Junghund ist aufgedreht und provoziert

  • Hey, mein Hund ist vor 2 Wochen aus Rumänien zu mir gekommen und ist knapp 6 Monate alt. Ich weiß er muss noch alles kennenlernen und braucht Zeit.

    Trotzdem will ich von vornherein Grenzen setzen. Er dreht öfter mal total auf und rennt rum, fiept,…

    Ich hab jetzt öfter gelesen, dass man das Verhalten ignorieren soll, bis er wieder runterkommt. Aber genau dann, wenn wir ihn ignorieren, macht er alles was er nicht darf. Auf Sofa springen, Möbel anknabbern, beißen/ schnappen,…. Und dieses Verhalten kann man ja nicht ignorieren, weil man ja Nein sagen muss weil es ansonsten weh tut oder er alles kaputt macht.

    Deshalb weiß ich nie was ich machen soll, ich soll ihn ignorieren aber das geht nicht weil er dann Scheiße baut.

    Kann mir da vielleicht jemand weiter helfen :(

    Es ist echt total anstrengend und raubt mir die Nerven, bin echt verzweifelt

  • Ein Nein ist mE nicht aversiv, sondern eine Hilfe zu lernen, was erlaubt ist und was nicht.


    Kleinigkeiten darf man schon ignorieten, aber eben nicht alles.


    Der Hund weiss ja noch nicht, was er darf und was nicht, also braucht er liebevolle Führung.


    Kinder und neue Hunde sind anstrengend... für alle


    Alles Gute!

  • Erstmal durchatmen, alles wird gut!


    Unser Junghund kam mit 8 Monaten zu uns, allerdings fvom Züchter (er war "übrig geblieben"). Also bisschen andere Situation als bei euch, ich erzähl trotzdem mal.


    DIe ersten Wochen hat er richtig viel Schlaf gebraucht, um alles zu verarbeiten. Also haben wir nur kurze Pipirunden gemacht und einmal am Tag eine "längere" Runde mit so 30-40 Minuten. An manchen Tagen auch keine große Runde, da hat er dann nur geschlafen. Am Anfang ist ja alles ganz neu für den Hund, die Menschen, die Umgebung, die Gerüche und Geräusche und einfach alles. Das ist natürlich aufregend und braucht etwas Zeit zum gewöhnen.

    Inzwischen ist er natürlich schon länger da, kennt alles und wir machen schöne große Spazierrunden jeden Tag.


    Aufdrehen ist hier immer ein Zeichen von "zu viel gemacht". Also zu lange draußen gewesen, neue Umgebung erkundet und das war anstrengend, oder irgendwas bestimmtes erlebt das er verarbeiten muss. Dann gibt es hier einen Ruhetag mit nur Löserunden und ggf abends eine etwas längere 20 Minuten Runde oder so, und einen Tag später ist er dann wieder aufnahmebereit und kann seine normale 1-1,5h Runde auch wieder machen.


    Mir haben sehr die Videos von Victoria Stilwell geholfen, die Serien heißt "it's me or the dog", und es gibt inzwischen viele Folgen die ganz hochgeladen sind. Sie erlärt viel über Körpersprache, was mit dem Hund los ist und wie man dem Hund Sachen erklärt (zB dass man nicht angesprungen werden möchte).


    Ansonsten schreib doch gerne mal euren Tagesablauf auf, das ist immer hilfreich (wann und wie oft gibts Futter, wann und wie oft geht ihr raus, wie ist eure Gassistrecke: ländlich nix los oder Stadtpark, solche Sachen) :)

  • Vielleicht magst Du uns ein wenig genauer erzählen:


    wie alt ist Euer Hund?

    wie hat er vorher gelebt=?

    wie ist Euer Tagesablauf?

    wann, in welchen oder nach welchen Aktivitäten zeigt er dieses Verhalten?

    gibt es eine abgegrenzten Bereich für ihn?

  • Hey,

    Okay ich erzähle mal ein bisschen, vielleicht mache ich auch einfach was falsch, es ist für mich auch alles ganz neu :)

    Odin ist wie gesagt ca 6 Monate alt ( ist geschätzt) und knapp 45cm groß ( dachten eigentlich er sei bisschen kleiner haha), ein Mischling aus Rumänien ( da hat er in Zwingern mit ca 5 anderen Hunden gelebt) , es könnte ein Hütehund mit drin sein.

