Junghund verfolgt Katzen und jagt sie. Wie kann ich das unterbinden?

  • May ist quasi noch ein Baby

    natürlich ist May noch ein Welpe. Aber auch ein Welpe zerbricht nicht daran, wenn man ihm deutliche Grenzen setzt. Ich hab auch grad einen 5-monatigen Wirbelwind da. Statt Katzen hab ich eine 8jährige Althündin da. Und natürlich geht mein Welpe mal der Großen auf die Nerven.


    Wenn ich nun die Wahl habe, zwischen das ich der kleinen die Löffel langziehe oder ich lasse sie die Große nerven, bis die große der kleinen die Löffel langzieht... Nunja, sagen wir es so: Hunde bilden keinen Stuhlkreis. Jin (die Große) droht - je nach Laune länger oder kürzer - und dann rammt sie den Welpen ungespitzt in den Boden. Es gibt auch zwei Situationen, in denen Jin keinerlei Spaß versteht und überreagiert - heißt, wenn ich ihr nicht aufpasse dann bedeutet das, dass der Welpe hinterher blutige Kratzer hat.


    Also schaue ich eben nicht nur zu und ruhe mich auch nicht auf unwirksamen Geschimpfe aus. Ich setze dem Welpen Grenzen und zwar so, dass der Welpe diese versteht und umsetzen kann. Und ja, das ist dann nicht immer so nett - aber deutlich netter als, das passiert, wenn Jin diese Grenzen setzen würde.


    Sei froh, dass du so nette Katzen hast: weniger nette Katzen würden sich wehren. Und dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass dein Welpe ein oder gar beide Augen verlieren würde!


    Gut, du hast jetzt nette Katzen. Aber wenn dein Welpe größer wird und sein Jagdtrieb stärker wird, so wird er früher oder später eine der Katzen töten.


    Mit deinem Wunsch, dass deine Tiere Freunde werden, bist du wohl leider ein wenig zu naiv an die ganze Sache rangegangen. Sorge dafür, dass jeder deiner tierischen Mitbewohner die Grenzen des anderen respektiert und du hast die Chance, dass sie sich akzeptieren werden - und ganz vielleicht am Ende Freundschaft entsteht.

  • Bei uns ist 2019 ein Welpe, auch ein Hüti-Tüti, ein Kurzhaarcollie, zu damals zwei sechsjährigen reinen Hauskatzen gezogen….die Spielregeln wurden Kasper von Anfang an klar gemacht und zwar deutlich…..die Katzen werden nicht gejagt….ich hatte nie das Ziel, dass die drei Best Friends werden, sondern nur das sie sich akzeptieren und sich gegenseitig nicht weh tun und auch nicht begrenzen…..die Katzen schlafen bei uns im Bett….die Hunde neben dem Bett….die Hunde, jo….2022 ist dann noch ein Kurzhaarcollie eingezogen….und auch Yoshi hatte die ersten Tage eine Hausleine dran und auch ihm wurde als Welpe beigebracht….die Katzen werden nicht gejagt…..und wenn man den Hunden, das vernünftig, nachhaltig klar macht, dann bleibt das auch hängen…..und dafür brauch ich den Hund nicht schlagen….aber begrenzen (evtl. Hausleine) muss ich ihn schon…..deine drei müssen keine Freunde sein, die sich gegenseitig putzen etc., ist natürlich toll, wenn es so wäre, aber es würde doch reichen, wenn alle drei angstfrei leben können…..dafür musst du entsprechende Regeln aufstellen und die auch durch setzen…..heißt, du musst den Hund erziehen und ihm klar machen, dass er nicht der Nabel der Welt ist

  • Ich finde es ja auch schade dass ich kaum noch Zeit mit ihnen verbringen kann, weil May so eifersüchtig ist, aber May ist nun mal noch sehr jung und die Katzen müssen ein wenig zurückstecken, das legt sich ja hoffentlich wieder.

    Nein, Mays Verhalten wird sich nicht von selbst wieder bessern und dann Friede, Freude, Eierkuchen mit den Katzen einkehren.

