicht mehr vorstellen. :lol:

    • Unansprechbarkeit, Überreaktionen, Lautäußerungen, Muskelzittern, fahriges Verhalten, hecheln, (unkontrolliertes) Aufnehmen/Kauen von Dingen, Schnappen, Jagdverhalten, vermehrtes pieseln/koten, abnorm repetitive Verhalten etc. pp

      Noch hinzufüg: Übermäßiges Trinken, Verweigerung der Nahrungsaufnahme, übermäßige Muskelspannung...

      Sobald der Hund sich selbst nicht mehr kontrollieren kann und nach Ventilen sucht, ist es zu viel. Ich persönlich hab keinen Bock auf einen Hund, der eine soziale Interaktion nicht (mehr) verpacken kann und mir oder einem Fremden "vor Freude" ins Gesicht schnappt. Ich hab keinen Bock auf einen Hund, der in der Bahn anfängt Arien zu singen, weil er weiß, wenn wir aussteigen sind da seine Hundekumpels. Ich hab auch keinen Bock auf einen Hund, der mit glasigen Augen den Boden des TA-Wartezimmers vollspeichelt

      Alles mal so unterschreib.



      Was tut ihr dagegen?

      Für mich wird es dann interessant, was so die Analyse hergibt: gibt es genetische Faktoren, isses erworben, isses erlernt, welche Einflüsse haben das Lebensumfeld.

      Und dann geht eben die Arbeit los mit Entschleunigung, Verhaltenarbeit, Körperarbeit.

      und wann ist es zu viel?

      Viel zu spät wäre es, wenn aus

      Braucht ein Hund nicht auch etwas (positiven) Stress?

      dem Hormoncocktail ein angefixtes Hirn resultiert und nen Junkie entstanden ist.


      Da wird es dann noch mal aufwendig, die einzelnen Punkte, wo das Hirn angefixt wird zu finden (sind ja teilweise schon nur kleine Details, die man so nicht auf den Schirm hat, die aber die Maschinerie in Gang setzen).

    • ich habe mit tamilo (ahh)einen sehr sensiblen und vor allem reizoffenen hund.

      die letzten monate waren für alle beteiligten kein zuckerschlecken....


      da gerade nicht viel zeit,schreibe ich gerne später ein bischen ausführlicher .


      lg

    • Ich persönlich hab keinen Bock auf einen Hund, der eine soziale Interaktion nicht (mehr) verpacken kann und mir oder einem Fremden "vor Freude" ins Gesicht schnappt. Ich hab keinen Bock auf einen Hund, der in der Bahn anfängt Arien zu singen, weil er weiß, wenn wir aussteigen sind da seine Hundekumpels. Ich hab auch keinen Bock auf einen Hund, der mit glasigen Augen den Boden des TA-Wartezimmers vollspeichelt...

      Damit gehe ich komplett konform. Aktuell habe ich einen Hund hier, der mit am liebsten die Ohren vollschreien würde, weil wir nach draußen gehen. Das fu***** Haus verlassen. Hütehund, fast 5 Jahre alt. Unfassbar. Natürlich ist da Trainingstechnisch auch einiges nicht optimal gelaufen, beim Vorbesitzer, aber mal ehrlich: warum züchtet man sowas?

      Und warum kauft man sowas, wenn man einen Begleithund möchte? ja, ich kenne die Antwort: weil man sich optisch genau das gewünscht hat.

      Hunde, bei denen es Voraussetzung ist, dass sie in Profihänden landen, sich aber null für die Arbeit oder den Sport eignen? Ein absoluter Blödsinn, die Produktion solcher Hunde. Es erfordert Training, Erziehung und Erfahrung den Hund so zu führen, dass wir das Haus ohne kreischen verlassen können. Einfach irre. Ein Riesenaufwand für sowas banales.

      ich kann nicht alles und jeden kontrollieren, aber ich kann für meinen individuellen Hund stressige Situationen optimaler gestalten und mir selbst und dem Hund einfach einen Gefallen tun.

      Und vor allem kann ich genetisch drauf achten, nicht einen solchen Quatsch zu züchten oder entsprechend reizoffene Arbeitshunde nicht in Normalo-Hände abzugeben.

    • Woran erkennt ihr es? Was tut ihr dagegen? Wie viel Stress ist okay und wann ist es zu viel? Braucht ein Hund nicht auch etwas (positiven) Stress?

      Ich habe Hunde, weil ich mich mit ihnen Beschäftigen mag und sie gerne ausbilde.

      Sport- und Jagdhunde.


      Dafür braucht es Hunde, die sich vernünftig arbeiten lassen und auch eine gewisse Belastbarkeit mitbringen. Zum Job passende Reizschwelle, nicht zu angekratzt (wobei das auch Vorteile haben kann) bis ausgeglichen und dazu fähig, mit Stress umgehen zu können. Die angesprochene Belastbarkeit.

      Weder will ich einen Hund neben mir, der am Entenstrich nur noch am fiepen ist, noch möchte ich einen Hund, der eine grottige Arbeitsbereitschaft und Aktivität an den Tag legt. Je nach Einsatz sollten die Hunde sich nicht bloß für Kurzeinsätze eignen, sondern auch langfristige Einsätze abkönnen.


      Ein Extrem stellen sicherlich reizoffene, nervenschwache und unbelastbare Charaktere da, die dazu noch zu Sterotypien neigen. Aber das sollte doch bitte nicht das sein, was man sich für bisschen Gassi und Belgeithundarbeit ins Haus holt. Das ist dann auch eine massive Fehleinschätzung vorm Hundekauf.


