Ich kann dich so gut verstehen, habe diese Sache vor 6 Wochen auch durchgestanden. Der Hund nur noch ein Schatten seiner selbst, ich hatte das Gefühl die Lebensfreude war schon länger abhanden gekommen. Dann wurde das Hintergestell noch klappriger und ich hatte das Gefühl sie hat nur noch Schmerzen beim Gehen. Treppenstürze kamen hinzu. Ich hatte dann solche Angst, dass sie in einem meiner Dienste so schlecht wird, dass sie akut eingeschläfert werden muss und ich nicht da sein kann, also hab ich sie zwischen zwei 24h Diensten zum Tierarzt gebracht - ohne noch einen letzten Abend mit ihr verbringen zu können. Gerade an diesem Tag ging es ihr besser, sie hoppelte fröhlich zum Auto mit der Frage „Machen wir einen Ausflug?“ im Gesicht, es brach mir das Herz. Beim Tierarzt mussten wir warten, sie lag entspannt in ihrer Box und schaute richtiggehend unternehmenslustig. Es fühlte sich in diesem Moment an wie eine Hinrichtung und ich hätte es am liebsten wieder rückgängig gemacht.
Aber tief im Inneren weiß ich, dass es nur Egoismus gewesen wäre weiter zuzuwarten und sie sich weiter quälen zu lassen. Aber ich muss immer noch weinen, wenn ich daran denke.
Ich denke, meistens trifft man die Entscheidung zu spät, weil man nicht sehen will, wie schlecht es dem Hund eigentlich schon geht. Es tritt immer wieder eine gewisse Gewöhnung ein, das neue „sehr schlecht“ wird mit der Zeit zum Normalzustand und so sieht man der Abwärtsspirale immer weiter zu. Ich liebte meinen Hund über alles und gerade deswegen war es so schwer loszulassen und das Leben ohne sie fühlt sich immer noch falsch an. Aber wie lange hätte ich noch zusehen wollen? Bis sie gar nicht mehr aufstehen kann?
Es ist immer eine sehr quälende Situation, aber irgendwann muss man seine Angst beiseite stellen und im Sinne des Tieres entscheiden…