    Ich und meine Mutter kümmern und zusammen um ihn, wir wohnen zusammen in einer 4 Zimmer Wohnung, wir haben einen Vorgarten( nichts besonderes auch nicht eingezäunt) aber wir wohnen ländlich also haben viel Natur und direkt einen Baggersee vor unserer Haustüre.

    Ich gehe meistens so um 3-4 Uhr nachts kurz raus, dass er Pipi machen kann und gehen dann wieder hoch. Dann gehen wir um 9-10 Uhr nochmal kurz 15 Minuten raus, dann um 14/15 Uhr knapp 25- 30 Minuten und um 21 Uhr ca 25 Minuten.

    Zwischendrin bekommt er mal ein Kauknochen, Leckerlies in ein Tuch eingewickelt, eine Schleckmatte um sich zu beschäftigen. Ansonsten trainiere ich immer so ca 10 min die Kommandos ( Sitz, Platz, Bleib). Gekuschelt wird er natürlich auch.


    Das ist so ca unser Tagesablauf, vielleicht könnt ihr mir Tipps geben und gerne sagen, was falsch ist/ ich besser machen soll

  • Sind das ausschließlich Leinenspaziergänge oder hat der Hund auch die Möglichkeit zu rennen, buddeln, spielen? Bspw. Im Garten oder in einem Freilauf?


    Dem jungen Hund wird es sonst einfach auch an Bewegung fehlen.

  • Sind das ausschließlich Leinenspaziergänge oder hat der Hund auch die Möglichkeit zu rennen, buddeln, spielen? Bspw. Im Garten oder in einem Freilauf?


    Dem jungen Hund wird es sonst einfach auch an Bewegung fehlen.

    Es sind Leinenspaziergänge, da wir ihn noch nicht ableinen können. Wir rennen zusammen öfter mal aber ansonsten leider nicht wirklich. Meine Mutter hat nächste Woche Urlaub, da üben wir Autofahren und dann können wir zu einem eingezäunten Garten fahren. Wir wollen auch demnächst mit Hundeschule anfangen, die eingezäunte Bereiche haben. Soziale Kontakte hat er aber leider nur angeleint, weil wie gesagt er ist noch zu neu und hört noch auf keinen Rückruf

  • Wäre schön, zu wissen. ob er die gesamte Zeit vor der Ausreise im Shelter war, also dort aufgewachsen ist.

    Und ein Foto wäre auch ganz toll.


    Ich würde die Gassirunden erst einmal so beibehalten und keine "sozialen Kontakte" zulassen.

    Der Hund muss erst einmal bei euch ankommen und dann viel lernen.

    Meine Vermutung liegt darin, dass er viele Ängste hat und er deswegen so ekaliert.


    Versuch mal, ihn zwischendurch zu begrenzen, z.B. mit Kindergitter oder so. Einen begrenzten Teil für ihn als Ruheplatz abteilen.

    Dann nicht den ganzen Tag den Fokus auf ihn legen. Oft werden diese Hunde unsicher, wenn sie ständig angeguckt werden.


    Ich würde ihn auch mit einer Hausleine versehen. So könnt ihr ihn aus Situationen herausnehmen ohne ihn anfassen zu müssen. Z.B. an der Hausleine in seinen Ruhebereich führen.


    In die Hundeschule würde ich nicht mit ihm gehen, sondern Einzelstunden mit einem Trainer vor Ort vereinbaren.

  • Habt Ihr in erreichbarer Nähe Feld, Wald, Wiese ? Wenn "JA" solltet Ihr das täglich 1 x nutzen. Geschirr anziehen, Schleppleine dran und Euren Hund einfach mal schnuppern, laufen, entdecken lassen. In seinem Tempo und nicht mit "kurzer" Leine begrenzt.


    Ich wäre sehr vorsichtig mit Hundekontakt an der Leine, das kann schnell mal dumm ausgehen.


    wann, in welchen oder nach welchen Aktivitäten zeigt er dieses Verhalten?

    gibt es eine abgegrenzten Bereich für ihn?

    Würdest Du darauf bitte noch antworten?

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