      Wenn ich im Hundehalterleben dort ankommen sollte, dass ich meine Hunde nur noch zum "Gassi schlappen und dekorativ rumliegen" habe, dann schaffe ich sie ab. Die Alternative zu Sport- und Jagdhunden wäre für mich aktuell ein Wachhund wie der Spitz oder Pinscher. Arbeitlose Hütehunde würde ich mir nicht anschaffen.

    • Aktuell habe ich einen Hund hier, der mit am liebsten die Ohren vollschreien würde, weil wir nach draußen gehen. Das fu***** Haus verlassen. Hütehund, fast 5 Jahre alt. Unfassbar. Natürlich ist da Trainingstechnisch auch einiges nicht optimal gelaufen, beim Vorbesitzer, aber mal ehrlich

      Joa, die geschilderten Verhaltensweisen vom Aussie klingen eher normal für die üblichen verdächtigen Abgabeaussies.

      =)



      warum züchtet man sowas?

      Ich verstehe, was du damit meinst, Sandra. Und da gehe ich z.T. auch voll mit, einiges, was in der Zucht läuft, ist Käse - das gilt aber tatsächlich für so ziemlich alle Rassen (egal ob physisch, psychisch, Arbeitshunde, vermeintliche Arbeitshunde, Familienhunde etc.)


      Aber es gibt Leute, die damit:

      . Arbeitlose Hütehunde würde ich mir nicht anschaffen.

      wunderbar klar kommen, auch mitten in der Stadt. Und dann gibt's arbeitslose Hütis, die nicht mal ansatzweise auffällig werden - in der Stadt...

      Jeder Jeck is anders, jedes Lebensumfeld anders.

    • Ich finde das Thema interessant, da ich mich seit ich Zora habe (14 Jahren) mal mehr mal weniger damit auseinander setze. Zora ist schon immer ein Nervenbündel pur und trotzdem gibt es Sachen die sie gar nicht stressen. Als ich sie bekommen habe war ihr größter Stress nicht dabei sein zu dürfen. Ich konnte sie auf jede Party, Kneipe, Demo egal wie viele Menschen mitnehmen und sie hat sich an meine Seite gelegt und gepennt, aber das Gefühl ich vergesse sie hat sie massiv gestresst. Sie hasst es auch bis heute, wenn andere Leute sie an der Leine halten wollen und sie nicht bis zu mir ran kommt. Ohne Leine geht sie mit vertraute Personen total problemlos mit (inzwischen ist sie taub und ich geben sie niemandem mehr) und auch in ihrem Job als Pädagogik Hund konnten Kinder alles mit ihr machen, solange keine Leine dran war.

      Außerdem nimmt sie extrem Stimmungen und Schwingungen war.


      Woran ich Stress bei ihr erkenne? Sie bellt viel und so schrill, dass einem das Trommelfell platzt, wird unsauber und macht mehrer Haufen auch drinnen, obwohl sie das Prinzip Stubenreinheit durchaus kennt, beißt in Gegenstände oder grast die ganze Zeit beim Spazieren, versucht überaufdringlich zu beschwichtigen bei Menschen die ihr nicht wohl gesonnen oder unheimlich sind....

      Sämtliche Versuche Hundesport zu machen sind gescheitert, weil sie danach meinen alten Rüden so massiv versucht hat in der Bewegung einzuschränken.

      Die "kleinen Signale" wie gähnen, hecheln, schütteln ect. dazwischen scheinen bei ihr gar nicht existent zu sein. Es gibt total Ruhe oder total on Fire.

      Was bei ihr geholfen hat war wirklich Aufgaben zu haben, sie ist wirklich mega super in alle ihren Jobs von Kindergarten bis Altenheim gewesen, viel einfach nur dabei sein den ganzen Tag, Routine aber nicht zu geregelte Abläufe, also bei uns gibt es zum Beispiel keine geregelte Futterzeiten, weil sie dann die Erwartung so stresst, klare Ansagen machen wenn sie hoch dreht...

      Und ich bin ganz ehrlich, mit manchen Situationen einfach leben! Ich denke einiges war hausgemacht, weil ich vor 14 Jahren diesem Hund eigentlich nicht gewachsen war. Da sitze ich jetzt halt auch einiges aus.

      Sie hat dafür so viele unkomplizierte Seiten. Sie ist so turbo schnell und intelligent, war immer schon ein perfekter Seminarhund, will von fremden Hunden nicht viel wissen, jagt nur wenn ihr wirklich was direkt vor die Nase hüpft, ist absolut problemlos mit allen Kleintieren, Großtieren und so weiter, hat kein Problem mit Feuerwerk, Staubsauger, Kindern

      Ich könnte hier noch endlos ausführen....

    • wunderbar klar kommen, auch mitten in der Stadt. Und dann gibt's arbeitslose Hütis, die nicht mal ansatzweise auffällig werden - in der Stadt...

      Jeder Jeck is anders, jedes Lebensumfeld anders.

      Selbstverständlich gibt es das.


      Aber deshalb darf ich ja trotzdem keinen anschaffen wollen würden in der Theorie :lol:


      Es gibt ja auch mehr als einige legitime Anschaffungsgründe dafür. Die dürfen für andere Leute auch gerne Relavanz haben :nicken:


      das gilt aber tatsächlich für so ziemlich alle Rassen

      Tut es auch und ich bezog mich gar nicht rein auf Hütehunde, sondern auf reizoffen - wesensschwach - schlecht belastbar, aber Zielgruppe Alltagsbegleithund.

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