    Wenn du nicht gegenarbeitest und dem Hund deutlich verklickerst, welches Verhalten du im Zusammenhang mit den Katzen erwartest, endet das schlimmstenfalls mit einer toten Katze.

    Verhalten, das genetisch im Hund angelegt ist, verstärkt sich im Zuge des Erwachsenwerdens. Deswegen ist es ja so immens wichtig, dass du jetzt tätig wirst und deinen Hund "erziehst", d.h. ihm deutlich machst, was er im Zusammenleben mit dir und den Katzen darf und was nicht.

    Wenn du dich von deinem Hund weiterhin steuern lässt- du lässt dir von ihm ja diktieren, deinen Katzen keine Zuwendung mehr zu geben- wird das ziemlich sicher im Tal der Tränen enden.

    Ich hab das mit Klein- Kaya und Kater Remus so gelöst, dass für den Hund das Sofa und das Bett Tabu war, für den Kater mit den älteren Rechten nicht. Gekuschelt mit Kaya hab ich auf dem Boden, der Kater bekam seine Kuschelzeiten auf dem Sofa und im Bett. Hat den für mich positiven Nebeneffekt, dass der Junghund lernt, dass er nicht der Nabel der Welt ist. Zu viel Aufmerksamkeit tut Hunden nicht gut, weil sie nicht abschalten, solange sie im Focus deiner Aufmerksamkeit stehen- ist anstrengend für sie.

  • Versetz dich mal nur einen Moment in die Lage deiner Katzen, die sich momentan nicht mehr frei bewegen können und sich ständig verstecken, weil sie Angst vor einem „spielerischem Jagen“ durch deinen Hund haben.


    Natürlich ist dein Hund noch jung. Und alles noch spielerisch. Aber wozu dient denn ihm das „Jagdspiel“? Es ist das Üben und Trainieren für die Jagd! Und nein, jagen ist nicht böse. Jagen dient dem überleben. Klar, unsre Hunde müssten nicht mehr jagen. Futter gibts schließlich vom Menschen. Aber dazu sind unsre Hunde eben doch zu instinktgeleitet. Jagen ist selbstbelohnend. Deshalb ist es die Pflicht des Menschen den Jagdinstinkt in die richtigen Bahnen zu lenken. Und wenn man weiter an ein friedliches, freundschaftliches Miteinander seiner 4-beiner interessiert ist, dann ist es unabdingbar das Jagdverhalten (und dazu gehört schon das beobachten!) unterbunden wird.


    Wie man das unterbindet kommt auf vieles an, und daher finde ich den Rat zum Trainer hier am sinnvollsten. Google mal „trainieren statt dominieren“. Da findest du viele Trainer, die sehr nett arbeiten und bei denen du deinen Hund nicht anschreien musst.


    Aber bitte handle schnell. Denn deine Katzen stecken grad nicht nur ein bisschen zurück. Deine Katzen leiden!


    LG Anna

  • Sie sind zurückgezogener, halten sich viel in ihren Höhlen auf oder auf Schränken, deshalb ja die Idee mit dem nach oben bauen, weil sie gerne oben sitzen und beobachten.

    Ja, als Sofortmaßnahme bitte ganz schnell. Sowohl im Wohnraum als auch im Schlafraum. Und bringe wie schon andere schrieben auch ganz dringend ein Türgitter zum Schlafzimmer an, so dass deine Katzen da rein können, wenn sie ihre Ruhe wollen aber dein Hund nicht.


    Wenn du möchtest dass dein Hund nun bei dir im Schlafzimmer schlafen darf, dann kannst du deinen Hund ja nachts mit reinnehmen.

    Das Türgitter verhindert dann, dass der Hund wieder raus kann, und deine Katzen können in Ruhe die Nacht verbringen, im Schlafzimmer auf ihren erhöhten Plätzen oder im Wohnbereich, weil da dein Hund dann nachts nicht mehr hin kann.


    Wie siehts eigentlich mit den KaKlos aus, können deine Katzen da jederzeit hin oder verfolgt/hindert sie dein Hund da auch?

