Neuer Tierarzt zu teuer??

  • wahnsinn, dachte immer kaninchen wären standard für jeden tierarzt, sind doch keine exoten und leben doch auch in zig Haushalten.
    Wir hatten damals Meerschweinchen die dürften ja ähnlich zu den Bedürfnissen von einem Kaninchen sein ? (oder irre ich?) , da war es tierarzt mäßig auch nie ein problem

  • wahnsinn, dachte immer kaninchen wären standard für jeden tierarzt, sind doch keine exoten und leben doch auch in zig Haushalten.
    Wir hatten damals Meerschweinchen die dürften ja ähnlich zu den Bedürfnissen von einem Kaninchen sein ? (oder irre ich?) , da war es tierarzt mäßig auch nie ein problem

    Solange die Tiere nicht wirklich krank sind ist es kein Problem. Du glaubst nicht wie viele Kaninchen, selbst aus der Klinik, zu meiner Tierärztin kommen die völlig falsch behandelt wurden. Die Besitzer dachten auch immer es wäre alles richtig. Bei den Meerschweinchen das gleiche. Bei Heimtiere muss man sich einfach sehr sehr oft weiterbilden und auch das Interesse daran haben. das lohnt sich finanziell gesehen leider immer noch für viele Tierärzte gar nicht. In der Zeit wo meine Tierärztin ein Kaninchen behandelt könnte sie locker 2-3 Hunde oder Katzen (mit Standard Sachen) behandeln.


    fängt bei Kaninchen schon damit an dass die meisten Tierärzte Schmerzmittel zum Beispiel völlig unter dosieren. Auch heute noch.

  • fängt bei Kaninchen schon damit an dass die meisten Tierärzte Schmerzmittel zum Beispiel völlig unter dosieren. Auch heute noch.

    Ja, das ist leider so.


    Kaninchen und Meerschweinchen gehören zu den "kleinen Heimtieren", bzw. Exoten. Die werden im Vet.Studium nur flüchtig gestreift, denn der Schwerpunkt für med.vet. liegt bei Hunden, Katzen und Nutztieren. Da bleibt nicht viel übrig für die kleinen Heimtiere.

    Nur wer sich noch zusätzlich weiter bildet für die kleinen Exoten, hat dann das notwendige Fachwissen für Meeries und Co. Ich bin da auch sehr kritisch in der Auswahl eines Tierarztes, habe inzwischen aber die "richtigen" gefunden.

    Mir sagte mal sogar eine Tierärztin, ich hätte mehr Fachwissen über Meerschweinchen als sie (das war kein Witz, sondern ihr voller Ernst). Das sind mir die liebsten Tierärzte, welche diese Lücken im Wissen zugeben und offen sind dafür, noch dazu zu lernen.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit Kaninchen nicht einfach ist einen TA zu finden, der dies wirklich beherrscht. Habe ja viele Jahre Papageien und Sittiche gehalten und da ist das Problem genauso. Ich bin damit auch immer in eine 40 km entfernte Praxis gefahren, wo es einen Fachtierarzt für Vögel gab. Und ich hatte einige Wellensittiche und Nymphensittiche, wo die Behandlungskosten die Anschaffungskosten weit übertrafen. Bei einer Legenot OP sind da schnell ein paar hundert Euro fällig. Oder alleine schon nur zur Diagnostik eine allgemeine Untersuchung sowie ein Kropf und Kloakenabstrich ist eigentlich Standard, wenn man mit einem Vogel in die Praxis kommt. Damit ist dann eigentlich schon der Anschaffungspreis überholt. Dazu kommt dann oft noch röntgen und/oder eine Blutuntersuchung.


    Genauso ist es bei Igeln. Es gibt nur sehr wenig TA´s, die wirklich igelkundig sind. Igel sind nicht Bestandteil des Studium und jede Igelstation kennt zig Fälle, wo Igel durch falsche Behandlung durch einen TA zu Tode gekommen sind. Es gehört schon eine gute Portion Idealismus dazu, dass ein TA sich im Bereich der Igel kundig macht (wobei es mittlerweile auch extra Literatur gibt wie das Buch "Der Igel in der Tierarztpraxis").

