Einschläfern oder nicht - noch einmal die Frage, die an niemandem vorbeigehen wird

  • jeder der behauptet, dass er weiß, wann der richtige Zeitpunkt wäre, der überschätzt sich gnadenlos.

    Ich glaube, das maßen sich nur Wenige an. Darum ja die allgemein große Unsicherheit.

    Aber vielleicht muss man sich damit begnügen, nicht den falschen Zeitpunkt gewählt zu haben.

    Ich glaube, so sollte ich es betrachten. Danke, dass du mich auf diese Idee gebracht hast,

  • Rein von deiner Beschreibung her wäre das ein Hund den ICH vermutlich einschläfern würde.


    Natürlich kann dir keiner die Entscheidung abnehmen. Ich vertrete den Standpunkt lieber 1 Tag, eine Woche, 1 Monat (oder auch 3 oder 4) zu früh als auch nur 1 Tag zu spät und der Hund musste unnötig leiden. Das ist immer meine größte Angst. Das ich es nicht erkenne. Ich musste schon viele Tiere einschläfern lassen, darunter auch 2 Hunde. Den letzten völlig überraschend diesen Februar. Sicher hätte man bei beiden Hunden versuchen können sie nochmal auf die Beine zu stellen. Das wäre aber nicht für den Hund gewesen sondern ganz alleine für mich.


    Es ist immer eine furchtbare Entscheidung aber wir müssen sie als Tierbesitzer leider zugunsten der Tiere treffen. Nicht jeder sieht es seinem Hund an ob noch Lebensqualität da ist oder nicht. Abgesehen davon zeigen die Hunde das halt auch nicht zwangsläufig so. Die haben ja einen Überlebenswillen.


    Den Vergleich mit alten Menschen finde ich unpassend. Hunde sind keine Menschen, sie denken auch nicht wie Menschen. Abgesehen davon gibt es auch genug Menschen die sich ihr Lebensende so nicht vorgestellt haben und sich anders entscheiden würden wenn sie dürften.

  • Aber auch bei den dort genannten Kriterien zeigt sich Pavel als "Grenzgänger" ...

    Ja, das macht es nicht leichter. Ich habe bei Eddie immer gesagt, ich hätte keinen roten Faden. Ich schätze, wir meinen das ähnlich.

    Letztlich war aber auch bei Eddie der Tag da, wo die Entscheidung sonnenklar und ganz einfach war. Es hat bloß länger gedauert als bei all seinen Vorgängern. So war er im Leben. Xmal dem Tod von der Schippe gesprungen und trotz aller Widrigkeiten dickköpfig immer lebendig.


    Du wirst den Tag auch erkennen, ganz sicher.

  • Also mein Hund war auch ein indolenter „Durchbeißer“, sie hätte bestimmt noch Wochen oder sogar Monate irgendwie „ausgehalten“. Und ihr Herz-Kreislaufsystem war noch so gut, sie wäre von dem her vermutlich noch Jahre nicht „von selbst“ gestorben. In ihren Augen habe ich auch nichts gesehen, sie konnte immer noch ihr Welpengesicht machen, wenn sie spielen wollte (aber nicht mehr konnte, weil ihr muskuloskelettales System und ihre Koordination sie im Stich gelassen haben).


    Ich glaube, wenn man sich immer öfter fragt, ob es nicht langsam Zeit ist, dann wird es langsam Zeit. Aber der Entschluss braucht eben auch etwas Zeit um zu reifen. Und kurz nachdem ich unsere Hündin einschläfern ließ, war ich noch so traumatisiert, dass ich zu meinem Mann gesagt habe „das nächste Mal warten wir bis zum letzten Augenblick“ - aber im Hinblick auf das Tier ist das natürlich nicht fair. Aber ich weiß, wie schwer es ist und es hat sich für uns auch nicht „richtig“ angefühlt, wir hatten einfach das Gefühl, es sei nötig, bevor sie noch schlimmeres durchleiden muss… aber ein erleichterndes Gefühl der „Erlösung“ hat sich leider nicht eingestellt.

    Deswegen kann ich jedes Zögern, jedes Hadern, jedes Zaudern so gut verstehen.

  • So, jetzt habe ich für heute alle Antworten "abgearbeitet" ...

    Vielen Dank für das Teilen eurer Erlebnisse und Ansichten. Das wird mir sehr helfen, wenn ich alles in meinem Kopf bewege und zu einer Entscheidung komme(n muss).

    Morgen ist der letzte Tag einer arbeitsreichen Urlaubsvertretung, Pavelchen immer dabei und aufpassen, dass ich nicht verloren gehe ...

    Dann habe ich Urlaub und Zeit und Ruhe zum Nachdenken.

  • für mich habe ich immer entschieden, wenn der Schmerz größer war, als das Leben.

    Wenn Hund mehr litt, als Leben so war.

    Wenn Katze so litt, dass Leben doof wurde.

    Und wenn mein Mann litt, und kein Leben mehr da war.

    So Leben eben , jeden tag fressen . laufen .... wenns nicht mehr gut war.

    Als mein Mann entschied, zu sterben, weils am Tag nicht mehr gut war.

    Wenn der Tag nur noch schwer zu ertragen ist, wenig gutes bleibt. so am Tag.

    Dann sollten wir gehen, gehen lassen.

  • Was meinst Du damit?

    Sie sind abgnutzt (durch jahrelanges Kauen, aber auch, weil die Vorbesitzerin ihn mit Tennisbällen hat spielen lassen) und einige sind schon ausgefallen.

    Fallen aus? Das ist ganz schön heftig. Wurde mal ein Dentalröntgen gemacht? Ich würde an diesem Punkt ansetzen. Wenn Zähne abgammeln, dass sie ausfallen, dann geht das mit massiven, chronischen Schmerzen einher. Außerdem schädigt das Organe wie Herz, Niere etc ...
    Ich würde daher dringend die Zähne ins Visier nehmen.

  • jeder der behauptet, dass er weiß, wann der richtige Zeitpunkt wäre, der überschätzt sich gnadenlos.

    Ich glaube, das maßen sich nur Wenige an.

    Ich muss bei jedem einzelnen verdammten Thread zu solchen Themen weinen. Ich verdränge das Thema total, habe aber den Plan, wenn es so weit ist, mich vollständig auf meine Ärztinnen zu verlassen.

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