  • Wie siehts eigentlich mit den KaKlos aus, können deine Katzen da jederzeit hin oder verfolgt/hindert sie dein Hund da auch?

    Nein, da können sie jederzeit hin. Das KaKlo steht im Bad und da geht May nicht rein.


    Ich mag May nicht lieber als meine Katzen, aber sie ist eben neu hier, aufregend, herausfordernd. Ich weiß nicht ob ihr das versteht, aber ich wünsche mir einen Hund seit ich 3 Jahre alt bin und endlich ist sie hier und natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.


    Die Katzen waren jahrelang Nummer eins und sie werden es überleben wenn sie mal ein bisschen hinten anstehen. Aber ich will natürlich trotzdem dass es ihnen gut geht, deshalb frage ich ja hier was ich tun könnte.


    Ich werde mir die trainieren statt dominieren Seite anschauen und mal gucken ob es Trainer/innen in meiner Nähe gibt.


    Hausleine wird auch benutzt und wegen Türgittern muss ich morgen mal schauen. Die Idee ein Türgitter zu machen ins Schlafzimmer damit May nachts bei mir sein kann und nicht raus zu den Katzen kann klingt gut.

  • Ich finde es ja auch schade dass ich kaum noch Zeit mit ihnen verbringen kann, weil May so eifersüchtig ist, aber May ist nun mal noch sehr jung und die Katzen müssen ein wenig zurückstecken, das legt sich ja hoffentlich wieder.

    Irgendwie ein falscher Gedankengang, den die Katzen haben die älteren Rechte, sorry.

    Ich habe auch immer Hunde und Katzen zusammen.

    Kommen die Katzen neu dazu, dann separiere ich sie in einem Zimmer und führe alle schrittweise zusammen. Das heißt für mich, das ich mich quasi zweiteilen muss, denn Zuwendung benötigen beide.

    Kommt der Hund zu den Katzen (hatte ich auch erst vor 1,5 Jahren) dann wird der Hund angeleitet. Notfalls auch mit Leine und 24 Stunden Bewachung. Niemals nicht darf der Hund Jagderfolg bei den Katzen haben.

    Regeln schaden dem Hund in keiner Weise, sondern helfen ihm ein ruhiges miteinander mit allen im Haushalt befindlichen Lebewesen zu erreichen.

    Und ein Aussi als Junghund, der eh zum hüten gezogen ist, den bekommst du nicht mit bitte bitte las die Miezies in Ruhe dazu, das er die Katzen nicht mehr jagt.

    Warum sollte er auf ein so selbst belohnendes tolles Ereignis verzichten? Nur weil du das so möchtest.

    Das wird nicht funktionieren.

    Mein Hund hat die "Maßregelung" sehr gut überlebt, und jetzt, mit fast 2 ist wirklich eine Freundschaft entstanden. Aber das kam nicht einfach mit der Zeit, sondern nur weil hier klare Regeln galten und die Katzen von Anfang an die Möglichkeit hatte in die Höhe oder ins Schlafzimmer auszuweichen und der Hund immer!!! davon abgehalten wurde die Katzen zu jagen.

  • Nö wie man so wenig Verantwortung übernehmen kann ist für einige hier unverständlich, mich eingeschlossen.

    Neu und aufregend, Klasse. Nicht.


    Du tust dem Hund keinen Gefallen mit dem was du da tust .

    Kein Hund wird traumatisiert durch den korrekten Einsatz aversiver Reize oder positiver Strafe.

    Und auch wenn das viele nicht gern hören , für die Hunde ist so stumpfes schwarz weiß eine riesen Bereicherung und Erleichterung. Sie wissen genau was ja, was nein und können Verantwortung abgeben und sind weniger gestresst weil sie nicht alles kontrollieren denken zu müssen.

