Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?
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Eine Frage an die Halter von über zwei Hunden hier: Wie setzt ihr die vorgegebenen Regelungen um? In meinem Wohnort darf eine Person zum Beispiel max zwei angeleinte Hunde führen. Wir brauchen zwar nur 10 Minuten in die Natur, müssen dazu aber durchs Wohngebiet = Leinenpflicht = nur zwei Hunde möglich, wenn ich alleine gehe.
Oder Brut- und Setzzeit. Habt ihr dann mehrere Schlepp-oder Flexileinen in der Hand?
Bei uns gibt es keine solche Regelung (Bayern), zumindest für nicht-Listenhunde. Wie das bei Listenhunden aussieht, weiß ich nicht, mußte ich mich noch nie mit beschäftigen.
Ich habe einen Führgurt, und da passen alle vier dran. Habe also immer alle Hände frei.
Und es sind alles Hunde bis maximal 10 kg, insofern gut machbar. Sind zwar insgesamt 35 kg Hund, quasi ein Retriever 🤣 - aber gut zu halten, weil nie im Leben alle vier Hunde sich einig sind, in welche Richtung sie gerade in die Leine sprengen möchten. Und damit hab ich schon gewonnen 🤣
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Ach so, bezüglich Brut und Setzzeit: meine sind derzeit nur noch an der Leine. Biene und Bossi hören nicht mehr, die lasse ich nicht mehr frei laufen unterwegs. Bossi würde nämlich immer noch jeder Spur nachgehen und wäre dann nicht mehr abbrechbar, weil er nicht hört. Und gibst tendiert inzwischen dazu, sich irgendwo fest zu schnuppern und nicht mehr zu schauen wo ich lang gehe, die steht dann in der Pampa und findet mich nicht mehr (sieht auch schlecht). Faro lasse ich generell nicht frei laufen, außer mal mit Mauli und Schlepp, aber ganz sicher nicht im Feld, weil Jagdi. Nachdem der Fremdberührung nicht duldet und zupacken würde, ist der maximal an der Schlepp. Und bei Nova- der kennt den Rückruf inzwischen, aber bei Wildreiz möchte ich das jetzt nicht notwendigerweise austesten, also im Wald und Feld garantiert nicht ohne Leine. Der wird auch momentan in der Rettungshundestaffel mit der Schlepp trainiert (momentan noch nur anzeigen, da geht das), weil ich erstmal sehen wollte, wie sehr der Fokus bei der Arbeit liegt, oder wie sehr er sich ablenken läßt bei Wildgeruch. Mein Ziel ist, im Aufbau ums Verrecken zu verhindern, daß er auch nur einmal merkt, er hat die Möglichkeit, was anderes zu tun als das, was angesagt ist. Ich möchte ihm die Arbeit so sehr schmackhaft machen, daß er dann später nicht auf dumme Gedanken kommt. Vielleicht wird irgendwann der Tag kommen, an dem er es trotzdem probiert, so als Jagdi- da mache ich mir keine Illusionen. Aber mein Ziel ist, daß er, selbst wenn er mal kurz abgelenkt war, soweit bei sich selbst bleibt, daß er dann weiterarbeiten kann. Sich also auch nicht so weit wegswitcht, daß er beim Jagen denn 2 Stunden weg ist und mich komplett abschreibt. Soweit zur Theorie
Und deswegen bin ich eben im Alltag auch vorsichtig, ich habe ihn die letzten Tage einige Male in passenden Situationen mit Schleppleine schleppend laufen lassen. Nachdem er das Problem mit Fremdhunden hat, darf halt dann kein Hund in der Nähe sein. Hier im Park hat das sehr gut geklappt, mit Leckerlis in der Tasche, und viel Spaß unterwegs, hat er immer den Blick auf mir gehabt, ist von sich aus zu mir zurückgekommen, hat immer wieder hier vorbeigeschaut. Und es wurden erstaunlicherweise auch Passanten nicht angesprungen, die haben ihn aber auch alle ignoriert
Aber das sind dann so Versuche, die ich nur mache, wenn ich mit ihm alleine unterwegs bin. Denn müßte ich ihn irgendwo rausholen, bin ich mit den anderen Hunden schlichtweg zu langsam, die Senioren würden nicht mitrennen. Und wenn er in eine Situation mit einem Fremdhund gerät, möchte ich da nicht unbedingt mit Faro reingehen müssen. Der ist zwar mit Hunden ziemlich entspannt, aber wie er reagiert, wenn der Kleine sich mit einem anderen Hund prügeln würde, weiß ich nicht, und vor allem sind ja dann meistens die Halter ziemlich hektisch an ihrem Hund, da möchte Faro nicht hinbringen, weil er dann mit dem hektisch fuchtelnden Halter nicht zurecht käme. Das sind so Situationen, in die möchte ich mit ihm einfach nicht kommen, weil er dann nach vorn geht. Muß ja nicht sein.