  • Ich finde es aber auch nachvollziehbar, dass Tierärzte ihr Geld und ihre Zeit in Fortbildungen stecken, die sich wirklich "rechnen". Wichtig wäre dann allerdings, dass sie drauf verweisen, dass sie sich mit dieser Tierart nicht auskennen und auf einen fachkundigen Kollegen verweisen.


    Gerade bei Kaninchen, Meerschweinchen etc. würde ich auch davon ausgehen, dass die meisten Halter mit kranken Tieren gar nicht zum Tierarzt gehen. Zum einen leiden die still vor sich hin und sterben dann einfach und zum zweiten, denke ich, dass da auch der Gedankengang "Wenn's hinüber ist, kann man ja neu kaufen." durchaus nicht so abwegig ist. Also, nicht bei mir, aber bei vielen Haltern.


    Bei Nutztieren sind übrigens kleine Wiederkäuer die "Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen" ...

  • Wichtig wäre dann allerdings, dass sie drauf verweisen, dass sie sich mit dieser Tierart nicht auskennen und auf einen fachkundigen Kollegen verweisen

    Damit wäre schon viel gewonnen. Aber leider gibt es dann auch genug Halter, die nicht bereit sind dann weiter zu fahren und viel Geld auszugeben. Mich haben viele Leute im Bekanntenkreis komisch angeguckt, wenn ich erwähnte, dass ich über 40 km mit den Vögeln zum TA fahre. Hätten sie die Preise gewusst wären sie umgekippt.

  • Aber das hat man ja auch bei Behandlungen von Hunden und Katzen. Also, dass einen die Mitmenschen für "bescheuert" halten. Als bei meiner 13jährigen Hündin Verdacht auf Leberkrebs bestand, habe ich in Hofheim ein MRT machen lassen ...


    Bei meinem 11jährigen Rüden laborieren wir seit einem Jahr am Knie. Drei OPs, zwei MRTs, unzählige Röntgenbilder und Physio später ist es immer noch nicht in Ordnung. Ich bin um viele tausend Euro leichter ... und es wird weitergehen, weil ich nicht aufgebe.


    Da zeigen einem viele auch den Vogel. Mir ist es das "wert".

  • Und für Vögel findet man dann noch viel schwieriger Experten. Auch wenn sehr viele Kleintiere gehalten werden, denke ich ist tatsächlich bei vielen Haltern die Bereitschaft viel Geld für eine Behandlung auszugeben eher gering. Und oft hat dann auch der Tierarzt nur mit absoluten Standartsachen (wie z. B. impfen) zu tun. Als Kind hatte ich diverse Kleintiere und ich muss sagen heute würde ich da nichts mehr halten wollen, mit ein Grund sind Tierarztkosten, wenn ich so höre was da z. B bei Kaninchen auf einen zukommen kann, wäre ich da wohl auch nicht bereit das auszugeben (ich für meinen Teil würde da auch nicht solch eine emotionale Bindung eingehen können wie zum Hund). Aber deshalb kommt mir das dann auch nicht mehr ins Haus. Meine Schwester z. B. beneidet mich darum einen Hund halten zu können (ist bei ihr zeitlich/beruflich nicht drin), eben weil man da solch eine Bindung eingeht, sie selbst hält Vögel aus dem Tierschutz, die bei ihr ein grosses Zimmer mit Voliere zur Verfügung haben und auch in den Genuss der tierärztlichen Versorgung beim Vogelspezialisten kommen (neulich erst war ein Vogel paar Tage stationär und sie danach ca 3000 Euro ärmer, dem Vogel geht es aber wieder prächtig). Ich finde es toll, dass sie sich da so drum kümmert (auch kümmern kann), finde es auch toll zu sehen wie verschieden vom Charakter auch Vögel sein können, aber auch sie selbst sagt der Familienhund früher war emotional doch nochmal ne andere Sache.