  • Ja, verstehe schon. Du hast jetzt ein neues Spielzeug, das besser ist als das alte. Mal sehen wann das langweilig wird :roll:


    Ne, ehrlich mal. Ich verstehe es NICHT. Klar, Hund ist neu und aufregend und eine Herausforderung, alles schön und gut. Aber die Katzen haben bereits eine Bindung zu dir, die du jetzt langsam zerstörst, ist dir das völlig egal? Findest du nicht dass sie "Älteren Rechte" haben? Vermisst du die gemeinsame Kuschelzeit mit deinen Katzen nicht?


    Wenn du dich nur auf ein Tier konzentrieren kannst, dann gib die Katzen ab, zu jemanden der Zeit und Platz für sie hat.


    Außerdem, sorry falls du das nur blöd ausgedrückt hast, finde ich ein Katzenklo zu wenig für zwei Katzen.

  • Ich denk mir auch die ganze Zeit schon beim lesen: dein armer Hund/Welpe/Baby/Engel darf kein Nein hören, aber die Katzen dafür im Zweifelsfall gejagt, verängstigt, permament eingeschränkt :???: ? Fällt dir da selbst nichts auf?


    Was ich mich ebenfalls frage: wenn du keine Grenzen setzen magst, wie soll das denn dann draußen auf Dauer funktionieren? Klar, noch ist der Aussie sehr jung. Aber viele werden mit dem erwachsen werden sehr ernsthaft. Der wird mit einiger Wahrscheinlichkeit später auch nicht mehr alle Hunde/Menschen draußen toll finden. Oder Besucher. Oder Jogger etc. Da bliebe dir dann auch nur noch eine Leine und Dauersicherung, wenn du deinem Hund nicht vermittelt bekommst, dass du letztlich entscheidest xy nicht zu jagen, anzugreifen, einfach hinzurennen usw. Oder draußen eine Katze/Hase/Reh... wie willst du das denn lösen?
    Also, ich verstehe völlig, dass man so nett wie möglich mit dem Hund umgehen möchte und lieber über positive Verstärkung (+ Absicherung) geht. Aber eine faire, klare Grenze gibt dem Hund Sicherheit und vor allem Orientierung und macht nichts kaputt.

    Hier ist vor gut einem Monat ein Welpe eingezogen zu 2 Katern und 4 erwachsenen Hunden. Einer der Kater kann prima selbst Grenzen abstecken, rein über Körpersprache. Der andere ist unsicherer, geht eher. So ein Welpe will halt spielen und hinter einem Kater herrennen ist für einen Hütehund ein ausgesprochen lustiges Spiel! Für Kater Nr. 2 habe ich das Grenzen setzen also übernommen, das Kater 1 ganz alleine gemacht hat. Ergebnis: ein völlig entspanntes Nebeneinander. Mit Kater 1 (demjenigen, der selbst deutlich gesagt hat, ab hier ist Schluss mit lustig!) interagiert mein Welpe mittlerweile sogar sehr schön.
    Grenzen setzen ist wichtig für ein soziales Miteinander!
    Ebenso unter den Hunden. 2 der 4 erwachsenen haben sehr deutlich ab Tag 1 Grenzen gesetzt, hat dem entspannten Umgang der Hunde untereinander keinen Abbruch getan. Eine der beiden spielt nun sogar mit Lotta und hat gar nichts mehr gegen viel Nähe. Einfach weil alles geklärt ist.
    Einer meiner Hunde kann das nicht selber und bevor sie zum Beißkissen für den Welpen wurde, hab ich das dan gemacht. Ergebnis ist ebenfalls ein entspanntes Miteinander (und wenn Welpi doch noch mal übertreibt, kommt der entsprechende kurz zu mir und gut ist).
    Glaub mir bitte, so ein Welpe kommt mit Grenzen sehr gut klar, das hilft ihm, das gehört zu sozialer Interaktion dazu.


    Und noch mal: deinen Aussie wirst du sehr bald "grenzenlos" draußen gar nicht mehr führen können (oder dann doch eine Leinen-Grenze nutzen müssen). Dein Hund wird sehr viel mehr Freiheiten haben, wenn du auch mal sagen kannst: und genau das tust du nicht!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!