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Ich habe 2 Hunde und möchte in meiner aktuellen Wohnsituation auch nicht mehr. Das liegt aber v. a. daran, dass hier in der Stadt einfach oft sämtliche Grünanlagen so überlaufen sind, dass es schon mit 2 Hunden teils nicht mehr wirklich Spaß macht und ich zwar nachmittags zum Gassigehen raus fahre, das aber eben auch nur 1x täglich machen kann. Sollten die Rahmenbedingungen mal anders sein, also Haus mit Garten, wo man nicht für jedes pinkeln lassen mit angeleinten Hunden 3 Stockwerke runter muss und auch von der Haustür aus schön laufen kann, könnte ich mir durchaus auch noch mehr Hunde vorstellen.
Nicht unbedingt noch 5 Jagdhunden aus dem Tierschutz, da dauert es einfach zu lange, bis die draußen wirklich zuverlässig freilaufen können, um Hunde "zu sammeln". Aber Rassen mit weniger ausgeprägtem Jagdtrieb, da könnte ich mir auch gut ein kleines Rudel vorstellen und genieße es immer sehr, wenn ich Gasthunde da habe. Ich habe allerdings auch keine großen Ansprüche an einen geleckten Haushalt und sonst keine zeitaufwendigen Hobbys.
Hier ist Gassi im Übrigen die Hauptauslastung, weil die beiden Jagdschweinchen draußen einfach ständig zu tun haben. Sie zeigen mir unterwegs Wild an, arbeiten Spuren aus (natürlich nur solang sie auf dem Weg oder auf kurzgemähter Wiese sind, bevor wieder jemand belehren muss...), scannen die Umgebung und nach 2, 3 Stunden in sehr wildreichem Gebiet sind die platt. Wir machen auch Laien-Dummytraining, ZOS, tricksen oder üben Obedience-Elemente und das macht ihnen auch alles Spaß, aber Auslastung ist das für sie viel weniger. Ein versteckter Sandsack ist halt doch kein Fasan.
So unterschiedlich kann das sein.
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Ich habe seit meiner Kindheit Hunde. Angefangen mit einem Hund, lange Zeit dann immer zwei und seit 6 Jahren waren es meist 3 oder mehr. Mit meinem Exfreund, der ebenfalls Rettungshunde ausgebildet hat, waren es dann zwischendurch auch schon mal 7 Hunde im Rudel.
In meinem Umfeld sind ein oder zwei Hunde „normal“. Außerhalb vom Hundeplatz oder Zuchtgeschehen sind mehr als zwei schon „viele“ daher würde ich für mich alles was größer zwei ist schon als Vielhundehalter bezeichnen.
Momentan haben wir vier eigene sehr unterschiedliche Hunde.
Papillon (4kg) 11Monate
Kooikerhondje(11kg) 12,5 Jahre
Border Collie (16kg) 6 Jahre
HSH Mix (40kg) knapp 11 Jahre
Der HSH Mix lebte je nach Gesundheitszustand zeitweise bei den Schwiegereltern, kommt nun aber ganz zurück ins Rudel.
Zusätzlich haben wir sehr oft Hunde von Freunden zur Urlaubszeit bei uns zur Betreuung, sodass hier zwischen 3 und 6 Hunden leben.
Mein Mann arbeitet von Zuhause aus, sorgt für Kuscheleinheiten zwischendurch aber ist absolut kein Hundemensch in dem Sinne, als dass er Gassi gehen würde oder gar mit Ihnen trainieren würde. Ich bin fast täglich 10 Stunden außer Haus, ich habe auch viele Unternehmungen ohne Hund und trotzdem empfinde ich es nicht so, dass es den Hunden an irgendetwas mangeln würde oder auch nur einer davon vernachlässigt wird.
