Junghund verfolgt Katzen und jagt sie. Wie kann ich das unterbinden?

  • Du schriebst du möchtest das sie Freunde werden. Wie definierst du Freundschaft zwischen Hund&Katze?

    Ein harmonisches und stressfreies zusammen leben kann es nicht geben, wenn dein Hund jetzt schon die Katzen so massiv stresst.

    Eine Leine dran ist überhaupt gar nichts schlimmes und Regeln&Grenzen bedeuten nicht nur für deine Katze (was grad noch wichtiger ist) sondern vor allem auch für deinen Hund ein entspanntes Leben.

    Das ist kein Spaß, keine Freude das ist Stress für alle.

  • Ich möchte außerdem noch darauf hinweisen (weil es glaube ich noch nicht gesagt wurde): Erst eingreifen, wenn deine Hündin hinterher will, ist zu spät. Ziel ist ja, dass sie die Katzen gar nicht erst anfängt zu jagen.

    Zum Jagen gehört aber neben dem Hetzen, Packen und Töten auch schon das Ausschau halten und Fixieren. Heißt, ich würde da schon ansetzen und das direkt unterbinden. Ist in der Regel auch einfacher und sanfter zu verbieten als wenn Hund schon voll im Jagd-Tunnel ist.

  • Ich habe ja zu einem absoluten Katzenjäger eine Katze geschenkt bzw abgeladen bekommen :fear: Anfänglich gab es nur kontrollierten Kontakt, Hund an die Leine, die Katze hatte genug Möglichkeiten in die Höhe zu verschwinden. War das nicht möglich wurden sie im ersten halben Jahr räumlich getrennt. Es gab für jedes Tier ein Tabu : Hund durfte nicht jagen, nicht mal im Ansatz und Katze nicht hauen. Ich bin jemand der fast nur über positive Bestärkung arbeitet, aber da war mir das Wohl der Tiere wichtiger. Die Beiden waren dann ihr Leben lang unzertrennlich.


    Abgesehen davon ist das ein Aussie, es ist in diesem Alter enorm wichtig das Verhalten in die richtigen Bahnen zu lenken. Sonst bewacht er nicht nur den Kratzbaum .

  • Ah, und wegen Freunde werden:

    Mein Schäfermix hat die Katzen meiner Eltern geliebt. Und sie ihn. Dachte ich zumindest.
    Denn bei jeder etwas schnelleren Bewegung der Katzen ist er aufgesprungen und hat sich die Katze mal unter die Lupe genommen. Niemals aggressiv, aber immer in Hab acht -Stellung.
    Er hat sie nicht gehetzt, aber er hat sie kontrolliert und ja, er hat gegenüber den Katzen Jagdverhalten gezeigt, welches ich aber nur schwer als solches erkannt habe.


    In seinem neuen zu Hause musste mein ehemaliger Hund erst mal lernen: Bewegt sich die Katze, hat dich das nicht zu interessieren, geschweige denn hast du aufzuspringen und hinzurennen.


    Es hat eine Weile gedauert, aber nun sind die Katzen und der Hund echte Freunde - nicht trotz, sondern dank konsequentem Training, unter anderem mit der Hausleine. Und weder der Hund noch die Katzen sind dadurch kaputt gegangen.


    Wenn du also willst, dass es mal harmoniert, musst du JETZT in konsequentes Training investieren - von alleine wirds nicht besser, sondern schlechter.

  • Ich will ja das sie Freunde werden.

    Dann fang doch mit Regel Nr. 1 an:
    Freunde werden nicht verletzt oder getötet.

    Genau darauf läuft es nämlich grade hinaus.

    Und aversiv auf den Hund einwirken möchte ich nicht. Ich fühle mich schon schlecht, wenn ich etwas lauter werde, obwohl ich merke, dass May das nicht kümmert,

    Klar kümmert es sie nicht. Weil sie merkt, dass Du nicht authentisch bist und es letztendlich auch gar nicht ernst meinst.


    Problematisch an Deiner Situation ist, dass Dein Hund dauerhaft Reizen ausgesetzt ist, die in ihm selbstbelohnendes (Jagd-)Verhalten auslösen.

    Ähnlich, als würdest Du Süßigkeiten lieben und in einem Süßwarengeschäft leben. Und immer, wenn Du kurz zugreifen willst, motzt Dich jemand halbherzig an, ohne dass es die geringste Konsequenz gibt.

    Was machst Du?

    Natürlich weiter.


    Du willst keine Hausleine als Begrenzung.

    Räumliche Trennung ist nicht möglich.

    Heißt, Du willst/ betreibst kein Management.

    Das ist allerdings notwendig, weil Dein Hund damit in einer Tour (Jagd-)erfolge hat, die für Dich Rückschritte im Training bedeuten.


    Hier könnten Dir nun sicherlich einige User Tipps geben, wie Du den Jagdtrieb Deines Hundes über positives Training in den Griff bekommst.


    Das Problem daran: Deine Katzen werden den Erfolg vermutlich nicht mehr gesund erleben.


