Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 22

  • In ganz vielen Fällen hat man da tatsächlich Pech gehabt.

    Mich hats vor etwa 40 Jahren man bloss ein nagelneues, selbst hart erarbeitetes Mofa gekostet. Dafür habe ich viele, viele Stunden in Schülerjobs geschuftet, bis ich mir das Mofa zusammengespart hatte.

    Das war wirklich bitter und ich empfinde es nach wie vor als unfair, dass man bei Schäden durch Kinder als Geschädigter so benachteiligt wird.

    Dass das passieren kann, kein Thema.

    Aber ich verstehe bis heute nicht, wieso es für sowas keine Versicherung gibt.

  • In ganz vielen Fällen hat man da tatsächlich Pech gehabt.

    Mich hats vor etwa 40 Jahren man bloss ein nagelneues, selbst hart erarbeitetes Mofa gekostet. Dafür habe ich viele, viele Stunden in Schülerjobs geschuftet, bis ich mir das Mofa zusammengespart hatte.

    Das war wirklich bitter und ich empfinde es nach wie vor als unfair, dass man bei Schäden durch Kinder als Geschädigter so benachteiligt wird.

    Dass das passieren kann, kein Thema.

    Aber ich verstehe bis heute nicht, wieso es für sowas keine Versicherung gibt.

    Man kann diese Leistung über eine Familienhaftpflicht einschließen lassen, die zahlt dann auch für Schäden, die deliktunfähige Kinder ohne Verletzung der Aufsichtspflicht verursacht haben.

    Ist natürlich freiwillig, schützt aber vor dem peinlichen Moment, dass jemand anderes auf einem Schaden sitzenbleibt, den die eigenen Kinder verursacht haben.

  • Naja, man kann auch die Schäden seiner Kinder selbst zahlen. Meistens sind es ja "Kleinigkeiten". Aber man muss eben nicht.

    und seitdem mir das einmal passiert ist, bin ich an dem Punkt sehr knirschig. Für jeden Hund muss ich haften, aber für's Kind nicht, fühlt sich für mich falsch an. Auch wenn das Gesetz es so möchte.

  • Das war wirklich bitter und ich empfinde es nach wie vor als unfair, dass man bei Schäden durch Kinder als Geschädigter so benachteiligt wird.

    Frag mal den Bauunternehmer, dem einer unserer nächtlich entlaufenen Jungs (natürlich unter 14) einen niegelnagelneuen Kran und das damit zu bauende Haus zerstört hat, sowie Autos der Anwohner, die sensibel auf auf sie fallenden Bauschutt reagiert haben - der musste nämlich für die entstehenden Schäden haften weil sein Angestellter wohl nicht damit gerechnet hat, dass da einer in das Führerhaus in mehreren Metern Höhe steigt und da wohl dummerweise ein Schlüssel drinlag

    Der Nachbar der ersten WG wo ich gearbeitet hat, hatte mal Koikarpfen

  • Für jeden Hund muss ich haften, aber für's Kind nicht, fühlt sich für mich falsch an.

    Kann ich verstehen, zumal ja sicher der ein oder andere schon die Erfahrung machen durfte, dass manche Eltern da äußerst schmerzfrei sind in der "Entfaltung" die sie ihren Kindern "erlauben".

    Trotzdem ist es nicht falsch, unter folgendem Aspekt betrachtet:

    Hunde sind ein privates Hobby, welches ein zusätzliches Gefahrenpotential für die Gesellschaft beinhaltet. Nur weil Hunde gesamtgesellschaftlich als der Gesellschaft zuträglich (nützlich, gewinnbringend nicht nur im monetären Sinne, z. B. Blindenhunde, Assistenzhunde, Gesellschaft für einsame Menschen oder auch einfach nur "Freudebringer") gelten, wird dieses abstrakte* Gefahrenpotential als hinnehmbar angesehen.

    Kinder sind dagegen nicht nur ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Gesellschaft, sie sind ein notwendiger Bestandteil (ohne Kinder würde die Menschheit aussterben), und ihnen wurde im Laufe der Jahrtausende ein besonderer Schutzstatus zugesprochen, eben gerade in Ländern mit einem hohen Anspruch an sozialdemokratische Grundlagen.

    Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse über den jeweiligen Entwicklungsstand berücksichtigt, und die damit verbundenen Fähigkeiten. Dass man hier die Last der Verantwortung nicht alleine den Eltern überlässt, sondern eine gesamtgesellschaftliche Rücksicht einfordert, ist tatsächlich ein Kennzeichen unserer Gesellschaft.

    Aber: Eben damit das nicht ausufert, und den Weg freimacht für jegliche Rücksichtslosigkeit gegenüber Unbeteiligten, gibt es den Faktor "Aufsichtspflicht" bei Eltern. Inwieweit diese Pflicht verletzt wurde, ist dabei immer eine Einzelfallentscheidung.

    Dass Eltern sich aber nicht mehr verantwortlich fühlen für Schäden, die ihr Kind verursacht hat, und dies abgetan wird mit diesem pauschalen Totschlagargument: "Das sind halt Kinder, die bauen nun mal Blödsinn!" ist ärgerlich, weil hier die Einsicht fehlt durch erzieherisches Einwirken auf Kinder eben genau diese Schäden zu vermeiden.

    Fazit: Grundsätzlich ist es also richtig, wenn Kindern ein höherer Schutz vor Konsequenzen für Fehler zugesprochen wird, während Hundehalter grundsätzlich für jeden Fehler verantwortlich gemacht werden können.

    Dass sich das nicht immer richtig anfühlt, kann ich aber verstehen.


    *abstrakt - vergessen zu erklären, deshalb im Edit: Die rechtliche Grundlage, mit der Hundehaltung erlaubt wird, beinhaltet den Fakt dass es durchaus möglich ist, Hunde so halten zu können dass sich diese abstrakte Gefahr eben nicht realisiert. Das sieht in der Realität bei dem ein oder anderen Hundehalter sicher anders aus ... :pfeif: , worüber nicht nur im Hundehalter-Nerv-Thread berichtet wird.

    Ändert aber nichts an dem Grundsatz der Möglichkeit einer Hundehaltung ohne Gefahr für die Umwelt.

    Erst wenn sich eine Gefahr durch die Hundehaltung verwirklicht hat, wird im Einzelfall entschieden, inwieweit die Geschädigten MIT an der Verursachung des Schadens beteiligt waren, und ob der Hundehalter zumindest teilweise von seiner Haftungspflicht befreit werden kann.

  • Auch bei Vorsatz?

  • Ich habe gerade eine Tüte Pizzamehl geöffnet und darauf waren kleine Minimini Fliegen. Also nicht im Mehl sondern in der Falte zum Öffnen. Hat jemand eine Ahnung was das ist?

    Und für die hartgesotteneren unter uns: kann man das Mehl noch verwenden?

  • Und für die hartgesotteneren unter uns: kann man das Mehl noch verwenden?

    Wenn das Mehl frei ist von schwarzen Punkten, würde ich es noch hernehmen, aber ich grause mich auch nur sehr selten. Vielleicht sicherheitshalber noch sieben, ist eh besser für den Teig.

  • Hundundmehr die ganze Argumentation baut darauf, dass ein Kind nicht für seine Taten haftet. Da habe ich auch überhaupt kein Problem mit. Das ist übrigens beim Hund genauso, der trägt keine Verantwortung für seine Taten, kann er auch gar nicht.

    Der Unterschied liegt bei der Ebene drüber. Und ja, da hört es auf mit Schutzstatus, weil da nicht die Kinder, sondern die Eltern geschützt werden. In meinen Augen ein Unding.

    Wenn man davon ausgehen würde, dass man bei genug Verantwortung und aufpassen dafür sorgen könnte, dass ein Hund nie einen Schaden anrichtet, dann gäbe es nirgends eine Versicherungspflicht, weil völlig überflüssig. Genauso wie Verwirklichung der Tiergefahr eben genau das ist, Ereignis mit dem man rechnen muss ohne es verhindern zu können.

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