Ich empfinde es ehrlich gesagt nicht wirklich anstrengender, ob hier nun 3 oder 6 Hunde sind, da bei allem immer alle dabei sind (soweit es körperlich bei den Älteren geht). Der einzige Punkt ist wirklich der Dreck und die Zeit zum säubern der Hunde. Das ist mit steigender Anzahl wirklich ein Zeitfresser, weshalb ich mir dafür zweimal die Woche eine Reinigungskraft gönne. Nach dem Gassi dürfen die Hunde auch bis sie vollständig getrocknet sind auch nur in zwei Räume, die dann relativ schnell zu reinigen sind.
Der einzige Grund warum es nicht mehr als unsere vier sind ist, dass ich gerne die Welt sehe und jedes Jahr sehr viel auch ohne Hund verreise. Die Hunde dürfen in der Zeit Urlaub bei den Eltern machen und genießen diese Zeit auch.
Ich habe gerne viele Hunde um mich, finde auch die Hunde profitieren sehr von ihren Artgenossen und Einzelzeit in dem Sinne von ich nehme einen Hund komplett raus und unternehme nur mit ihm exklusiv etwas, das gibt es hier bis auf Ausnahmen (Tierarzt, Welpenstunde) nicht.
Hier läuft alles zusammen, zum Gassi sind fast immer alle dabei, der HSH liegt lieber den halben Tag im Garten.
Wenn abends getrickst wird, dann muss jeder auf seinen Platz einer darf immer für eine kurze Zeiteinheit in den Mittelpunkt, die anderen müssen entspannt zusehen und so wird nacheinander jeder Hund mehrere Runden geclickert. Und gibt’s was schöneres als Gruppenkuscheln? 🥰
Ich mache mit einem Hund Agility, mit einem anderen Hoopers und mit zwei Rettungshundearbeit. Trotzdem kommen meistens immer alle ins Training mit. Nach dem Training auf dem Hundeplatz laufen wir immer eine Runde mit den anderen Teilnehmern mit allen Hunden.
Ich will damit sagen, dass nur weil zb der Border im Agility trainiert wird und die anderen daneben sitzen „müssen“ ist das für die Hunde nicht schlimm. Tayo bekommt seine Belohnung fürs Training, die anderen dafür dass sie in der Zeit brav gewartet haben und den Großteil der Zeit verbringen wir sowieso gemeinsam.
Wieso wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass Hunde Einzelzeit brauchen, um glücklich zu sein?
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Ich verstehe unter Einzelzeit nicht automatisch Beschäftigung oder Sport
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Wieso wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass Hunde Einzelzeit brauchen, um glücklich zu sein?
Gegenfrage, wieso nimmt man an, dass Hunde das nicht brauchen? Weil sie Rudeltiere sind?
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Wieso wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass Hunde Einzelzeit brauchen, um glücklich zu sein?
Gegenfrage, wieso nimmt man an, dass Hunde das nicht brauchen? Weil sie Rudeltiere sind?
Ich kenn nur von mir ausgehen und sagen, dass ich es denke ich merken würde, wenn ihnen etwas fehlt und dass ich keinen Unterschied im Verhalten merke zu zwei oder vier Hunden.
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Ich verstehe unter Einzelzeit nicht automatisch Beschäftigung oder Sport
Ich auch nicht, aber das passiert doch ständig im Alltag, dass sich die Aufmerksamkeit auf einen Hund richtet, so ganz nebenbei. Oder was verstehst du darunter?
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Wir waren schwer verblüfft, wie sehr unser immerhin neunjähriger Rüde nach dem Tod seiner Mutter aufblühte. Für uns hatten die beiden immer harmonisch gelebt, sogar mit jeweils einer eigenen Bezugsperson, aber ihm scheint doch immer irgendwas gefehlt haben. Der war jedenfalls die letzten fünf Jahre aufgeschlossen, anhänglich und regelrecht fröhlich wie nie in seinem Leben - wäre also, hätte er wählen dürfen ,sehr viel lieber Einzelhund gewesen.
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Der war jedenfalls die letzten fünf Jahre aufgeschlossen, anhänglich und regelrecht fröhlich wie nie in seinem Leben - wäre also, hätte er wählen dürfen ,sehr viel lieber Einzelhund gewesen.
Die Erfahrung habe ich bei mir auch schon gemacht.
Irgendwann wurden aus drei Hunden nur noch einer und diese letzte Hündin hat sich ganz schnell so toll entwickelt. Jetzt lebt wieder ein (ziemlich alter) Zweithund hier und sie zieht sich wieder etwas zurück.
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