    Ich rate Dir nun ausdrücklich nicht zu aversiven Methoden.
    Ein wenig doppelbödig finde ich Deine Argumentation trotzdem. Denn Deine Katzen setzt Du ja ganz massiv und dauerhaft 24/7 einer Situation aus, in der sie Angst davor haben müssen, verletzt oder getötet zu werden. Stelle ich mir für ein Tier ziemlich übel vor, in so einer Dauerpanik leben zu müssen und passt für mich nicht so richtig zu Deinem Ansatz, alles positiv und ohne aversive Reize zu gestalten.

  • Ein Hund geht nicht kaputt, wenn man ihm mal eine klare und deutliche Grenze setzt. Mein Chihuahuarüde wollte den Gasthund neuerdings, ein entzückendes und tatsächlich nicht aufdringliches Welpi, gerne übertrieben maßregeln und mobben. Nee sorry, das gibt es hier nicht und das habe ich ihm dann auch nachdrücklich erklärt ;)


    Du hast einen Aussiemix - wie schon geschrieben, die Rasse ist nicht ganz ohne, und dein Hund kommt so langsam in die Pubertät. Du solltest unbedingt klare Regeln schaffen und diese auch durchsetzen. Natürlich solltest du positives Verhalten stets bestätigen, keine Frage! Aber zulassen, dass dein Hund deine Katzen jagt und kontrolliert, das geht so einfach nicht.


    Mein Weg wäre da auch Hausleine an den Hund und jegliche Doofheiten gegenüber den Katzen sofort abbrechen. Vom Krstzbaum etc würde ich sofort wegschicken. Der Hund muss lernen, dass ihn die Katzen nicht zu interessieren haben.

  • Ich definiere Freundschaft so dass sie auch gemeinsam liegen, kuscheln, sich putzen etc. Einfach ein harmonisches Miteinander, so wie es am Anfang war.


    Meine Katzen kennen Hunde. Ich habe sie vor 4 Jahren aus dem Tierheim geholt als Hundeerfahren, weil ich wusste, dass ich nach meinem Auszug die Katzen mitnehmen möchte und einen Hund haben will.


    Also hat es anfangs richtig gut geklappt. Die Katzen haben May abgeleckt, sie haben sich zu ihr gelegt usw.


    Und plötzlich ist May so forsch geworden und den Katzen gefällt das nicht und das ist natürlich doof.


    Aber es ist kein Grund um gleich selbst gemein zu werden. May ist quasi noch ein Baby, ich werde sie bestimmt nicht in Grund und Boden schreien oder ähnliches.


    Ich werde es mit der Hausleine versuchen und mal sehen wie May das annimmt.


    Bis auf das Katzen jagen ist sie übrigens ein Engel. Sie ist lieb zu anderen Hunden und Menschen.

  • Es ist doch logisch dass der Hund ein Teeni wird und sich nicht mehr verhält wie früher. Ich sehe hier wenig chancen ohne guten Trainer vor Ort. Es hat keiner behauptet das du den Hund in Grund und Boden schreien sollst! Man kann konsequente Grenzen setzen ohne den Hund zu misshandeln oder anzuschreien. Du scheinst mir ein bisschen übervorsichtig zu sein und nicht zu erkennen wie schlimm die Situation aktuell für deine Katzen ist.


    Einfach nur Hausleine dran und schauen was passiert bringt nix. Du musst eingreifen bevor sie den Kratzbaum verteidigt, bevor sie die Katzen jagt usw. Im Ansatz unterbrechen. Und zwar deutlich und JEDES Mal. Wenn du nicht da bist musst du Hund und Katzen trennen.


    Es hat doch nichts damit zu tun das dein Hund böse ist. Sie zeigt ganz normales Verhalten das du jetzt halt kontrollieren musst. Du wusstest doch was du dir mit einem Aussie ins Haus holst.


    Ich bin wirklich bestürzt wie egal dir deine Katzen scheinbar sind. Wenn du das so laufen lässt endet das irgendwann mit einem schwerst verletzten Hund (auch den Katzen reißt irgendwann der Geduldsfaden) oder alternativ mit toten Katzen. Beides nichts was man haben möchte.

  • Bis auf das Katzen jagen ist sie übrigens ein Engel. Sie ist lieb zu anderen Hunden und Menschen.

    NOCH ist sie das. Es kann so bleiben, auch noch länger, aber je nachdem was da zusammen gewürfelt wurde kann sich das bei einem Aussiemix schnell ändern. Überhaupt wenn der Hund lernt, dass Frauchen sowieso nicht für voll zu nehmen ist und alles durchgehen lässt.

    Ein Hund geht nicht kaputt, wenn man ihm mal eine klare und deutliche Grenze setzt.

    DAS finde ich wichtig zu wissen, denn genau so ist es. Grenzen helfen Hunden, sie bedeuten Sicherheit, sie nehmen ihnen eine Last von der Schulter, sie zeigen ihnen dass sie nicht alles selbst regeln müssen, sondern dass da jemand ist auf den man sich verlassen kann!


    Du sollst nicht gemein werden oder unfair, aber du sollst authentisch und fair abbrechen. Wenn du das nicht kannst dann hole dir bitte einen Trainer, der es dir zeigt.

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