  • Ich finde es aber auch nachvollziehbar, dass Tierärzte ihr Geld und ihre Zeit in Fortbildungen stecken, die sich wirklich "rechnen". Wichtig wäre dann allerdings, dass sie drauf verweisen, dass sie sich mit dieser Tierart nicht auskennen und auf einen fachkundigen Kollegen verweisen.

    Ich kann das teilweise auch verstehen. Der TA muss halt auch davon leben können. Aber wie du sagst, dann sollen sie sagen das sie keine Ahnung haben und man spart sich viel Zeit, Geld und dem Tier viel Elend. Bevor meine TÄin wieder hier her kam (sie hat Ihren Facharzt in den USA gemacht und war für die Zeit weg), war der nächste TA, der sich auskennt, über eine Stunde entfernt. Die ist da allerdings auch erst seit 3 Jahren, davor gab es im Umkreis von 200km niemanden der Kaninchen und Meeris wirklich kann.


    Vielen Haltern fällt das halt gar nicht auf. Die haben maximal grundkenntnise im medizinischen Bereich (die meisten eher gar keine Kenntnisse) und wenn das Tier dann beim TA stirbt dann "gings dem halt schon zu schlecht und man konnte nix mehr machen". Schuld wird da keine beim TA gesehen. Bei einer Bekannten von mir sind letztes Jahr 2 oder 3 Tiere im Notdienst gestorben weil sie komplett fehlbehandelt wurden. Kenne leider mehrere Besitzer denen das passiert ist, bei ganz unterschiedlichen TÄen hier.


    Gerade bei Kaninchen, Meerschweinchen etc. würde ich auch davon ausgehen, dass die meisten Halter mit kranken Tieren gar nicht zum Tierarzt gehen. Zum einen leiden die still vor sich hin und sterben dann einfach und zum zweiten, denke ich, dass da auch der Gedankengang "Wenn's hinüber ist, kann man ja neu kaufen." durchaus nicht so abwegig ist. Also, nicht bei mir, aber bei vielen Haltern.

    Kaninchen werden halt oft auch einfach noch für die Kinder angeschafft. Da geht man kurz ins Zoogeschäft, lässt sich "beraten" und geht dann mit einem Einzeltier im kleinen Käfig nach Hause. Die Kinder verlieren oft sehr schnell das Interesse daran (weil Kaninchen halt keine Kuscheltiere sind) und die Eltern kümmern sich dann notdürftig drum. Ich bin ja seit über 20 Jahren im Kaninchenschutz tätig, biete auch Beratungen an usw. Furchtbar was man da teilweise für Leute in der Leitung hat. 100 Euro TA Kosten sind da schon unsummen für die Leute. Nicht weil sie das Geld nichrt haben (sowas gibts natürlich auch) sondern weil es ja nur Kaninchen sind.

  • ich könne mir ja für 5 Euro einen neuen Hamster kaufen

    Das wurde mir auch schonmal bei einem kranken Meerschweinchen gesagt. Der hat nichtmal ne OP gebraucht- nur waren die Kosten für die Medizin halt höher als die Anschaffung eines neuen. Der mir unbekannte TA: für 20 Euro kriegen Sie ja auch ein neues, sind Sie sicher, dass Sie die Medikamente wollen?

    Ich war sicher und nie wieder dort

    Macht meine TÄ auch, weil: Morgens Hamster behandelt. War nichts Wildes und auch nicht teuer. Mutter und Kind waren mit dem Hamster da und froh, dass es so einfach war.

    Abends stand der Vater brüllend in der Praxis, was meiner TÄ einfiele, ihn auszunehmen. Für das Geld hätten sie einen neuen bekommen... Seither fragt sie. Aber nicht aus Kaltschnäuzigkeit.

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